Amalfi ist eine Kleinstadt mit 5.480 Einwohnern (2005) in Italien in der Provinz Salerno und in der Region Kampanien.


Geographie
Amalfi liegt am Golf von Salerno, einem Teil der Westküste Italiens, etwa 20 km westlich von Salerno und 30 km südlich von Neapel. Eng umschlossen von den steil aufragenden Bergen der Amalfiküste liegt die Stadt in einem Tal auf der Halbinsel von Sorrent. Die geographischen Koordinaten sind 40° 37' Nord und 14° 36' Ost.
Nachbargemeinden
Geschichte
Nicht gesicherten Informationen zu Folge wurde Amalfi erst 320 n. Chr. von den Soldaten Kaiser Konstantins gegründet. Diese kamen aus dem adriatischen Küstenort Melphe ( a Melphe = von Melphe), wovon sich der Name Amalfi ableiten soll. Durch den Mangel an fruchtbarem Ackerland wandten sich die Amalfitaner früh dem Meer und damit dem Seehandel zu. Ab 533 unterstand die Stadt dem Exarchat von Ravenna, genoss aber aufgrund seiner Bedeutung für Byzanz weitgehende Autonomie. Im [[9. Jahrhundert]] erlangte die Stadt schließlich ihre Eigenstaatlichkeit. Durch geschicktes Taktieren mit den umgebenden Mächten (Byzantinern, Langobarden, dem Kaiser und dem Papst) gelang Amalfi der Aufstieg zu einer der führenden Mächte Italiens. 846 schickte die Stadt Schiffe zur Verteidigung Roms. Zusammen mit den Flotten von Neapel und Gaeta gelang es, die Sarazenen bei Ostia zu schlagen. Amalfi wurde in der Folge die erste der „Seerepubliken“ (neben Genua, Pisa und Venedig).
Amalfitanische Kaufleute unterhielten Stützpunkte in allen Metropolen des Mittelmeers, z.B. in Córdoba, Antiochia, Kairo, Konstantinopel und Durazzo. Im 10. Jahrhundert war Amalfi Drehscheibe im Handel zwischen Orient und Okzident. Arabische Reisende rühmen sie als "reichste und glanzvollste Stadt" im Langobardenreich. Amalfi entwickelte das erste schriftliche Seerecht Italiens, das noch weit über die Lebenszeit der Seerepublik hinaus Gültigkeit besaß. Amalfi prägte eigene Münzen und war im ganzen Mittelmeer bekannt für seine Schiffswerften.
Auf dem Höhepunkt seiner ökonomischen Macht, im 11. Jahrhundert, wurde Amalfi von den Normannen bedroht, und gleichzeitig durch innere Unruhen geschwächt. 1073 eroberte der Normanne Robert Guiskard die Stadt, infolge dessen verlor Amalfi seine Bedeutung hauptsächlich an Venedig. Zwei verheerende pisanische Angriffe 1135 und 1137 beendeten schließlich Amalfis Glanzzeit. Im Laufe der folgende Jahrhunderte verkam Amalfi zu einem Schlupfwinkel für Piraten.
Bis ins 19. Jh. wurde Amalfi erst von unbedeutenderen Herzögen, dann von den spanischen Bourbonen regiert. 1806 wurde es von Napoleons Bruder erobert, bis es 1861 an Italien angeschlossen wurde.
Sehenswürdigkeiten
- Dom (in dem die Gebeine des Apostels Andreas liegen)
- alte Schiffswerft
- Denkmal des Flavio Gioia, des angeblichen Erfinders des Kompasses
- Papiermuseum
- Unter Motorradfahrern gilt die Küstenstrasse, Amalfitana genannt, als eine der schönsten Europas
Amalfi-Preis
Der angesehene Premio Amalfi wird jährlich in Amalfi vergeben.