Der Vertrag von Limerick wurde am 3. Oktober 1691 in Limerick von Patrick Sarsfield im Namen von König Jakob II. und Godert de Ginkell, im Namen von Wilhelm III. (Wilhelm von Oranien) unterzeichnet. Der Vertrag beendete den Krieg zwischen den Jakobiten und den Wilhelm III. und damit auch die Belagerung von Limerick durch die Truppen Wilhelm III. Der Krieg ist auch als „Wilhelminischer Krieg“, „Jacobinischer Krieg“ oder „der Krieg der zwei Könige“ (Cogadh an Dá Rí) bekannt.
Hintergrund
Für die Niederlande war das Jahr 1672 eine Katastrophenjahr in dem sie von allen Seiten - Köln, Münster, Frankreich und England - angefallen wurden. Wilhem III. wurde zum Stadthalter der Provinz Holland, Zeeland, Utrecht, Overijssel, Groningen en Westerwolde ernannt und konnte zu einem Friedensschluß kommen. Wilhelm war mit Maria Stuart, der ältesten Tocher von König Jacob II. von England verheiratet. Bis zur Geburt ihres Bruders war sie die Erbin der drei Throne England, Schottland und Irland. Ihr Vater war katholisch und strebte die absolute Monarchie an.
Inzwischen hatte Ludwig XIV. der Republik der Niederlande ökonomisch den Krieg erklärt. Leiden konnte seine Waren nicht mehr nach Frankreich verkaufen. Da die Gefahr bestand, dass England die Seite Frankreichs wählen würde, wurde beschlossen England zum Bundesgenossen zu machen.
Wilhelm und Maria Stuart zogen mit einem Heer mit 14000 Niederländern und 7000 Soldaten anderer Nationalitäten, worunter Engländer, Schotten und Hugenotten 1688 nach England. Die Armada von Wilhelm war vier Mal größer als die Spanische Armada von 1588. Schnell wurde deutlich, dass sein Heer stärker war als das seines Schwiegervaters. Da Jacob II. außerdem noch zögerliche und falsche Entschlüsse fasste, mußte er aufgeben und am 18. Dezember 1688 marschierte Wilhelm mit Maria in London ein.
Allerdings blieb seine Position bis zur Schlacht am Boyne in Irland 1690 schwach, da es viel Unterstützung für Jacob II. im Land und vor allem in Irland und Schottland gab. Nur mit Hilfe der englischen und Schottischen Soldaten konnte Wilhem schliesslich siegen und so wurde 1691 der Vertrag von Limerik unterzeichnet.
Wilhems Befehlshaber Ginkel hatte den Katholiken viele Vorteile versprochen denen allerdings später nicht nachgekommen werden sollte. Damit nahmen Irische Protestanten Rache für die Ereignissen von 1641, als sie von den Katholiken belagert worden waren. „König Billy“ ist bis heute der Held der protestantischen Unionisten geblieben.
Der Vertrag
Angeblich wurde der Vertrag auf dem sog. Treaty Stone („Vertragsstein“) unterzeichnet - einem unförmigen Block aus Kalkstein, der einst als Hilfe zum Aufsteigen auf Pferde verwendet wurde. Dieser Stein kann noch heute in Limerick auf einem Podest besichtigt werden.
Der Vertrag war in zwei Sektionen unterteilt, eine regelte militärische Angelegenheiten, die andere zivile Dinge.
Die militärischen Artikel
Diese Artikel beschäftigten sich mit der Behandlung der zerschlagenen Jakobitenarmee. Unter dem Vertrag hatten die Soldaten der Jakobiten die Möglichkeit das Land in Richtung Frankreich zu verlassen, um dort unter Jakob II. in der Irischen Brigade zu dienen. Die Mehrzahl der Soldaten nahm diese Möglichkeit an und verließ - oft zusammen mit Frau und Kindern - von Cork aus das Land. Diese Fahrt wurde als Flucht der Wildgänse (Flight of the Wild Geese) bekannt. Die Soldaten hatten ebenfalls die Möglichkeit der Armee von Wilhelm beizutreten - und auch dies taten einige.
Die zivilen Artikel
Diese Artikel schützten die Rechte der unterlegenen Jakobitenarmee, die sich entschlossen hatten, in Irland zu bleiben. Deren Besitz wurde nicht konfisziert, solange sie Loyalität zu Wilhelm III. schworen. Katholischen Adligen war es sogar gestattet weiter Waffen zu tragen. Die zivilen Artikel hatten allerdings nicht lange bestand. Schon 1695 begann die Regierung unter Wilhelm weitere Penal Laws (also Strafgesetze gegen Andersgläubige) gegen die katholische Bevölkerung zu verabschieden. Aus diesem Grund sagt man über den Vertrag auch, dass die Tinte noch nicht trocken war, als die Engländer begannen ihn zu brechen (the ink was not dry on the treaty before the English started to break it).