Kuwait

Staat in Vorderasien
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Das Emirat Kuwait (arabisch الكويت al-Kuwait, deutsch auch: Kuweit) liegt in Vorderasien. Es grenzt an den Irak, Saudi-Arabien und den Persischen Golf.

دولة الكويت
Daulat al-Kuwait
Staat Kuwait
Flagge Kuwaits
Flagge Kuwaits
Wappen Kuwaits
Wappen Kuwaits
(Details) (Details)
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Kuwait
Staatsform Emirat
Emir Sabah IV. al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah
Premierminister Nasir al-Muhammad al-Ahmad as-Sabah
Fläche 17.820 km²
Einwohnerzahl 2.600.000 (2004)
Bevölkerungsdichte 146 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 16.430 US-$ (2004)
Unabhängigkeit von Großbritannien am 19. Juni 1961
Währung Kuwait-Dinar
Zeitzone UTC+3
Nationalhymne an-Naschid al-watani
Nationalfeiertag 25. Februar (Rückeroberung Kuwaits im Zweiten Golfkrieg)
Kfz-Kennzeichen KWT
Internet-TLD .kw
Vorwahl +965
Lagekarte von Kuwait
Karte von Kuwait

Geographie

Kuwait besteht zum größten Teil aus Wüste mit geringem Höhenunterschied. Zu Kuwait gehören neun Inseln. Bubiyan, die größte Insel, ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Nach der Befreiung im Jahre 1991 wurde die Insel in eine Militärbasis umgewandelt. Zivilisten haben zur Zeit keinen Zugang zu der Insel. Die restlichen acht Inseln heißen: Auha, Failaka, Kubbar, Miskan, Qaruh, Umm al-Maradim, Umm an-Namil und Warba.

Im Sommer ist es in Kuwait heiß und trocken, im Winter dagegen kühl. Natürliche Ressourcen sind Erdöl, Fisch, Garnelen und Erdgas. Kuwait hat eine 499 km lange Küste.

Die größten Städte sind (Volkszählung 2005): Dschalib as-Schuyuh 179.264 Einwohner, as-Salimiyya 145.328 Einwohner und Hawalli 106.992 Einwohner. Die Hauptstadt Kuwait-Stadt liegt mit 32.403 Einwohnern nur auf Platz 18 der größten Städte des Landes. Insgesamt konzentriert sich 94 Prozent der Bevölkerung Kuwaits in der Agglomeration Kuwait-Stadt.

Siehe auch: Liste der Städte in Kuwait

Bevölkerung

Von den rund zwei Millionen Einwohnern sind nur etwa 45 % Kuwaiter. Die übrigen 55 % sind aus dem Iran, Indien, Pakistan, und vielen anderen – hauptsächlich arabischen – Ländern zugewandert. Die Zuwanderer sind den Einheimischen gegenüber gesellschaftlich benachteiligt. Das Bevölkerungswachstum beträgt etwa 3,5 % pro Jahr. Die Bevölkerung ist überwiegend muslimisch (85 %), davon sind 70 % Sunniten und 30 % Schiiten. Der römisch-katholischen Kirche gehören 6 % der Bevölkerung an. Die restlichen 9 % umfassen vorwiegend andere christliche Konfessionen, Hindi und Parsi.

Persisch wird in Kuwait als zweite Sprache gesprochen.

Siehe auch: Katholische Kirche in Kuwait

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kuwaits

Kuwait war seit dem 7. Jahrhundert islamisch und wurde seit 1756 von der Dynastie as-Sabah regiert, die das Scheichtum Kuwait gründeten. Das Staatsgebiet des heutigen Kuwaits war allerdings ein Teil der osmanischen Provinz Basra und gehörte somit zum Osmanischen Reich. Nachdem das Deutsche Reich mit dem Bau der Bagdad-Bahn begonnen hatte, geriet Kuwait in den Intressenbereich Großbritanniens, da die Osmanen zur selben Zeit versucht hatten ihren Einfluss in Kuwait zu verstärken schloss Mubarak as-Sabah im Janauar 1899 einen Protektoratsabkommen mit Großbritannien ab. Obwohl Kuwait bereits ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zum Osmanischen Reich gehörte, wurde im Anglo-Osmanischen Vertrag festgelegt, dass Kuwait ein autonomer Staat innerhalb des Osmanischen Reiches war. Nach der Niederlage der Osmanen im Ersten Weltkrieg erkärten die Briten Kuwait zu einem selbständigen Emirat unter Britscher Schutzherrschaft. Ab 1919 gab mehere Feldzüger der Wahhabiten gegen Kuwait, zudem gab es immer wieder Grenzkonflikte mit dem Nadschd. Die endgültige Grenzen wurden 1922 im Abkommen von Uqair festgelegt, im Jahre 1940 erkannte Saudi-Arabien Kuwait als unabhängigen Staat an.

Nachdem 1938 große Erdölvorkommen entdeckt wurden, stieg das Land nach dem Zweiten Weltkrieg zum größten Erdölproduzenten am Persischen Golf auf. Mit den großen Einnahmen wurde die Modernisierung des Landes und der Aufbau eines Sozialsystems finanziert. 1960 war Kuwait Gründungsmitglied der OPEC.

Am 19. Juni 1961 beendete Großbritannien das Protektoratsverhältnis zu Kuwait, welches seine Unabhängigkeit erklärte.

Der Irak erkannte die Unabhängigkeitserklärung Kuwaits im Juni 1969 nicht an und erklärte das Emirat zum einem Teil des Irakischen Staates an. Der Irakische Ministerpräsident Abd al-Karim Qasim drohte im Sommer 1961 mit einem Einmarsch in Kuwait, weshalb Großbritannien wieder Soldaten nach Kuwait entsandte um eine Irakische Invasion zu verhindern, diese Truppen wurden später durch Truppen Arabischer Staaten ersetzt. Die Aufnahme des Emirats in der Arabischen Liga erfolgte unter heftigem Protest der Iraker, welche bis 1963 mit Hilfe der Sowjetunion einen UN-Beitritt verhinderten.

Der Irak erkannte Kuwait erst nach dem Sturz Qasims im Jahre 1963 offiziell an, im selben Jahr wurde Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen unterzeichnet. 1966, 1969, 1973 und 1976 kam es zu verschiedenen Grenzkonflikten bei dem Irakische Truppen Kuwaitsches Teritorrim besetzten, 1977 wurde zwischen beiden Ländern ein neues Grenzabkommen unterzeichnet. 1967 und 1973 nahm Kuwait am Krieg gegen Israel teil.

Im Ersten Golfkrieg unterstützte Kuwait den Irak, weshalb das Land im Oktober 1981 Ziel mehrerer iranischer Luftangriffe war. 1981 war das Land Gründungsmitglied der des Golf-Kooperationsrates.

Am 2. August 1990 marschierten Irakische Truppen in Kuwait ein und besetzten das Land, vorrangiger Grund für die Besetzung des ölreichen Staates war der Konflikt zwischen beiden Staaten entstanden durch die hohe Verschuldung des Iraks (10 Milliarden US-Dollar) enstanden durch den Ersten Golfkrieg. Zunächst wurde eine Marionettenregierung unter Alaa Hussein Ali gebildet, jedoch wurde Kuwait wenige Tage später vom Irak anektiert. Daraufhin wurde das Land von einer internationalen Koalition unter Führung der USA im Zweiten Golfkrieg zurückerobert (15. Januar bis 27. Februar 1991). Der Irak erkannte im November 1994 die Unabhängigkeit des Landes an. 2003 war Kuwait der Ausgangspunkt für die Invasion der US-Truppen in den Irak.

Politik

Bis 1991 war Kuwait eine undemokratische Monarchie unter der Herrschaft des Familienclans as-Sabah. Das Land wurde von den USA, einem der Hauptabnehmer kuwaitischen Öls, diplomatisch, militärisch und mit Waffenlieferungen unterstützt. Erst zwischen 1991 und 1996 wurde ein Parlament gebildet. Ob sich an der Clan-Vorherrschaft dadurch etwas änderte, wird als fraglich angesehen. Seit 1991 ist Kuwait konstitutionelle Erbmonarchie.

Wahlrecht

Am 16. Mai 2005 beschloss das Parlament mit 35:23 Stimmen bei einer Enthaltung, dass Frauen ab 2007 das aktive und passive Wahlrecht erhalten. „Ich will, dass unsere Frauen uns beim Bau unseres Landes und unserer Zukunft helfen.“ sagte Ministerpräsident Scheich Sabah al-Ahmad as-Sabah.

Verwaltungsgliederung

Kuwait gliedert sich in sechs Gouvernorate: al-Ahmadi, al-Asima, al-Farwaniyya, al-Dschahra, Hawalli und Mubarak al-Kabir.

Wirtschaft

Erdöl

Der Reichtum des Landes basiert auf Erdöl, das seit 1946 gefördert wird. Kuwait ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). 94 Prozent der Einnahmen sind von Erdöl abhängig, von dem täglich etwa 2,6 Millionen Barrel gefördert werden. Etwa eine Mio. Barrel werden in den drei Raffinerien des Landes verarbeitet.

Tourismus

Mit den milliardenschweren Einnahmen aus dem Ölsektor und ermutigt durch den Sturz Saddam Husseins hat das Land eine Diversifizierung der Wirtschaft in Angriff genommen. Ein moderner Containerhafen soll gebaut und eine Insel in einen Touristenkomplex umgewandelt werden.

Außenhandel

Die Importe kommen größtenteils aus Japan, den USA, Deutschland und Saudi-Arabien.

Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Literatur

  • Christian Koch: Interessengruppen und politische Entwicklung in einem arabischen Golfstaat : Das Emirat Kuwait. Berlin (2000). ISBN 3879972850

Siehe auch

Wiktionary: Kuwait – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen



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