Gerhard „Gerd“ Müller („Der Bomber der Nation“, „kleines, dickes Müller“) (* 3. November 1945 in Nördlingen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.
Er erzielte 68 Tore in 62 Länderspielen, 365 Tore in 427 Bundesligaspielen, wurde 7 mal Torschützenkönig der Bundesliga und ist damit der erfolgreichste deutsche Stürmer (Stand 04/2006). Niemand schoss mehr Tore bei Fußball-Weltmeisterschaften als Gerd Müller - 14 Tore bei zwei WM-Teilnahmen. Bei Europameisterschaften erzielte er 16 Tore (in 12 Spielen, inkl. Qualifikationsrunden) und belegt in der ewigen Torschützenliste Platz 1 (vor dem Niederländer Marco van Basten mit 15 Toren), (Stand 11/2005). Zählt man nur die Tore bei Endrunden, ist Müller nicht bei den Besten zu finden, da die EM-Endrunden bis einschließlich 1976 nur aus Halbfinals und Finale bestanden. Allerdings wurden ihm sowohl im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande als auch beim Finale des Europapokals der Landesmeister 1974 gegen Atletico Madrid ein weiteres reguläres Tor wegen Abseits verweigert. Insgesamt erzielte Gerd Müller in Pflicht- und Freundschaftsspielen 1.455 dokumentierte Tore (in 1204 Spielen).
FC Bayern München
Müller begann seine Fußballkarriere beim TSV 1861 Nördlingen. Von dort wechselte er 1964 zum FC Bayern München in die Regionalliga Süd (dem Vorläufer der 2. Bundesliga), mit dem er 1965 in die Bundesliga aufstieg. Seine Bewerbung beim TSV 1860 München war zuvor erfolglos.
Mit dem FC Bayern gewann der Stürmer 4mal die Deutsche Meisterschaft, 4mal den DFB-Pokal, 3mal den Europapokal der Landesmeister, 1mal den Europapokal der Pokalsieger sowie den Weltpokal. Er wurde siebenmal Torschützenkönig der Bundesliga, zweimal Deutschlands Fußballer des Jahres und einmal Europas Fußballer des Jahres. Gerd Müller erzielte in fünf Spielzeiten je 30 oder mehr Tore, in der Saison 1971/72 erzielte er 40 Tore, eine bis heute (Stand 05/2006) nie mehr erreichte Anzahl.
Deutsche Nationalmannschaft
Seine Karriere in der Nationalmannschaft begann 1966 und endete am 7. Juli 1974 mit dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft in seinem Heimstadion in München, wo er im Finale gegen die Niederlande das Siegtor zum 2:1 schoss. Ein weiterer Höhepunkt seiner Länderspielkarriere war das Halbfinale der WM 1970 in Mexiko gegen Italien, in dem er zwei Tore in der Verlängerung schoss (Endstand 3:4). Wegen seiner Klasse und Spannung wurde dieses Spiel als Jahrhundertspiel bekannt, er wurde bei dem Turnier mit 10 Treffern Torschützenkönig. 1972 wurde Gerd Müller mit der DFB-Auswahl Europameister; er wurde bei diesem Turnier mit 4 Treffern Torschützenkönig.
Fort Lauderdale Strikers
Im Jahr 1979 wechselte er in die US-amerikanische Profiliga zu den Fort Lauderdale Strikers, wo er bis zum Jahr 1981 spielte, anschließend folgte noch ein Jahr bei dem Klub Smiths Brothers Lounge, wo er 1982 seine Karriere beendete.
Nach der Profilaufbahn
Nachdem er in den USA erfolglos ein Restaurant betrieben hatte, kehrte er nach Europa zurück. Er bekam Alkoholprobleme, die er jedoch überwinden konnte. Anfang der neunziger Jahre erhielt er eine Stelle als Co-Trainer der Amateure des FC Bayern München, sein Vertrag läuft noch bis 2010.
Erfolge
Vereinstitel mit Bayern München
- Deutscher Meister: 1969, 1972, 1973, 1974
- DFB-Pokal: DFB-Pokal 1966, DFB-Pokal 1967, DFB-Pokal 1969, DFB-Pokal 1971
- Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975, 1976
- Europapokal der Pokalsieger: 1967
- Weltpokal: 1976
Titel mit der Deutschen Nationalmannschaft
- Europameister: 1972
- Weltmeister: 1974
Persönliche Ehrungen
- Bundesliga-Torschützenkönig: 1967, 1969, 1970, 1972, 1973, 1974, 1978, Rekord
- Europäischer Torschützenkönig: 1970, 1972
- WM-Torschützenkönig: 1970, erster Deutscher und einziger bisher!
- EM-Torschützenkönig: 1972, erster Deutscher
- Fußballer des Jahres (Deutschland): 1967, 1969
- Europas Fußballer des Jahres: 1970, erster Deutscher!
- Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland: 1977
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Müller, Gerd |
ALTERNATIVNAMEN | eigentl. Gerhard Müller |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 3. November 1945 |
GEBURTSORT | Nördlingen, Bayern |