Die Schlümpfe

Medien-Franchise
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Die Schlümpfe (französisch: Schtroumpfs, was frei übersetzt so viel wie Dingsbums bedeutet) sind ein Volk von kleinen blauen Comicwesen, die vom belgischen Comiczeichner Peyo ursprünglich als Nebenfiguren der Serie Johann und Pfiffikus erfunden wurden. Sie erhielten bald ihre eigene Serie und sind inzwischen weltweit bekannt. Erfunden wurden sie im Jahr 1958, der Durchbruch erfolgte Mitte der 1970er durch die Ausstrahlung der von Hanna-Barbera ("Familie Feuerstein") produzierten Zeichentrickserie, eine der erfolgreichsten aller Zeiten (Platz 4 der "Ewigen Liste").

Die meisten Schlümpfe tragen stets eine phrygische Mütze. Es gibt jedoch Ausnahmen wie den Bauernschlumpf Farmi und den Kochschlumpf Torti, die einen Strohhut bzw. eine Kochmütze tragen.

Der Name Schtroumpfs kommt daher: als Peyo beim Essen nach dem Salz fragte sagte er: " Passe-moi le... le... Schtroumpf" anstelle von :" Passe-moi le sel."

Schlumpfhausen

  • Schlumpfhausen bezeichnet den Heimatort der Schlümpfe, der im „Verwünschten Land“ innerhalb eines Märchenwaldes liegt. Schlumpfhausen wird als „Schlumpfokratie“ (Quelle: Album Die Minischlümpfe) ohne weitere Staatsorgane regiert. Zahlungsmittel sind ebenso unbekannt wie Armut oder Religion. Jeder Schlumpf kann sich mit dem, was er am besten kann und mag, verwirklichen. Papa Schlumpf (in den originalen Comics als Großer Schlumpf bezeichnet) nimmt als väterlicher Anführer eine Art Bürgermeisterfunktion wahr und hebt sich von den anderen Schlümpfen durch seine weiße Barttracht und seine rote Kleidung ab. Opa Schlumpf trägt einen weißen langen Bart und gelbe Kleidung. Die übrigen Schlümpfe sind bartlos und weiß gekleidet.
  • Politik: Das politische System in Schlumpfhausen kann man durchaus als Paradebeispiel für ein gut funktionierenden Kommunismus nach marxistischem Vorbild anbringen.
  • Fortbewegungsmittel: Störche sind das wichtigste Fortbewegungsmittel für die Schlümpfe. Mit ihnen können sie weite Entfernungen zurücklegen. In den neueren Folgen dient besonders den jüngeren Schlümpfen der Hund Welpi als Fortbewegungsmittel.
  • Gebäude: Die meisten Schlümpfe leben in ausgehöhlten Pilzen, die wie Häuser eingerichtet sind.

Fortpflanzung

Biologisch gesehen sind Schlümpfe immer männlich und haben keinen Sex. Sie werden nicht geboren, sondern von Störchen gebracht.

Weibliche Schlümpfe können nur durch einen Zauberspruch, angewendet auf blaue Tonerde, entstehen. Blaue Tonerde gibt es nur an einem ganz bestimmten Ort im verwunschenen Land. Bekannte Beispiele von weiblichen Schlümpfen sind Schlumpfine, Schlumpfi (in der Fernsehserie: Sasset) und Omaschlumpf.

Schlumpfine wurde von Gargamel erschaffen, um Zwietracht im Schlumpfdorf zu erzeugen. Zunächst war Schlumpfine hässlich. Später wurde sie von Papa Schlumpf in eine Schönheit verwandelt. Von den Schlumpflingen (Schlumpfenkinder) wurde Schlumpfi (Sasset) erschaffen, um Schlumpfine eine Freundin zu machen. Da sie allerdings eine zu kleine Menge blauer Tonerde genommen hatten, wurde Sasset nur zu einem Schlumpfenkind. Über die genaue Entstehung und Herkunft von Omaschlumpf ist nichts bekannt.

Ihre Lebensenergie beziehen die Schlümpfe aus einem Mondstein, der alle 500 Jahre über einen Tanz der hundert Schlümpfe neu aufgeladen werden muss. Findet dieser Tanz nicht statt, unterliegen alle Schlümpfe dem normalen Alterungsprozess und würden irgendwann sterben.

Die Feinde der Schlümpfe

Der Erzfeind der Schlümpfe sind der böse Zauberer Gargamel (in älteren Übersetzungen Gurgelhals) und dessen Kater Azrael (ursprünglich Uriel, möglicherweise benannt nach dem Todesengel). Gargamel tauchte erstmals in der Geschichte Der Schlumpfdieb (abgedruckt in Comicalbum 1) auf, in der er für die Umsetzung eines Rezeptes zur Herstellung des Steins der Weisen u. a. einen Schlumpf benötigt. In der Zeichentrickserie hingegen versucht Gargamel die Schlümpfe meist zu fangen, um eine Suppe aus ihnen zu kochen. In späteren Folgen der Zeichentrickserie bekam Gargamel noch einen Lehrjungen namens Rotznase.

Seltener tauchten noch andere Personen wie die unglaublich hässliche Hexe Hogatha auf. Weitere erwähnenswerte Feinde sind auch Balthasar, Morpheus, Clorhythris, Großmaul, sowie seine Frau Großnase und das gemeinsame Kind Großfuß. In neueren Folgen machen die Schlümpfe auch Ausflüge ins Pixie-Land, hierbei werden sie mit den Kröten, namentlich Schlamm, Matsch und Boss, konfrontiert. Diese versuchen, die Pixies und die Schlümpfe durch überdimensionale Blasen einzufangen.

Sprache der Schlümpfe

Die Schlumpfsprache (gelegentlich auch Schlumpfensprache) ist die Pidgin-Sprache der Schlümpfe, die eine Mischung aus originären Elementen und der jeweiligen Ausstrahlungssprache darstellt. In ihr werden die Wortstämme der Verben, Substantive und Adjektive durch den Wortstamm „schlumpf“ ersetzt (in anderen Ländern entsprechend z. B. durch „pitufo“ oder „smurf“). Für Menschen sind die Schlümpfe daher nur schwer zu verstehen. Der Mensch Pfiffikus stellt bereits in der ersten Schlumpf-Geschichte fest: „Wenn uns der Schlumpf dort sagt, der Schlumpf sei über Schlumpf nach Schlumpf geschlumpft – dann hilft uns das wenig!“

Schlumpfigerweise kann man oft mit etwas Schlumpfasie und Schlumpfität dennoch in Schlumpfsprache verschlumpfen.

Die Stimme der Schlümpfe ist dadurch gekennzeichnet, dass sie unnatürlich hoch ist. Dies lässt sich erreichen, indem zunächst ganz langsam gesprochen oder gesungen wird und die Aufzeichnung davon dann mit ungefähr doppelter Geschwindigkeit abgespielt wird. Mit technischen Hilfsmitteln im Frequenzbereich kann die Stimme aber auch bei gleichbleibender Geschwindigkeit verändert werden. Eine weitere Möglichkeit stellt die Inhalation von Gasen geringer Dichte dar, wie z. B. Helium.

Das Lied der Schlümpfe

1978 brachte der Niederländer Pierre Kartner die Schlümpfe auch in die Musik-Hitparaden. Als zusätzliche Werbung für den ersten Schlumpf-Spielfilm Die Schlümpfe und die Zauberflöte (1975) schrieb er ein Smurfenlied mit einem Frage-Antwort-Dialog zwischen ihm, dem vollbärtigen, weißhaarigen Vader Abraham, und den Schlümpfen, und einem äußerst eingängigen LaLaLa-Refrain. Das Lied wurde nicht nur in Belgien und den Niederlanden ein Riesenhit. In Deutschland war Das Lied der Schlümpfe Nummer 1, in England Nummer 2, jeweils in einer eigenen landessprachlichen Version.

Danach gab es noch mehrere kleine Erfolge mit Nachfolge-Singles, und bis heute erscheinen regelmäßig CDs, in denen aktuelle Hits mit kindertauglichen deutschen Texten versehen und mit Schlumpfstimmen aufgenommen werden; aus Shut up and sleep with me wurde so zum Beispiel Klipp-Klapp, komm tanz mit mir. Diese CDs haben jedoch nichts mit Vader Abraham zu tun.

Liste der Schlümpfe

  • Papa Schlumpf (Großer Schlumpf) (Rote Mütze/Hose, kurzer weißer Bart)
  • Schlumpfine (Kleid, rote Schuhe, gelbe lange Haare)
  • Architekty (Architekt)
  • Astronautenschlumpf
  • Baby Schlumpf (Rassel, Strampler)
  • Barby (Friseur) (Kittel)
  • Beauty (Eitler Schlumpf) (Blume an der Mütze, Spiegel in der Hand)
  • Clocky (Aufziehschlumpf) (aus Holz) auch Aufziehschlumpf (von Handy erfundener Roboterschlumpf)
  • Clumsy (Tollpatschschlumpf) (schlaffere Mütze)
  • Don Schlumpfo (schwarzer-lilafarbene Kleidung, Hut, Säbel, Schnurrbart, wurde von Jokey gespielt als Scherz)
  • Farmy (Bauernschlumpf) (Strohhut) (Sächsischer Dialekt, wohl Anspielung auf den "Arbeiter- und Bauernstaat" DDR)
  • Fauly (Schlafschlumpf)
  • Forschy (Schlumpfling) (gelbes T-Shirt mit Blitzwolke)
  • Fürchty (Angsthase)
  • Gucky
  • Gammely (Schmutzfink) (dreckige Kleidung, Mütze mit Flick hängt über die Augen, Fliege)
  • Gimpely
  • Handy (Bastelschlumpf, Handwerkerschlumpf, Erfinderschlumpf und Ingenieur Schlumpfhausens) (Mütze mit Kappe, Overall, Bleistift hinterm Ohr)
  • Harmony (Musikschlumpf) (Trompete)
  • Hefty (Muskelschlumpf) (Herz-mit-Pfeil-Tattoo am Arm)
  • Jokey (Überraschungsschlumpf) (verschenkt gelb-rote Geschenke mit explosivem Inhalt)
  • Kaminy (Schornsteinfegerschlumpf) (Schwarze Kleidung, dreckig, rotes Halstuch)
  • Kranky (Fröstelschlumpf) (rosa-blauer Schal)
  • Ludy (Karottenbauer, Hasenzüchter)
  • Muffy (Griesgramschlumpf) (hasst alles, mag aber Baby Schlumpf, Standardsatz: "ich hasse...")
  • Nanni (Oma Schlumpf) (Brille, graue kurze Haare, rosa-lilafarbene Kleidung)
  • Nasy (Wickelband um die Nase seit Wespenstich)
  • Natury (Naturschlumpf, als Schlumpling: Nat (Strohhut, braune Fellkleidung, meist barfuß)
  • Neugiery, beruflicher Name Reporty (neugieriger Schlumpf, der sich zum Reporterschlumpf entwickelt hat, Spitzname manchmal Springerly, grüne Kappe um der Mütze, Notizblock und roter Stift)
  • Niemand (Müßiggänger)
  • Opa Schlumpf (gelbe Kleidung, langer weißer Bart, Spazierstock)
  • Pfuschy
  • Poety (Dichterschlumpf)
  • Rocky (Angeberschlumpf) (brauner Gürtel)
  • Sassette (Schlumpfling) (rot-orangfarbene Haare, Zopf, lila Hose mit Hosenträger)
  • Schlaffy (Lazy, Schlumpfling) (schlaffe Mützenspitze, rotes T-Shirt)
  • Schlauby (Brillenschlumpf, Besserwisserschlumpf) (Brille)
  • Schlipps (braun, schwarzen Haare wie Schlumpfmütze aus "Der Astronaurenschlumpf")
  • Schnuffy (Spürnasenschlumpf) (rote Feder in der Mütze)
  • Schürfy (Bergarbeiter) (Kerze auf der Mütze, Handschuhe)
  • Tarzan Schlumpf (Waldbewohner, Mütze aus Blättern, braunes Höschen, barfüßig)
  • Timberly (Holzfäller) (rotes (Schweiß-)Tuch mit weißen Punkten, Axt)
  • Torty (Kochschlumpf, Bäckerschlumpf) (Kochmütze, Lätzchen)
  • Toulousy (Malerschlumpf) (schlaffe Mützenspitze, rotes Hemd, schwarze Halsschnur, französischer Akzent)
  • Traumy (Kapitänschlumpf) (Zweispitz)
  • Weiny (Weinender Schlumpf) (gelb-orangfarbenes Taschentuch)
  • Wolly (Schäfer) (gelblich wollene Mütze, rotes Halstuch, Gürtel, Seil)
  • Zwirny (Schneiderschlumpf) (Maßband um den Hals, Nadeln in der Mützenspitze)
  • Zweifly (Zweiflerschlumpf)

Das sind alle namentlich bekannten Schlümpfe. Insgesamt gibt es 106 Schlümpfe. Zuerst gab es 99 Schlümpfe. In der Geschichte Der 100. Schlumpf wurde der eitle Schlumpf durch einen Zauberspiegel verdoppelt. Im Album Schlumpfine kam dann Schlumpfine als 101. Schlumpf und später noch Babyschlumpf hinzu. Im Album Die Minischlümpfe bekommt das Dorf weiteren weiblichen Zuwachs. Die drei männlichen Schlumpflinge sind keine neuen Schlümpfe, sondern durch eine Zauberuhr verjüngte Schlümpfe. In Der wilde Schlumpf bekommt das Schlumpfdorf mit „dem wilden Schlumpf“ („Tarzanschlumpf“) den letzten Zuwachs in der Albenausgabe. Insgesamt gibt es in der Albenausgabe 104 Schlümpfe. Wenn man die beiden Schlümpfe Opa- und Oma-Schlumpf hinzuzählt, gibt es also 106 Schlümpfe.

Schlümpfe international

Schlumpfcomics

Die ersten 13 Bände erschienen von 1979 -1989 im Carlsen Verlag. Nachdem 1992 - 1995 einige weitere Bände im Bastei-Verlag erschienen, legt Carlsen seine Reihe seit 1996 neu auf, jedoch ab Band 11 mit anderem Inhalt.

Schlumpf-Auftritte in "Johann und Pfiffikus":
1960 9 La Flûte à 6 schtroumpfs Die Schlümpfe und die Zauberflöte (J&P 1)
1961 10 La Guerre des sept fontaines Der Streit um die sieben Quellen (J&P 2)
1964 12 Le Pays maudit Im verwünschten Land (J&P 4 / Alte Ausgabe: 3)
1970 13 Le Sortilège de Maltrochu Der Zauber von Schwarzenfels (J&P 5 / Alte Ausgabe: 4)
Die Schlümpfe:
1963 1 Les Schtroumpfs Noirs Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe (1)
1965 2 Le Schtroumpfissime Der König der Schlümpfe (2)
1967 3 La Schtrounpfette Schlumpfine (3)
1968 4 L'Oeuf et les Schtroumpfs Das Zauberei und die Schlümpfe (4)
1969 5 Les Schtroumpfs et le Cracoucass Die Schlümpfe und der Krakakas (5)
1970 6 Le Cosmoschtroumpf Der Astronautenschlumpf (6)
1971 7 L'Apprenti Schtroumpf Der Zauberschlumpf (7) eine Geschichte fehlt in der dt. Ausgabe!
1972 8 Histoires de Schtroumpfs Schlumpfige Geschichten (Einseiter. Teilweise in Album 9)
1972 9 Schtroumpf vert et vert Schtroumpf Rotschlümpfchen und Schlumpfkäppchen (8)
1976 10 La Soupe Aux Schtroumpfs Die Schlumpfsuppe (10)
1983 11 Les Schtroumpfs Olympiques Die Schlumpf-Olympiade (Alte Reihe 11)
1984 12 Le Bèbè Schtroumpf Das Schlumpfbaby (Alte Reihe 12/Neue Reihe 11)
1988 13 Les P'tits Schtroumpfs Die Minischlümpfe (Alte Reihe 13)
1990 14 L'Aéroschtroumpf (Mehrere Kurzgeschichten, teilweise in Bastei-Album 3)
1991 15 L'ètrange rèveil du Schtroumpf Paresseux (Mehrere Kurzgeschichten, teilweise in Bastei-Album 1 und 4)
1992 16 Le Schtroumpf Financier Der Finanzschlumpf (Neue Reihe 12, Bastei-Album 5)
Nach Peyos Tode entstandene Schlümpfe-Alben:
1995 17 Le Schtroumpfeur de Bijoux Der Juwelenschlumpf (16, Bastei-Album 8)
1996 18 Docteur Schtroumpf Doktor Schlumpf (14)
1998 19 Le Schtroumpf Sauvage Der wilde Schlumpf (Neue Reihe 13)
2000 20 La Menage Schtroumpf Die Schlümpfe in Gefahr (15)
2002 21 On ne schtroumpfe pas le progrès
2003 22 Le Schtroumpf reporter
2005 23 Les Schtroumpfs joueurs

1982-1984 erschien bei Carlsen/Semic zudem eine über Kioske vertriebene Schlumpf-Reihe (12 Ausgaben) mit gelben Covern, in denen das Material der normalen Ausgabe in anderer Zusammenstellung nachgedruckt wurde.

Zuvor gab es in den 1970ern bereits einige Schlumpf-Alben vom Gevacur-Verlag, u.a. in der Reihe Fix und Foxi Album.

Im Studio Peyo entstanden außerdem eine Menge an Kurzgeschichten (meist 8 Seiten), die in Deutschland in einer "Die Schlümpfe"-Heftreihe im Bastei-Verlag erschienen.