Sewansee

größter Süßwassersee Armeniens
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Der Sewansee (armenisch Սևանա լիճ) ist mit 940 km² (ca. 78 km lang und 56 km breit) nicht nur der größte Süßwasser See Armeniens, sondern auch der größte des Kaukasus und mit seiner Höhe von etwa 1900 m über dem Meeresspiegel einer der größten Hochgebirgsseen der Welt. Der Sewansee, der von rund 30 Flüssen gespeist wird, liegt in der Provinz Gegharkunik im Osten Armeniens, nicht weit der Grenze zu Aserbaidschan.

Der Sewansee vom Weltraum aus gesehen
Blick vom Kloster Sewanawank auf den See

Die Region um den Sewansee ist geschichtsträchtig: Es wurden aufwendige Bestattungsplätze aus der Bronzezeit entdeckt. Die Urartäer gaben dem See seinen Namen. Das urartäische Wort Suina bedeutet so viel wie „Land des Sees“ bzw. „des Wassers“. Von den alten armenischen Königs- und Fürstenfamilien zeugen die vielen um den See errichteten Kirchen und Klöster. Die osmanischen Machthaber nannten den Sewansee „Gökcay“, was „himmelblaues Wasser“ bedeutet.

Umweltprobleme

Die enorme Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Armenischen SSR erforderte extensive Bewässerungsmaßnahmen. Der Sewansee, rund eineinhalb mal so groß wie der Bodensee, ist das einzige große Wasserreservoir im Südkaukasus. Er wurde für groß angelegte Bewässerungsprogramme ausgebeutet und sein Pegel sank bedrohlich. Verantwortlich dafür war derselbe Ingenieur, der für die Verlandung des Aralsees verantwortlich war. In den achtziger Jahren drohte der See ganz aus dem ökologischen Gleichgewicht zu geraten. Erst in den letzten Jahren konnte der Wasserspiegel durch eine verstärkte Wasserzufuhr aus Flüssen anderer Gegenden wieder leicht angehoben werden. Im Zeitraum vom 23. März 2005 bis zum 23. März 2006 steig der Wasserspiegel um 39 cm an und liegt nun 1898,15 m über Normalnull. [1] Die Fischbestände sind aber weiterhin stark bedroht.

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