Sodalith

Mineral, Gerüstsilikat aus der Sodalith-Gruppe
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Sodalith
Chemismus (Na)8[(Cl)2(AlSiO4)6] (Gerüstsilikat)
Kristallsystem kubisch Raumgruppe -4 3 n
Kristallklasse --
Farbe farblos oder grau mit gelblicher oder bläulicher Tönung, selten blau
Strichfarbe weiß
Mohshärte 5-6
Dichte 2,13-2,29 g/cm3
Glanz Fettglanz, Glasglanz, matt
Opazität undurchsichtig, selten durchsichtig
Bruch muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Kristallhabitus --
häufige Kristallflächen --
Zwillingsbildung nach (111)
Kristalloptik
Brechungsindex 1,483 – 1,490
Doppelbrechung __
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten __
ähnliche Minerale Lapislazuli Leucit Analcim Nosean Haüyn
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen --

Sodalith (aus dem lateinischen soda - Natrium und dem griechischen lith - Stein) ist ein Mineral aus der Gruppe der Feldspatvertreter. Linus Pauling veröffentlichte im Jahr 1930 einen ersten Vorschlag zur Struktur des Sodaliths, den 1967 Jürgen Löns und H. Schulz durch ihre kristallographischen Arbeiten bestätigten.

Struktur

 
Abb. 1: Sodalith-Käfig
 
Abb. 2: Sodalit-Käfig mit den Positionen von Al und Si
 
Abb. 3: Sodalith aus 4 Sodalith-Käfigen. Ein fünfter Ring entsteht im Zentrum


Zusammensetzung: Na8[Al6Si6O24]Cl2

Die Sodalithstruktur läßt sich als eine kubisch dichteste Packung von 6er-Ringen in Richtung [111] beschreiben. Abbildung 1 zeigt diese Anordnung. Al, Si und O bilden die Struktur des anionischen Gitters. Abbildung 2 zeigt die Positionen des Al und Si. Zwischen den Al und Si befindet sich nahe der roten Verbindungslinien je ein O. Die Cl-Anionen befinden sich in den Zentren der Käfige und sind tetraedrisch von je vier Natrium Kationen umgeben.


Zusammensetzung: Na8[Al6Si6O24]Sx

Lasurit oder auch Ultramarin genannt. Bestandteil des Mineralgemisch Lapislazuli. Sodalith mit S3--Radikal, das durch die Anordnung (Koordination) in den Sodalith-Käfigen ein intensiv blaue Farbe erzeugt.


In der Wissenschaft dienen synthetische Sodalithe, deren Zusammensetzung oft von der des Minerals abweichen, als Modellsystem für Zeolithe. Baustein des technisch wichtigen Zeolith A.

Die größten Vorkommen sind bis heute in Kanada und in der ehemaligen UdSSR bekannt.