Ober-Olm

Gemeinde in Deutschland
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Ober-Olm ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Ober-Olm gehört der Verbandsgemeinde Nieder-Olm an.

Wappen Deutschlandkarte
Ober-Olm
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Ober-Olm hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 8° 11′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 8° 11′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Nieder-Olm
Höhe: 151 m ü. NHN
Fläche: 17,08 km2
Einwohner: 4541 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 266 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55270
Vorwahl: 06136
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 047
Adresse der Verbandsverwaltung: Pariser Straße 110
55268 Nieder-Olm
Website: www.ober-olm.de
Ortsbürgermeisterin: Doris Leininger-Rill
Lage der Ortsgemeinde Ober-Olm im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte

Geographie

Ober-Olm liegt in Rheinhessen, knapp 7 Kilometer südsüdwestlich der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Nördlich der Gemeinde befindet sich der Ober-Olmer Wald.

Zu Ober-Olm gehören auch die Wohnplätze Am Wald, Erlenhof, Staarbergerhof und Wiesenmühle. [2]

Nachbarorte

Nachbarorte sind Mainz-Layenhof, Mainz-Finthen, Mainz-Drais, Mainz-Lerchenberg, Mainz-Bretzenheim, Mainz-Marienborn, Klein-Winternheim, Nieder-Olm und Essenheim.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 620 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 25 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Mai. Im Mai fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 23 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Funde in der Gemarkung aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. stellen erste Nachweise der Besiedlung dar. Im Jahr 97 ließ Konsul Veiento bei seinem Klein-Winternheimer Besitz, einer reich ausgestatteten Römersiedlung, in der Ober-Olmer Flur „Villenkeller“ der Göttin Nemetona einen Tempel errichten. Der Ort Ober-Olm selbst entstand im 6. Jahrhundert als eine fränkische Gründung und wurde im Jahr 994 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name „Ulmena Superior“ von 1190 wurde früher mit Ulmen in Verbindung gebracht, die Baumnamen wurden aber erst im 12. Jahrhundert aus dem Lateinischen ins Deutsche übernommen. Die Bildung des Ortsnamens „Ulm“ und einer Endung „ena“ ist typisch für einen Bachnamen, und diese sind sehr häufig auch als Siedlungsnamen verwendet worden. Es ist anzunehmen, dass „Ulmena“ der Name war, den die germanischen Siedler zwischen Ober-Olm und Nieder-Olm der Selz gegeben haben. Die verbliebene römische Bevölkerung benutzte für den Bach noch den Namen „Salusia“, der sich schließlich auch durchsetzte. „Ulmena“ blieb aber als Ortsnamen an den beiden „Olm“ hängen, „Ulmena Superior“ für Ober-Olm.

1582, 1603 und 1857 wurde der Ort durch verheerende Brände zerstört.

Ober-Olm gehört seit 1972 zur Verbandsgemeinde Nieder-Olm.

Viele Stifte und Klöster hatten Landgüter im Ort, so unter anderen Kloster Eberbach, sowie die Mainzer Klöster Maria Dalheim, Dominikaner und Kartause, die Weißfrauen in Mainz und das Allerheiligenkloster in Wesel. Weiterhin das Mainzer Domkapitel, die Stifte Ravengiersburg, St. Johannes, St. Stephan, Mariengreden, St. Viktor und St. Peter.

Politik

Gemeinderat

 
Rathaus

Der Gemeinderat in Ober-Olm besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]

Wahl SPD CDU FDP FWG Gesamt
2014 7 7 1 5 20 Sitze
2009 8 7 2 3 20 Sitze
2004 8 8 1 3 20 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Ober-Olm e.V.

Bürgermeister

Ortsbürgermeisterin ist Doris Leininger-Rill (FWG) seit 9. Juli 2014.

Historisch waren folgende Personen Bürgermeister:

  • Jakob Limberger (1771–1793)
  • Heinrich Schreiber (1793)
  • Peter Metzler (1793–1797)
  • Heinrich Schreiber (1797–1809)
  • Anton Müller (1809–1813)
  • Peter Darmstadt (1813–1826)
  • Bernhard Hembes (1827–1835)
  • Velten Schreiber (1835–1848)
  • Bernhard Hembes (1849–1868)
  • Peter Kissel (1868–1880)
  • Johann André (1880–1897)
  • Friedrich Johann Kissel (1897–1910)
  • Karl Wohmann (1910–1919)
  • Karl Bär II. (1920–1929)
  • Johann Metzler III. (1930–1936)
  • Karl Heinrich Bär (1936–1945)
  • Johann Metzler III. (1945–1946)
  • Nikolaus Schmitt II. (1946–1947)
  • Franz Nikolaus Becker (1947–1968) (Ehrenbürger der Gemeinde Ober-Olm)
  • Heinz Herbst (1969–1974)
  • Karl Michael Wohmann (1974–1984)
  • Heribert Schmitt (1984–2014)[4]


Gemeindepartnerschaften

Gemeindefreundschaften werden unterhalten mit

Sehenswürdigkeiten

 
Katholische Kirche St. Martin
 
Jagdschloss der Mainzer Kurfürsten
  • Martinskirche mit dem Turm aus karolingischer Zeit und der Statue des St. Urban aus dem 16. Jahrhundert
  • Jagdschloss der Mainzer Kurfürsten (Altes Forsthaus) von 1764
  • Ober-Olmer Wald, ein 335 Hektar großes Naherholungsgebiet
  • Valentinskapelle mit ihrem Rokokoaltar, die malerisch am Rande der Weinberge liegt
  • die 650 Jahre alt gewordene Ulme, die 1985 dem Ulmensterben zum Opfer fiel und bis zum Stamm abgetragen werden musste. 2009 musste auch der Stamm gefällt werden[5].
  • Saniertes Rathaus aus dem Jahr 1550, Aufstockung 1721/22.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Die Bundesautobahn 63 wird nach etwa drei Kilometern erreicht.
  • Der Bahnhof Klein Winternheim-Ober-Olm der Deutschen Bahn befindet sich im benachbarten Klein-Winternheim (Siehe Bahnstrecke Alzey–Mainz).
  • Stadtbusverbindung nach Mainz (Linie 54 in die Innenstadt und Linie 66 bis Mainz-Lerchenberg) und Busverbindungen der ORN (Regionallinie 650) in das rheinhessische Umland sowie abends in die Stadt Mainz und zurück bis nach Mitternacht.

Telekommunikation

Fernmeldeturm Ober-Olm: 1966 erbauter, 70,35 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom (Spitznamen: „Olmi“, „Ober-Olmer Spargel“, „Fernsehturm“) bei 49° 56' 31" N, 8° 10' 16" O. 1990 wurde der Fernmeldeturm um 38 Meter aufgestockt. Er ist jetzt 108,35 Meter hoch.

Öffentliche Einrichtungen

  • Rathaus, Kirchgasse 7
  • Gemeindebücherei (im Rathaus)
  • Ulmenhalle, Mehrzweckhalle, Essenheimer Straße 17a
  • Sportanlage mit Kunstrasen-Fußballspielfeld und wettkampftaugliche Leichtathletikanlagen, Am Sportplatz
  • Kindergarten Abenteuerland, Pfannenstiel 36
  • Kindertagesstätte St. Elisabeth, Essenheimer Straße 17

Bildung

 
Altes Schulhaus, 1887 eingeweiht
  • Grundschule Ober-Olm, Schulstraße, Träger: Verbandsgemeinde Nieder-Olm
  • Kreisvolkshochschule (KVHS), Zweigstelle Ober-Olm, Schulstraße 2

Verlagswesen

In Ober-Olm wird die einzige im pennsylvaniadeutschen Dialekt geschriebene Zeitschrift Hiwwe wie Driwwe herausgegeben. Im Ort befindet sich auch die Geschäftsstelle des Deutsch-Pennsylvanischen Arbeitskreises e.V.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Franz Nikolaus Becker
  • Pfarrer Henri Thiebaut, Ramonchamp

Literatur

  • Heribert Schmitt et al.: Das Dorf, in dem wir leben, Ober-Olm. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 978-3-89264-913-7
  • Maria Regina Kaiser: Die Trommeln der Freiheit Roman, 1848 - Märzrevolution in Mainz, 1998, ISBN 3-00-003678-4
  • Literatur über Ober-Olm in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie

Siehe auch

Commons: Ober-Olm – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010, Seite 106 (PDF; 2,16 MB)
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  4. Seite der Gemeinde Ober-Olm
  5. http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/vg-nieder-olm/ober-olm/7601602.htm
  6. http://www.aitasports.de/component/tortags/tag/Weltmeisterschaft