Slawia Sofia

bulgarischer Fußballverein
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Der PFK Slawija (bulgarisch Професионален футболен клуб Славия/Profesionalen futbolen klub Slawija, dt. professioneller Fußballklub Slawija) ist ein Fußballverein aus Sofia, Bulgarien.

Slawia Sofia
Logo von Slawia Sofia
Basisdaten
Name PFC Slavia Sofia
Sitz Sofia
Gründung 10. April 1913
Präsident Wenzislaw Stefanow
Website www.pfcslavia.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Ivan Kolev
Spielstätte Slawia-Stadion
Plätze 25.556
Liga A Grupa
2016/17 11. Platz
Auswärts

Gründungsphase

Der Verein wurde am 10. April 1913 unter gleichzeitiger Fusion mit den Vereinen "Botew Sofija" und "Raswitie Sofija" von jungen Leuten in einem Kaffeehaus in der bulgarischen Hauptstadt als erster professioneller Klub unter dem Namen "SK Slawija Sofija" gegründet. Der Student Dimitar Blagoew wurde dabei im Alter von 21 Jahren zum ersten Präsident gewählt.

Nachdem Slawia bereits im ersten Jahr eine noch inoffizielle Meisterschaft gewinnen konnte und sich der Wettbewerb nach dem Ersten Weltkrieg neu formierte, konnte der Verein vier Jahre nach der Gründung der bulgarischen Meisterschaft des Jahres 1928 im Finale gegen Spartak Warna deutlich mit 4:0 den ersten Titel gewinnen.

Die Folgezeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ist die bis heute erfolgreichste Periode des Vereins. Mit fünf weiteren Meisterschaften in den Jahren 1930, 1936, 1939, 1941 und 1943 konnte Slawia mehr Titel einfahren als jeder andere Verein.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg schloss sich der Verein mit „SK Balgarija Sofija“ und „SK Beganez Sofija“ als „NFD Slawija Sofija“ zusammen. Weitere Titel konnten der Sammlung unter der neuen Bezeichnung jedoch ebenso wenig hinzugefügt werden wie unter dem Namen „DSO Strojitel Sofija“, unter dem der Verein ab 1949 in Erscheinung trat.

Nach einer weiteren Änderung in „USS-DSO Udarnik Sofija“ im Jahr 1951 konnte zum Abschluss der Saison der Sowjetarmee-Pokal gewonnen werden und Slawia beendete somit eine fast zehnjährige Durststrecke.

Es sollten allerdings mehr als zehn weitere Jahre, vier Vize-Meisterschaften und dabei zwei weitere Umbenennungen in „GUTP-DSO Udarnik Sofija“ (1952) und „FD Slawija Sofija“ (1957) vergehen, bis der Verein 1963 mit dem zweiten Sowjetarmee-Pokal seine Trophäensammlung erweitern konnte. In den darauffolgenden Jahren konnte Slawia den Titel 1964 und 1966 zweimal verteidigen.

Nach Abschluss der Saison 1968/69 führte die kommunistische Partei des Landes zahlreiche Umstrukturierungen im bulgarischen Fußball durch und schloss Slawia mit dem bulgarischen Meister 1964 und Lokalrivalen FK Lokomotiv Sofija zusammen. Dies wurde 1971 nach nur zwei Spielzeiten rückgängig gemacht, so dass der Verein wieder unter „DFS Slawija Sofija“ seine Eigenständigkeit zurückerhielt.

Nachdem Slawia 1980 seinen sechsten und letzten Sowjetarmee-Pokal gewinnen konnte, gab sich der Verein 1986 seinen heute noch gültigen Namen „PFK Slawija Sofija“ (bzw. „FK“ zu dieser Zeit). Weitere Titel waren dem Klub bis zum Ende des Kalten Krieges nicht vergönnt.

Zwischen 1979 und 1988 hatte die Schachabteilung des Vereins die größten Erfolge. Fünfmal konnte die Mannschaft an der Mannschaftseuropameisterschaft, dem European Club Cup, teilnehmen.

Moderne Entwicklungen seit den 1990er-Jahren

Trotz der Neuordnung der bulgarischen Fußball-Landschaft seit Beginn der 1990er-Jahre, konnte Slawia den Verlust der Vormachtstellung von ZSKA Sofia zunächst nicht ausnutzen, zudem Lewski Sofia und später weitere Vereine außerhalb Sofias als zusätzliche Konkurrenten verstärkt auftraten.

Das Jahr 1996 ist dessen ungeachtet als das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte zu betrachten. Die bulgarische Meisterschaft, die nach 53 Jahren wieder gewonnen werden konnte, wurde sogar zu einem Double komplettiert, als Slawia im Finale des bulgarischen Pokals Lewski Sofia spektakulär mit 4:0 besiegte.

Obwohl der Verein in der Folgezeit stets in der oberen Tabellenhälfte spielte, blieb seit diesem Zeitpunkt ein weiterer Erfolg aus.

Kader 2015/16

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Bulgarien  Georgi Petkow
12 Bulgarien  Mario Kirew
32 Griechenland  Antonis Stergiakis
02 Bulgarien  Martin Detschew
03 Bulgarien  Dimitar Pirgow
06 Bulgarien  Schiwko Atanasow
13 Bulgarien  Stefan Welkow
25 Bulgarien  Zvetomir Panow
27 Bulgarien  Emil Martinow
66 Bulgarien  Plamen Krachunow
87 Brasilien  Diego Ferraresso
05 Kamerun  Franck Mbarga
07 Frankreich  Jérémy Manzorro
10 Bulgarien  Yanis Karabeljow
11 Frankreich  Daudet N'Dongala
17 Bulgarien  Konstandin Diakow
21 Bulgarien  Martin Stankew
22 Bulgarien  Wladimir Semerdschiew
23 Bulgarien  Emil Stojew
35 Bulgarien  Ivan Walchanow
71 Bulgarien  Anton Karachanakow
-- Bulgarien  Georg Wasiliew
09 Frankreich  Mathieu Manset
14 Bulgarien  Iwajlo Dimitrow
20 Bulgarien  Petar Atanasow
24 Bulgarien  Kitan Vasilew
99 Bulgarien  Radoslaw Wasilew

Bulgarien  Diyan Walkow (Torwart) - ausgeliehen nach FK Pirin Razlog

Sportliche Erfolge

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1963/64 Europapokal der Pokalsieger Vorrunde Ungarn 1957  MTK Budapest 1:2 0:1 (A) 1:1 (H)
1964/65 Europapokal der Pokalsieger Vorrunde Irland  Cork Celtic 3:1 1:1 (H) 2:0 (A)
1. Runde Schweiz  FC Lausanne-Sport 4:5 1:0 (H) 1:2 (A)
2:3 in Rom
1966/67 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Wales  Swansea Town 5:1 1:1 (A) 4:0 (H)
2. Runde Frankreich  Racing Straßburg 2:1 0:1 (A) 2:0 (H)
Viertelfinale Schweiz  Servette Genf 3:1 0:1 (A) 3:0 (H)
Halbfinale Schottland  Glasgow Rangers 0:2 0:1 (H) 0:1 (A)
1968/69 Messestädte-Pokal 1. Runde Schottland  FC Aberdeen 0:2 0:0 (H) 0:2 (A)
1969/70 Messestädte-Pokal 1. Runde Spanien 1945  FC Valencia 3:1 2:0 (H) 1:1 (A)
2. Runde Schottland  FC Kilmarnock 3:4 1:4 (A) 2:0 (H)
1970/71 Messestädte-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Hajduk Split 1:3 0:3 (A) 1:0 (H)
1972/73 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Deutschland Bundesrepublik  FC Schalke 04 2:5 1:2 (A) 1:3 (H)
1973/74 UEFA-Pokal 1. Runde Sowjetunion 1955  Dinamo Tiflis 3:4 1:4 (A) 2:0 (H)
1975/76 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Osterreich  SK Sturm Graz 2:3 1:3 (A) 1:0 (H)
1980/81 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Polen 1980  Legia Warschau 3:2 3:1 (H) 0:1 (A)
2. Runde Vorlage:CZS 3:2 0:2 (A) 3:0 (H)
Viertelfinale Niederlande  Feyenoord Rotterdam 3:6 3:2 (H) 0:4 (A)
1982/83 UEFA-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  FK Sarajevo 4:6 2:2 (H) 2:4 (A)
1988/89 UEFA-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Partizan Belgrad 00:10 0:5 (A) 0:5 (H)
1990/91 UEFA-Pokal 1. Runde Zypern Republik  Omonia Nikosia 4:5 2:1 (H) 2:4 n.V. (A)
1991/92 UEFA-Pokal 1. Runde Spanien  CA Osasuna 1:4 1:0 (H) 0:4 (A)
1995/96 UEFA-Pokal Vorrunde Griechenland  Olympiakos Piräus 0:3 0:2 (H) 0:1 (A)
1996/97 UEFA-Pokal Vorrunde Litauen  FK Inkaras Kaunas 5:4 4:3 (H) 1:1 (A)
Qualifikation Osterreich  FC Tirol Innsbruck 2:5 1:1 (H) 1:4 (A)
2016/17 UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Polen  Zagłębie Lubin 1:3 1:0 (H) 0:3 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 51 Spiele, 17 Siege, 8 Unentschieden, 26 Niederlagen, 58:85 Tore (Tordifferenz −27)

Sonstiges

  • Slawia Sofia ist der einzige bulgarische Verein, der an allen nationalen Meisterschaften seit der Einführung 1924 teilgenommen hat.
  • Slawias größter internationaler Erfolg ist das Erreichen des Halbfinals im Europapokal der Pokalsieger 1967, in dem man den Glasgow Rangers unterlag.

Ehemalige Spieler