Der Berliner Adolf Damaschke (*24. November 1865; † 30. Juli 1935) war Pädagoge und ein Führer der Bodenreformbewegung.
Damaschke wurde vor allem durch die Wohnungsnot der einfachen Berliner Arbeiterfamilien beeindruckt. Als Volksschullehrer war er mit den sich daraus ergebenden sozialen Problemen vertraut. Grund- und Boden - so Damaschke unter Hinweis auf die Bibel - ständen unter göttlichem Eigentumsvorbehalt. Zwar dürfen Menschen das Land, das Gott ihnen als Leihgabe gibt, nutzen. Anspruch jedoch haben sie aber nur auf den Ertrag ihrer Arbeit, nicht auf den Geldwert des Bodens, den so genannten "Bodenertragszuwachs". Diesen Ertragszuwachs gilt es nach Damaschke steuerlich abzuschöpfen und der Allgemeinheit zukommen zu lassen. Die wiederum hat die Aufgabe, diese Steuergelder für den Wohnungsbau und die Linderung sozialer Not einzusetzen. Impulsgeber war für Damaschke neben den bodenreformerischen Texten des Alten Testaments der Sozialreformer Henry Georges. Zum Freiland-Konzept des Wirtschaftstheoretikers Silvio Gesell bestehen gewisse Parallelen, obwohl beide sich stark voneinander distanzierten.
Damschke gründete unter anderem Siedlungsgesellschaften und Mietergenossenschaften - so zum Beispiel in Frankfurt an der Oder. Er erhielt zu seinen Lebzeiten viel Zustimmung, konnte sich aber auf die Dauer nicht mit seinen bodenreformerischen Ideen durchsetzen. In christlichen Kreisen wurde sein Gedankengut vor allem durch den Hamburger Baptistenpastor Carl August Flügge verbreitet.
Literatur
- Adolf Damaschke: Die Bodenreform. Grundsätzliches und Geschichtliches (Berlin 1902)
- Adolf Damaschke / Johannes Wehrmann: Bodenreform. Sittliche Not. Die Gemeinde; in: Friedensboten-Bücherei Band VII (Kassel, oJ)