Arthur Trebst

deutscher Bildhauer
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Friedrich Arthur Trebst (* 12. Juni 1861 in Lößnig bei Leipzig; † 27. August 1922 in Leipzig) war ein deutscher Bildhauer.

Arthur Trebst

Leben

 
Arthur Trebst: Grabmal Familie Ernst Bauer, Restauriert 2011

Familie

Arthur Trebst war der Sohn des Kunsttischlers Robert Trebst und dessen Ehefrau Pauline Rosalie, geb. Walter. 1891 heiratete er die aus musikalischer Familie stammende, entfernt mit dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen verwandte Caroline Elisabeth Röntgen (1860–1936). Sie war eine Tochter von Engelbert Röntgen und Schwester des Komponisten Julius Röntgen. Ihre Mutter, Pauline Friederike Röntgen, geb. Klengel (1831–1888), war eine Schwester von Julius Klengel. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, der spätere Bibliothekar Dr. Hans Trebst (1895–1935)[1] und die unverheiratet gebliebene Dorothea Amanda Trebst (1897–1971).

Ausbildung

Nach dem Besuch der Volksschule und einer Lehre in der väterlichen Werkstatt studierte Trebst ab 1882 an der Königlichen Kunstakademie in Dresden Bildhauerei. Sein Lehrer war Ernst Hähnel. Bereits im März 1883 erhielt er für eine Schülerarbeit, ein Basrelief mit dem Titel Aegeus erkennt seinen Sohn Theseus, ein Ehrenzeugnis. Ab 1886 studiert er bei Fritz Schaper in Berlin. Seine Ausbildung schloss er mit mehreren Studienaufenthalten in Florenz und Rom ab.

Kunstschaffen

Nach der Rückkehr aus Italien wurde Trebst 1889 in Leipzig ansässig und eröffnete ein Atelier in der Salomonstraße 7. Nach einer kurzen Phase als Holzbildhauer wandte er sich endgültig der Steinbildhauerei zu. Er widmete sich vornehmlich der Bau- und Porträtplastik sowie der Ausgestaltung von Kirchen. Ab 1900 setzte er sich zudem verstärkt für die Erneuerung der Grabmalkunst ein. Von der Stadt Leipzig erhielt er zahlreiche, teils sehr ehrenvolle Aufträge. Trebst wurde neben den Künstlern Johannes Hartmann, Adolf Lehnert, Josef Mágr und Hans Zeissig ausgewählt, die allegorischen Figuren an der Südwestfassade des Neuen Rathauses zu schaffen. Das benachbarte, im Stil des Historismus erbaute Bankgebäude zieren ebenfalls bauplastische Arbeiten von der Hand des Künstlers. Für den Neubau der Universitätsbibliothek Leipzig gestaltete er die Sinnbilder der vier Fakultäten an der Attika des Haupteingangs. Auch an und in Leipziger Kirchen sowie auf verschiedenen Friedhöfen finden sich zahlreiche plastische Arbeiten von Arthur Trebst, die seine künstlerische Meisterschaft bezeugen. Für öffentliche und private Auftraggeber fertigte er zudem Porträtbüsten und Reliefs.

Die wirtschaftlich schwierigen Jahre nach dem Ersten Weltkrieg untergruben die Gesundheit von Arthur Trebst. Eine Lähmung der Hände beendete schließlich seine künstlerische Tätigkeit. Der Künstler starb mit 61 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Südfriedhof, ganz in der Nähe eines seiner letzten größeren Werke, der Christusfigur für das Mausoleum Ernst Traugott Fritzsches, beerdigt. Die Paul-Benndorf-Gesellschaft bemüht sich, die aufgelassene Grabstelle wieder kenntlich zu machen.[2]

Werke (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Vgl. Eintrag Hans Trebst Sächsische Biografie
  2. Vgl. Alfred E. Otto Paul: Der Bildhauer Arthur Trebst (1861-1922) in: Ders.: Die Kunst im Stillen. Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen, Bd. 3, Leipzig 2010, S. 105

Literatur

  • Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 33: Theodotos-Urlaub, E. A. Seemann, Leipzig 1939
  • Alfred E. Otto Paul: Die Kunst im Stillen. Kunstschätze auf Leipzigs Friedhöfen, Bd. 3, Leipzig 2010