Freier zusammenschluss von student*innenschaften

Studierendenverband
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Basisdaten
Gründungsjahr: 1993
Vorstand:

Christian Berg
Katharina Binz
Regina Weber

Anschrift: Wöhlertstr. 19

10115 Berlin

Website: www.fzs.de


Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) ist ein studentischer Dachverband der Verfassten Studierendenschaften und ähnlicher Studierendenvertretungen in Deutschland. Er vertritt auf Bundesebene die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen von - nach eigenen Angaben - über 1 Mio. Studierenden an rund 90 Hochschulen von insgesamt knapp 1,9 Mio. Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland.

Geschichte

Im Jahr 1990 brachen die Vereinigten Deutschen Studentenschaften (VDS) aufgrund interner Mängel zusammen. Da es nun keinen Dachverband zur bundesweiten Interessenvertretung mehr gab, wurde 1993 in Hürth der fzs gegründet. Darin integrierte sich auch der westdeutsche FH-Studierendenverband (FKS) vollständig, der die Regelung "Eine Hochschule = eine Stimme" favorisierte. Dieses Prinzip bewirkte den Beitritt von zahlreichen kleineren Hochschulen - insbesondere die Vertretungen der größeren Universitäten kritisierten dies jedoch als undemokratisch und lehnten vorerst einen Beitritt ab.

Nach den Studentenstreiks 1997 und der kurzzeitigen Existenz eines weiteren selbsternannten Dachverbandes kam es im fzs 2001 zu zahlreichen Reformen. Dabei wurde unter anderem auch eine Stimmenstaffelung eingeführt und damit der Beitritt für die Vertretungen einiger weiterer größerer Universitäten attraktiver gemacht: So wurde ihr Einfluss bei Abstimmungen und Wahlen gestärkt.

Struktur

Mitglieder sind einzelne verfasste und nicht verfasste Studierendenschaften (in der Regel vertreten durch deren ASten, USten, StuRae usw.). Mitglieder mit verfasster Studierendenschaft zahlen einen halbjährlichen Beitrag von 25 Cent (ab nächstem Haushaltsjahr 27,5 Cent, darin sind dann auch die Kosten für die Mitgliederversammlung enthalten, die bisher extra umgelegt wurden) pro Student/Studentin, durch den sich der fzs finanziert. Das ergibt zum Beispiel bei 10.000 eingeschriebenen Studenten 5000 Euro Jahresbeitrag. Die knapp 40 nicht verfassten Studierendenvertretungen Bayerns und Baden-Württembergs sind von der Beitragspflicht befreit - also etwa die Hälfte der Mitglieder. In diesen Bundesländern sowie in Nordrhein-Westfalen gibt es die meisten Mitglieder, während der fzs in nördlichen Flächenländern sowie in Ostdeutschland wenig vertreten ist.

Das höchste Gremium im fzs ist die Mitgliederversammlung (MV), die den Vorstand wählt und die konkreten Ziele des Verbands bestimmt. Eine Mitgliederversammlung findet meistens einmal pro Semester statt und dauert mehrere Tage. Die Diskussion findet dabei im Plenum und in thematischen Foren statt.

Jede Mitgliederversammlung wählt zwischen acht und zehn Studierendenschaften in den Ausschuss der StudentInnenschaften (AS) für das kommende halbe Jahr. Der AS ist zwischen den Mitgliederversammlungen (MV) das höchste beschlussfassende Organ des fzs und tritt in der Regel monatlich zusammen.

Seit Mai 2003 besetzt die MV zudem Ausschüsse. Deren Mitglieder setzen das Arbeitsprogramm ihres inhaltlichen Schwerpunktes um und sind dafür gegenüber der MV rechenschaftspflichtig.

Der vier- bis sechsköpfige Verbandsvorstand setzt die Beschlüsse der MV um und vertritt den Verband nach Außen. Sein Büro befindet sich seit Dezember 2004 in Berlin (vorher Bonn).

Politik

Themen des fzs sind Hochschul- und Bildungspolitik, soziale Selektion (unter anderem spricht er sich gegen Studiengebühren aus und unterstützt das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren auch materiell), Sozialpolitik, Meinungsfreiheit für Studierendenschaften durch ein Allgemeinpolitisches Mandat, der europäische und internationale Hochschulraum, Antifa, studentische Verbindungen (Kritik an Burschenschaften), Frauen- und Geschlechterpolitik, Antirassismus und diverse weitere.

Der fzs ist Mitglied in:

Insbesondere der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) sieht im fzs deshalb eine linksideologisch geprägte Grundausrichtung vertreten und lehnt weitgehend eine Zusammenarbeit ab. Trotzdem sind auch Studierendenvertretungen unter RCDS-Beteiligung Mitglied im Dachverband.

In den Vertretungen der Mitgliedshochschulen finden sich neben parteipolitisch ungebundenen Fachschaftsaktiven unter anderem Mitglieder der Juso-Hochschulgruppen, der Grünen Hochschulgruppen oder aus dem Umfeld des Bündnis linker und radikaldemokratischer Hochschulgruppen (LiRa), sowie unabhängige linke Gruppierungen.

Mit Cornelia Hirsch sitzt seit Oktober 2005 ein ehemaliges Vorstandsmitglied (2003-2005) im Bundestag.