Speziallager Ketschendorf

Lager der sowjetischen Besatzungsmacht bei Fürstenwalde/Spree
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Ketschendorf/Fürstenwalde war ein Lager der sowjetischen Besatzungsmacht von 1945–1947, in dem im Zuge der Stalinisierung Mitteldeutschlands deutsche Zivilisten und russische Kriegsgefangene der sogenannten Wlassow-Armee, die sich gegen den Diktator Stalin gewandt hatte, sowie auch russische Zivilisten völkerrechtswidrig und ohne Urteil unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten wurden. Unter den festgehaltenen Deutschen waren einfache NSDAP-Mitglieder und -Mitläufer, viele vollkommen Unschuldige, die von der Besatzungsmacht jedoch unter Spionage-Verdacht für die Westalliierten (Kalter Krieg) gestellt wurden, und mehr als 1600 Jugendliche. Eine weitere Häftlingsgruppe waren politisch Missliebige, von denen das kommunistische Besatzungsregime Widerstand befürchtete. Tausende starben an Hunger und Seuchen und wurden in Massengräbern verscharrt oder mussten noch den Weg in andere Lager der kommunistischen Gewaltherrschaft antreten, z.B. ins von der sowjetischen Besatzungsmacht weiterbetriebene KZ Buchenwald, das Speziallager Nr. 2 in Buchenwald, das schon unter den Nationalsozialisten als KZ diente. Zweck der Inhaftierung und Tötung so vieler tausender Menschen durch das sowjetisch-stalinistische Regime, war das Ziel, unter der deutschen Zivilbevölkerung Angst und Schrecken zu verbreiten, um das kommunistische Gesellschaftssystem mit Gewalt aufzwingen zu können. So wie es auch durch das Gulag-System in der Sowjetunion selbst und in anderen Ländern, die unter sowjetische Herrschaft gerieten, geschah.

Opfer

  • von 9395 Internierten starben 4.620

1952 wurden beim Bau von Wohnhäusern auf dem ehemaligen Lagergebiet Tausende Leichen gefunden und zum Friedhof Halbe gebracht. SED-Staat und Stasi unterschlugen die Wahrheit und gaben an, die Toten seien unbekannte Kriegstote. Heute gibt es in Ketschendorf und an anderen Stätten des stalinistischen Terrors Gedenkstätten. Siehe dazu auch die Seiten der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. UOKG.

Weblink: http://www.uokg.de/Text2/Mit-Ketscho1.htm