Marcinowa Wola (deutsch Marczinawolla, 1929 bis 1945 Martinshagen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Miłki (Milken) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).
Marcinowa Wola | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Giżycko | |
Gmina: | Miłki | |
Geographische Lage: | 53° 54′ N, 21° 51′ O | |
Einwohner: | 275 (2009) | |
Postleitzahl: | 11-513[1] | |
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | |
Kfz-Kennzeichen: | NGI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Miłki/DK 63 ↔ Drozdowo/DK 16 | |
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Geographische Lage
Marcinowa Wola liegt in der östlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Westufer des Buwelno-Sees (auch: Martinshagener See, polnisch Jezioro Buwełno). Bis zur Kreisstadt Giżycko (Lötzen) sind es 16 Kilometer in nordwestlicher Richtung. Innerhalb des Ortes befindet sich ein Ehrenfriedhof für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg (polnisch Cmentarz wojenny z I wojny światowej).
Geschichte
Das vor 1785 Marczinowen, nach 1818 Martzinowolla, bis 1929 Marczinawolla genannte Dorf wurde 1533/1571 gegründet[2]. Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Milken[3] (polnisch Miłki) im Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Im gleichen Zeitraum gehörte das Dorf auch zum Standesamt Milken[4].
Im Jahre 1910 waren in Marczinawolla 454 Einwohner gemeldet[5]. Am 15. Juni 1929 wurde der Ort in „Martinshagen“ umbenannt. Die Zahl der Einwohner stieg bis 1933 auf 472 und belief sich 1939 noch auf 458[6].
In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Ortsbezeichnung „Marcinowa Wola“. Heute ist er Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Miłki (Milken) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Kirche
Bis 1945 war Marczinawolla resp. Martinshagen in die evangelische Kirche Milken[7] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[4] im Bistum Ermland eingepfarrt.
Heute gehört Marcinowa Wola zur evangelischen Pfarrkirche Giżycko in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen sowie zur katholischen Pfarrgemeinde Miłki im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Sie unterhält in Marcinowa Wola eine eigene Filialkapelle.
Verkehr
Marcinowa Wola liegt an einer Nebenstraße, die die polnische Landesstraße DK 63 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131) bei Miłki (Milken) mit der Landesstraße DK 16 (Reichsstraße 127) bei Drozdowo (Drosdowen, 1938 bis 1945 Drosselwalde) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 764
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Martinshagen
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Milken
- ↑ a b Marczinawolla
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
- ↑ Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Lötzen
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 492