Hirsau, heute ein Stadteil der Kreisstadt Calw, wurde als Gemeinde 1830 gebildete. Der würtembergische Ort liegt ca. 2 km nördlich der Kernstadt Calw.
- Fläche: ca. ??? km²
- Einwohner: ca. ??? (Stand 200?)
- KfZ-Zeichen:
CW
Geschichte
Die Hirsauer Klöster
Um ca. 830 wurden Reliquien des Heiligen Aurelius aus Mailand nach Hirsau ins dort gegründetet Kloster überführt. Das 1. Aureliuskloster bestand bis um das Jahr 1000.
1049 befahl Papst Leo IX. seinem Neffen, dem Grafen von Calw, Kloster St. Aurelius wieder zu errichten.
Aus Einsiedeln in der Schweiz, zogen 1065 zwölf Mönche samt Abt in das 2. Aureliuskloster ein. Wilhelm aus St. Emmeram in Regensburg wurde 1069 neuer Abt und zum Initiator der Hirsauer Reform.
Der gewaltige Zulauf, den Hirsau erfuhr, machte die Gründung des neuen Klosters St. Peter und Paul, auf einem Plateau über dem Flußlauf links der Nagold, notwendig. Zwischen 1082 und 1091 entstand das größte deutsche Kloster und der größte romanische Kirchenbau Deutschlands dieser Zeit. Die dreischiffige Basilika hatte ein Länge von fast 100 Metern. Die zwei Westtürme wurden 1120 fertiggestellt.
Hirsau war damals ein wichtiger Stützpunkt der päpstlichen Partei im Investiturstreit mit dem deutschen König Heinrich IV. . Unter Abt Wilhelm schloss sich Hirsau der vom Benediktiner Kloster Cluny ausgehenden Reformbewegung an und wurde damit eines der bedeutensten deutschen Klöster. Die Reformbewegung brachte zahlreiche Neugründungen und "Übernahmen" anderer Klöster hervor. Der Einfluss reichte von Thüringen bis Kärnten.
1556 wurde im Zuge der Reformation das Kloster St. Peter und Paul in eine Evangelische Klosterschule umgewandelt. Im Dreißigjährigen Krieg kehrten noch einmal katholische Mönche in das Schwarzwaldtal zurück.
1586 - 1592 liesen Württembergs Herzöge im Klosterareal ein prächtiges dreiflügeliges Renaissance-Schloss erbauen. Die romantische Ruine des Ostflügels "beherbergte" bis 1988 die von Ludwig Uhland in Gedichtform verewigte Ulme zu Hirsau.
St. Peter und Paul wurde 1692 von französischen Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg in Brand gesteckt. Bis 1808 wurde die Ruinen als "Steinbruch" missbraucht. Erhalten blieben ihre Umfassungsmauern, Grundmauern etlicher Klostergebäude, der Kreuzgang und der 37 Meter hohe "Eulenturm" aus rotem Buntsandstein.
Das Gebiet des Klosters Hirsau wurde bis 1807 vom Klosteramt Hirsau verwaltet, welches dann mit dem Oberamt Calw vereinigt wurde. 1830 wurde eine eigenständige Gemeinde Hirsau innerhalb des Oberamts Calw gebildet.
Bei der Gemeindereform wurde zum 1. Januar 1975 zunächst eine Stadt mit dem Namen "Calw-Hirsau" gebildet. Mit Wirkung vom 1. Januar 1976 wurde sie jedoch in "Stadt Calw" umbenannt.
Persönlichkeiten
- Abt Wilhelm von Hirsau
Sehenswürdigkeiten
Ruine Kloster St.Peter und Paul, Kreuzgang, Jagdschloss
Hirsau Jagdschloss
