Rütschenhausen

Ortsteil der Gemeinde Wasserlosen
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Rütschenhausen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Schweinfurt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 320 m ü. NN
Postleitzahlen: 97535
(vor 1993: 8722)
Vorwahl: 09726
Kfz-Kennzeichen: SW
(vor 1. Juli 1972: KAR)

Rütschenhausen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wasserlosen im Landkreis Schweinfurt im Bezirk Unterfranken (Bayern).

Geografie

Geografische Lage

Rütschenhausen liegt in Franken.

Nachbarortschaften

Im Norden liegt Greßthal. Im Westen liegt Schwemmelsbach. Im Osten liegt Sömmersdorf. Im Nord-Osten liegt Obbach. Im Süd-Osten liegt Brebersdorf. Im Süden liegt Kaisten.

Geschichte

Die Siedlungsanfänge des Ortes gehen ins 9. Jahrhundert in die Zeit der 2. fränkischen Landnahme der Karolinger zurück. Am 28. April 906 wird "RUODSUVINDUHUSEN" genannt: Ein sog. "Adalbertus comes provincialis" vertauscht gewisse Güter mit dem Fuldaer Abt Huoggi. Dies geschieht im Einverständnis mit König Ludwig (des Kindes). Eine andere Quelle datiert diese Urkunde auf 907, wobei auch die Schreibweise des Ortsnamens eine Veränderung aufweist "RUOTSUVINDESHUSEN". Graf Rudolf vom Saalgau schloss 953 einen Tausch mit Abt Hadamar (von Fulda), welchen König Otto 958 bestätigte. Das Kloster übergibt Besitz in Rutsindehusen.

Schon früh gelangte Rütschenhausen an das 1292 gegründete, hochstiftische Zentgericht und Amt Arnstein. Wichtigster Grundherr ist nun das Hochstift Würzburg. Hohe und niedere Gerichtsbarkeit nimmt der Bischof wahr.

Ursprünglich ist Rütschenhausen Filiale der Pfarrei Altbessingen. Das Gotteshaus in Rütschenhausen - eine alte Wallfahrtsstätte zu "Maria von der Tann", soll bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen. 1443 wurde Rütschenhausen der neugegründeten Pfarrei Greßthal zugeteilt.

1449 verkauften die Abtissin Anna Kuchenmeister und ihr Konvent des Klosters zu Frauenroth ihren Zehnten im Feld und im Dorf zu Kaisten, groß und klein, an die "Cappeln unser lieben frawen zu Rutzenhusen", um 26 Gulden rheinischer Landeswährung.

1574 bildeten die Reichtalsdörfer Greßthal, Rütschenhausen, Brebersdorf, Kaisten und Schwemmelsbach zusammen ein Dorfgericht. Es hatte zwei Richter und 12 Schöffen.

Nach der Säkularisation wird das Dorf 1804 dem Landgericht Arnstein zugeteilt dem 1806 errichteten Großherzogtum Würzburg wird es 1814 bayrisch. 1862 kam es zu einer Trennung von Justiz und Verwaltung. Die bisherigen Landgerichte Arnstein und Karlstadt blieben für die Rechtsprechung erhalten. Verwaltungs­mäßig erfolgte eine Zusammenfassung der beiden ehemaligen Landgerichte zum Bezirksamt Karlstadt.

So wurde Rütschenhausen dessen am weitesten an die nordöstliche Grenze vorge­schobene Gemeinde, die Bezirksämter Schweinfurt und Hammelburg grenzten an. Für Rütschenhausen wirkte sich der weite Weg zu den Ämtern sehr ungünstig aus. Seit Errichtung des Bezirksamtes Karlstadt ist in Rütschenhausen ein völlige Stagnation der Bevölkerungszahl zu verzeichnen, obwohl sich die Zahl der Wohngebäude erhöht hat.

Im 2. Weltkrieg war die Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 bis nach Rütschenhausen zu hören, ebenso wie die 3-4 Bombadierungen von Schweinfurt in den Jahren 1944 bis 1945.

Im April 1945 (am Tag nach dem weißen Sonntag) marschierte die amerikanische Armee in Rütschenhausen ein. In den Tagen davor hat Artilleriefeuer der deutschen Wehrmacht (aus Hambach) 3 Kühe getötet, ein Hausgiebel beschädigt, 2 Pappeln umgeschossen und ein Fenster der Kirche zerstört.

Durch die Landkreisreform die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, wurde Rütschenhausen (endgültig!), wie es die Einwohnerschaft schon immer wollte, in den Landkreis Schweinfurt eingegliedert.

1978 wurde Rütschenhausen mit Brebersdorf, Burghausen, Greßthal, Kaisten, Schwemmelsbach, Wasserlosen und Wülfershausen zur Gemeinde Wasserlosen zusammengefasst und verliert seine Selbstständigkeit als Gemeinde. Die neue Gemeinde Wasserlosen hat ihren Sitz in Greßthal.

Im Jahr 2006 wird in Rütschenhausen das 1100 jährige Jubiläum gefeiert.

Sage

Von den älteren Leuten in Rütschenhausen wird berichtet, daß bei einer Hungersnot die Rütschenhäuser ein Stück Wald namens Schnellert an die Kaistener für einen Laib Brot vertauscht haben sollen.

Politik

Bürgermeister


Ortspartnerschaften

Mit Ritschenhausen in Thüringen gibt es seit der Maueröffnung eine Partnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Die Wallfahrtskirche "Maria von der Tann" hat 2 sehr alte Glocken. Die Kleine Glocke aus den Jahre 1503, der Hl. Maria geweiht, hat einen Durchmesser von 79 cm. Die Große Glocke, dem Hl. Johannes geweiht, aus dem Jahre 1520 mit einen Durchmesser von 86cm. Die Große Glocke ist weit gereist, sie wurde 1947 aus dem Hamburger Hafen, wo sie für Kriegszwecke eingeschmolzen werden sollte, unter großen Jubel wieder Heim geholt. Als Besonderheit gilt, das der Turm jünger als die Glocken ist und zwar aus dem Jahre 1598.
    Der Ursprung des Names "Maria von der Tann" geht darauf zurück, daß die hl. Maria in einer Erscheinung aus einem Tannenbaum gesprochen haben soll.
 
Wallfahrtskirche
 
Nr. 1
 
Nr. 2
 
Nr. 3
 
Nr. 4
  • Kriegerdenkmal
 
Kriegerdenkmal

hl. Maria
bitt für uns
Auf dem Felde der Ehre
sind gefallen
1914 - 1918
Hugo Kempf + Georg Wolz
Johann Scholl + Gustav Kempf
Georg Bausenwein.
1939 - 1945
Kilian Rettner + Josef Wischer
Heinrich Wischer + Johann Kippes
Willi Wolz + Ernst Wolz
Hubert Höchemer + Otto Kempf
Albin Hart + vermisst: Otto Schneider
Valentin Simon.

Vereine

 
Fischfreunde

Bauwerke

 
Sportplatz
 
Kinderspielplatz
 
Leichenhalle
 
Weiher
 
Backofen
  • Feuerwehrgerätehaus


Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr findet im Juli/August das sog. Fischfest statt.
Die sog. Schlachtschüssel ist jedes Jahr um die Faschingszeit.
Ein Dunkelbierabend und eine Bürgerversammlung gibt es auch jährlich.
Den Altentag gibt es immer im Dezember.
Das Sonnwendfeuer wird um den 24. Juni gefeiert.

Dialekt

In Rütschenhausen wird hauptsächlich Unterfränkisch gesprochen, das zu den mainfränkischen Dialekten gehört.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Rütschenhausen ist geprägt durch landwirtschaftliche Betriebe, die Gärtnerei Wischer, das Hotel Frankentor und den Military-store Bausenwein. Die meisten Leute arbeiten jedoch in der Stadt Schweinfurt.

Verkehr

Rütschenhausen liegt direkt an der Anschlußstelle (98) "Schweinfurt/Niederwerrn" der Autobahn A7 (E45).
Die B303 (U62/U55) geht direkt durch Rütschenhausen.
Es gibt eine Busverbindung (Nr. 8139) der Omnibus Verkehr Franken GmbH (OVF) nach Schweinfurt


Bildung

Die Kinder von Rütschenhausen besuchen den Kindergarten in Greßthal, die Grundschule in Wasserlosen, die Hauptschule in Poppenhausen und div. Realschulen/Gymnasien in Schweinfurt.


Literatur

  • Codex Diplomaticus Fuldensis ([1])


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