Vorlage:Infobox Fernsehsender ProSieben ist ein Privatsender aus Deutschland.
ProSieben sendet ein TV-Vollprogramm rund um die Uhr, das vor allem durch die Ausstrahlung erfolgreicher Spielfilme und Fernsehserien bekannt wurde. Der Sender ging aus dem Programm Eureka TV hervor.
Der Sender bildet seit 2000 zusammen mit den Sendern SAT.1, kabel eins und N24, sowie zahlreichen weiteren Tochterfirmen die ProSiebenSat.1 Media AG, welche seit 2003 mehrheitlich von einer Investorengruppe um Haim Saban kontrolliert wurde. 2005 sollte die ProSiebenSat.1 Media AG durch den Axel Springer Verlag für rund 2,2 Milliarden Euro übernommen werden. Dabei wäre der drittgrößte Medienkonzern Europas entstanden. Dieser Kauf wurde jedoch Ende 2005/Anfang 2006 vom Bundeskartellamt und der KEK nicht genehmigt. Am 31. Januar 2006 schließlich gab Springer die Absage der Übernahme bekannt.
Geschichte
Gründungsjahre
Am 13. Oktober 1988 wurde die ProSieben Television GmbH als Nachfolgerin von Eureka TV gegründet. Gründungsgesellschafter waren Gerhard Ackermans (51%) und Thomas Kirch (49%), der Sohn Leo Kirchs. Man darf annehmen, dass Thomas Kirch dabei aus kartellrechtlichen Gründen als Strohmann für seinen Vater handelte, da dieser damals Anteile am Konkurrenzprogramm Sat.1 hielt. Thomas Kirch übernahm den Sender schon bald vollständig.
Am 8. Dezember 1988 kam es zur Aufschaltung des Senders auf den Satelliten Astra 1a und am 1. Januar 1989 nahm ProSieben mit täglich neun Stunden Programm seinen Sendebetrieb aus München auf. Gründungsgeschäftsführer war der Südtiroler Georg Kofler. Nach einer Pressemeldung vom 16. März 1989 beschäftigte ProSieben damals 70 Mitarbeiter und hatte eine Reichweite von 2,44 Millionen Zuschauern.
Mit der Aufschaltung des Senders auf den Satelliten DFS Kopernikus im Juli 1989 wurde die Reichweite des Senders ausgebaut. Nach und nach wurde die Sendezeit auf 17 Stunden täglich erhöht, ProSieben erhielt außerdem in München die erste terrestrische Frequenz für einen Privatsender.
Am 1. März 1990 zog der Fernsehsender von München-Schwabing nach Unterföhring bei München um. Zu diesem Zeitpunkt hatte ProSieben 120 Mitarbeiter. Zwei Monate später kam es zur Fertigstellung der ProSieben-Studios in Unterföhring. Seit dem 1. Oktober 1990 strahlt ProSieben sein Programm rund um die Uhr aus.
Marktanteile
- 1990: 1,8 %
- 1991: 3,8 %
- 1992: 6,5 %
- 1993: 9,2 %
- 1994: 9,4 %
- 1995: 9,9 %
- 1996: 9,5 %
- 1997: 9,4 %
- 1998: 8,7 %
- 1999: 8,4 %
- 2000: 8,2 %
- 2001: 8,0 %
- 2002: 7,0 %
- 2003: 7,0 %
- 2004: 7,0 %
- 2005: 6,7 %
Seinen höchsten Marktanteil erzielte ProSieben 1995. Am stärksten ist ProSieben im Bereich der 14 bis 29-Jährigen Zuschauer.
Bildung des Konzerns
Der Kabelkanal
Im Jahre 1991 wurde die 100-prozentige Tochterfirma Teledirekt GmbH gegründet, die die Verbreitung modernster Satellitentechnik in Deutschland förderte. Obwohl sich ProSieben zu diesem Zeitpunkt noch in der Verlustzone befand, gründet es 1992 zusammen mit der Deutschen Telekom den Spartensender "Der Kabelkanal" (seit 24. Dezember 1994 Kabel 1, seit 28. März 2005 kabel eins), an dem ProSieben zunächst mit 45 Prozent beteiligt war. Der Sender konnte anfangs nur über einen Kabelanschluss empfangen werden; er sollte dadurch mithelfen, neue Kunden für das Fernsehkabelnetz der Telekom zu gewinnen. 1995 übernahm ProSieben sämtliche Anteile am Kabelkanal. Unmittelbar daraufhin wurde der Sender in "Kabel 1" umbenannt, und die unverschlüsselte Ausstrahlung über den Satelliten SES Astra begann.
SendeZentrum München
1992 kam es im Juli auch zur Gründung der MGM MediaGruppe München (heute SevenOne Media), die für die Vermarktung von Werbezeiten der ProSieben-Senderfamilie zuständig war. Ein Jahr später, im Jahre 1993, wurden am 24. September die SZM Studios (SZM steht für SendeZentrum München, seit Juni 2004: ProSiebenSat.1 Produktion GmbH) eingeweiht, die heute eine der modernsten Produktionsfirmen Europas darstellen. Zum Jahresende schrieb ProSieben erstmals schwarze Zahlen.
Formierung als Aktiengesellschaft
Im Jahr 1994 startete ProSieben sein Teletext-Angebot und bekam ein neues Senderlogo. Der Umsatz betrug im genannten Jahr 1,192 Milliarden Deutsche Mark und der Vorsteuergewinn 144 Millionen Deutsche Mark. Am 19. Dezember 1995 wurde die ProSieben Television GmbH in die Aktiengesellschaft ProSieben Television AG (ab 1996 ProSieben Media AG, seit 2000 ProSiebenSat.1 Media AG) überführt und die Leo Kirch nahestehende REWE-Handelsgruppe wurde Mit-Gesellschafter (Thomas Kirch blieb Hauptgesellschafter). Den Vorstandsvorsitz übernahm Georg Kofler.
1996 erhielt ProSieben eine bundesweite Sendegenehmigung und das Internet-Angebot des Senders wurde gestartet. Im selben Jahr wurden die Firmen AT&TV Merchandising Concepts GmbH und Merchandising München KG aufgekauft; der Umsatz wuchs auf 1,69 Milliarden Deutsche Mark.
Programmfenster für Österreich und Schweiz
In den Jahren 1997 und 1998 wurden die Werbefenster für die Schweiz (1997) und Österreich (1998) gestartet. Das österreichische ProSieben Austria bekam auch seine eigene Nachrichtensendung ("ProSieben AustriaNews"). Zusammen mit RTL betrieb ProSieben in der Schweiz ein gemeinsames Programmfenster, das jedoch nach nur 7 Monaten OnAir im Frühjahr 2000 über Nacht geschlossen wurde. Langlebiger ist hingegen das Programmfenster in Österreich, das sich ständig ausweitet und nun in Zusammenarbeit mit dem Wiener Stadtsender Puls TV ein dreistündiges Frühstücksfernsehen anbietet, welches auch von kabel eins austria und Sat.1 Österreich ausgestrahlt wird.
Börsengang
Im Juli 1998 ging ProSieben an die Wertpapierbörse (bei 50-facher Überzeichnung der Aktie), allerdings wurden ausschließlich stimmrechtslose Vorzugsaktien ausgegeben. Ein Jahr später erfolgte schon der Aufstieg in den MDAX. 1998 wurde außerdem in Berlin das zwölf Millionen Deutsche Mark teure ProSieben-Haus eingeweiht.
Gründung von N24
1999 kam es zur Gründung des Nachrichtensenders N24, der Anfang 2000 auf Sendung ging. ProSieben, das bis dahin nicht gerade durch Nachrichtenkompetenz aufgefallen war, wollte damit dem damaligen Monopolisten im Nachrichten- und Wirtschaftsfernsehbereich n-tv (der vor allem wegen des damaligen Börsenbooms sehr populär war) Konkurrenz machen und die Senderfamilie vergrößern. Mittlerweile hat N24 einen größeren Zuschaueranteil als n-tv. 1998 übernahm ProSieben die Nachrichtenagentur ddp.
weitere Ereignisse bis 2000
Am 19. September 1999 begann ProSieben mit der Ausstrahlung von digitalem Mehrkanalton im Dolby Digital Format. Empfangbar ist der Dolby Digital-Stream über das Satelliten-System Astra im DVB-Format. Das komplette Programm wird seitdem im Dolby Digital 2.0 Format ausgestrahlt. Spezielle Spielfilme werden in Dolby Digital 5.1 ausgestrahlt. Der erste Spielfilm im 5.1-Format auf ProSieben war Mut zur Wahrheit.
Im März des Jahres 2000 wurde die ProSieben-Tochter SevenSenses gegründet, die inzwischen zu den erfolgreichsten Kreativ-Agenturen zählt. Im Juni 2004 fusionierte sie mit den SZM Studios zur ProSiebenSat.1 Produktion GmbH.
Fusion mit Sat.1
Ende des Jahres 1999 brachte Thomas Kirch seine Anteile in die KirchMedia GmbH&Co KGaA seines Vaters ein, die dadurch zum Mehrheitsaktionär sowohl bei Sat.1 als auch bei der ProSieben-Gruppe wurde. Zum 1. Februar 2000 wurde der Schweizer Wirtschaftsjurist Urs Rohner zum Vorstandsvorsitzenden von ProSieben ernannt; Georg Kofler, der ProSieben seit seiner Gründung vorangestanden war, schied – vermutlich nicht ganz freiwillig – aus dem Unternehmen aus. Urs Rohner hatte keine Erfahrung im Fernsehgeschäft; seine Berufung hatte den Hintergrund, dass sich Leo Kirch einen Wirtschaftsanwalt als Vorstandsvorsitzenden gewünscht hatte, der die Gesellschaften von Sat.1 und ProSieben rechtlich sicher zusammenführen sollte.
Am 13. Oktober 2000, 12 Jahre nach der Gründung von ProSieben, wurden erstmals Aktien der ProSiebenSat.1 Media AG an der Frankfurter Börse gehandelt. Bereits im Folgemonat November kommt es zur Fusion der beiden Vermarktungsgesellschaften Mediagruppe München (ProSieben) und MEDIA 1 zur SevenOne Media.
ProSieben Television GmbH
Im Zuge der Fusion wird eine ProSieben Television GmbH (neu) gegründet, diese hat allerdings nur den Betrieb des Fernsehsenders ProSieben selbst zum Zweck.
Geschäftsführer der neuen ProSieben Television GmbH war seit 2000 Nicolas Paalzow. Auf ihn folgte im Mai 2004 Dejan Jocic, der im Dezember 2005 von Andreas Bartl abgelöst wurde.
Geschichte seit 2000
Für die Geschichte des vereinigten Konzerns seit 2000 siehe ProSiebenSat.1 Media AG.
Programm
Programmgeschichte seit 2000
Seit einigen Jahren versucht sich ProSieben von seinem Spielfilmsender-Image zu befreien, es wurden seit dieser Zeit zahlreiche Serien und Infotainment-Formate gestartet. Am 14. Oktober 2004 wurde erstmals eine hochauflösende (HDTV-)Simultanübertragung (Simulcast) der ProSieben-BBC-Coproduktion PRIDE – Das Gesetz der Savanne zusätzlich zur Standardauflösung in PAL durchgeführt. Dieser Test sollte die High-Definition-Fähigkeit und Zukunftssicherheit für weitere Übertragungen unter Beweis stellen.
Programmangebot
Auf Pro Sieben laufen
- Spielfilme
- erfolgreiche Filme als Blockbuster
- Eigenproduktionen als "made by ProSieben"
- Serien
- Zeichentrickfilme
- Shows
- Magazine
- Dokumentationen
- Nachrichten
Sendungen von ProSieben
Daytime
Avenzio | seit 6. März 2003 | 12:00 |
SAM | seit 4. Dezember 1995 | 13:00 |
We are Family! So lebt Deutschland | seit 2005 | 14:00 |
Unsere Straße | seit 1. März 2006 | 14:30 |
2 Folgen Sabrina – total verhext! | seit 1999 | 15:00 |
Charmed - Zauberhafte Hexen | seit 9. Mai 1999 | 16:00 |
taff | seit 29. Mai 1995 | 17:00 |
Lotta in Love | seit 27. März 2006 | 18:00 |
Die Simpsons | seit 31. Oktober 1994 | 18:30 |
Galileo | seit 30. November 1998 | 19:00 |
Talk Talk Talk | seit 4. September 1999 | Samstags 19:00 |
Will & Grace | seit 1. September 2001 | Sonntags 12:30 |
Wunderwelt Wissen | seit 2. Januar 2005 | Sonntags 19:00 |
Primetime
- Emergency Room – Die Notaufnahme seit 30. Oktober 1995
- Quatsch Comedy Club seit 2. November 1995
- Focus TV seit 4. Juni 1996
- TV total seit 8. März 1999
- Charmed – Zauberhafte Hexen seit 9. Mai 1999
- Popclub seit 4. Mai 2002
- Comedystreet seit 5. September 2002
- Red Nose Day
- Rent a Pocher seit 3. April 2003
- Kalkofes Mattscheibe seit 7. April 2003
- Scrubs seit 2. September 2003
- Die 100 nervigsten ... seit 19. Januar 2004
- Tramitz & Friends seit 19. April 2004
- Elton vs. Simon seit 3. Juni 2004
- Bully & Rick seit 13. September 2004
- Stromberg seit 11. Oktober 2004
- O.C., California seit 19. Januar 2005 (pausiert)
- Lost seit 4. April 2005 (pausiert)
- Desperate Housewives seit 12. April 2005 (pausiert)
- Numbers seit 5. September 2005
- Queer as Folk seit 9. Januar 2006
- Die ProSieben Märchenstunde seit 20. März 2006
"Super Serien 2006"
"Super Serien 2006" ist eine Kanpagne von ProSieben, in der erfolgreiche US-Serien zur besten Sendezeit gezeigt werden.
Zu den "Super Serien" zählen
- Nip/Tuck ab 21. Dezember 2004
- Las Vegas ab 4. Januar 2006
- Empire seit 6. Februar 2006
- Grey’s Anatomy – Die jungen Ärzte ab 14. März 2006
- Medical Investigation ab 10. Januar 2006
- 4400 - Die Rückkehrer ab 8. Mai 2006
Obwohl die ersten drei Serien in den USA große Erfolge feiern, wurden sie bei ProSieben aufgrund schlechter Einschaltquoten vorzeitig abgesetzt. Grey’s Anatomy wird nach Ausstrahlung der neunten und letzten Folge der ersten Staffel am 9. Mai im Herbst 2006 fortgesetzt. Ironischerweise hat Medical Investigation in Deutschland gute Quoten, wurde aber in den USA nach 20 Folgen wieder abgesetzt.
Ehemalige Formate
- Andreas Türck, Talkshow mit Andreas Türck (1998–2002)
- Andreas Türck Lovestories, Romantikshow mit Andreas Türck (1999–2002)
- Arabella, Talkshow mit Arabella Kiesbauer (1994–2004)
- Arabella Night, Late Night Show mit Arabella Kiesbauer (1996–1997)
- Blondes Gift, Late Night Show mit Barbara Schöneberger (2004–2005)
- Bullyparade, Comedyshow (1997–2002)
- Clip Mix, Clipshow mit Sonya Krauß und Alexander Mazza (2002–2005)
- Comedy Factory, Comedyshow (1996–1997)
- Das Büro, Comedyserie (2003–2004)
- Die Alm, Realityshow mit Sonya Kraus (2004)
- Die Burg, Realityshow mit Sonya Kraus (2005)
- Die Reporter, Infomagazin (1992–2000)
- Die Ulla Kock am Brink Show, Talkshow mit Ulla Kock am Brink (1998)
- Dr. Verena Breitenbach, Servicemagazin (2002–2003)
- elton.tv, Comedyshow mit Elton (2001–2003)
- Fort Boyard, Abenteuershow (2000–2002)
- Freispruch – Die Comedy-Jury, Comedyshow (2004)
- Germany’s Next Topmodel (1. Staffel abgeschlossen)
- GQ – Gentlemen's World, Männermagazin, mit Aiman Abdallah (2005)
- headnut tv, Comedy mit Erkan und Stefan (2003–2004)
- Keine Ahnung?, Comedy mit Mario Barth (2003–2005)
- Lebe Dein Leben! - Live-Coaching mit Detlef D! Soost, Realitysendung (2005-2006)
- liebe sünde, Erotikmagazin mit Mo Asumang (1994–2000)
- Mein neuer Freund, Comedy mit Christian Ulmen (2005), Wiederholungen auf MTV
- Mission:Germany, Abenteuershow mit Miriam Pielhau (2002)
- Die MorningShow, Morgenmagazin (1999)
- Nicole – Entscheidung am Nachmittag, Talkshow mit Nicole Noevers (1999–2001)
- Popstars, Castingshow (2003–2005)
- PROMPT!, Infomagazin mit Birte Karalus (2004–2005)
- Sarah & Marc in love, Dokusoap mit Sarah Connor und Marc Terenzi (2005)
- Switch, Comedyshow (1997–2000)
- Welt der Wunder (nicht mehr im Programm, seit Januar 2005 auf RTL II) --> Nachfolgemagazin: wunderwelt wissen (sonntags, 19.00 Uhr)
- Zacherl: Einfach Kochen mit Ralf Zacherl
- Akte X
- Buffy – Im Bann der Dämonen
- Friends (nur noch Wiederholungen)
- Futurama (nur noch Wiederholungen)
- Keine Gnade für Dad (nur noch Wiederholungen)
- Meine wilden Töchter (nicht mehr im Programm)
- Relic Hunter (nur noch Wiederholungen)
- Eine schrecklich nette Familie (nicht mehr im Programm, mittlerweile auf kabel eins)
- Sex and the City (nur noch Wiederholungen)
- The Simple Life (nur noch Wiederholungen)
- Taken
- The Shield
- Die Abschlussklasse (Wiederholungen auf Viva, lief vom 10. März 2003–17. Februar 2006)
- Freunde (Wiederholungen auf Viva, lief vom 1. Dezember 2003–17. Februar 2006)