Der Hohe Dörnberg, der meist nur Dörnberg genannt wird und 578,70 m hoch aufragt, befindet sich etwa 10 km westlich von Kassel im Naturpark Habichtswald (Nordhessen, Deutschland).

Geologie
Der Dörnberg teilt sich im wesentlichen in 3 Teil-Berge auf:
- Hoher Dörnberg (578,70 m ü. NN) - ein Basaltmassiv mit einem großen und fast dreieckigen Rest eines Ringwalls
Der Hohe Dörnberg ist ein Basalt- und Tuffsteinberg. Der Basalt ist ein Limburgit des basaltoiden Trachydolerits. Den Mantel des Berges bildeten gewaltige Tuffsteinmassen, die in das eruptive Magma eingedrungen ist, aber nur zu einem geringen Teil an die Oberfläche trat. Ein Muschelkalkrücken mit hellgrauem Gesteinstrümmern befindet sich am nordwestlichen und nördlichen Rand.
- Helfenstein (509,80 m) - hoch aufragende und kahle Basaltfelsen
- Kleiner Dörnberg (482 m) - eine kleine Basaltkuppe
Der größte Teil des restlichen Massivs besteht aus Kalkstein.
Flora und Fauna
Die Flächen des Gebietes stehen unter Naturschutz, da sie als extensiv beweideter Kalkmagerrasen eine reiche Artenvielvalt an Orchideen und Enzianen aufweist. Eine offene Buschlandschaft, auf den Hangflächen vor allem Wacholder, prägt das Landschafsbild. Daneben sind auf der Fläche verteilt einzelne Gehölzinseln, Schwarzdorngebüsche und einige Fichtenaufforstungen zu finden. Das Segelfluggebiet wird als Viehweide genutzt.
Geschichte
Der Hohe Dörnberg war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Eine besonders lang anhaltende Besiedlung ist in der Eisenzeit nachzuweisen. 1920 wurden in der Umgebung einige gut erhaltene Pfeilspitzen aus weißem Flint gefunden. Darüber hinaus wurde ein spitznackiges Steinbeil mit angefangener Durchbohrung bei der Kolonie Friedrichstein entdeckt. 1071 verschanzte sich der Deutsche Kaiser Heinrich IV. (HRR) auf der Hochfläche des Berges, währenddessen sein Widersacher Otto von Northeim auf der anderen Seite der Warme auf dem Burghasunger Berg sein Lager aufgeschlagen hatte. 1910 wurden bei Rodearbeiten einige Scherben und ein Lanzenschuh aus dem 11. Jahrhundert gefunden. 1777 wurde wurde die Kolonie Friedrichstein angelegt. Auf dem wenig bewaldeten Gipfelplateau des Hohen Dörnbergs ist noch deutlich sichtbar die Struktur eines mehrere Hundert Meter langen, fast dreiecksförmigen Ringwalls zu erkennen. Sein Alter ist nicht zweifelsfrei geklärt, vermutlich stammt er aus der Jungsteinzeit. Auch rund um die Basaltgruppe Helfenstein sind Bodenspuren unklaren Alters vorhanden. Seit 1923 wird Segelflug am Hohen Dörnberg betrieben. 1948 bis 1949 wurde der Alpenpfad und Jägerpfad angelegt. Am Fuße der Helfensteine liegt der 1961 bis 1963 vom Land Hessen angelegte Jugendhof. 1968 wurde das Cafe und Restaurant Dörnberghaus seiner Bestimmung übergeben.
Ausflugsmöglichkeiten
Es gibt ein Ausflugscafé auf dem Dörnberg. Große kostenlose Parkflächen stehen zur Verfügung.
Während der "Alpenpfad" und der Jägerpfad an der Wichtelkirche durch die schöne Landschaft am Kleinen Dörnberg verläuft, führt der Fulda-Diemel-Weg über den Hohen Dörnberg. Wer über diesen oder andere Wege bis auf das steil aufragende Gipfelplateau des Bergs kraxelt, kann nach Westen, Norden, Osten und Südosten eine herrliche Aussicht genießen, weil nur sein Südhang bewaldet ist. Bei guten Sichtverhältnissen sind nicht nur mit dem Fernglas unter anderen diese teils weit entfernten Ziele zu erkennen (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden):
Segelfliegen
Nicht nur im Sommer und nicht nur aufgrund des hiesigen Segelflugplatzes sind auf dem Dörnberg Segel- und Modellflugzeuge zu beobachten.
Gewässer
Fließgewässer
Der Dörnberg wird von diesen Fließgewässern tangiert:
Auf dem Dörnberg entspringen diese Fließgewässer:
- die Nebelbeeke (Beeke), ein Zufluss der eben genannten Warme
Wasserscheide
Über den Gipfel des Dörnbergs verläuft die Diemel-Fulda-Wasserscheide, ein Teil der recht langgestreckten Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide: Das Wasser aller Bäche, die vom Dörnberg vorerst in südliche oder westliche und danach in nördliche Richtungen oder vom Berg bereits direkt in nördliche Richtungen fließen, erreicht früher oder später über die Warme oder Nebelbeeke die Diemel und dann die Weser; dem entgegen erreichen die Bäche, die vom Dörnberg in nordöstliche und östliche Richtungen fließen, über die nach Osten fließende Ahne die Fulda und dann die Weser.
Orte
Zu Füßen des Dörnbergs liegen die Gemeinden Ahnatal, Habichtswald (insbesondere der Ortsteil Dörnberg) und Zierenberg.