La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
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La finta giardiniera, dt. Die verstellte Gärtnerin oder Die Gärtnerin aus Liebe ist eine Oper von Wolfgang Amadeus Mozart in drei Akten unter der Gattungsbezeichnung Dramma giocoso. Der Text der ursprünglichen Fassung von 1775 stammt vermutlich von Giuseppe Petrosellini. 1780 erschien eine Deutsche Singspielfassung von Johann Franz Xaver Stierle, die offensichtlich von Mozart autorisiert war.

Partien

  • Don Anchise, Podestà von Lagonero (Tenor)
  • Marchesa Violante Onesti, unter dem Namen Sandrina als Gärtnerin verkleidet (Sopran)
  • Contino Belfiore (Tenor)
  • Arminda, ein edles Fräulein aus Mailand (Sopran)
  • Cavaliere Ramiro (Kastrat bzw. Mezzosopran)
  • Serpetta, Kammermädchen beim Podestà (Sopran)
  • Roberto, Diener der Marchesa Violante, unter dem Namen Nardo Gärtnerbursche beim Podestà (Bariton oder Bass)

Inhalt

Don Anchise lebt zusammen mit seiner Haushälterin Serpetta und den seit einiger Zeit bei ihm angestellten Gärtnern Sandrina und Nardo, sowie dem von Liebeskummer geplagten Ramiro. Nardo ist in Serpetta verliebt, die ihrerseits für Don Anchise schwärmt, der sich wiederum nur für die neue Gärtnerin interessiert.

Als Arminda, die Nichte des Don Anchise, eintrifft, um Belfiore zu heiraten, stellt sich heraus, dass es gerade sie ist, um die sich Ramiro grämt und dass Belfiore jener Mann ist, der seine Geliebte, die Gräfin Violante - die sich zur Zeit Sandrina nennt und auf der Suche nach eben diesem ist - aus Eifersucht niedergestochen hat und im Glauben, er hätte sie ermordet, geflohen ist.

Nach ausgiebigen Liebeswirren finden die Liebespaare schließlich zusammen und schlagen damit - zumindest äußerlich - den Bogen dieses Dramma giocoso, der sich in der Introduktion widerspiegelt.

Musik

Mozarts La finta giardiniera gehört der Gattung der Opera buffa an, innerhalb dieser folgt sie dem damals beliebten Typ der "Opera semiseria" (halbernste Oper). Entsprechend gibt es neben Buffa-Partien (Serpetta, Nardo, Podestà) auch halbernste Partien (Sandrina, Belfiore, Arminda) und sogar eine reine Seria-Partie (Ramiro). Dies spiegelt sich unmittelbar in der Musik wieder: Serpetta und Nardo etwa erhalten reine Buffa-Arien, während die Arien des Ramiro und teilweise auch der Arminda und der Sandrina ebenso in einer Opera seria ihren Platz finden könnten. Daher ist die Musik insgesamt von großem Reichtum. Mozart zeigt sich hier als echter Meister der Opera buffa, der Sprung seit seiner letzten Buffa-Oper La finta semplice ist gewaltig. Zugleich weist die Musik schon über die zeitgenössische Buffa-Oper hinaus auf Meisterwerke wie Le nozze di Figaro und Don Giovanni (eine Arie der Sandrina im ersten Akt nimmt wörtlich eine Wendung der Susanna aus dem zweiten Akt des Figaro vorweg). Die ersten beiden Akte enthalten großangelegte, effektvolle Finali. Im zweiten Akt fasst Mozart das Finale mit mehreren vorhergehenden Arien und Rezitativen zu einer großen, die Grenzen der zeitgenössischen Nummernopern sprengenden, Szene zusammen.

Entstehung

Mozart schrieb diese Oper für den Münchner Karneval. Den Auftrag erhielt er von dem Münchner Intendanten Joseph Anton von Seau. Mozart begann die Komposition wahrscheinlich schon im Herbst 1774. Die Uraufführung fand am 13. Januar 1775 in München statt.

Literatur

  • Stefan Kunze, Mozarts Opern, Stuttgart 1984
  • Arnold Werner-Jensen, Reclams Musikführer, Stuttgart 1990
  • Silke Leopold in: Leopold u.a., Mozart-Handbuch, Kassel 2005
  • Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth: Mozarts Opern - Alles von 'Apollo und Hyacinth' bis zur 'Zauberflöte' , Piper Verlag, München 2005