Warschau

Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt Polens
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Vorlage:Infobox (Polen) Warschau (polnisch Warszawa/? [varˈʃava]) ist die Hauptstadt und größte Stadt Polens. Sie liegt an der Weichsel (Wisła) in der Woiwodschaft Masowien, hat fast 1,7 Mio. Einwohner und ist Zentrum eines Agglomerationsraums mit rund 2,9 Mio. Einwohnern.

Warschau ist eines der wichtigsten Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelszentren Mittel- und Osteuropas und auch von großer politischer und kultureller Bedeutung. In der Stadt befinden sich zahlreiche Universitäten, Theater, Museen und Baudenkmäler. Das Stadtgebiet Warschau gliedert sich in insgesamt 18 Stadtbezirke („Dzielnice Warszawy“), unter denen Śródmieście die eigentliche Innenstadt ausmacht.

Geografie

Lage

 
Weichsel
 
Klimadiagramm

Warschau ist an der mittleren Weichsel, im Urstromtal der Weichsel, sowie der Mittelmasowischen Senke auf durchschnittlich 100 Metern über dem Meeresspiegel gelegen. Die Stadt breitet sich beiderseits der Weichsel in etwa gleichgroßer Entfernung von den Karpaten und der Ostsee aus - jeweils ca. 350 km. Der alte Stadtkern liegt am linken (westlichen) Weichselufer auf einem langgezogenen Weichselkliff Skarpa Wiślana, das relativ steil etwa 15 bis 30 m über die Weichsel emporragt. Eine erste Brücke verband die beiden Ufer bereits im 16. Jahrhundert, was die Ausdehnung der Stadtbebauung auf das rechte Weichselufer, das Praga genannt wird, begünstigte. Im Stadtgebiet gibt es mehrere eiszeitliche Moränenhügel sowie von Menschenhand geschaffene Anhöhen. Die Weichsel ist im Gebiet von Warschau schiffbar und die Stadt verfügt über einen Binnenhafen auf dem rechten Weichselufer.

Klima

Warschau liegt in der Übergangszone vom maritimen zum kontinentalen Klima. Die Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 8 °C, wobei im Januar durchschnittlich etwa -3 °C und im Juli 19 °C gemessen werden. Die Sommer sind warm und können heiß werden, die Winter sind kühl und teilweise auch sehr kalt. Das Warschauer Klima ist trocken, die Summe der jährlichen Niederschlagsmenge übersteigt nicht 550 mm. Eine dicke Schneeschicht ist in den Wintermonaten keine Seltenheit und die Gewässer in den Parkanlagen sowie die Weichsel können vollständig einfrieren.

Stadtgliederung

Seit der letzten Verwaltungsreform im Jahre 2002 ist Warschau wieder eine einheitliche Stadtgemeinde, die gleichzeitig den Status eines Powiat hat. Man kann diesen Status etwa mit dem einer Kreisfreien Stadt in Deutschland vergleichen. Vorher war Warschau ein aus mehreren unabhängigen Gemeinden (gminy) bestehender relativ loser Kommunalverband. Jetzt gliedert sich die Stadt in 18 dzielnice (dt. Stadtbezirke) die aber einer wesentlich gestärkten gesamtstädtischen Verwaltung recht stark untergeordnet sind. Die meisten der neuen Bezirke sind aus den alten Gemeinden hervorgegangen. Es gibt hierbei jedoch zwei Ausnahmen:

Datei:Warszawa podzial 2002.png
Die Verwaltungsgliederung von Warschau seit 2002
  1. Die alte Gemeinde Centrum wurde aufgelöst und in sieben Bezirke aufgeteilt. Hier kehrte man zu der Einteilung und Benennung zurück, die bis Anfang der neunziger Jahre existiert hatte und die weitgehend aus Vorkiegszeiten stammte.
  2. Die ehemalige Umlandgemeinde Wesoła wurde zeitgleich mit dem Inkrafttreten der Verwaltungsreform eingemeindet und bildet jetzt den gleichnamigen Bezirk der Stadt Warschau.

Die (neuen) Bezirke Warschaus sind:

  • Bemowo
  • Białołęka
  • Bielany
  • Mokotów
  • Ochota
  • Praga Południe
  • Praga Północ
  • Rembertów
  • Śródmieście
  • Targówek
  • Ursus
  • Ursynów
  • Wawer
  • Wesoła
  • Wilanów
  • Włochy
  • Wola
  • Żoliborz

siehe auch: Liste der Bezirke Warschaus

Geschichte

Siehe auch: Geschichte Polens.

Frühe Piastenzeit

 
Anstelle des Ujazdowski Schlosses stand schon im 12. Jh. eine Burg

Die ersten befestigten Siedlungen auf dem Gebiet Warschaus waren Bródno aus dem 9. Jahrhundert. Es wurde auf einer Düne, die von Sümpfen umgeben war errichtet und besaß eine Ummauerung aus Holzpfählen. Nachdem es Anfang des 11. Jahrhunderts beim Aufstand des Masław zerstört wurde, siedelten die Bewohner auf das Weichselkliff, wo sie eine neue Festung errichteten. Eine weitere Siedlung auf dem Gebiet Warschaus war Jazdów aus dem 12. Jahrhundert (einer der Sitze der masowischen Herzöge), das sich um das heutige Schloss Ujazdowski ausbreitete und 1262 von den Litauern unter Mendog zerstört wurde. Daneben bestanden kleinere Ansiedlungen in Kamion, Gocław und Solec. Sie alle lagen im von westslawischen Stämmen besiedelten Gebiet Masowien, das im 10. Jahrhundert von dem polnischen Herzog Mieszko I. aus der Dynastie der Piasten erobert wurde. Die wichtigste Stadt in Masowien war zu dieser Zeit das ca. 100 km weichselabwärts gelegene Plotzk, das auch kurzzeitig im 11. Jahrhundert die Hauptstadt Polens unter Wladyslaw I. Herman war. Nach dem Tod von Boleslaw III. Schiefmund wurde in Polen die Senioratverfassung eingeführt, wobei das Staatsgebiet unter den Söhnen Boleslaw III. Schiefmunds aufgeteilt wurde und der jeweils Älteste das Seniorat über die Juniorherzöge hatte. Masowien kam an dessen zweitältesten Sohn und seit 1146 Senior Boleslaw IV., der die Linie der masowischen Piasten begründete und das Land von Plotzk regierte.

Senioratsverfassung

 
Der Schlossplatz mit dem Königsschloss und Blick auf die Johanneskathedrale

Die Aufteilung Polens in Senioratsherzogtümer 1138 schwächte das Land und die Einfälle der Ruthenen und Litauer gingen bis nach Masowien. Daraufhin wurde der Handelsweg der vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee führte vom Westlichen Bug auf das linke Weichselufer verlegt. Dies führte zu einer wirtschaftlichen Blüte der Warschauer Siedlung Jazdow, in der auch die masowischen Herzöge eine ihrer Burgen errichteten. Jazdow wurde 1262 von den Litauern zerstört und die Bewohner von Jazdow errichteten ihre Siedlung drei Kilometer nördlicher in der heutigen Warschauer Altstadt von neuem. Auch der Herzog von Masowien Bolesław II. Mazowiecki gab die Burg in Jazdow (heute befindet sich dort das Schloss Ujazdowski) auf und errichtete ein Schloss innerhalb der Altstadt (das heutige Warschauer Königsschloss). Sein Hauptsitz blieb aber Plotzk. Zwischen 1281 und 1321 wurde Warschau dann die ersten Male urkundlich erwähnt, obwohl die Lokationsurkunde nicht mehr erhalten ist. Seit 1334 hatte es Kulmer Stadtrecht und viele Kaufleute aus Thorn siedelten sich in Warschau an. Wahrscheinlich nannten sie die im heutigen Stadtteil Mariensztat gelegene Siedlung Solec, die sich gleich südöstlich unterhalb des Weichselkliffs an die Altstadt anschloss, "Warszowa" oder "Warszewa", wovon sich der heutige polnische Name Warschaus "Warszawa" herleitet. Zu dieser Zeit entstanden die meisten Gebäude in der Altstadt, allen voran die gotische Johanneskathedrale und das Schloss der masowischen Herzöge, das spätere Königsschloss.

Herzogtum Masowien und Polnisches Lehen

 
Reste der Mauer (1350)

Mit der Wiedervereinigung Polens durch König Wladislaw III. 1320 wurde die Senioratverfassung endgültig aufgehoben. Gleichwohl gehörte Masowien zu diesem Zeitpunkt nicht zu Polen, wurde jedoch um die Mitte des 14. Jahrhunderts polnisches Lehen. Es zerfiel weiter in drei Einzelherzogtümer Płock, Rawa und Czersk. Warschau gehörte zu letzterem. Die Warschauer Altstadt wurde 1350 mit einem ersten und 1380 mit einem weiteren Mauerring umgeben. Um 1380 entstand auch nördlich der Altstadt ebenfalls am Weichselufer die Warschauer Neustadt, die 1408 das Kulmer Stadtrecht erhielt. Janusz I. verlegte 1413 die Hauptstadt des masowischen Herzogtums Czersk von Czersk nach Warschau. Nach der polnisch-litauischen Union von 1386 entwickelte sich Warschau dank der zentralen Lage zwischen den beiden Hauptstädten Krakau und Vilnius sehr schnell. Mit dem Aussterben der jeweiligen Piastenherzöge kam Rawa 1462, Plotzk 1496 und Czersk-Warschau 1526 direkt an Polen.

Polnisch-Litauische Adelsrepublik

 
Königswahl in Kamion 1573
 
Königsschloss

Mit dem Anschluss an Polen erhielt das Warschauer Bürgertum von Sigismund I. (Polen) viele Handelsprivilegien, die die Entwicklung der Stadt beschleunigten. Mit der Wiedererlangung Danzigs und des Weichseldeltas 1466 durch Polen wurde die Weichsel der wichtigste polnische Handelsweg für den Export und Import nach und aus Westeuropa. Das an der Weichsel gelegene Warschau profitierte wirtschaftlich sehr davon. Nach dem Tod Sigismund I. (Polen) verlegte seine Witwe Bona Sforza 1546 ihren Hof vom Krakauer Wawel ins Schloss Ujazdowski in Warschau. Ihr Sohn Sigismund II. August regierte Polen-Litauen jedoch weiterhin von Krakau aus, obwohl er immer öfter in Warschau zu Gast war. 1569 und 1573 wurde in der Union von Lublin bzw. den Articuli Henriciani festgelegt, dass das polnische Parlament Sejm in Warschau tagen und die Königswahl in Kamion bzw. Wola vor den Toren Warschaus stattfinden sollte. So wurden in Kamion Heinrich von Valois 1573 und in Wola 1574 Stephan Báthory und 1587 Sigismund III. Wasa zu polnisch-litauischen Königen gewählt. Auch die Abnahme des Lehnseides der preußischen Herzöge wurde seit Stephan Báthory vor der Annakirche in Warschau statt auf dem Krakauer Marktplatz vollzogen. Nach dem Brand des Krakauer Wawels 1596 entschloss sich Sigismund III. Wasa aus dem schwedischen Hause Wasa die Residenz der polnischen Könige nach Warschau zu verlegen, weil er zugleich König von Schweden war und Ambitionen auf den Moskauer Zarenthron pflegte. Der Umzug wurde in Etappen vollbracht und das Schloss der masowischen Herzöge zum polnischen Königsschloss ausgebaut. Nach der Rückkehr vom erfolgreichen Feldzug nach Moskau 1611 blieb Sigismund III. Wasa endgültig in Warschau. Gleichwohl blieb Krakau rechtlich weiterhin Hauptstadt, da es keinen Rechtsakt gab, der den Umzug legalisieren würde. Warschau stand bis 1795 nur der Titel des Königssitzes zu.

 
Wilanowpalast von Jan Sobieski

Warschau wuchs im 16. Jahrhundert weit über die mittelalterlichen Stadtmauern der Alt- und Neustadt hinaus und hatte über 50.000 Einwohner. Es entstanden neue Stadtviertel beiderseits der Weichsel. Um 1568 bis 1573 entstand die erste über 500 m lange Weichselbrücke auf 18 Pfeilern. 1648 erhielt Praga, der Stadtteil auf dem rechten Weichselufer die Stadtrechte. Andere Stadtviertel (jurydyka) waren Privateigentum einzelner Magnaten, reicher Kleinadelige (Szlachta), Geistlicher und Klöster. In ihnen galt nicht das Stadtrecht und die sie waren von der städtischen Gerichtsbarkeit ausgenommen. Sie entstanden zahlreich um die neuen frühbarocken Paläste des Adels, der die Nähe zum Königshof suchend von Krakau herzog. Die Magnaten stifteten auch zahlreiche frühbarocke Kirchen und Klöster. Sigismund III. Wasa ließ das Königsschloss das Schloss Ujazdowski und den Kazmierzpalast im barocken Stil um- und ausbauen. Entlang der Krakauer Vorstadt entstanden am Königstrakt die prachtvollsten Paläste des Adels Koniecpolski-Palais, Potocki-Palais, Krasicki-Palais etc. 1643 ließ Wladislaw IV. (Polen)Władysław IV. für seinen Vater Sigismund III. Wasa auf dem Schlossplatz die Sigismundssäule errichten, das erste profane Denkmal Warschaus.

 
August der Starke
Datei:Stanislaw August Poniatowski.jpg
Stanislaus August

In den Jahren 1655-56 (während des sog. Schwedischen Kriegs) wurde Warschau von den Schweden zerstört. Die reichen Paläste wurden ausgeraubt und niedergebrannt und die geplünderten Kunstschätze und Bücherbestände nach Schweden verschifft. Eine erneute Blütezeit begann für Warschau unter der Herrschaft Jan Sobieskis ab 1673, der vor allem die südlichen Stadtteile ausbauen ließ. Ab 1677 baute er das Schloss Wilanów an dem nach Süden verlängerten Königstrakt im Versailler Stil mit einem großen französischen Garten. Seine Ehefrau Marysieńka baute den nach ihr benannten Stadtteil Marymont mit einem der damals weltweit größten Handelszentren Marywil, an dessen Stelle sich heute das Große Theater und der Theaterplatz befinden. In dieser Zeit entstanden auch das Krasiński-Palais, die Sakramenteinnenkirche, die Kapuzinerkirche und die Karmeliterkirche.

 
Verfassung vom 3. Mai 1791

Im Großen Nordischen Krieg ab 1702 und Polnischen Thronfolgekrieg ab 1734 wurde Warschau erneut von schwedischen bzw. russischen Truppen besetzt und zerstört. In der sächsischen Zeit unter August II. und August III. wurde die Sächsische Achse mit dem Sächsischen Palais, dem Brühl'schen Palais und dem Sächsischen Park senkrecht zum Königstrakt geschaffen. 1740 entstand das Collegium Nobilium eine Aristokratenschule aus der die Warschauer Universität hervorgehen sollte. Zur erneuten Blütezeit kam es während der polnischen Aufklärung unter Stanislaus August Poniatowski ab 1764, der viele Warschauer Gebäude im klassizistischen Stil umbauen bzw. errichten ließ. Er verlängerte den Königstrakt südlich der Krakauer Vorstadt um die Neue Welt und gründete dort neue "Jurydykas". Südlich des Schlosses Ujazdowski ließ er den Łazienki-Komplex mit vielen Gärten und Schlössern erbauen. Unter seiner Zeit überschritt die Einwohnerzahl die 150.000er Marke und war damit eine der größten Städte in Europa. 1765 gründete er das Große Nationale Theater in Warschau unter der Regie von Wojciech Bogusławski. Ab 1776 wurde die Altstadt durch eine weitere Weichselbrücke mit dem rechts der Weichsel gelegenen Stadtteil Praga verbunden. Ab 1773 hatte das erste Bildungsministerium der Welt, die Kommission für Nationale Erziehung ihren Sitz in Warschau und zwischen 1788 bis 1792 tagte im Warschauer Königsschloss der Große Sejm, der am 3. Mai 1791 die erste moderne Verfassung Europas verabschiedete. Dem war 1789 die sogenannte Schwarze Prozession vorausgegangen, in der die Städte mehr politische Mitspracherechte verlangten. Sie führte schließlich zur Einbeziehung der Stadtverfassung vom 20 April 1791 in die Verfassung vom 3. Mai 1791. Für Warschau hatte dies unter anderem zur Folge, dass die Jurydykas aufgehoben und das eine einheitliche Stadtverwaltung eingeführt wurde. Daher ist auch der 21. April (der Tag an dem Warschau die Städteverfassung ratifizierte) der Stadtfeiertag. Die Verfassung vom 3. Mai 1791 hatte zur Folge, dass russische und preußische Truppen 1792 besetzten und Polen 1793 zum zweiten Mal geteilt wurde. Ein zunächst erfolgreicher Aufstand in Warschau unter der Führung des Schustermeisters Jan Kilińskis innerhalb des ganzpolnischen Kościuszko-Aufstands, an dem die ganze Bevölkerung Warschaus regen Anteil nahm, wurde 1794 niedergeschlagen und Polen 1795 zum dritten Mal geteilt. Die russischen Truppen Alexander Suworows veranstalten 1794 ein Massaker unter der Bevölkerung des rechtsufrigen Stadtteils Praga. Dabei kamen mehrere Zehntausend Zivilisten ums Leben. Nach der Abdankung Stanisław August Poniatowskis wurde Warschau von Preußen besetzt und für 12 Jahre Sitz der neuen preußischen Provinz "Südpreußen", die Warschau, Posen und Kalisch umfasste. Die Bevölkerungszahl sank rapide auf 115.000 Einwohner 1806 und die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich. 1800 gründete Stanisław Staszic die Polnische Wissenschaftsakademie "Polska Akademia Nauk" in Warschau, die bis heute ihren Sitz im Staszic-Palast an der Krakauer Vorstadt hat.


Herzogtum Warschau

 
Józef Antoni Poniatowski Denkmal vor dem Präsidentenpalast

Nach dem Frieden von Tilsit wurde aus den beiden preußischen Teilungsgebieten von 1793 und 1795 das Großherzogtum Warschau 1807 mit der Hauptstadt in Warschau. Danzig wurde freie Stadt. 1807 erhielt es eine neue liberale Verfassung und der polnische Sejm wurde nach 12 Jahren Unterbrechung wieder in Warschau einberufen. Im gleichen Jahr trat ein, der polnischen Rechtstradition angepasster, Code Napoleon (Code Civil) in Kraft, eines der ersten zusammengefassten Zivilrechtsbücher Europas. Der Code Civil prägt bis heute die polnische Zivilrechtsordnung, der heute geltende kodeks cywilny von 1964 baut auf dem code civil von 1807 auf. Damit reihte sich Polen in die Tradition der kontinentaleuropäischen Zivilrechtsordnungen, die alle - im Gegensatz zum angloamerikanischen case law - auf den Code Napoleon zurückgehen. Der Bruder des letzten polnischen Königs, der General Józef Antoni Poniatowski baute die polnische Armee in Warschau wieder auf, die bald schon 200.000 Mann zählte. Nach der Schlacht von Raszyn 1809 gegen die Habsburger wurde das österreichische Gebiet der Dritten Polnischen Teilung mit Krakau Bestandteil des Warschauer Großherzogtums. Die Truppen des Warschauer Herzogtums beteiligten sich an dem Russlandfeldzug Napoleons 1812 sowie an der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 in der Józef Poniatowski den Tod in der Elster fand. Er wurde danach in der Kathedrale des Wawel Schlosses in Krakau feierlich als Nationalheld bestattet. Poniatowski wurde zur Symbolfigur des Großherzogtum Warschaus, obwohl er nicht Großherzog war sondern nur der Oberbefehlshaber der Armee. Die Warschauer gaben ihm bereits Anfang des 19. Jahrhunderts ein Denkmal in Auftrag, das vom berühmten dänischen Bildhauer des Klassizismus Bertel Thorvaldsen angefertigt wurde. Nach dem Wiener Kongress und der Neuordnung Europas 1814/15 wurde das Großherzogtum Warschau aufgehoben.

Kongresspolen

 
Erstürmung des Arsenals 1830
 
Hier begann der Novemberaufstand
 
Chopin Denkmal

Nach dem Wiener Kongress wurde Warschau die Hauptstadt des Königreiches Polen (Kongresspolen) das vom russischen Zaren in Personalunion mit Russland regiert wurde. Es erhielt 1817 eine relativ liberale Verfassung und der polnische Sejm in Warschau hatte weitgehende Befugnisse. Die Exekutivmacht lag bei dem Statthalter Großfürst Konstantin, dem Bruder des Zaren Alexander I. (Russland) 1817 wurde auf Grundlage des Collegium Nobilium von 1740 die Warschauer Universität. Im gleichen Jahr wurde die Warschauer Wertpapierbörse, als erste moderne polnische Wertpapierbörse (1818 wurde eine Wertpapierbörse in Krakau errichtet) gegründet. Bereits seit dem 17. Jahrhundert ist der börsenmäßige Handel mit Wertpapieren (v.a. Wechsel) in Warschau belegt. Auch in anderen polnischen Handelsstädten (Danzig, Krakau, Posen, Lemberg etc.) bestand unregelmäßiger Börsenhandel seit dem Mittelalter, der von niederländischen und italienischen Kaufleuten nach Polen gebracht wurde. Doch die erste Institution Börse mit einer öffentlich-rechtlichen Börsenordnung war die besagte Warschauer Wertpapierbörse von 1817. In dieser Zeit setzte auch die Industrialisierung in Warschau ein und die ersten großen Fabriken entstanden in der Stadt. Außerhalb der Tore wurde der Powązki-Friedhof angelegt, eine der größten und schönsten Nekropolen des 19. Jahrhunderts. Doch bereits zu Anfang der 1820er Jahre wurde klar, dass der Zar sich nicht an die Verfassung halten wird und autokratisch über seinen Stadthalter zu regieren gedachte. Dies änderte sich auch nach dem Dekabristenaufstand in Russland 1825 nicht. 1830 wurde bekannt, dass der Zar polnische Truppen gegen die Revolutionäre in Belgien einsetzen wollte. So brach am 30. November 1830 mit der Erstürmung des Belvederepalastes (Belweder) in Warschau durch Aufständische der Novemberaufstand los. Der Großfürst Konstantin musste nach wenigen Tagen aus der Stadt fliehen und der polnische Sejm setzte den Zaren als polnischen König ab. Der Aufstand hatte in den ersten Monaten Erfolg und die russischen Truppen mussten Warschau und das Umland räumen. Nach über einem Jahr Krieg mussten jedoch die Aufständischen kapitulieren. Mit der großen Emigration flohen ca. 30.000 Warschauer und andere Kongresspolen nach Westeuropa und in die USA. Zu ihnen gehörten unter anderem Fryderyk Chopin und Adam Mickiewicz. 1832 wurde die Verfassung und der Sejm aufgehoben und es begann eine Zeit der politischen Repressalien. In der romantischen Epoche wurde Warschau ausgebaut. Seit 1840 erreichte die Eisenbahn Warschau und bald war eine erste Verbindung nach Wien fertig gestellt. Während des Völkerfrühlings 1848 blieb es in Warschau anders als in den preußischen und österreichischen Teilungsgebieten relativ ruhig, denn die Verschwörer, die einen gesamtpolnischen Aufstand planten wurden zuvor verhaftet. In dieser Zeit wurde auch die Textilindustriestadt Łódź ca. 80 km südwestlich von Warschau in Kongresspolen an der Eisenbahnstrecke nach Wien aufgebaut und stieg bald zu einer der führenden Industriemetropolen Europas auf. Im Januar 1863 brach der Januaraufstand gegen das Zarenregime los. In einem Partisanenkrieg konnten die Warschauer zwei Jahre lang Widerstand leisten, bis sie Ende 1864 aufgeben mussten. Das Königreich Polen wurde endgültig aufgelöst und nach Russland inkorporiert. Somit wurde Warschau nach Moskau und St. Petersburg die drittgrößte Stadt im Zarenreich. Der Wegfall der Zollgrenze zu Russland brachte einen rasanten Wirtschaftsaufschwung der bis zum Ersten Weltkrieg andauerte. Der Zeit des Warschauer Positivismus hat vor allem der Schriftsteller Bolesław Prus in seinen dem Realismus treuen Romanen ein Denkmal gesetzt. Allen voran ist hier der Roman "Lalka" zu nennen in dem Prus den Werdegang und den Fall eines Warschauer Unternehmers beschreibt. 1905 fand eine kurze sozialistische Erhebung statt, die von Rosa Luxemburg, die in Zamość (südliches Kongresspolen) geboren und in Warschau aufgewachsen war, als Reaktion auf den verlorenen Krieg Russlands gegen Japan und den Blutsonntag in St. Petersburg mitorganisiert wurde. Ein Jahr nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Warschau von deutschen Truppen besetzt und geplündert. Ein vorläufiger Regierungsrat eines von Deutschland und Österreich abhängigen Satellitenstaates wurde in Warschau eingesetzt. Nach der Oktoberrevolution in Russland musste dieses im Friedensvertrag von Brest-Litowsk auf die Gebiete aus den Teilungen Polens im 18. Jahrhundert verzichten.

Zweite Republik

 
Warschau der 1920er

Im Ersten Weltkrieg besetzten deutsche Truppen seit 1915 Warschau. Die russischen Soldaten brannten beim Verlassen der Stadt strategische Gebäude und Brücken nieder. 1916 hatte Warschau bereits über eine Million Einwohner. Das Deutsche Reich und Österrreich-Ungarn errichteten eine provisorisches Königreich Polen mit der Hauptstadt in Warschau und stellten der polnischen Bevölkerung ein unabhängiges Polen in Aussicht. Hans Beseler wurde als Generalgouverneur eingesetzt. Nach der Niederlage der Mittelmächte 1918 wurde diese Vision auch von den Westmächten unterstütz. Der Tag an dem Marschall Pilsudski in Warschau eintraf, der 11. November 1918, gilt als der Unabhängigkeitstag Polens. 1920 drohte die Rote Armee Warschau im polnisch-sowjetischen Krieg einzunehmen. Sie konnte jedoch durch Marschall Pilsudski durch das "Wunder an der Weichsel" zurückgedrängt werden. Seit dieser Zeit war Warschau wieder die Hauptstadt des erneut unabhängigen Polens. An den Ujazdowski Allen (seitdem Regierungs- und Botschaftsviertel) wurde in den 1920er Jahren ein neues Sejmgebäude sowie verschiedene Ministerienpaläste und Botschaften errichtet. In der Zwischenkriegszeit erlebte Warschau erneut einen Bauboom. 1926 kam es im Zuge des Pilsudski Putsches zu Straßenkämpfen in Warschau, die auf der Pilsudski Brücke anfingen. Nachdem jedoch ziemlich früh klar wurde, das die amtierende Regierung unter Stanisław Wojciechowski weder in der Armee noch in der Stadtbevölkerung einen Rückhalt hatte, gab sie nach zwei Tagen auf. Unter Stadtpräsident Stefan Starzyński (seit 1934 im Amt) erlebte Warschau eine kulturelle Blütezeit. Warschaus Flughafen Okecie erhielt nationale und internationale dauerhafte Flugverbindungen. Das Straßenbahn und Busnetz wurde ausgebaut und neue Straßenzüge in den Außenbezirken entstanden. 1939 hatte Warschau bereits über 1.350.000 Einwohner. Im September 1939 kam zum Angriff deutscher Truppen auf Polen (Beginn des Zweiten Weltkriegs). Im Verlauf des Konflikts wurde die Stadt Warschau Zentrum erbitterter Kämpfe. Die Reste der in der Schlacht an der Bzura geschlagen polnischen Armee verschanzten sich im Stadtgebiet und verteidigten dieses zäh. Kurz darauf wurde Warschau von deutschen Truppen vollständig eingeschlossen nachdem diese die Front am Narew durchbrochen hatten und nun auch im Osten von Warschau standen. Während dieser schweren Kämpfe wurde das Stadtgebiet von Warschau, insbesondere die Außenbezirke, sowohl von deutscher Artillerie beschoßen als auch aus der Luft bombardiert. Hierbei fanden weit mehr als zehntausende Zivilisten den Tod. In diesem ersten Abschnitt des Zweiten Weltkrieges in Warschau verlor die Stadt rund 10 % ihrer Bebauung darunter auch das Warschauer Königsschloss. Am 28. September 1939 musste Warschau kapitulieren und wurde von deutschen Truppen besetzt. Der Stadtpräsident Stefan Starzyński wurde von der Gestapo verhaftet und 1943 im KZ Dachau ermordet.

Deutsche Besatzungszeit

Datei:Warsaw Ghetto Josef Bloesche.jpg
Warschauer Ghetto
 
Denkmal für den Warschauer Aufstand

Am 28. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Warschau ein und eine verheerende fünfjährige Besatzungszeit brach an. Der Terror der Besatzer traf von Anfang an auf einen entschiedenen Widerstand weiter Teile der Bevölkerung. Der organisierte Widerstand nahm verschiedene Formen an, von geheimen Bildungseinrichtungen sowie kleinen und großen Sabotagen bis zu Attentaten. Warschau war von Beginn der Besatzung an das Zentrum des "Unterirdischen Polnischen Staates" mit der Geheimverwaltung der Londoner Exilregierung und der Heimatarmee. Nach der Besetzung Warschaus durch die Deutsche Wehrmacht wurden die Juden der Stadt und der Umgebung seit 1940 im Warschauer Ghetto - dem größten jüdischen Ghetto im besetzten Europa - eingesperrt, von wo mindestens 300.000 jüdische Bürger Warschaus deportiert und ermordet (man geht aber von weit mehr aus) wurden. 1941 wurde für Juden die Ghettopflicht eingeführt und das Verlassen des Ghettos sowie jegliche Hilfe für die jüdischen Warschauer unter Todesstrafe gesetzt. Gleichwohl konnte die Organisation Zegota sowie viele Privatleute hunderte Juden vor dem Tod retten. Am 18. April 1943 kam es zum Aufstand im Warschauer Ghetto unter der Führung von Mordechaj Anielewicz und Marek Edelman, als Reaktion auf die Liquidierung des Ghettos durch die SS. Am 8. Mai 1943 nahmen sich die meisten jüdischen Anführer im Versteck in der Ulica Miła 18 das Leben. Einigen jüdische Einheiten (unter anderem Marek Edelman) gelang die Flucht zum polnischen Untergrund. Folge des Ghettoaufstandes war, dass ein ganzes Stadtviertel liquidiert und niedergebrannt und die überlebenden Juden zumeist im KZ Treblinka ermordet wurden.

 
Wiedererrichtete Altstadt

Der Warschauer Aufstand, getragen von der polnischen Heimatarmee, begann überstürzt am 1. August 1944 unter der Führung von Tadeusz Bór-Komorowski. Er war die größte Erhebung gegen die Okkupanten im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges. Fast die gesamte verbliebene Stadtbevölkerung beteiligte sich an den Kriegshandlungen, deren Ziel ein von Hitlerdeutschland und der Sowjetunion unabhängiges Polen sein sollte. In den ersten Augusttagen wurden die polnischen Medien und eine Pfandfinderpost wiederhergestellt und die Erhebung hatte zunächst Erfolg, als sich die deutschen Truppen aus weiten Teilen der Innenstadt zurückziehen mussten. Jedoch blieb eine Hilfe von außen weitgehend aus; die Rote Armee war am rechten Weichselufer stehen geblieben und leistete dem Widerstand keine aktive Unterstützung. Außerdem verweigerten die Sowjets den Westalliierten Flugplätze, von denen aus sie mehr Hilfsgüter und Waffen hätten einfliegen können. Die Heimatarmee musste am 2. Oktober 1944 kapitulieren. Im Warschauer Aufstand kamen fast 200.000 polnische Soldaten und Zivilisten ums Leben. Als Repressalie wurde die Mehrzahl der noch vorhandenen Warschauer Gebäude auf dem linken Weichselufer von den deutschen Truppen planmäßig gesprengt und vollkommen zerstört. Die überlebende Bevölkerung wurde in Konzentrationslager oder zur Zwangsarbeit deportiert.

Volksrepublik

Die Rote Armee marschierte am 17 Januar 1945 in eine Ruinenstadt ohne Einwohner ein. Die befreite Bevölkerung kam zum großen Teil nach Warschau zurück. Den Soldaten der Heimatarmee blieb jedoch eine Rückkehr verwehrt. Viele mussten emigrieren. Die Stadtverwaltung wurde von der sich bildenden kommunistischen Partei eingesetzt. Bald wurde der Beschluss gefasst, Warschau detailgetreu wieder aufzubauen. 1945 wurde ein Fonds für den Wiederaufbau Warschaus gegründet. Bereits im Februar 1945 nahm eine Kommission unter der Leitung von Roman Piotrowski die ersten Rekonstruktionsarbeiten auf. Die Altstadt, die Neustadt und die Krakauer Vorstadt wurden ab 1946 bis 1953 in einer als Meisterleistung gewürdigten historischen Rekonstruktion wieder aufgebaut und dafür als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet. Die Aufbauarbeiten stellen bis heute weltweit die größte geplante Rekonstruktion einer Bebauung dar. Gleichzeitig wurde auch die Bebauung der Straßenzüge Ulica Miodowa, Ulica Długa und Ulica Senatorska sowie der Plätze Plac Teatralny i Plac Bankowy rekonstruiert. Die Arbeiten orientierten sich dabei zu einem großen Teil an Gemälden des italienischen Malers Bernardo Bellotto (Canaletto), der im 18. Jahrhundert viele Stadtpanoramen Warschaus geschaffen hatte. 1947–1949 wurde unter Teilen der Altstadt der Tunnel der "Ost-West-Arterie" gebaut. 1971 entstand ein Komitee zum Wiederaufbau des Warschauer Königsschlosses unter der Leitung von Stanisław Lorentz. Der Wiederaufbau des Schlosses wurde in den 1970er und 1980er Jahren durchgeführt. Der Wiederaufbau Warschaus dauert auch heute noch an. In den nächsten Jahrzehnten sollen die Königsgärten rekonstruiert werden und der Brühlsche und Sächsische Palast wiedererrichtet werden. Gleichwohl werden die allermeisten Gebäude des alten Warschaus nicht mehr neu entstehen können. Die heutigen Straßenzüge verlaufen weitgehend anders als vor 1939. Die reiche Sezessionsarchitektur der Ulica Marschałkowska und der Jerusalemer Alleen ist unwiederbringlich verloren. Mehrere Stadtteile entstanden im realsozialistischen Stil. Von 1952–1955 wurde der Warschauer Kulturpalast errichtet, das damals zweithöchste Gebäude Europas. Daneben wurden die Stadtviertel Marienstadt und MDM im realsozialistischen Stil (wieder)errichtet.

1955 wurde in Warschau der Warschauer Pakt unter dem Diktat der Sowjetunion geschlossen. Als Reaktion auf den Polnischen Oktober 1956 wurde Władysław Gomułka zum Ersten Parteisekretär ernannt; die Zeit des Stalinismus ging zu Ende. Im März 1968 kam es zu einer Studentenrevolte, die von dem Verbot der Aufführung des Theaterstücks Ahnenfeier von Adam Mickiewicz in Warschau ausgelöst wurde. Dies war der Beginn des Endes der Ära Gomułkas, der 1970 von Edward Gierek ersetzt wurde. Neben dem Brief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtskollegen 1965 war der Willy Brandts Kniefall von Warschau am 7. Dezember 1970 vor dem Mahnmal für den Ghettoaufstand 1943 einer der wichtigsten Eckpfeiler für die deutsch-polnische Aussöhnung. Entscheidende Bedeutung für den Untergang des Kommunismus hatte der Papstbesuch Johannes Paul II. am 2. Juni 1979 in Warschau, der mitursächlich für die Gründung der ersten unabhängigen Gewerkschaft im Ostblock war. Nach der Solidarność-Bewegung in den 1980er Jahren kam es 1988 zu den berühmten Gesprächen am Runden Tisch in Warschau, die im April 1989 zu den ersten freien Wahlen in einem Warschauer Pakt-Staat führen. Die Sejm- und Präsidentenwahlen wurden von der Solidarnosc und Lech Wałęsa gewonnen.

Dritte Republik

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Der Runde Tisch 1988/89

Mit dem Gesetz über den Warschauer Verwaltungsaufbau vom 18. Mai 1990 wurde die Warschauer Selbstverwaltung wiedereingeführt und am 27. Mai 1990 wurde nach über 50 Jahren wieder ein Stadtparlament gewählt. Zum Präsidenten von Warschau wurde Stanisław Wyganowski gewählt, der bereits seit Januar 1990 diese Funktion vorläufig inne hatte. Am 7. April 1991 wurde nach einem halben Jahrhundert die Warschauer Wertpapierbörse als zweite Kapitalmarktinstitution dieser Art in einem ehemaligen Ostblockstaat wiedereröffnet, die sich in den folgenden Jahren zu der führenden Börse in Ostmitteleuropa entwickelte. Sie bekam - was durchaus auch Symbolcharakter hatte - ihren Sitz in dem Gebäude der ehemaligen Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei PZPR und zog später in ein neuerrichtetes Gebäude an den Ujazdowski Alleen. 1994 wurden 11 Statteile aus dem Stadtgebiet gebildet und 1995 wurde das erste Teilstück der U-Bahn in Betrieb genommen. 2002 wurde das Gesetz über den Warschauer Verwaltungsaufbau modernisiert, so dass Warschau wieder eine einheitliche Gemeinde der Woiwodschaft Masowien mit 18 Untereinheiten wurde. In den 1990er Jahren entstanden viele moderne Wolkenkratzer und Bürogebäude im Zentrum und Stadtteil Wola und Warschau wurde zum führenden Finanzzentrum in Ostmitteleuropa.

Gegenwart

 
Intercontinental und WFC

Wie andere Zentren Mitteleuropas auch profitiert Warschau von der Wende 1989. Die Stadt beansprucht den Titel größte Baustelle Europas, denn in der Innenstadt sind in den letzten Jahren viele Läden, Einkaufszentren, Bürohochhäuser und Freizeitmöglichkeiten geschaffen worden. Warschau hat sein Blockbauten-Image abgelegt und ist nun neben Frankfurt, London und Paris die "höchste" Stadt Europas.

Warschau ist der größte Investitionsschwerpunkt in Polen. Die Arbeitslosigkeit liegt mit ca. 8% Prozent weit unter dem polnischen Durchschnitt von 17%. In der Stadt entstehen neue Bürohochhäuser, beispielsweise der 1999 fertiggestellte 208 m hohe "Warsaw Trade Tower", die dem 234 m hohen "Kulturpalast" (erbaut 1955) in der Skyline den Platz streitig machen.

Warschau ist Sitz verschiedener Universitäten, darunter der Warschauer Universität und der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität

Politik

Stadtverwaltung

Auf gesamtstädtischer Ebene gibt es einen Oberbürgermeister (Prezydent). Dieser wird vom Volk direkt, zeitgleich mit den Landesweit stattfindenden Kommunalwahlen alle vier Jahre, gewählt. Gleichzeitig wird auch ein Stadtrat (Rada) gewählt. Der OB ist der höchste Repräsentant Warschaus nach innen und außen. Er ist außerdem Chef der städtischen Verwaltung und verwaltet im Namen der Stadt und unter der Aufsicht des Rates das Eigentum der Stadt. Er beruft die wichtigsten Amtsträger der Stadt, darunter seine eigenen Stellvertreter, die, jeweils für bestimmte Sachbereiche zuständig, mit ihm zusammen den Magistrat (Zarząd) bilden, und wirkt bei der Berufung der Bezirksbürgermeister (Burmistrz) mit. Der Rat hat die Kompetenz, das vom OB vorgeschlagene Budget der Stadt zu billigen bzw. abzulehnen, sowie innerhalb des Rahmens der allgemeinen Gesetze normative Akte für Warschau zu erlassen.

Partnerstädte

Sehenswürdigkeiten

Altstadt

 
Königsschloss von Osten
 
Palast unter dem Blechdach
 
Johanneskathedrale; dahinter die Jesuitenkirche
 
Marktplatz vor 1939
 
Zakrzwski-Seite des Marktplatzes

Die Altstadt wurde als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet. Der repräsentativste Platz der Altstadt ist der große dreieckige Schlossplatz. Ursprünglich wurde seine Südseite durch das Krakauer Tor begrenzt, von dem nur noch eine gotische Brücke übrig geblieben ist. Die Ostseite bildet die Westfassade des Königsschlosses (Zamek Królewski), die Nordwestseite des Schlossplatzes wird von der Häuserfront der Altstadt eingenommen. Unterhalb des Schlossplatzes verläuft seit 1949 der Ostwesttunnel Trasa WZ. In der Mitte des Platzes steht die 1643/44 aufgestellte Sigismundssäule (Kolumna Zygmunta).

Die Geschichte des Königsschlosses reicht weit zurück, denn der Schlosshügel ist seit über 8.000 Jahren bewohnt und eine erste Burg errichteten die Herzöge von Masowien gegen Ende des 13. Jahrhunderts. Es folgten weitere Umbauten der Gotik und Renaissance. Das jetzige frühbarocke Gebäude mit dem 60 m hohen Uhrturm stammt aus den Jahren 1598 bis 1619. Der Flügel zur Weichsel dagegen aus dem Rokoko. Im Inneren dominieren Elemente des Klassizismus. Das Schloss brannte 1939 während der Bombardierung Warschaus aus und wurde 1944 von der Wehrmacht gesprengt. Nach dem Krieg blieb die Ruine bestehen und wurde 1971-1988 aus Spendenmitteln originalgetreu rekonstruiert.

Östlich unterhalb des Schlossplatzes, neben dem Königsschloss befindet sich der spätbarocke Palast unter dem Blechdach (Pałac Pod Blachą), der nach dem Material seines Daches benannt wurde. Denn dieser Palast war das erste Gebäude in Warschau, das statt eines Schindeldaches ein Blechdach erhielt. Er wurde von 1698-1701 als Stadtresidenz der Lubomirskis errichtet und im 18. Jahrhundert als Freimaurerloge genutzt. Später diente er als Residenz des Königs Stanislaus II. August, und seines Neffen Józef Antoni Poniatowski. Der Palast wurde nach dem Warschauer Aufstand niedergebrannt und 1948-1949 wiederaufgebaut.

Historischer und geografischer Mittelpunkt der Altstadt ist der prächtige Marktplatz (Rynek) in dessen Mitte die Skulptur der Flussjungfrau Syrenka steht. Seit dem Mittelalter befand sich in der Mitte des Platzes das Rathaus, das 1817 abgerissen wurde. Der Marktplatz selbst wurde im 13. Jahrhundert auf einer Fläche von 90 × 73 Meter angelegt und vor allem von Kaufleuten und Handwerkern bewohnt. Später siedelten sich auch viele Künstler um ihn herum an. Der Großteil der Patrizierhäuser wurde nach dem Stadtbrand von 1607 wiederaufgebaut, wobei sich gotische Elemente vor allem in den Fundamenten erhalten konnten. Die Sgraffitomalereien und die Polychromien an einigen Häusern wurden nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg von Jan Seweryn Sokołowski rekonstruiert. Dabei war die Ostseite, die auch Brass-Seite genannt wird, am meisten zerstört, so dass einer Rekonstruktion der Abriss einiger Fundamente vorausgehen musste. Dagegen blieb auf der Nordseite, der Dekert-Seite, die meiste alte Bausubstanz erhalten. In der ganzen Häuserzeile befindet sich das Museum der Stadt Warschau. Besonders schön treten hier das Baryczka-Haus und das Haus zum Negerlein hervor, dessen Renaissancefassade von Santi Gucci stammt. Die West- oder Kołąttaj-Seite besticht vor allem durch eine Neorenaissancewanduhr und das Haus zum Frieden und zur Gerechtigkeit. Die berühmteste Ansicht des Marktplatzes bietet die Südseite (Zakrzwski-Seite), die vom Turm der Jesuitenkirche überragt wird. Besondere Beachtung verdient hier das Haus zum Löwen und die Sonnenuhr von Tadeusz Przypkowski. Die zwei Brunnen aus dem 18. Jahrhundert wurden in den 1970er Jahren wieder hergestellt.

Vom Marktplatz aus führen jeweils zwei Seitenstraßen in alle Himmelsrichtungen. Die nördliche Ulica Nowomiejska (Neustädterstrasse) führt zur Barbakane, einer massiven Verteidigungsanlage auf einer gotischen Brücke um das Neustädter Stadttor, die im 15. Jahrhundert von Jan Baptysta errichtet wurde. Die prächtige Ulica Świetojanska (Johannesstraße) führt nach Südosten zum Schlossplatz.

An der Straße befindet sich die Johanneskathedrale. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wurde aber in den folgenden Jahrhunderten umgebaut. Zuletzt wurde sie, dem Zeitgeist des 19. Jahrhunderts entsprechend, im Stil der englischen Neugotik umgestaltet, wodurch ihr historisches Aussehen zerstört wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk bis auf die Fundamente verwüstet, lediglich der alte, niedrige Glockenturm blieb teilweise erhalten. Da die Kirche von Grund auf rekonstruiert werden musste, entschied man sich, sie als Neuschöpfung in Anlehnung an die Masowische Gotik neu erstehen zu lassen.

Gleich daneben steht die, der Muttergottes geweihte, Jesuitenkirche, die von 1609 bis 1629 im Übergangstil des Manierismus zum Barock erbaut wurde. Außerdem ist das im Renaissancestil gehaltene Haus zum Schiff eine weitere Sehenswürdigkeit an der Ulica Świetojanska. Weitere repräsentative Bürgerhäuser, wie das Haus zu den Tauben, Haus mit der Christus-Statue oder das Burbach-Patrizierhaus finden sich an den Straßen Ulica Szeroki Dunaj (Beite Donau - ehemaliger Bach innerhalb der Altstadt), Ulica Wąski Dunaj (Schmale Donau), der Ulica Piwna (Bierstraße), der Ulica Brzozowa (Birkenstraße) und der Ulica Rycerska (Ritterstraße). An der Piwna-Straße befindet sich die 1356 erbaute Martinskirche mit einem gotischen Chor und einer barocken Fassade. Steil zur Weichsel hinab führt die malerische Ulica Kamienne Schodki (Steinerne Treppengasse), die zum ehemaligen Weißen Tor führte. Der Kanonikerplatz im Osten der Altstadt wird von manieristischen Bürgerhäusern, die ursprünglich dem Kanoniker Orden gehörten gesäumt. In seiner Mitte steht die 1646 gegossene Warschauer Erzglocke. Ein besonders schöner Blick auf die Altstadt bietet sich vom Pragaer Weichselufer.

Neustadt

 
Neustädter Marktplatz nach Canaletto 1770 mit der Sakramentinnenkirche

Die Neustadt (Nowe Miasto) schließt sich im Norden an die Altstadt an und liegt ebenfalls auf einer Uferdüne an der Weichsel. Sie wurde im 14. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauern angelegt. Die Neustadt wurde, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, zusammen mit der Altstadt in den frühen 1950er Jahren wiederaufgebaut. Das Zentrum ist der dreieckige Neustädter Marktplatz. Er besaß so wie der Altstädtische Markt ein Rathaus, das 1818 abgebrochen wurde.

An der Südseite des Platzes befindet sich die von 1688 bis 1692 von Tylman van Gameren zu Ehren des Siegers der Schlacht am Kahlenberg (1683), König Jan Sobieski errichtete barocke Sakramentinnenkirche des heiligen Kasimir. Sie diente während des Warschauer Aufstandes als Lazarett. Während eines Bombenangriffs der deutschen Luftwaffe fanden hunderte Verwundete, Ärzte und Krankenschwester den Tod, als ihre Kuppel einstürzte.

Die älteste Neustädter und eine der ältesten Warschauer Kirchen ist die, gegen Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute, spätgotische Marienkirche, deren charakteristischer Turm über dem Weichselpanorama thront. Daneben gibt es drei weitere ursprünglich gotische Kirchen, die jedoch in der Barockzeit umgebaut wurden - die Franziskaner-, die Paulaner- und die Dominikanerkirche. Der barocke Adelspalast der Magnatendynastie Sapieha überragt den nördlichen Teil der Neustadt. Als besonders schön gelten die Straßenzüge der Ulica Freta und der Ulica Mostowa. In einem Haus an der ersteren wurde im 19. Jahrhundert die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie geboren. An der letzteren steht das Brückentor aus der Renaissance, das zur ersten Warschauer Weichselbrücke aus dem 16. Jahrhundert führte.

Königsweg

 
Der Beginn des Königstraktes am Schlossplatz 1770

Der Warschauer Königsweg (Trakt Królewski) beginnt am Warschauer Königsschloss und führt in südlicher Richtung etwa 10 km lang bis zur Stadtresidenz Wilanów König Jan Sobieskis und ist eine der längsten Repräsentationsstraßen der Welt. Er setzt sich aus mehreren repräsentativen Straßenzügen zusammen, der Krakauer Vorstadt, der Neuen Welt und der Ujazdowski Alleen (von Norden nach Süden). Der Königstrakt verläuft entlang der Weichsel und bildete zusammen mit der senkrecht zu ihm verlaufenden Sächsischen Achse die Hauptachse der urbanen Entwicklung Warschaus. Er wurde bereits zu Beginn der Stadtgeschichte bebaut und verband die ehemalige Siedlung Jazdow mit der Altstadt. Nachdem Königin Bona Sforza Anfang des 16. Jahrhunderts auf den Fundamenten der Burg Jazdow ein Schloss errichtete und sich dort nach dem Tod ihres Ehemannes König Sigismund I. (Polen) niederließ, entstand an dem Weg vom Krakauer Tor zum Ujazdowski Schloss eine dauerhafte Bebauung. Der Königstrakt war eine der ersten Warschauer Straßen, die gepflastert wurden. Im Gegensatz zur engen Altstadt wurde dieser Teil der Stadt weiträumig angelegt und es dominieren weiträumige Gärten und Parkanlagen, sowie große Paläste und Wohnhäuser. Seinem Ruf als Prachtstraße werden auch die vielen Regierungs- und Verwaltungsgebäude in ehemaligen Adelspalästen gerecht, die den Königstrakt säumen. Weite Teile sollen in den nächsten Jahren für den Straßenverkehr gesperrt und mit ihren zahlreichen Geschäften zur Flaniermeile ausgebaut werden.

Krakauer Vorstadt

 
St. Anna Kirche

Die Krakauer Vorstadt beginnt am Königsschloss und führt neben dem Namiestnikowski Palast (Amtssitz des Präsidenten) bis zum Staszic Palast. Am nördlichen Ende der Krakauer Vorstadt befand sich im Mittelalter das Krakauer Tor. Heute steht hier markant die Sigismundsäule auf dem Schlossplatz. Die ersten Gebäude der Krakauer Vorstadt wurden während des Krieges zerstört und im Zuge des Baues der Unterführung Ost-West nicht wieder aufgebaut. Heute ist der Turm der St. Anna Kirche, von dem sich ein schönes Panorama auf die Stadt bietet, das nördlichste Gebäude der Krakauer Vorstadt. Die Kirche der Heiligen Anna ist eine Synthese aus gotischem, barocken und klassizistischem Baustil. Sie wurde 1454 von der masowischen Fürstin Anna Masowiecka zu Ehren ihrer Namenspatronin für den Bernhardiner-Orden gestiftet. Der Chor, das Sternengewölbe und der Saal im Kirchenkloster sind im Stil der Gotik gehalten und überstanden spätere Umbauten. In der Renaissance wurde sie nach Westen ausgebaut und im 17. Jahrhundert barockisiert. Stanisław Kostka Potocki und Christian Peter Aigner haben 1788 eine spätbarocke Fassade mit Skulpturen von Jakob Monaldi und Franz Pinck entworfen. Aigner hat später 1819-1821 auch die klassizistische Kolonnade entworfen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nur zu einem geringen Teil zerstört. Infolge des Baus des Ost-West-Tunnels drohte sie jedoch beschädigt zu werden und die Böschung musste mit Pfählen aus Eisenbeton gestützt werden. Heute wird die St. Anna Kirche als Universitätskirche von der Hochschulgemeinde genutzt.

Neue Welt

Die Neue Welt beginnt am Staszic Palast und führt über das Rondo de Gaulle´a bis zum Platz der Drei Kreuze.

Ujazdowski Alleen

 
Schloss Ujazdowski

Die Ujazdowski Allen beginnen am Platz der Drei Kreuze in dessen Mitte die Alexanderkirche steht. Südöstlich zweigt die Ulica Wiejska ab, an der sich die Regierungsgebäude des Sejm und Senat befinden. Die eigentlichen Ujazdowski Alleen zweigen vom Platz der Drei Kreuze direkt nach Süden ab und gehen schon bald in eine Parklandschaft über. Insbesondere an der östlichen Seite befinden sich die wichtigsten Parkanlagen Warschaus. Der Łazienkipark, mit seiner Hauptattraktion dem Pałac na Wodzie (Palast auf dem Wasser) und dem Chopin-Denkmal, sowie die Paläste Belweder (Belvedere) liegt an den Ujazdowski Alleen. In der nahen Umgebung gibt es den 1896 geöffneten Ujazdowskipark mit dem Schloss Ujazdowski, wo sich heute das Zentrum für zeitgenössischer Kunst befindet.

Parkanlagen und Friedhöfe

 
Lazienki Park
 
Der Palast auf dem Wasser

Der älteste Warschauer Park sind die 600 Jahre alten Königsgärten am Warschauer Königsschloss aus der Renaissance. Sie liegen unterhalb der klassizistischen Ostfassade und der Kubicki Arkaden des Schlosses auf der Weichselseite und nehmen eine Fläche von 6 ha ein. Nach den Kriegszerstörungen werden sie derzeit rekonstruiert. Mit dem Bau der Magnatenpaläste im Barock entstanden viele private Parkanlagen, die seit dem 18. Jahrhundert schrittweise für die Öffentlichkeit freigegeben wurden.

Der größte Warschauer Park ist der Łazienki Park an den Ujazdowski Alleen aus dem 18. Jahrhundert, der im englischen Stil um den Palast auf dem Wasser im ehemaligen Tiergehege auf einer Fläche von fast 80 ha entstand. Er gehört zu den schönsten Parkanlagen Europas und umfasst auf hügeligem Terrain mehrere Palais, künstliche Seen, Kanäle und Kaskaden, Brücken, Altanen, Pavillons, Skulpturen sowie ein antikes Theater auf der Insel. Am südlichen Ende befindet sich das Schloss Belveder, das Sitz der russischen Statthalter und der polnischen Präsidenten bis 1995 war. Der Park wurde von König Stanislaus August Poniatowski errichtet, der ihn teilweise selbst entworfen hat. Seit 1818 wird ein Teil des Parks von der Universität Warschau als Botanischer Garten genutzt. Zu weiteren wichtigen Gebäuden im Park gehören die Alte- und Neue Orangerie (Pomeranczarnia) von 1774 bis 1778, bzw. 1860/61, der Myslewicki-Palast und der Sybillentempel. Im Sommer finden am Chopin Denkmal Klavierkonzerte statt.

Der Palast auf dem Wasser wurde vom klassizistischen Architekten Dominik Merlini und Jan Chrystian Kamsetzer an Stelle eines kleineren Barockschlosses, das Tylman van Gameren im 17. Jahrhundert für die Magnatenfamilie Lubomirski entworfen hatte, errichtet. Er gilt als eines der schönsten klassizistischen Schlösser in Europa. Um das Schloss wurde ein künstlicher See angelegt und das Schloss durch zwei Arkadenbrücken mit dem Festland verbunden. An der Nordseite wurde eine Bootanlegestelle und als Fontäne konzipierte Sonnenuhr errichtet. Im Inneren erhielt das Schloss eine Ausstattung im chinesischen Stil. Es war die Sommerresidenz des letzten polnischen Königs Stanislaus August Poniatowskis, der einmal in der Woche führende Philosophen und Künstler hier zu den Donnerstagsgesprächen einlud. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von den deutschen Besatzern geplündert und in Brand gesetzt. In der Volksrepublik wurde es restauriert, so dass es seitdem als Museum genutzt wird und folgende Räumlichkeiten besichtigt werden können: Bachuszimmer, Badeanstalt, Ballsaal, Portraitzimmer, Salomonsaal, Rotunde mit Herrscherportraits, Bildergalerie, Kapelle, sowie der Saal der Donnerstagsgespräche im Erdgeschoss und die privaten Königsgemächer im Ersten Stockwerk. Es ist eines der beliebtesten sonntäglichen Ausflugsziele der Warschauer.

Paläste

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Der Otrogski Palast

Seit dem 16. Jahrhundert verlegten viele Magnatenfamilien ihren Hauptsitz nach Warschau, wo der Sejm tagte und die Königswahl stattfand. Wer an der großen Politik teilhaben wollte, musste vor Ort anwesend sein. Obwohl Warschau in der Adelsrepublik nie Hauptstadt wurde, sondern stets „nur“ Königssitz und Sejmstadt war, wurden hier die politisch wichtigen Entscheidungen getroffen. Insofern blieb die Hauptstadt Krakau nach 1611 nur formell Hauptstadt. Viele der repräsentativen Paläste wurden entlang der Hauptachsen der Stadt (Königstrakt, Sächsische Achse, Ulica Senatorska, Ulica Miodowa, Ulica Freta) errichtet. Einige der größten Paläste mit ausgedehnten Gartenanlagen entstanden etwas außerhalb der Hauptstraßen, wie zum Beispiel der Krasinski Palast oder der Wilanow Palast.

Plätze

 
Theaterplatz

Einige wichtige Plätze liegen abseits der urbanen Hauptentwicklungsrouten. Hierzu gehören der Pilsudski Platz, der Teil der Sächsischen Achse war, der Theaterplatz, der Bankenplatz, der Defiladenplatz, Platz des Warschauer Aufstandes und der Platz der Verfassung.

Kirchen und Synagogen

Außerhalb der der urbanistischen Hauptentwicklungsrouten gibt es mehrere schöne katholische, evangelische und orthodoxe Kirchen und zwei noch erhaltene Synagogen.

Gedenkstätten

Aufgrund der oft tragischen Stadtgeschichte gibt es in Warschau sehr viele Gedenkstätten an Opfer von Fremd- und Gewaltherrschaft. Hierzu gehören vor allem das Mahnmal des Warschauer Ghettos, die Zitadelle, Pawlak sowie zahlreiche kleinere Gedenktafeln und -steine, auf die der aufmerksame Besucher an fast jeder Straßenkreuzung trifft.

Forts

Im 19. Jahrhundert zog die russische Besatzungsmacht einen Ring von Befestigungsanlagen um Warschau und bauten die Stadt zu einer Festung aus, da sie einen deutschen Angriff befürchtete. Ähnlich verfuhren die Österreicher mit Krakau und Przemysl sowie Deutschland mit Lötzen, da sie jeweils einen russischen Angriff voraussahen. Im Ersten Weltkrieg kamen diese Bastionen teilweise zum Einsatz. Einige dieser Forts sind erhalten geblieben und können besichtigt werden.

 
Gebäude der Ex-PZPR

Die Architektur des Sozialistischen Realismus wird teilweise bis heute als von der Sowjetunion aufgezwungen und fremd empfunden. Mittlerweile wird auch der sozirealistische Baustil als Teil der Architekturgeschichte der Stadt akzeptiert. Was für den künstlerisch und baulich anspruchsvolleren sozirealistischen Stil der 1950er Jahre gilt, kann jedoch nicht auf die Plattenbauten der 1970er Jahre gelten, die vor allem in den Außenbezirken entstanden sind.

Der dominanteste sozirealistische Bau in der Innenstadt ist der 1952-55 erbaute Pałac Kultury i Nauki oder kurz Pałac Kultury (Palast der Kultur und Wissenschaft bzw. Kulturpalast). Er verbindet den Zuckerbäckerbaustil mit Elementen der traditionellen polnischen Architektur, wie der polnischen Attika, ähnelt jedoch in seinem Kubus auch dem Empire State Building in New York. Daneben gilt auch der Platz der Verfassung, das Viertel MDM, Marienstadt und die Ostwand als charakteristische Architekturbeispiele des Sozirealismus. Auch das Parteigebäude der PZPR entstand in diesem Stil. Spätere wichtige Gebäude aus der sozialistischen Zeit weisen einen mehr international ausgerichteten Stil auf, der sich zum Beispiel bei dem von einem schwedischen Architektenbüro entworfenen Hotel Forum, dem Hotel Marriott, dem Intraco I Biulding, dem Intraco II Biulding, dem Hotel Novotel und anderen Wolkenkratzern der sozialistischen Zeit manifestierte. Europas größter Basar im Stadion 10-lecia wirkt wie eine Reminiszenz an die frühe Nachwendezeit.

Moderne Architektur

 
Das Metropolitan von Norman Foster

Seit 1989 vollzog sich eine Wende in der monumentalen Warschauer Architektur und immer mehr "gläserne Gebäude" entstanden. Den Anfang machte der Blaue Wolkenkratzer (Blue Tower), der Anfang der 1990er Jahre am Bankenplatz an der Stelle der ehemaligen Hauptsynagoge fertiggestellt wurde. Insbesondere seit der Wende legt Warschau immer mehr sein Plattenbautenimage ab und selbst das höchste Gebäude der Stadt, der Kulturpalast, wird langsam von modernen Hochhäusern verdrängt. Die interessantesten modernen Gebäude entstanden entlang den Johannes Paul II. Alleen und der Emili-Plater-Straße westlich des Kulturpalastes. Einzelne hervorragende Architekturbeispiele befinden sich auch außerhalb des Finanzviertels, wie zum Beispiel der Warsaw Trade Tower oder das Metropolitan. Meisterwerke der letzten Jahre sind das Rondo 1, die Goldenen Terrassen, das Gebäude des Höchsten Gerichts und die neue Universitätsbibliothek. Gebaut wird gerade an einer monumentalen Kirche im Stadtteil Wilanow, deren Grundstein bereits 1792 gelegt wurde. Interessante zukünftige Projekte sind ein Hochhaus von Daniel Libeskind an den Papst Johannes Paul II. Alleen und das Zentrum Kopernikus an der Weichsel. Zudem wird lebhaft über den Wiederaufbau des Sächsischen Schlosses und des Brühlschen Palastes sowie eines Denkmals zu Ehren Johannes Pauls II. auf dem Pilsudski Platz.

Das nicht wieder aufgebaute Warschau

 
Pilsudski Platz vor 1939
 
Jablonski Palast vor 1900

Viele Gebäude konnten nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut werden. Insbesondere die ganze Sächsische Achse ist wohl für immer verloren gegangen. Sie stand senkrecht in Ost-West Richtung auf dem Königstrakt kreuzte sich mit diesem in der Höhe des Hotel Bristol. Zu ihr gehörten der Pilsudski Platz (vor 1918 Sächsischer Platz, 1939-1945 Adolf Hitler Platz, 1945-1989 Platz des Sieges) mit seiner barocken Bebauung (unter anderem orthodoxe Kirche mit Turm bis ca. 1920), das Sächsische Schloss, der Brühlsche Palast, der Sächsische Garten und die Paläste der Siedlung hinter dem Eisernen Tor. Von der Bebauung des Pilsudskiplatzes ist nichts übrig geblieben. Heute wird seine Südseite vom Hotel Viktoria und die Nordseite vom modernen Bürogebäude des Stararchitekten Norman Foster Metropolitan gesäumt. Die Ostseite erinnert noch etwas an die Vorkriegszeit, obwohl auch diese Gebäude nach dem Krieg nicht originalgetreu rekonstruiert wurden. Einziger Überrest vom Sächsischen Schloss und dem Brühlschen Palast ist ein Teil der Säulenfront, wo sich das Grabmal des unbekannten Soldaten befindet. Der Gebäude- und Pflanzenbestand des Sächsischen Parkes ist 1944 fast völlig niedergebrannt. Das Theater und die Orangerie wurden nicht wieder aufgebaut. Nur der Arkadenbrunnen und der Sybillentempel zeugen wieder von der einstigen Pracht. Große Teile des ehemaligen Parkes wurden Bauland und gingen damit für den Park verloren. Das großartige Eiserne Tor und Paläste im Westen gibt es nicht mehr. Der einzige Palast, der teilweise rekonstruiert wurde, ist der Lubomirskipalast, der 1967 nach dem Wiederaufbau um ca. 90 Grad auf Schienen gedreht wurde, so dass er jetzt die gedachte Sächsische Achse an ihrem jetzigen westlichen Ende verschließt. Ursprünglich führe sie weit in die Siedlung hinter dem Eisernen Tor, wo heute Plattenbauten die repräsentative Bebauung von vor 1939 ersetzten.

Kultur

Theater

 
Teatr Wielki (Staatsoper und Nationaltheater)

In Warschau gibt es etwa 30 das ganze Jahr durch arbeitende Theater. Die beiden wichtigsten sind das, 1765 gegründete, Nationaltheater (Teatr Narodowy), sowie die Staatsoper Opera Narodowa im Teatr Wielki von 1778, die die lange Warschauer Theatertradition verkörpern. Darüber hinaus sind die heute wichtigsten Schauspielhäuser: Teatr Studio, Teatr Polski, Teatr Rozmaitości und Teatr Ateneum. Populäre Musicals wie Miss Saigon werden im Teatr Roma gespielt.

Berühmte Warschauer Theaterregisseure: Jerzy Grzegorzewski, Grzegorz Jarzyna, Adam Hanuszkiewicz.

Berühmte Warschauer Theaterschauspieler: Gustaw Holoubek, Daniel Olbrychski, Zbigniew Zapasiewicz, Krystyna Janda, Andrzej Seweryn.

Museen und Galerien

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Die Galerie Zachęta

In Warschau gibt es zahlreiche Museen und Galerien, private wie auch staatliche. Die meisten wurden während des Zweiten Weltkrieges zerstört und in der Nachkriegszeit wiederaufgebaut, wobei Teile der Museumsbestände dem Krieg zum Opfer fielen, oder bis heute verschollen sind. Viele Kunstwerke wurden aus Schlesien und Pommern nach Warschau gebracht. Die wichtigsten Museen sind die Galerie Zachęta, das Zentrum für zeitgenössischer Kunst (Centrum Sztuki Współczesnej) und das Museum der polnischen Armee (Muzeum Wojska Polskiego). Das größte Museum ist das Nationalmuseum (Muzeum Narodowe) mit seinen Filialen im Königsschloss und im Palast von Wilanów. Aus Anlass des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes wurde am 31. Juli 2004 das Museum des Warschauer Aufstandes (Muzeum Powstania Warszawskiego) eröffnet. Das Museum der Geschichte der polnischen Juden soll 2008 eröffnet werden.

Seit 1927 wird in Warschau der Chopin-Wettbewerb veranstaltet.

Wirtschaft

Allgemein

Seit April 1991 gibt es wieder die Warschauer Aktienbörse. Die Giełda Papierów Wartościowych w Warszawie (GPW) ist einer der schnellstwachsenden Börsenplätze der Welt. Sie ist die größte Börse im östlichen Mitteleuropa und hat im Jahre 2004 die Wiener Börse im Bezug auf die Börsenkapitalisierung eingeholt. Die schnelle Entwicklung der GPW seit 2002/03 basiert auf einem konstant hohen Wirtschaftswachstum (5,3 % und 3,3 % in den Jahren 2004 und 2005), dem EU-Beitritt und einer hohen Anzahl an Privatisierungen über die Börse in den letzten Jahren. Im Jahr 2004 fanden an der GPW 36 Börsengänge statt mit einem Volumen von 8,34 Mrd. Euro - darunter vier ausländischer Unternehmen - und die GPW war im Hinblick auf die Anzahl der Börsengänge auf Platz zwei in Europa nach der LSE. Im darauffolgenden Jahr waren es 35 Börsengänge - darunter zwei ausländischer Unternehmen – und die GPW erreichte Platz drei in Europa. Der größte Börsengang war dabei der der Bank PKO BP SA im Herbst 2004, der mit einem Volumen von 1,78 Mrd. Euro der zweit größte Börsengang in Europa im Jahr 2004 war. Auch in den nächsten Jahren stehen mehrere große Privatisierungen von staatlichen Großunternehmen an, wie der polnischen Staatsbahnen PKP SA, der polnischen Post Poczta Polska SA und der GPW SA selbst. Daneben streben auch immer mehr polnische und ausländische Privatunternehmen eine Platzierung an der GPW an. Die Anlegerschaft ist ebenso international wie die Emittenten. Sie setzt sich etwa zu jeweils einem Drittel aus polnischen Privatanlegern, polnischen institutionellen Investoren und ausländischen Anlegern zusammen. Die Hauptindizes, der Warszawski Indeks Giełdowy (WIG) und der WIG20, stiegen 2004 um 27,98 % bzw. 24,56 % und 2005 um jeweils ca. 36 % und erreichten am 27. Dezember 2005 mit über 35.000 bzw. 2.700 Punkten neue Rekordhöhen. 2005 zahlten die börsennotierten Gesellschaften ca. 8 Mrd. Polnische Złoty (folgend: PLN) Dividende bei einem Jahresumsatzvolumen von fast 200 Mrd. PLN. Die Börsenkapitalisierung betrug Ende 2004 214,3 Mrd. PLN und Ende 2005 311 Mrd. PLN, was einem Drittel des Bruttoinlandproduktes entspricht. Nach der Zielsetzung der Agenda Warsaw City 2010 soll die Börsenkapitalisierung bis 2010 über die Hälfte des Bruttoinlandproduktes ausmachen. Die alte Börse befand sich von 1817 bis 1828 im Sächsischen Palast, danach in dem Gebäude der Polnischen Bank und ab 1877 in einem eigenen Gebäude am Sächsischen Garten.

Verkehr

 
Die U-Bahnstation am Wilson-Platz

Warschau ist wichtiger Verkehrsknotenpunkte als Schnittpunkt der Verkehrswege Paris/London-Berlin-Warschau-Minsk/Kiew/Moskau und Nordeuropa-Balkan.

Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) verfügt Warschau über ein Bus- und Straßenbahnnetz, das allerdings, vor allem außerhalb des Zentrums, überlastet ist. Auch ist es technisch teilweise veraltet und wird nur langsam modernisiert.

Seit April 1995 verkehrt in Warschau auch eine U-Bahn. Es gibt derzeit nur eine Linie, die außerdem noch nicht ganz fertiggestellt ist und deren Weiterbau sich immer wieder verzögert. Sie verkehrt zur Zeit in Nord-Süd-Richtung vom südlichen Stadtrand ins Zentrum und etwas darüber hinaus. Für den Regional- bzw. Vorortverkehr gibt es, neben einigen Vorort- und Überlandbussen, die WKD (Warszawska Kolej Dojazdowa; etwa: Warschauer Vorortbahn).

Für den Fernverkehr gibt es einen unterirdischen Zentralbahnhof (Warszawa Centralna), mehrere kleinere Bahnhöfe, einen großen Busbahnhof, einen internationalen Flughafen, der der polnischen Fluglinie LOT als Basis dient und über den man eine große Zahl von Zielen weltweit direkt erreichen kann (v.a. in Europa und Nordamerika), sowie eine Anbindung an das landesweite polnische Fernstraßennetz, allerdings keine Autobahnen.

Dienstleistung

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Die Goldenen Terrassen

Zur Zeit wird auf einem drei Hektar großen Areal in der Nähe des Zentralbahnhofes (Dworzec Centralny) das Einkaufszentrum Złote Tarasy, Goldene Terrassen, gebaut. Es soll bis Ende 2005 nach einer Bauzeit von 37 Monaten fertiggestellt sein und eine Nutzfläche von 200.000 m² umfassen. Mit 57.000 m² Verkaufsfläche wird es eines der größten Einkaufszentren in Europa sein. Eine Besonderheit wird das 10.000 m² große Atrium darstellen, welches von einem Glasdach überspannt werden wird. In dem Komplex wird sich zudem ein Kinokomplex und ein Parkhaus mit 1.700 Stellplätzen befinden. Weitere sehenswerte Einkaufszentren beeindruckender Größe sind unter anderem „Galeria Mokotów“, „Blue City“, und „Arkadia“.

Bildung

Im Stadtteil Natolin befindet sich der polnische Campus des Europakollegs.

Verzeichnis der Wolkenkratzer in Warschau

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Skyline an den Johannes-Paul-II-Alleen
 
Blick vom Kulturpalast nach Süden
 
Blick vom Kulturpalast nach Westen
Höhe
Platz Gebäude Stadtteil Höhe Dachgeschoss Stockwerke Fertigstellung
1 Kulturpalast Stadtmitte 231 m 188 m 42 1955
2 Warsaw Trade Tower Wola 208 m 184 m 42 1999
3 Hotel Marriott Stadtmitte 170 m 140 m 40 1989
4 Rondo 1-B Stadtmitte 194 m 164 m 40 2005
5 Warsaw Financial Center Stadtmitte 165 m 144 m 32 1998
6 Hotel Inter-Continental Stadtmitte 164 m 154 m 48 2004
7 Intraco Building II Stadtmitte 150 m 140 m 42 1979
8 Intraco Building I Stadtmitte 138 m 107 m 39 1975
9 TPSA Tower Stadtmitte - 126 m 30 2001
10 Lucka City Stadtmitte 120 m 106 m 29 2004
11 Hotel Westin Stadtmitte - 120 m 25 2003
12 Blue Tower Stadtmitte 120 m 100 m 25 1991
13 Fim Tower Stadtmitte - 115 m 26 1996
14 Millennium Plaza Stadtmitte 116 m 112 m 28 1999
15 Novotel Warsaw Stadtmitte 111 m 106 m 33 1974
16 Golden Terraces Stadtmitte - 105 m - 2005
17 Babka Tower Stadtmitte - 105 m 28 2002
18 Ilmet Building Stadtmitte 103 m 95 m 22 1997
19 PZU Tower Stadtmitte - 97 m 24 2000

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Wiktionary: Warschau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Warszawa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien