Powder Puff Derby

weltweit erstes Luftderby nur für Pilotinnen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juni 2003 um 18:45 Uhr durch Katharina (Diskussion | Beiträge) ("Frau" Kunz wieder entfernt - es ergibt sich aus dem Zusammenhang, dass es sich bei eben dieser "Kunz" um einen Menschen weiblichen Geschlechtes handelt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Cleveland Women's Air Derby war das weltweit erste Luft-Derby nur für weibliche Piloten und fand 1929 zum ersten Mal statt.

Die Teilnahmebedingungen waren streng: Alle Pilotinnen mussten einen Flugschein und mindestens 100 Stunden Erfahrung in der Luft vorweisen können. Ausserdem mussten ihre Flugzeuge über eine "für Frauen angemessene Motorisierung" verfügen. Opal Kunz, deren Flugzeug 300PS hatte, wurde deswegen disqualifiziert: ihr Flugzeug sei "zu schnell für eine Frau". Kunz fand eine schwächere Maschine und flog trotzdem mit.

Achzehn Amerikanerinnen und zwei Ausländerinnen nahmen am ersten "Puderquastenrennen" teil. Unter den Pilotinnen waren, unter anderen, Amelia Earhart, die deutsche Thea Rasche, die Australierin Keith Miller und die Amerikanerinnen Ruth Elder, Ruth Nichols, Blanche Noyes, Marvel Crosson, Phoebe Omlie, Gladys O'Donnell und Louise Thaden.

Die Kommentare der Presse über das erste Rennen waren hämisch: Als "Puderquastenrennen" bezeichneten sie die 4500km lange, sehr schwierige Strecke von Santa Monica nach Cleveland, die den Pilotinnen einiges an Können abverlangte. Die Pilotinnen wurden als "Petticoat-Piloten" und "Schätzchen der Luft" bezeichnet und als "unweiblich" und "frivol" beschrieben. Man war der Meinung, dass sich die gut zwanzig Teilnehmerinnen zanken und streiten würden und dass deshalb keine von ihnen das Ziel erreichen würde.

Die 4500km lange Strecke wurde in Tagesetappen von 500km aufgeteilt. Die Strecke war sehr anspruchsvoll und es gab viele Pannen und Unfälle. Zum Beispiel entdeckte Blanche Noyes über der texanischen Wüste einen Brand im Gepäckraum ihres Flugzeuges. Sie landete, löschte das Feuer mit Sand und flog anschliessend weiter. Die Teilnehmerinnen bewiesen Teamgeist und halfen sich gegenseitig bei Reparaturen und technischen Problemen. Ihr Mut und ihr Können brachten den Pilotinnen aber nicht etwa Lob ein, im Gegenteil. Der Tod der abgestürzten Marvel Crosson wurde von der Presse als Beweis dafür genommen, dass Frauen nicht fliegen können. Fünfzehn Teilnehmerinnen erreichten das Ziel in Cleveland. Erste wurde Louise Thaden, zweite Gladys O'Donnell und dritte Amelia Earhart.

Literatur

  • Gena Nora Jessen: The Powder Puff Derby of 1929: The First All Women's Transcontinental Air Race. Sourcebooks Trade. 2002. ISBN 1570717699
  • Mike Walker: Powder Puff Derby: Petticoat Pilots and Flying Flappers. John Wiley & Sons. 2003. ISBN 0470851406