Ultima Online

Computerspiel aus dem Jahr 1997
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Ultima Online
Kurzinfo
Entwickler: Origin Systems
Publisher: Electronic Arts
Erscheinungsdatum: 30. September 1997
Genre: MMORPG
Spielmodi: Multiplayer
Spieler: 140.000 gleichzeitig online
USK: 12
Plattform: PC
Sprachausgabe: Englisch, Deutsch, diverse andere
Bildschirmtext: ?

Bei Ultima Online handelt es sich um ein so genanntes MMORPG (Massively Multiplayer Online Role Playing Game), in dem der Spieler ähnlich wie beim Papier-und-Bleistift-Rollenspiel einen so genannten Charakter verkörpert, der in einer imaginären Welt namens Britannia lebt.

Diese Spielwelt wurde in vielen Bereichen an die virtuellen Welten der schon seit 1980 laufenden von Richard Garriott erschaffenen Singleplayer-Reihe Ultima angelehnt. Die Spielwelt existiert in ihren Grundzügen bereits seit 1997 und wurde nach und nach mittels Spielerweiterungen um neue Landmassen, Charakterklassen u.ä. stark erweitert und ergänzt. Innerhalb der Spielwelt können tausende andere Spieler ebenfalls Charaktere verschiedenster Ausprägung (vom Bettler bis zum Drachenbändiger) verkörpern und auf komplexe Art und Weise untereinander interagieren.

Um dies für eine große Anzahl von Spielern gleichzeitig möglich zu machen, wurden weltweit nach und nach zahlreiche offizielle Spielserver in Betrieb genommen. Die beste Spielanbindung für europäische Spieler bieten in der Regel die Spielserver Drachenfels (überwiegend deutschsprachig) und Europa (überwiegend englischsprachig) mit Serverstandort bei London, Großbritannien.

Manche Charaktere mit entsprechenden Fähigkeiten stellen Gegenstände her, die von anderen Charakteren oder Nichtspieler-Charakteren (NSCs) für Gold (virtuelle Spielwährung) gekauft werden können. So entstand eine Art Kreislauf-Wirtschaftssystem. Gold kann ebenfalls in so genannten Dungeons verdient werden, die den Abenteuer-Aspekt des Spieles ausmachen. Die Charaktere können dort vor allem Monster bekämpfen. Es gibt jedoch auch zahlreiche Möglichkeiten, Kämpfe mit anderen Charakteren auszutragen, das so genannte Player vs. Player (PvP). Was Ultima Online vor allen anderen online Rollenspielen auszeichnet ist ein moralisches Element, die Einarbeitung eines Systems von Tugenden (virtues), welche auch im Spielverlauf eine Rolle spielen: Spiritualität, Tapferkeit, Aufopferung, Mitleid, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Ehre und Demut.

Auch ein wichtiges Element ist das fast einzigartige Learning by Doing Prinzip. Bis zu 700 Fähigkeitspunkte werden so auf die Fähigkeiten verteilt. Wer z.B. viele Tiere zähmt, lernt Taming (Zähmen) dazu. Anders als in den meisten anderen Rollenspielen werden zudem Fähigkeiten wie z.B. Zauber nicht von einem Level auf den anderen plötzlich zu 100% erlernt und funktionieren immer, sondern mit steigendem Magery-Skill (Zauber-Fähigkeit) steigt auch die Wahrscheinlichkeit Zauber erfolgreich zu sprechen.

Zudem besteht die Möglichkeit, jede Fähigkeit beliebig zu erlernen und zu verlernen. Auserdem gibt es viele verschiedene Fähigkeiten, so dass der Charakter immer in Bearbeitung ist und nie, wie es in anderen Spielen häufig der Fall ist, 'fertig' (z.B. auf dem höchsten Level) ist. Immer besteht die Frage ob nicht die andere Fähigkeit besser wäre, denn jede Fähigkeit hat ihre Vorteile.

Zur längerfristigen Spielteilnahme nach einer Probespielzeit muss die weitere Spielzeit (von einem Monat bis zu einem Jahr) im Voraus gekauft werden. Die Bezahlung kann mittels gängiger Kredit- oder Debitkarten, Game Time Codes, PayPal oder Money-Order sowie verschiedenen alternativen Abonnementformen erfolgen.

Neben den weltweit über 20 offiziellen Servern in verschiedenen geographischen Regionen gibt es noch eine Reihe Freeshards, auf denen meist nicht geringe Änderungen der Konfigurationen durchgeführt wurden. Der erste deutsche eröffnete 1998 und ist noch heute online. Auf einigen Freeshards wurden neue Monster eingeführt, auf anderen sind Änderungen in den Fähigkeiten gemacht worden, wieder andere widmen sich besonders stark dem klassischen Rollenspiel oder wenden sich besonders an Player vs. Player (PvP)-interessierte Spieler. Diese Freeshards wurden erst mit dem Erscheinen so genannter Server-Emulatoren möglich, die die offizielle Serversoftware nachahmen und ein Verwenden des Ultima-Online Clients – ohne Zugang zu den offiziellen und kostenpflichtigen OSI (Origin Systems Incorporated) Servern – ermöglichen. Die bekanntesten Server-Emulatoren sind hierbei Sphere, RunUO, NoX-Wizard und POL. Sie stehen frei im Internet zur Verfügung und jeder kann mit ihnen seinen eigenen Ultima-Online-Server und somit seine eigene Fantasywelt erstellen.

Seit einiger Zeit wächst die Zahl der Freeshards stark an. Dies wird massiv durch die Entwicklung mehrerer neuer Server-Emulatoren vorangetrieben, deren Konfiguration wesentlich vereinfacht ist. Somit ist in naher Zukunft mit zahlreichen weiteren neuen Freeshards zu rechnen.

Erweiterungsübersicht

  • Ultima Online (Herbst 1997) Erstmals in Deutschland veröffentlicht.
  • The Second Age (1. Oktober 1998) Auch bekannt als T2A, diese Erweiterung enthielt eine neue Landmasse mit der Bezeichnung Lost Lands, gefolgt vom Ingame-Chat-System und neuen Monstern.
  • Renaissance (3. April 2000) Die Spielweltgröße wurde verdoppelt, da es nun zwei Facetten gab. Die Welten wurden Felucca und Trammel, nach den beiden Monden in Ultimas Britannia Welt, benannt. Auf Trammel ist das Player Killing nicht erlaubt, auf Felucca jedoch weiterhin. Felucca wurde ein "böses" Aussehen verpasst. Obwohl die Erweiterung viele interessante Aspekte zum Kampf - Regelsystem hinzufügte, empfanden viele Spieler der ersten Stunden diese Erweiterung als das Anfang vom Ende von UO, da vieles was UO zu etwas besonderem machte (Freies PvP (Player versus Player), Player Killing, Looten) durch die Trammel - Landmasse unmöglich wurde, und sich die meisten Spieler nach und nach dorthin begaben. Renaissance ist nach wie vor die stabilste, meistgenutze Version für Freeshards, doch läuft ihm allmählich Age of Shadows den Rang ab.
  • Third Dawn (7. März 2001) Die herausragendste Änderung war der optionale 3D Client, welcher aber auch heute (Stand Februar 2005) nicht mit anderen MMORPGs wie Dark Age of Camelot mithalten kann, weshalb eine Mehrzahl der Spieler nach wie vor den 2D Client bevorzugt. Gleichzeitig mit dem 3D Client kam eine neue Landmasse hinzu - Ilshenar. Dieser Teil der Spielwelt war bis zum Erscheinen von Lord Blackthorn's Revenge nur mit dem 3D Client zu erreichen.
  • Lord Blackthorn's Revenge (19. April 2002) Lord Blackthorn's Revenge brachte neue Monster, basierend auf Todd McFarlanes (bekannt durch Spawn) Kreaturen, für eine neue, dunkle Spielwelt. Weiterhin wurde die Spiel-KI, In-Game Hilfe und die Charaktererstellung verbessert.
  • Age of Shadows (7. März 2003) Mit dieser Erweiterung gab es die lang ersehnte neue Landmasse zum Haus bauen - Malas. Es gab zwei neue Charakterklassen (Paladin und Necromancer) sowie die Möglichkeit, sein Haus individuell zu designen.
  • Samurai Empire (2. November 2004) Mit dieser Erweiterung kam ein neues, fernöstliches Spielgefühl hinzu. Neue Landmasse, neue Gegner, neue Waffen, neue Gegenstände und Kleidung, zwei neue Charakterklassen (Samurai und Ninja).
  • Mondain's Legacy (30. August 2005) Eine neue spielbare Rasse: Elfen, eine neue Elfenstadt, neue Gegner, neue Dungeons, viele neue Handwerksgegenstände und Möglichkeiten, neues Holz, herstellbare Artefakte u.v.m. wurden mit dieser Erweiterung eingeführt, die bisher nur als Download über einen Code im Handel ist. Weiterhin wurde mit dieser Erweiterung eine Vielzahl von Quests hinzugefügt, bei welchen der Spieler bestimmte Aufgaben erfüllen muss und dafür dann diverse Belohnungen erhält.
  • The Eighth Age

Freie Clients

Für Ultima Online gibt es eine Reihe freier Clients, die zusätzliche Möglichkeiten bieten, wie beispielsweise in der Grafik oder der Bedienung.

  • Iris (Ultima Iris) (in Entwicklung) ist ein Open Source Client zum spielen auf Ultima Online Freeshards. Iris stellt die Welt von Ultima Online in echtem 3D dar. Wie in einem 3D Spiel können jetzt Spieler die Welt von Ultima Online erkunden. Spieler können sich die Entwicklerversion von der Webseite laden und per einfacher Konfiguration sogleich auf ihrem Lieblings-Freeshard spielen.
  • Der Palanthir (in Entwicklung) ist ein von dem Freeshard UO-Mittelerde entwickelter Client in 2D. Obwohl noch in der Entwicklung befindlich enthält der Client schon die meisten zum Spielen nötigen Features und lässt sich auf vielen freien Servern einsetzen.

Addons und Tools

Zu Ultima Online gibt es eine Vielzahl von Tools. Diese sind teilweise von OSI (Origin Systems Inc., Hersteller) zugelassen. Einige Tools jedoch erfreuen sich hoher Beliebtheit, ohne offiziell zugelassen zu sein. Von den folgenden 3 populären Assistenten ist nur UO Assist auf den Servern von Origin Systems Interactive zugelassen.

  1. UO Assist ist ein kostenpflichtiges 3rd Party Tool welches nur auf OSI Servern funktioniert. Einige frühere Versionen konnte man so modifizieren, dass diese auch auf Sphere verfügbar waren.
  2. Injection ist ein komplexes Open Source 3rd Party Tool welches auf Pol, UOX, Sphere und frühere Versionen von RunUO läuft. Es gibt relativ viele Modifikationen, da es Open Source ist. Einige Revisionen wie u.a. das pG|dE Injection haben integrierte Cheat/Hack Funktionen - sind aber schon überholt.
  3. Razor ist ein kostenloser UOAssist Klon mit vielen neuen Funktionen. Einst wurde das Programm für RunUO geschrieben, ist aber mittlerweile selbst auf OSI Servern recht beliebt.
  4. Sphere ist der bekannteste Emulator, um einen eigenen Shard zu simulieren. Auf Sphere liefen lange Zeit alle Freeshards der Szene, mittlerweile gibt es zwar andere, vor allem im Scripting wesentlich komfortablere und intelligentere Emulatoren wie POL, UOX etc., doch Sphere ist nach wie vor der Bekannteste unter ihnen. Es gibt Versionen für Windows und Linux, wobei sich eher die Windowsversionen durch Stabilität auszeichnen, zumal die Linuxversionen kein Open Source sind und nur für Fedora und RedHat kompiliert wurden. Die Windowsserver sind auch weiterentwickelt.
  5. UOLoop ist ein Tool, das dem Spieler mittels Automatisierung der im Spiel erstellten Makros einige Vorgänge erleichtert, die sonst durch mühsames Klicken bewältigt werden müßten. Einige Shards verbieten aber das Nutzen dieses Tools, da es von Powergamern zum Steigern von Skills trotz Abwesenheit im Spiel genutzt wird. Vor allem in der RP-Shardszene trifft man auf diese Verbote, da es dort auf jeden Fall einen Vertoß gegen die Shardregeln und eine Mißachtung des RPs darstellt, seinen Charakter ohne Anwesenheit im Spiel abzustellen.