Reinickendorf ist der zwölfte[3] Verwaltungsbezirk von Berlin und hatte am 31. Dezember 2024 insgesamt Einwohner.
![]() ![]() 12. Bezirk von Berlin | ||||||||||
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Koordinaten | 52° 34′ 0″ N, 13° 21′ 0″ O | |||||||||
Fläche | 89,48 km² | |||||||||
Ausländeranteil | 11.7'"`UNIQ−−ref−00000001−QINU`"' % (31. Dez. 2012) | |||||||||
Arbeitslosenquote | 15.2'"`UNIQ−−ref−00000002−QINU`"' % (30. Apr. 2013) | |||||||||
Postleitzahl | 13403, 13405, 13407, 13409, 13435, 13437, 13439, 13465, 13467, 13469, 13503, 13505, 13507, 13509 | |||||||||
Vorwahl | 030 | |||||||||
Adresse der Verwaltung |
Eichborndamm 215–239 13437 Berlin | |||||||||
Website | berlin.de/ba-reinickendorf | |||||||||
Durchschnittsalter | 45,2 Jahre[1] (31. Dez. 2012) | |||||||||
Gliederung | ||||||||||
Bezirksschlüssel | 12 | |||||||||
Gliederung des Bezirks |
11 Ortsteile | |||||||||
Politik | ||||||||||
Bezirksbürgermeister | Frank Balzer (CDU) | |||||||||
Stellvertretender Bezirksbürgermeister | Uwe Brockhausen (SPD) | |||||||||
Sitzverteilung (Bezirksverordnetenversammlung) | ||||||||||
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Der flächenmäßig fünftgrößte Bezirk von Berlin ist nach dem Ortsteil Reinickendorf benannt.
Geographie
Lage
Der Bezirk befindet sich im Nordwesten Berlins. Die Nachbarbezirke sind im Südwesten Spandau, im Süden Charlottenburg-Wilmersdorf, im Südosten Mitte und im Osten Pankow. Der gesamte Norden grenzt an den brandenburgischen Landkreis Oberhavel.
Sein Charakter ist von Wäldern und Gewässern geprägt, seine südlichen Teile haben aber in der Bebauung viele Ähnlichkeiten mit dem angrenzenden Ortsteil Wedding des Bezirks Mitte. Darüber hinaus liegt in Reinickendorf die zwischen 1929 und 1931 erbaute Siedlung Weiße Stadt und das von 1963 bis 1974 als Großbausiedlung geschaffene Märkische Viertel in dem über 30.000 Menschen wohnen. In den restlichen Ortsteilen herrscht Einzelhausbebauung vor, die in einigen Bereichen wie Hermsdorf und insbesondere Frohnau auch villenartigen Charakter annimmt.
Ortsteile
Der Bezirk unterteilt sich in elf Ortsteile:
Ortsteil und Ortslagen |
Fläche (km²) |
Einwohner[4] 31. Dezember 2024 |
Einwohner pro km² |
Lage |
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1201 Reinickendorf | 10,5 | 85.618 | 8.154 | |
1202 Tegel | 33,7 | 41.277 | 1.225 | |
1203 Konradshöhe | 2,2 | 6.113 | 2.779 | |
1204 Heiligensee | 10,7 | 18.006 | 1.683 | |
1205 Frohnau | 7,8 | 16.371 | 2.099 | |
1206 Hermsdorf | 6,1 | 16.607 | 2.722 | |
1207 Waidmannslust | 2,3 | 11.408 | 4.960 | |
1208 Lübars | 5,0 | 5.104 | 1.021 | |
1209 Wittenau | 5,9 | 25.239 | 4.278 | |
1210 Märkisches Viertel | 3,2 | 41.254 | 12.892 | |
1211 Borsigwalde | 2,0 | 7.101 | 3.551 |
Naturdenkmale
Geschichte
1920–1945
Mit dem Groß-Berlin-Gesetz wurden 1920 die sechs Landgemeinden Reinickendorf, Wittenau, Tegel, Heiligensee, Hermsdorf bei Berlin und Lübars, der westliche Teil der Landgemeinde Rosenthal sowie die Gutsbezirke (bzw. Teile davon) Frohnau, Tegel-Schloss, Jungfernheide-Nord und Tegel-Forst-Nord zum Bezirk Reinickendorf zusammengeschlossen.
1945–1990
Der Bezirk Reinickendorf gehörte nach 1945 in der „Vier-Mächte-Stadt“ Berlin zum französischen Sektor und damit zu West-Berlin.
1990-heute
Die jüngste Entwicklung ist die Ausgestaltung der (Werksarbeiter-)Siedlung Borsigwalde als eigener Ortsteil.
Bevölkerung
Per 31. Dezember 2024 zählte der Bezirk Reinickendorf Einwohner und hat daher nach den Bezirken Spandau und Treptow-Köpenick die drittniedrigste Einwohnerzahl aller Berliner Bezirke. Bedingt durch den Anteil von Wasser- und Waldflächen (Tegeler See und -Forst) an der Gesamtfläche von 89,5 Quadratkilometern[5] in Verbindung mit der lockeren Bebauung vieler Ortsteile lag damit am Stichtag die durchschnittliche Bevölkerungsdichte bei Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator / Einwohnern pro Quadratkilometer, was ebenfalls den drittniedrigsten Wert aller Berliner Bezirke darstellt.
Siehe hierzu auch: Liste der Bezirke und Ortsteile Berlins.
Am 31. Dezember 2012 lag der Ausländeranteil bei 11,7 %, während der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei 25,8 % lag.[1] Die Arbeitslosenquote bezifferte sich am 30. April 2013 auf 15,2 %.[2] Am 31. Dezember 2012 betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung 45,2 Jahre.[1]
Jahr | Einwohner[6] |
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1925 | 105.467 |
1933 | 164.319 |
1939 | 200.531 |
1946 | 192.201 |
1950 | 205.930 |
1961 | 215.892 |
1970 | 238.736 |
1987 | 238.671 |
2000 | 245.644 |
2009 | 241.065 |
Wirtschaft
Unternehmen
Infrastruktur
Straßenverkehr
Die Autobahn A111 und die Bundesstraße B96 führen durch Reinickendorf.
Öffentlicher Verkehr
Flugverkehr
Der Flughafen Tegel befindet sich im gleichnamigen Ortsteil.
Politik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 erstmals wieder seit der „Machtergreifung“ Hitlers im Jahr 1933 ein kommunales Parlament in Reinickendorf gewählt.
Aus der ersten Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ging die SPD als Wahlsieger mit der absoluten Mehrheit hervor. Ihren Höhepunkt erreichte sie bei der Wahl 1948 mit einem Wahlergebnis von 67,9 Prozent der Stimmen – das höchste Wahlergebnis einer Partei in Reinickendorf seither. Die Mehrheit als stärkste Fraktion konnte sie sich durchgehend bis zur Wahl 1981 in der BVV erhalten.
Die Reinickendorfer CDU schaffte es dann 1981, sich die Mehrheit im Parlament zu sichern, 1985 und 1999 sogar die absolute Mehrheit.
Im Jahr 1989 gelang es dem Sozialdemokraten Detlef Dzembritzki für sechs Jahre Bürgermeister zu werden. Bei der Wahl 1995 scheiterte er jedoch an der Christdemokratin Marlies Wanjura, die als erste Frau zur Bezirksbürgermeisterin Reinickendorfs in dieses Amt gewählt wurde. Mit ihr erzielte die CDU 1999 auch ihr höchstes Ergebnis von 56,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Am 30. September 2009 schied Wanjura mit der Wahl ihres Nachfolgers, dem bisherigen Bezirksstadtrat Frank Balzer, aus dem Amt aus.
Zusammen mit dem Spandauer Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz war sie die dienstälteste Berliner Bezirksbürgermeisterin (1995–2009).
Seit 2011 bilden CDU und Grüne eine Zählgemeinschaft in der Bezirksverordnetenversammlung.
Bezirksamt
Das Bezirksamt setzt sich aktuell aus folgenden Stadträten zusammen:[8]
Bezirksstadtrat | Partei | Ressort |
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Frank Balzer, Bezirksbürgermeister | CDU | Finanzen, Personal, Stadtentwicklung und Umwelt |
Uwe Brockhausen, stellv. Bezirksbürgermeister | SPD | Wirtschaft, Gesundheit, Integration und Soziales |
Katrin Schultze-Berndt | CDU | Bauen, Bildung und Kultur |
Tobias Dollase | parteilos,
für CDU |
Jugend, Familie, Schule und Sport |
Sebastian Maack | AfD | Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten |
Bezirksverordnetenversammlung
Die Wahl der Bezirksverordnetenversammlung 2011 brachte folgende Ergebnisse und Sitzverteilungen:
Partei | Stimmenanteil 2011 |
Stimmenanteil Veränderung zu 2006 |
Sitze 2011 |
Sitze Veränderung | |
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CDU | 41,6 % | −0,2 % | 26 | – | |
SPD | 27,5 % | −1,6 % | 17 | −1 | |
Grüne | 12,6 % | +5,0 % | 8 | +4 | |
Piraten | 6,2 % | +6,2 % | 4 * | +4 |
* Mit Wirkung zum 28. Februar 2014 haben drei Mitglieder der Piratenpartei selbige verlassen. Zwei schlossen sich der SPD an, einer der CDU.[9]
Gerichtszuständigkeit
Für das allgemeine Zivilrecht des Bezirks Reinickendorf ist das Amtsgericht Wedding zuständig.
Wappen
Das heutige Wappen des Bezirks Reinickendorf wurde vom Senat von Berlin am 28. November 1955 verliehen.
Blasonierung: „In schwarzem Schild ein goldener Schrägbalken, belegt mit einem laufenden roten Fuchs und begleitet von sechs (3 : 3) goldenen Ähren. Auf dem Schild ruht eine rote dreitürmige Mauerkrone, deren mittlerer Turm mit einem kleinen Berliner Wappenschild belegt ist.“ | |
Partnerschaften
- Städtepartnerschaften
Antony, Frankreich seit 1966 |
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- Freundschaftliche Kontakte
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Polizei
Die Direktion 1 der Berliner Polizei ist für den Bezirk Reinickendorf und Pankow zuständig. Am Flughafen Tegel übernimmt die Bundespolizei (Deutschland) Aufgaben des Grenzschutzes und der Luftsicherheit.
Bildung
- German University in Cairo - Berlin Campus
Kultur
Sport
Persönlichkeiten
- (alphabetisch geordnet)
- Petra A. Bauer, Autorin
- Detlef Dzembritzki, Politiker
- Philip Tägert, Autor, Komiker
- Anne Julia Hagen, Miss Germany 2010
- Thomas Häßler, Fußballspieler
- Reinhard Mey, Musiker
- Andreas Neuendorf, Fußballspieler
- Franz Neumann, Politiker
- Playboy 51, Stadtoriginal
- Sido, Rapper
- Marie Schlei, Politikerin
- Desirée Schumann, Fußballspielerin
- Frank Steffel, Politiker
- Farin Urlaub, Musiker
- Marlies Wanjura, Politikerin
Literatur
- Michael Zaremba: Reinickendorf im Wandel der Geschichte. Bezirks-Chronik. Bebra, Berlin 1999, ISBN 3-930863-63-4.
- Ralf Schmiedecke: Berlin-Reinickendorf. Sutton 2003, ISBN 978-3-89702-587-5 (Reihe Archivbilder).
- Gerd Koischwitz; Wilhelm Möller oHG (Hrsg.): Sechs Dörfer in Sumpf und Sand – Geschichte des Bezirkes Reinickendorf von Berlin. Der Nord-Berliner, Berlin 1983.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Statistischer Bericht – Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2012. (PDF; 3,1 MB). Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Abgerufen am 19. Juni 2013.
- ↑ a b Arbeitslosigkeits-Atlas – Arbeitslosigkeit in Berlin – Zahlen und Quoten in der Stadt und in den Bezirken. ( vom 11. Juli 2011 im Internet Archive) In: Berliner Morgenpost. Abgerufen am 19. Juni 2013.
- ↑ Nummerierung gemäß Bezirksschlüssel
- ↑ Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2024, Melderegisterdaten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 27. Mai 2025 ([1]) (Hilfe dazu).
- ↑ Fortgeschriebene Bevölkerungszahlen vom 31. Dezember 2024 des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg auf Basis des Zensus 2022, abgerufen am 20. Juni 2025 ([2]) (Hilfe dazu).
- ↑ Statistische Jahrbücher von Berlin
- ↑ a b [3], abgerufen am 28. Oktober 2016
- ↑ Mitglieder des Bezirksamtes Reinickendorf von Berlin. 23. Januar 2017, abgerufen am 15. Februar 2017.
- ↑ Fraktionsmitglieder treten aus der Piratenpartei aus. Website der Piratenfraktion Reinickendorf, 12. Februar 2014. Abgerufen am 16. Februar 2014.