Wallerfangen

Gemeinde in Deutschland
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Wallerfangen (französisch Vaudrevange) ist eine Gemeinde im Landkreis Saarlouis rund 25 km nordwestlich von Saarbrücken unmittelbar an der Grenze zu Frankreich gelegen.

Wappen Deutschlandkarte
Wallerfangen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wallerfangen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 20′ N, 6° 43′ OKoordinaten: 49° 20′ N, 6° 43′ O
Bundesland: Saarland
Landkreis: Saarlouis
Höhe: 182 m ü. NHN
Fläche: 42,22 km2
Einwohner: 9464 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 224 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 66794–66798
Vorwahlen: 06831, 06837
Kfz-Kennzeichen: SLS
Gemeindeschlüssel: 10 0 44 121
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Fabrikplatz
66798 Wallerfangen
Website: www.wallerfangen.de
Bürgermeister: Günter Zahn (SPD)
Lage der Gemeinde Wallerfangen im Landkreis Saarlouis
KarteFrankreichFrankreichRegionalverband SaarbrückenLandkreis NeunkirchenLandkreis St. WendelLandkreis Merzig-WadernRehlingen-SiersburgWallerfangenÜberherrnDillingen/SaarSaarlouisWadgassenBous (Saar)Ensdorf (Saar)Schwalbach (Saar)SaarwellingenNalbachSchmelz (Saar)Lebach
Karte
Ortszentrum von Wallerfangen mit der Pfarrkirche St. Katharina vom Limberg aus gesehen
Wallerfangen um 1860, Blick vom Limberg aus auf die ehemalige gotische Augustinerklosterkirche mit erneuertem klassizistischen Turm kurz vor dem Abbruch der gesamten Anlage im Jahr 1861
Wallerfangen, Blick vom Limberg zu den Gauhöhen

Geographie

 
Wallerfangen, Geographisches Relief des Saartales und der Limberghöhen in der Gemarkung Wallerfangens (Historisches Museum Wallerfangen)

Geographische Lage

 
Wallerfangen, Wallerfanger Bach im Klinikareal

Wallerfangen liegt im mittleren Saartal gegenüber der Mündung der Prims in die Saar. Im Wallerfanger Sonnental entspringt der Lumpenbach, im Wallerfanger Blaulochtal der Wallerfanger Bach. Beide Bäche vereinigen sich im Park des St. Nikolaus-Hospitals. Der im Süden der Gemarkung entspringende Wallerfanger Mühlenbach vereinigt sich mit dem Wallerfanger Bach im Park Villeroy, bevor das Gewässer in den heutigen Saaraltarm mündet.

Die Gemarkung Wallerfangens ist Teil des 17 km langen und neun km ausgeweiteten Saarlouis-Dillinger Saartales. Die Saar nimmt hier die von Nordosten kommende Prims auf, deren Unterlauf mit der Saar ein Talkreuz bildet. Der Primsmündungsbereich bildet hier eine geröllreiche und anmoorige Niederung, auf der die Ortschaften Pachten und Dillingen liegen. Die Gegend wird vom beherrschenden Limberg um 180 m überragt. Mit der scharfen Stufe des Ittersdorfer Gaues rahmt der Berg den sogenannten "Sand" ein, eine lehmbedeckte, sandige agrarisch genutzte Ebene. Sie wird im Süden von der Bisttalweitung abgeschnitten und fällt mit zerschluchtetem Hang zur Niederung der Saar ab. Auf der gegenüberliegenden Seite steigen wesentlich flacher die zerschnittenen Terrassentreppen des sogenannten "Gries" an. Die östliche Begrenzung dieser Terrassentreppen bilden die Schwarzenholzer Höhen, die als Randsaum des Prims-Blies-Hügellandes angesehen werden können. Die Prims hat am rechten Saarufer eine riesige Treppe aus Kiesen und Sanden aufgeschüttet.[2] Während der Hauptort Wallerfangen auf einer Flussterrasse links der Saar liegt und damit zum Prims-Blies-Hügelland als Teil des Saar-Nahe-Berglandes gehört, liegen die übrigen Ortsteile allesamt auf dem Gau, dem vom Muschelkalk geprägten (Saargau) bzw. Saar-Nied-Gau, der den Saarländisch-pfälzischen Gäuhochflächen als Teil des Lothringisch-Pfälzischen Stufenlandes zuzuordnen ist.[3][4] Im Westen grenzt die Gemeinde politisch an Frankreich. Der Ortsteil Leidingen ist politisch zweigeteilt; mitten durch das Dorf verläuft die deutsch-französische Grenze.

Physischgeographische Einordnung

Wallerfangen im mittleren Saartal ist dem Hunsrück-Vorland und damit dem Saar-Nahe-Bergland sowie dem Lothringer Stufenland, dem östlichsten Glied des Pariser Beckens, zuzuordnen.[5] Innerhalb der ostfranzösischen Stufenlandschaft, deren erste Stufe die das Zentrum des Pariser Beckens umgebende Eozän-Kalkstufe ist, verläuft mit dem Limbergmassiv die Stufe 9 des Pariser Beckens, die "Muschelkalkstufe westlich Saarbrücken und Trier" bei Wallerfangen.[6][7]

Charakteristisch für das Saar-Nahe-Bergland ist ein Gefüge aus Flächen in unterschiedlichen Höhenlagen, die durch größere Täler mit zugehörigen Seitentälern zerschnitten werden. Die Flächen werden zu Teilen von ausgeprägten Stufen voneinander abgegrenzt. Zu Beginn des Tertiärs vor etwa 65 Millionen Jahren bildete das heutige Gebiet eine leicht gewellte Ebene, die sich kaum vom variskischen Rumpf des Rheinischen Schiefergebirges unterschied. Damals lag der Raum nur wenig über Meeresniveau. Anschließend erfolgte in mehreren Phasen seine heutige Heraushebung.[8]

Die Prims, die bei Wallerfangen auf der Pachtener Gemarkung in die Saar mündet, ist der größte Nebenfluss der Saar aus dem devonischen Hunsrückgebiet. In ihrem Unterlauf hat die Prims von Körprich abwärts in den weicheren oberen Kuseler Schichten und dem grobkörnigen Vogesensandstein eine weite Talung geschaffen. Im ausgedehnten Mündungstrichter in die Saar hat sie mächtige Schotter- und Lehmterrassen hinterlassen. Die breiten Talböden, die sich von einer gedachten Linie zwischen Litermont und Steinberg auf beiden Talflanken nach Südwesten hinziehen, sind sowohl gegen die Prims als auch gegen die Saar geneigt. Die Talflanken sind nur im äußersten Mündungsgebiet durch die Erosion der Saar entstanden. Die mächtigen Erosionsmassen aus Geröll, Sand und Lehm wurden durch die Ur-Prims mit ihren Parallelbächen (Lochbach, Rodener Bach, Kondeler Bach, Beckinger Bach bzw. deren Vorgängern) nach Südwesten zur Saar hin bewegt und haben dadurch den Lauf der Saar mitbestimmt.

In der Saarlouiser Talweitung ist das Saartal auf einer Länge von etwa 15 km und in durchschnittlicher Breite von 2 km von großen Schottermassen gefüllt. Bei Fundamentgründungsmaßnahmen im Zusammenhang mit Brückenbauten des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts in Wallerfangen (1927), Fraulautern (1929), Dillingen (1933) sowie bei Eisenbahnbauten und Flussregulierungen bei Dillingen erreichte man den festen Buntsandstein erst bei einer Tiefe von 6 m. Diese Erosionsmassen können nicht der Saar zugeschrieben werden, da diese hier nur ein Gefälle von 0,36 ‰ aufweist. Ebenso kommen nicht die linken Saarnebenflüsse als Verursacher in Frage.

Die Ursache dieser starken Aufschotterung im Saartal durch die Ur-Prims liegt vermutlich in einer gegen Ende des Tertiär erfolgten stärkeren Hebung der Scholle des Ostflügels an der mittleren Saar. Die Saar glitt auf der rechten, stärker geneigten Scholle nach Westen ab und schuf an der linken, schwächer geneigten Triasplatte steile Prallhänge, wie z. B. die Wallerfanger Saarengt. Die Ur-Prims muss also als ein Fluss mit stärkerem Gefälle, als dies heute der Fall ist, gedacht werden. Im Diluvium übte die wasserreiche Ur-Prims von Osten her einen starken Druck auf den Flusslauf der Saar aus und zwang diese durch Ablagerung von Erosionsmaterial, teilweise nach Westen auszuweichen. So sind am Limberg (358,9 m) und am Hoesberg (325,7 m) links der Saar noch Spuren alter Flussbetten der Saar zu erkennen. Damals floss die Saar im Altdiluvium südlich von Itzbach, bog um den Itzbacher Königsberg (344,7) nach Norden um und floss über Eimersdorf in das heutige Saartal. Westlich von Büren nahm sie die Nied auf.

Die Gerölle der Prims bestehen hauptsächlich aus Gang- und Kluftquarzen, Quarziten, Quarzitschiefern, Kieselschiefern, permischen Kieselhölzern, Sandsteinen, Konglomeraten aus dem Rotliegenden, Porphyren sowie Melaphyren. Der charakteristische Primsschotter ist auch auf den Saarterassen zu finden. In diluvialer und alluvialer Zeit haben die riesigen Schuttmassen das Flussbett öfter verbaut und die Mündung in die Saar mehrfach verlagert.[9]

Der Wallerfanger Limberg ist eine aus dem Saar-Nied-Gau nach Osten hin vorgeschobene, größtenteils bewaldete, optisch markante Bergformation, die in mehreren breiten, scharfkantig gegliederten Bergspornen um etwa 180 m steil zum Saarlouis-Dillinger Saartal abfällt. Über eine Schwelle ist der Limberg mit dem Ittersdorfer Gau verbunden. Die fast ebene Hochfläche des Berges besteht aus mergeligem Muschelsandstein und erhebt sich bis 359 m. Der Limberg ist durch schluchtartig in den Hauptbuntsandstein eingeschnittene Kastentäler gegliedert. Die sternförmig zerfurchten, steilen Talschlüsse der Kastentäler liegen im Voltziensandstein. Der 326 m hohe Hoesberg ist nahezug vom Limberg abgetrennt und schließt das Siersburger Niedtal gegen das Saartal ab. Von Westen her springt der 345 m hohe Königsberg spornartig vor. Er wird von der Trochitenkalkstufe des Ittersdorfer Gaues um 30 m überragt. Nach Süden hin verkürzen sich die Bersporne und schließen in gleicher Höhe an den Gau an.

Der größte Teil der Bergeinheit ist von geschlossenem Laub-, Misch- und Nadelwald bestanden. Dabei überwiegen Buchen und Eichen. In untergeordneter Weise treten an den Südhängen Birken, Espen, Robinien hinzu. An den Nordhängen wachsen Ahorne, Eschen, Linden. An Nadelhölzbeständen siedeln hier Fichten, Douglasien und Lärchen. Die luftfeuchte Talniederung ist die Basis für farnreiche Wälder aus Ahornen, Linden, Eschen und Buchen. Der Boden besteht hier aus mesotropher, humoser Braunerde auf blockreichem, bewegtem Hangschutt. Dieser Hangschutt ist besonders in den zahlreichen, parallel verlaufenden Erosionsrinnen angereichert. Auf den nur schwach entwickelten Braunerden über dem ehemalige Ackerland der Muschelsandsteinplatte ist artenreicher Perlgras-Buchenwald verbreitet. Ein geringer Teil der Limbergplatte ist von mittelmäßigem Ackerland mit einer Ackerwertzahl von 40 bis 55 und plantagenähnlichen Obsthainen bedeckt. Auf dem südlichen Bergsporn des Hansenberges in St. Barbara werden auf kleinsten, gedüngten und bewässerten Parzellen Erdbeerkulturen betrieben. In unmittelbarer Nähe zu den Industriestandorten des mittleren Saartales gelegen, dienen die Wälder des Limberges der Naherholung und der Luftverbesserung.[10]

Geologisch-geomorphologische Situation

Der geologische Untergrund des Hauptortes Wallerfangen ist der Mittlere Buntsandstein, in den sich die Täler der Saar und der Prims (auf der Wallerfangen gegenüberliegenden Saarseite) eingegraben haben. Die linke Talflanke der Saar bei Wallerfangen und Dillingen, der Limberg, wird von einer steilen Voltziensandsteinstufe gebildet, während eine rechte Talflanke ganz fehlt.[11] Der Buntsandstein, ist das älteste Gesteinspaket der Trias und der äußerste Rand des Pariser Beckens. Die petrographische Beschaffenheit des Wallerfanger Buntsandsteins ist mittelfest bis sandig, wodurch eine freie Zirkulation des Grundwassers gewährleistet ist. Der Buntsandstein ist daher ein wichtiger Grundwasserträger, der wie ein riesiger Schwamm hohe Speicherkapazitäten für Wasser aufweist. Er ist rötlich gefärbt und fossilienfrei. Dies deutet darauf hin, dass er unter festländischen Bedingungen als Ablagerung in flachen Flusstälern oder Einschüttung in seichte Inlandseen entstanden ist. Die klimatischen Verhältnisse seiner Entstehungszeit vor ca. 220 Millionen Jahren sind mit dem heutigen trocken-subtropischen Klima vergleichbar.[12]

Der vorwiegend mürbe, leicht erodierbare Buntsandstein verwittert zu nährstoffarmen, leichten Sandböden, die für eine landwirtschaftliche Nutzung wenig günstig sind und in der Geschichte weitgehend bewaldet blieben. Im Gegensatz zu den Waldbeständen auf den basischen Böden des Muschelkalks auf dem Saargau sind die Böden des Buntsandsteins eher sauer geprägt. Charakteristisch für die unteren Waldlagen ist ein Eichenmischwald mit Buchen, wobei in zunehmender Höhe die Buche die Oberhand gewinnt. Die Geschlossenheit des Waldes wurde dort vom Menschen aufgebrochen, wo dem Buntsandstein fleckenartig jüngere, tertiäre Sedimente, wie die Schwemmlehme, aufgelagert wurden. Dies geschah bis in die geologische Gegenwart hinein beiderseits des unteren Talabschnittes der Prims und im Mündungsgebiet der Prims in die Saar.[13]

Über dem mittleren Buntsandstein liegt der Obere Buntsandstein (Röt-Formation), der sich aus festeren, zu Teilen tonig oder karbonatisch gebundenen Sandsteinen aufbaut. Diese wurden in früheren Zeiten in zahlreichen Steinbrüchen als Baustoff gewonnen. Darüber befinden sich Muschelkalk-Schichten: Die unterste Muschelkalkschicht bilden sandig-tonig-kalkige Gesteine. Die mittlere Muschelkalkschicht enthält Mergel mit Gips und Anhydrit. Die obere Muschelkalkschicht baut sich aus massigen Kalken und plattigen Kalken mit Mergellagen auf.

Über diesen festen Untergrundgesteinen sind flächenhaft Sedimentterrassen der Flüsse Saar und Prims abgelagert. Die unterschiedlichen Höhenlagen dieser Terrassen geben Zeugnis von verschiedenen Stadien der Eintiefung der beiden Flüsse und der Ablagerung von mitgeführtem Kiesschotter. Die jüngsten Ablagerungen bilden die Auenlehme der beiden Flusstäler.

Der Saargau ist eine Muschelkalkhochfläche, die keine Schichtfläche darstellt. Die Hochfläche erreicht auf dem Saargau maximale Höhen von 400 bis 420 m. Vermutlich ist die Muschelkalkhochfläche eine Einebnungsfläche des Oligozän (Beginn vor etwa 33,9 Millionen Jahren; Ende vor etwa 23,03 Millionen Jahren) bis zum Pliozän (Beginn vor etwa 5,333 Millionen Jahren; Ende vor etwa 2,588 Millionen Jahren), die durch Flusserosion in einem wechselfeuchttropischen Klima entstand. Die nicht gleichmäßige Heraushebung des Gebietes im Pliozän und im Quartär (Beginn vor etwa 2,6 Millionen Jahren und Andauer bis heute) führte zur Zerschneidung der Fläche und präparierte einzelne Schichtstufen heraus: Quarzit im Osten und Muschelkalk, Buntsandstein bis Keuper im Westen. Die Hochfläche ist sanft gewellt. Die Vollformen sind breit gelagert und erreichen Höhen von 350 bis 370 m. Dazwischen liegen nur sanft eingeschnittene Täler. Der Wald tritt auf der Hochfläche nur noch inselhaft auf. Typische Vegetation ist der Echte Halbtrockenrasen im Vorfeld des Waldes und an Abhängen. Die dortigen Pflanzengesellschaften weisen submediterrane Elemente auf. Durch Verwitterung bildet der Kalkstein schwere, lehmige Böden. Sie sind sowohl bei Trockenheit als auch bei Nässe schwer zu bearbeiten. Der Boden ist für Niederschläge so durchlässig, dass sich nur wenige oberflächliche Abflussrinnen bilden. Da die Bodenwertzahl Werte von 60 bis 70 erreicht, hat der Mensch die Hochfläche schon seit dem Neolithikum stärker mit einer Feld-Gras-Wechselwirtschaft besiedelt und die landwirtschaftliche Nutzfläche zu Ungunsten des Waldes ausgedehnt. Am Ende von postglazialen Trockenperioden war das Muschelkalkgebiet mit Pflanzen der ponitischen Flora besiedelt und mit Wald durchsetzt. Hinsichtlich der menschlichen Besiedelung ist der Saargau zusammen mit dem Bliesgau das ältestbesiedelte Gebiet des Saarlandes. Seit der gallo-römischen Zeit ist es durch die wichtige Verkehrsverbindung von Metz nach Trier erschlossen. In der Zeit der fränkischen Landnahme wurden hier mehrere Orte gegründet, worauf die Dorfnamen auf -ingen und -dorf, Bestattungsriten sowie die fränkischen Patrozinien hinweisen. Dabei könnten die -ingen-Orte, die vermutlich nach dem Namen eines Gruppenanführers oder eines Sippenältesten benannt sind, früher gegründet sein als die -dorf-Orte.

Während der Weinanbau, vornehmlich Rotwein, um 1820 noch auf die Täler beschränkt war, griff er um 1835 auf die Hochfläche über. Infolge der Abwanderung billiger Arbeitskräfte in die Industrie im Saartal setzte um das Jahr 1850 eine rückläufige Entwicklung ein. Beschleunigt durch die Reblauskrise um das Jahr 1880 (im Saar-Moselraum erst verstärkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts) wurde der Weinbau im Saartal und auf den Gauhochflächen aufgegeben. Im Wallerfanger Ortsteil St. Barbara bildete man gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Wingerte zu Bungerten um und ab 1911 wurden diese durch Erdbeerkulturen ersetzt. Hier erhält der nach Süden gerichtete steile Anbauhang eine hohe Sonneneinstrahlung.[14][15]

Klima

Wallerfangen liegt im klimatisch begünstigten und gering bewaldeten Talraum der mittleren Saar. Das mittlere Saartal liegt tiefer als alle Nachbarräume und ist durch den Windschutz der umlaufenden Landstufe im Westen besonders begünstigt. Die Luftfeuchte der Talniederung kommt dem Gemüseanbau zugute. Gefahren für die Vegetation können durch Spätfröste auftreten. Die Vegetationsperiode ist mit 171 bis 174 Tagen relativ lang. Der mittlere Beginn der Apfelblüte liegt zwischen dem 25. April und dem 5. Mai. Der Winterroggen kann vor dem Johannistag am 24. Juni geerntet werden. Auf den von der Sonne begünstigten Hängen wurde bis zur Reblauskrise des beginnenden 20. Jahrhunderts verbreitet Wein angebaut. Die natürliche Vegetation wäre an den Hängen ein kolliner Eichen-Buchen-Mischwald. In den Flussauen der Saar und der Prims würde sich ohne das Zutun des Menschen ein feuchter Auenwald ausbreiten.[16] Das Klima in Wallerfangen ist gemäßigt ozeanisch, aber warm. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge. Selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Im Jahresdurchschnitt herrscht eine Temperatur von 9.7 °C. An Niederschlag fallen im Durchschnitt innerhalb eines Jahres 724 mm. Der geringste Niederschlag mit 48 mm fällt im Monat April. Im Gegensatz dazu ist der August der niederschlagsreichste Monat des Jahres mit 71 mm Niederschlag. Zwischen dem trockensten Monat April und dem niederschlagsreichsten Monat August liegt eine Differenz von 23 mm.

Hinsichtlich der Temperatur ist der Juli der wärmste Monat mit einer durchschnittlichen Temperatur von 18.3 °C. Mit durchschnittlich 0.9 °C ist der Januar der kälteste Monat des ganzen Jahres. Hinsichtlich der Temperatur schwanken die durchschnittlichen Werte im Jahresverlauf um 17.4 °C.[17] Die Niederschlagswerte entstammen der Station Saarlouis im Jahr 2016.[18]

Klimatabelle Wallerfangen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,9 2,2 5,5 9,2 13,2 16,6 18,3 17,6 14,9 10,3 5,2 2,7 9,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,5 5,6 10,0 14,3 18,9 22,2 23,9 23,2 20,4 14,7 8,2 4,9 14,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,6 −1,2 1,1 4,1 7,6 11,1 12,7 12,1 9,5 5,9 2,3 0,6 5,4
Niederschlag (mm) 110,6 143,3 79,4 70,2 86,1 217,9 17,5 8,5 13,9 80,0 81,8 13,6 Σ 922,8
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,5
−1,6
5,6
−1,2
10,0
1,1
14,3
4,1
18,9
7,6
22,2
11,1
23,9
12,7
23,2
12,1
20,4
9,5
14,7
5,9
8,2
2,3
4,9
0,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
110,6
143,3
79,4
70,2
86,1
217,9
17,5
8,5
13,9
80,0
81,8
13,6
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Klima: Wallerfangen, climate-data.org, abgerufen am 31. Januar 2017

Nachbarkommunen

Die Gemeinde hat folgende deutsche Nachbarkommunen: Im Uhrzeigersinn sind das die Gemeinde Rehlingen-Siersburg, die Stadt Dillingen/Saar, die Stadt Saarlouis und die Gemeinde Überherrn. Auf französischer Seite sind es die Gemeinden: Villing, Vœlfling-lès-Bouzonville, Heining-lès-Bouzonville und Guerstling.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde setzt sich (in alphabetischer Reihenfolge) aus folgenden Einzelorten zusammen: Bedersdorf, Düren, Gisingen, Ihn, Ittersdorf, Kerlingen, Leidingen, Oberlimberg, Rammelfangen, St. Barbara, Wallerfangen.

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

 
Wallerfangen, Limberg, Keltische Wallanlage mit vorgelagertem Graben
 
Wallerfangen, Limberg, Überreste des Wasserbassins "Grüner See"

Reiche Bronzedepots der späten Urnenfelderzeit (9. Jh. v. Chr.), eine mehrfach gestaffelte Abschnittsbefestigung der Hallstattzeit (8.–6. Jh. v. Chr) auf dem sich an der Saar annähernd 359 m hoch erhebenden, halbinselartigen Bergmassiv des Limberges[19] sowie ein Gräberfeld mit einem durch goldene Hals- und Armringe ausgezeichneten „Fürstinnengrab“ der spätesten Hallstattzeit (um 500 v. Chr.) belegen eine Zentrumsfunktion des Wallerfanger Raumes in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Die Funde aus Wallerfangen gehören heute zu den Schätzen der Museen in Saint-Germain-en-Laye (Musée d’Archéologie Nationale), Bonn (Rheinisches Landesmuseum Bonn) und Trier (Rheinisches Landesmuseum Trier).[20]

Die Ausläufer des Bergplateaus nach Nordwesten (Richtung Itzbach), nach Nordosten (Richtung Pachten) sowie nach Südosten (Richtung Wallerfangen) haben annähernd das gleiche Höhenniveau wie die Plateaumitte. Alle Hänge fallen etwa 150 m steil ab und boten so den Menschen der Hallstattzeit Schutz vor Angreifern. Die beherrschende Stellung des Berges wurde zuletzt im Zweiten Weltkrieg militärisch genutzt, als die US-Armee den Limberg einnahm und von dort im Winter 1944/1945 monatelang Dillingen/Saar mit seinen Industrieanlagen der Dillinger Hütte sowie das Primstal bis zur vollständigen Eroberung im März 1945 sturmreif schoss.

Von der nahezu uneinnehmbaren Lage hat man eine weite Sicht saarauf- und saarabwärts und kann darüber hinaus die Täler der Nied und der Prims gut einsehen. Eine Kontrolle der Saarübergänge war ebenfalls möglich. In römische Zeit schütze das auf der rechten Saarseite im heutigen Pachten gelegene Kastell Contiomagus den Saarübergang, im Mittelalter versahen die Höhenburg Siersburg und die Wasserburg Dillingen dieselbe Funktion.

Für die Menschen der Hallstattzeit bot sich der Limberg als natürliche Bergfestung darüber hinaus aus dem Grund an, da zu Füßen des Berges sumpfige Wiesen den Zugang zu den Hängen schützten: Den östlichen Zugang zur befestigten Höhe schützte die Saar, den südlichen Hang der Wallerfanger Lumpenbach im Sonnental und im Nordwesten erschwerte der Itzbacher Mühlbach eine schnelle Erstürmung. Das Bergplateau ist auf ebenem Wege nur von der Saargauhöhe aus zugängig. Westlich des heutigen Dorfes Oberlimberg befindet sich eine relativ schmale Zugangsstelle von etwa 150 m, die durch die Anlage eines Grabens, des sogenannten "Landgrabens" oder "Marlboroughwalls", geschützt wurde. Die Bezeichnung Marlboroughwall bezieht sich auf John Churchill, Duke of Marlborough, der hier in der Saar-Mosel-Gegend im Spanischen Erbfolgekrieg als Oberbefehlshaber der englischen Truppen im für England wenige erfolgreichen Feldzug von 1705 seinem Gegenspieler Claude-Louis-Hector de Villars, dem General-Marschall von Frankreich, gegenübergetreten war. Mitte Juni 1705 musste sich Marlborough mit dem Rest seiner Truppen kampflos zurückziehen. Damit war der Plan einer englischen Invasion Frankreichs an Mosel und Saar gescheitert, woran das französische Lied "Marlbrough s'en va-t-en guerre" bis heute erinnert.

Die Wälle auf dem Südostausläufer des Limberges, die sogenannten "Schwedenschanzen" sollen im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen genutzt worden sein. Diese "Schwedenschanzen" sind als Kernwerk der hallstattzeitlichen Plateaubefestigung anzusehen. Der Teil des Limbergplateaus zwischen Landgraben/Marlboroughwall und den Schwedenschanzen wurde vermutlich als "Vorburg" genutzt. Die Hauptwallanlage verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung und hat eine Länge von ca. 230 m von Steinhang zu Steilhang. Der heutige Weg zum Hof Limberg und seiner Wallfahrtskapelle durchschneidet die Wallanlage und teilt sie in eine nördliche Hälfte von ca. 90 m und eine südliche von ca. 140 m. Der große Hauptwall ist an seinem Fuß 15 m breit und hat heute noch eine Höhe von 3 m. Ursprünglich war er als Holz-Erd-Mauer errichtet worden. Der davor liegende Graben ist etwa 2 m tief und ca. 20 m breit. Der ursprüngliche Durchgang war vermutlich am Südende des Walles, wo heute der "Grüne Weg" am Südwesthang des Limberges zum Hof Limberg führt. Der Zugangsweg verläuft 6 bis 8 m unterhalb der Plateauhöhe, sodass die Angreifer von oben her von den Verteidigern angegangen werden konnten. Das südliche Ende des großen Walles war bei der Toranlage zur Festung rechtwinklig nach innen hin abgebogen. Von diesem Wallknie aus führte ein Wallansatz hinab zum 8 m unterhalb des Plateaus gelegenen Festungstor hinab. Nach der Passierung dieses Tores lag nach etwa 160 m eine weitere Sperre. Ein zweiter Wall, etwa 300 m hinter dem Hauptwall in Richtung Hof Limberg erschwert zusätzlich den Zugang zur Bergzunge hoch über der Saar. Die heutige Wallkrone ist stellenweise 2,5 m höher gelegen als die davorliegende Grabensohle.

Etwa 30 m südöstlich des zweiten Walles befindet sich eine jüngere, scheinbar unvollendet gebliebene Wallanlage vielleicht des 18. Jahrhunderts in der Form eines offenen Trapezes. Der steile Wall, der noch stellenweise eine Höhe von 2 m aufweist, zieht sich vom Nordosthang des Limberges bis zum heutigen Waldweg, wo er in südöstlicher Richtung umbiegt, um auf einer Länge von 32 m am Waldweg entlangzuführen. Anschließend verläuft er im stumpfen Winkel etwa 20 m nach Osten. Innerhalb dieser Separatanlage befindet sich der sogenannte "Grüne See", ein Teich von annähernd 20 m Länge und ca. 8 m Breite. Das Wasserbassin könnte als Zisterne im Belagerungsfall genutzt worden sein.

Etwa 100 m vor dem Hauptwall überquert ein 12 m breiter Graben ohne dazugehörigen Wall vor einer niedrigen Geländestufe den Bergrücken. Vielleicht lag hier eine Palisade am Rande der Geländestufe. Ebenso scheint der Nordostausläufer des Limberges, der durch eine Geländestufe vom übrigen Plateau unterschieden ist, durch eine weitere Palisade geschützt worden zu sein.

Die hallstattzeitliche Plateaufestung hat eine Gesamtfläche von 2,5 km2[21]

Auf dem dem Limberg benachbarten Itzbacher Königsberg (344,7 m) begannen im Jahr 2010 Untersuchungen einer vorgeschichtlichen Höhenbefestigung durch das Landesdenkmalamt des Saarlandes. Die dort vorhandenen Wallanlagen bargen gut erhaltene Reste einer Trockenmauer aus großen Bruch-Sandsteinen ohne Holzversteifung. Die freigelegten Mauern weisen eine Breite von 1,80 m und eine noch erhaltene Höhe von 1,40 m auf. An der Rückseite der Mauern ist eine 6,40 m breite Rampe aus Erde und Steinbrocken aufgeschüttet, über die man im Verteidigungsfall von der Innenseite her die Mauerkrone erreichen konnte. An der Vorderseite der Mauer ist ein breiter Sohlgraben in den Fels gehauen. Keramikscherben deuten auf die späte Bronzezeit oder die Eisenzeit hin. Die Grabungen und deren Auswertungen werden weitergeführt.[22]

Gallo-römische Epoche

 
Wallerfanger Azuritgestein (Historisches Museum Wallerfangen)
 
Römischer Emilianusstollen, Oberer Stollen
 
Emilianusstollen, Inschrift: "INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART"

In keltischer Zeit befand sich das heutige Wallerfanger Ortsgebiet im Einflussbereich der Stämme der Treverer und Mediomatriker. In römischer Zeit wurde mit der Gründung des Vicus Contiomagus der Zentralort von der linken auf die rechte Saarseite verlegt. Der Vicus entstand während der Besiedlungsphase nach der Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar von 58 bis 51 v. Chr. Contiomagus lag an der Kreuzung der Fernstraßen Metz-Mainz und Trier-Straßburg, im heutigen Dillinger Stadtteil Pachten, in direkter Grenzlage zur heutigen Wallerfanger Gemarkung. In den Jahren 275/276 wurde Contiomagus im Zuge der Völkerwanderung zerstört und wieder aufgebaut. Wallerfangen selbst blieb auf der linken Saarseite als Industriestandort bedeutend. An den Hängen des Limberges sowie im Ortsteil St. Barbara ist römischer Bergbau hinsichtlich der Kupfermineralien Azurit und Malachit im Emilianus-Stollen am Hansenberg aus dem 2.–3. Jahrhundert n. Chr. nachgewiesen.[23] Das Kupfererz trat in fein verteilter Form oder in kleinen, walnussgroßen Nestern im Buntsandstein unterhalb einer Tonschicht auf. Das Kupfer färbt den Oberen Buntsandstein leicht bläulich, sodass der spätere Volksmund mehreren Wallerfanger Gewannen einen diesbezüglich speziellen Namen gab: Blaufels, Blauwald und Blauloch. Das Kupfer trat in zwei Arten auf: einer blauen Kupferlasur bzw. Azurit (2CuCO3•Cu(OH)2) und einem grünlichen Malachit (CuCO3•Cu(OH)2). Diese Kupferverbindungen gelangten durch zirkulierendes Wasser, das entlang einer tektonischen Verwerfung, der Felsbergverwerfung, aufstieg, in den bestehenden Buntsandstein.

Das Produkt aus Azurit, die azurblaue Farbe, fand an vielen Orten in den nordwestlichen Provinzen des Römischen Reiches Verwendung. Die Kupferoxyde wurden vor allem in der benachbarten gallo-römischen Siedlung Contiomagus auf der anderen Saarseite ausgeschmolzen.[24]

Neben dem Mundloch des Stollens am Hansenberg aus dem 2./3. Jahrhundert hat sich eine lateinische Inschrift erhalten, mit der ein gewisser Emilianus den Besitz an seinem Bergwerk und einen fristgerechten Abbaubeginn anzeigte: "INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART" (dt. Übersetzung: Emilianus hat den Betrieb an den Nonen des März begonnen.). Es ist die einzige erhaltene derartige lateinische Inschrift nördlich der Alpen. Die Inschrift wurde erstmals im Jahr 1859 bei einer Ausgrabung durch den Metzer Ingenieur Jacquot beschrieben. Der Stollen, den Emilianus damals graben ließ, ist der einzige heute für Besucher zugängliche römische Bergwerksstollen in Deutschland. Der saarländische Landeskonservator und Leiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken Reinhard Schindler begann im Jahr 1964 mit der Freilegung des überschwemmten und zugeschlämmten Stollens. Ein weiterreichender Bereich des Stollens wurde unter Zuhilfenahme von Spezialisten des Deutschen Bergbau-Museums Bochum ab dem Jahr 1966 freigelegt und gesichert. Ab 1992 wurden weitere Bereiche des Stollensystems in einer 9 m tieferen Sohle durch das Deutsche Bergbaumuseum freigelegt und mit einem verzinkten Stahlausbau gesichert. [25]

 
Wallerfangen, Stollen Bruss

Mit der Völkerwanderung endete für lange Zeit der Abbau von Azurit in Wallerfangen. Erst im ausgehenden Mittelalter begann wieder eine Förderung des "Azzuro della Magna" bzw. "Azzuro del Almagna" (Deutsches Blau), das bis nach Italien gehandelt wurde. Die Förderung und der Handel mit Azurit blühte vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Aussagen aus dem Werk "Fröhliche Heimfahrt" des frühneuzeitlichen Dichters Caspar Scheidt aus dem Jahr 1553 lassen vermuten, dass auch der Nürnberger Renaissance-Künstler Albrecht Dürer mit "Wallerfanger Blau" malte. Die erste Erwähnung des spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Abbaues von Azurit datiert in das Jahr 1492, als der herzoglich-lothringische Einnehmer Hans von Pfaffenhofen den Abbau in einer Abrechnung verzeichnete. Im Jahr 1515 besaßen 15 Unternehmer Abbaurechte am Hansenberg, am Limberg, im Blauwald sowie bei der Humburg, der vermutlichen Festungsanlage der hochmittelalterlichen Wallerfanger Grafen.

Im 18. Jahrhundert gelang es dem herzoglich-lothringischen Generalunternehmer Jean Jacques Saur, die Konzession für den gesamten Bergbau im Herzogtum Lothringen zu erhalten. Im Jahr 1746 wurde ihm die Konzession auch für den Abbau der Kupfermineralien in Wallerfangen bestätigt. Doch nun sollte das Erz der Kupfer- und nicht mehr der Farbproduktion dienen. Aufgrund des geringen Ertrages musste das Unternehmen nach wenigen Jahren aufgegeben werden. Eine Wiederaufnahme des Abbaues erfolgt im Jahr 1793, als man mit Sprengarbeiten am Limberg begann, doch auch hier wurden die Arbeiten nach kurzer Zeit wegen geringer Aussichten auf Rendite wieder eingestellt.

Einen neuen Versuch zur Gewinnung von Kupfer startete im Jahr 1855 Bergbauinspektor Daub mit der Gründung der "Gewerkschaft Paul’s Hoffnung". Die Unternehmung basierte auf dem Versuch, die bisher unberücksichtigt gebliebenen kupferhaltigen Gesteine in den bisherigen Stollen im Nahtenkeller, im Blauwaldstollen und im Stollen Bruss sowie im neu abgeteuften Stollen in der Sonnenkuppe am Limberg durch chemische Auslaugung nutzbar zu machen. Hierbei wurde das Gestein mit Salzsäure behandelt. Im Sonnental errichtete man dazu im Jahr 1864 eine Läuterei, in der die geförderten Gesteine in einem Dampfwalzwerk zermahlen und in Bottichen mit Salzsäure ausgelaugt wurden. Unter Hinzugabe von Eisenblechabfällen der nahegelegenen Dillinger Hütte wurde das Kupfer in der Flüssigkeit ausgefällt, sodass ein Zement-Kupfer-Schlamm entstand. Diesen Schlamm transportierte man per Schiff nach Linz am Rhein, wo er weiterverarbeitet wurde. Infolge der hohen Transportkosten und der gestiegenen Herstellungskosten für Salzsäure, musste die Unternehmung bereits im Jahr 1866 wieder eingestellt werden. Die Läutereigebäude im Sonnental (Nähe des heutigen Hauses Sonnental, kurz bevor der Weg nach Oberlimberg abzweigt) wurden um 1932 abgebrochen.[26]

Mittelalter

Fränkische Eroberung

 
Wallerfangen, Ersterwähnungsurkunde des Ortes "uualderuinga" aus dem Jahr 962, Universitätsbibliothek Heidelberg, Nr. 321
 
Wallerfangen, Rekonstruktion der mittelalterlichen Stadtanlage vom Saarufer aus; rechts der Lumpenbach; links der Mühlenbach (Heimatmuseum Wallerfangen)
 
Wallerfangen auf der Lothringenkarte von Martin Waldseemüller (1513)

Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches im Jahr 476 und der Schlacht bei Soissons im Jahre 486 (oder 487), die der salfränkische Herrscher Chlodwig I. für sich entscheiden konnte, begann eine neue Etappe der Region unter der Herrschaft des Frankenreiches. Fränkische Gräber der jüngeren Merowingerzeit (frühes 7. Jh. n. Chr.) im Ortsteil Rammelfangen belegen den Beginn germanischer Besiedlung im frühen Mittelalter.

Teil Lotharingiens

Mit dem Vertrag von Verdun vom 10. August 843 wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde Wallerfangen als Teil des fränkischen Mittelreiches Kaiser Lothar I., einem Enkel Karls des Großen, als unmittelbarer königlicher Herrschaftsbereich (Lotharii Regnum) zugeteilt. Nachfolger Lothars I. als König (jedoch ohne die Kaiserwürde) wurde dessen Sohn Lothar II.; er gab dem Großterritorium die Bezeichnung „Lotharingien“ („das Reich Lothars“). Nachdem König Heinrich I. die Zentralgewalt im Ostfrankenreich wiederhergestellt hatte, unterwarf sich ihm im Jahr 925 auch der lothringische Herzog Giselbert. Heinrich gliederte das Herzogtum Lothringen als fünftes Stammesherzogtum in das Ostfrankenreich ein. Somit kam im Jahr 925 auch das heutige Ortsgebiet mit dem lothringischen Herrschaftsterritorium endgültig an das ostfränkische Reich.

Teil Oberlothringens

Mit dem Zerfall des alten Herzogtum in die Herzogtümer Oberlothringen und Niederlothringen kam das heutige Ortsgebiet Wallerfangens zu Oberlothringen (Bestand als Herzogtum bis 1766) und war Teil des herzoglichen Hausbesitzes. Die urkundliche Überlieferung setzt im 10. Jh. n. Chr. ein. Die erste urkundliche Nennung Wallerfangens datiert in das Jahr 962. Der Name Wallerfangen trat hier als "uualdervinga" erstmals in Erscheinung. In der Urkunde aus dem Jahre 962 bezeichnet er eine Grafschaft, als deren Graf Egilolf genannt wird. Ein in der Grafschaft gelegener Besitz eines Mannes Namens Thido wird der Reichsabtei St. Maximin in Trier zur Förderung von dessen Seelenheil übergeben.[27][28]

„Im Namen der höchsten und ewigen Gottheit. Da ja die unbeschreibliche Güte unseres Herrn und Retters verspricht, dass durch Almosen die Sünden gereinigt werden, indem er im Evangelium spricht, gebt Almosen und alles ist für euch rein, deshalb übergebe ich, Thiedo, um die Teilnahme an diesem sicheren und heilbringenden Versprechen zu verdienen, zu meinem Seelenheil und zu dem meines Vaters Humbertus, aber auch für den Erwerb meiner Pfründe, ein gewisses Gut meines Erbes, Dalaheim genannt, das im Rizzigau in der Grafschaft Walderfinga, dem der Graf Egilolf vorzustehen scheint, liegt.

Ich habe also jenen Ort Dalaheim gegeben und will, dass er für immer gegeben ist, mit der Kirche und was zu dem vorgenannten Gut gehört, sowohl an Hörigen, die innerhalb als auch außerhalb wohnen, als auch an Gebäuden, bebautem und unbebautem Land, Wiesen, Weiden, Wäldern, Wasser und fließenden Gewässern, beweglichen und unbeweglichen Gütern, Wegen und unwegsamen Gebieten, an Ausgängen und Eingängen, an Forderungen und zu Erwerbendem.

Und ich gebe es soweit ohne Widerspruch irgendeines Mönches an dem Ort, wo der heilige Maximin selbst ruht durch Gott. Weiter sollen jene Diener jenes nach Erbrecht halten und zu ihrem Nutzen besitzen. Auch soll die Hofgenossenschaft selbst bei den Diensten und Abgaben bleiben, wie es von meinen Eltern und von mir gehalten worden ist.

Wenn aber irgendeiner meiner Verwandten oder sonst jemand versuchen sollte, das Almosen meiner Schenkung zu vernichten, dann soll die Frömmigkeit aller Ehrlichen ihm Widerstand leisten, und wenn er nicht ablässt, wird er am Tag der furchtbaren Prüfung als Vernichter eines Almosens vor Gott Rechenschaft ablegen.

Geschehen aber ist diese Übertragung öffentlich in Trier in der Basilika des heiligen Maximin, des Bekenners Christi und Bischofs, im Beisein des ehrwürdigen Abtes dieses Klosters, Wiker, und aller Mönche und zugleich des Vogtes des Hauses, Hildrad, durch die Bürgen, die wir volkstümlich Saleburgiones nennen, Wolmar und Harduwich, vor den unterzeichneten Zeugen Wolmar, Adalbert, Liuthard, Warner, Theodo, Thurinbert, im Jahr der Menschwerdung des Herrn 962, in der fünften Indiktion, im 26. Herrschaftsjahr des durchlauchtigsten König Otto.

Wallerfangen besaß als Grafensitz der Grafschaft Wallerfangen (962 comitatus Walderfinga) zentralörtliche Funktion. Ende des 10. Jahrhunderts wird ein Graf Giselbert von Wallerfangen genannt.

 
Thietmar von Merseburg, Bischof und Geschichtsschreiber der Ottonenzeit, beschreibt in seiner Chronik das Schicksal des Giselbert (Ausschnitt aus der Dresdener Handschrift der Chronik Thietmars, Faksimile im Heimatmuseum Wallerfangen mit farblicher Hervorhebung der entsprechenden Textpassage)

Bereits unter Giselberts Vater Siegfried von Luxemburg hatten Bestrebungen begonnen, den eigenen Herrschaftsbereich in Richtung der oberen Mosel und der mittleren Saar zu expandieren. Der Machtbereich der Luxemburger konnte dabei saaraufwärts bis nach Wallerfangen ausgedehnt werden.[29] Die Herrschaft Wallerfangen wurde mit Siegfrieds Sohn Giselbert besetzt. Die Grafschaftsbezeichnung lautete "in pago Moselensi, in comitatu Waldelevinga, cui Giselbertus comes preesse videtur"[30] (dt.: "im Moselgau, in der Grafschaft Wallerfangen, der Graf Giselbert als Graf vorsteht").

Wallerfangen war keine Gaugrafschaft, sondern ein persönliches Herrschaftsgebilde ohne festgelegte Grenzen. Der Ort an der Saar war dabei ein Hauptstützpunkt der Machtausbreitung. Die Grafschaft Wallerfangen wird in den Urkunden in Beziehung zu drei Gauen zugeordnet: zum Rizzagau, zum Saargau und zum Moselgau. Die Grafschaft Wallerfangen deckte sich aber mit keinem dieser drei Gaue.[31][32] Giselberts Grafschaft Wallerfangen wird nur im 10. Jahrhundert genannt. Unmittelbare Zeugnisse über Giselberts politisches Handeln sind rar.

Giselberts jüngere Schwester Kunigunde von Luxemburg hatte in der zweiten Hälfte der 90er Jahre des 10. Jahrhunderts Herzog Heinrich von Bayern geheiratet, der am 7. Juni 1002 in Mainz zum deutschen König gewählt und durch Erzbischof Willigis im Mainzer Dom gekrönt wurde. Als Heinrich im Frühjahr 1004 zu einem Italienzug aufbrach, begleitete ihn auch sein Schwager Giselbert von Wallerfangen. Bei einem Aufstand in Pavia gegen den König wurde Giselbert von Wallerfangen verletzt und von Helfern aus dem Kampfgetümmel weggetragen. Er erlag seinen schweren Verletzungen vier Tage später am 18. Mai 1004.[33][34]

Das Grafenhaus Luxemburg hat das Wallerfanger Gebiet nicht halten können und wurde durch das Haus Lothringen hier verdrängt. Wallerfangen wurde im Lauf seiner Geschichte schließlich Amtssitz des deutschen Bellistums des Herzogtums Lothringen. Es darf vermutet werden, dass der frühe und erbenlose Tod Giselberts für diese Entwicklung mitverantwortlich ist.

Eine ehemalige Turmburg auf dem Gebiet des heutigen Wallerfanger Ortsteils Düren aus dem 10. Jahrhundert, die sogenannte Humburg, wird von Historikern als die Burg Gisilberts angesehen. Auf einem Bergsporn bei Wallerfangen hatte im Jahr 1965 der saarländische Landeskonservator Reinhard Schindler die Fundamente eines mächtigen mittelalterlichen Steinturmes ausgegraben. Sporn und Turm waren durch einen Abschnittswall mit einem zugehörigen Graben abgeriegelt. Die etwa zwei Meter starken Mauern bilden ein unregelmäßiges Rechteck von 13/14,50 m auf 17/19 m. Sie weisen an den Turmecken sorgfältig behauene Sandsteinquader auf. Die archäologischen Befunde lassen auf den Burgtyp "Wohnturm" schließen. Im Inneren fanden sich verrußte Säulenreste und romanische Architekturteile wie Säulenschäfte, Kapitelle und Rundbögen. Die Säulen, von denen eine eine römische Inschrift trägt, sind römischen Ursprungs, die beim Bau des Gebäudes wiederverwendet wurden. Die Form der gefundenen Kapitelle deutet auf eine Fertigung im 11. Jahrhundert hin. Ein älterer Vorgängerbau ist nicht auszuschließen. Die Historiker Edith Ennen (1953) und Horst Wolfgang Böhme (1992) halten es für denkbar, dass Graf Giselbert hier seinen Sitz hatte. Die Aufgabe der Humburg fällt in die Zeit, als Graf Giselbert im Jahr 1004 ohne Nachkommen stirbt und ab der es keine weiteren schriftlichen Belege für die Grafschaft Wallerfangen mehr gibt.[35][36]

 
Wallerfangen/Vaudrevange; Plan von Wallerfangen aus dem Jahre 1679, sog. Plan von Monville; Das Gebäudegeviert am linken unteren Rand der Stadtmauer bezeichnet das Augustinerkloster (heute Standort der neogotischen Pfarrkirche St. Katharina); Die ursprüngliche Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul befindet sich in der Nähe des Saartores (Weg nach Diedenhofen); das linke Fließgewässer ist der Lumpenbach/Wallerfanger Bach, das rechte der Mühlenbach, die beide in die nahegelegene Saar münden; rechts das Neutor (Weg nach Saarbrücken); unten die Oberste Pforte (Weg nach Nancy); ganz rechts unten die Aufstauung des Mühlenbaches
Entwicklung des Ortsnamens

Der im Jahr 962 erstmals "uualdervinga" benannte Ort veränderte im Lauf der Zeit seinen Namen zu Walderfingen. Nachdem Wallerfangen im Jahr 1541 zu einem Hauptsitz der drei Verwaltungsbezirke des Herzogtums Lothringen avancierte (Deutsches Bellistum; französisch: Bailliage d'Allemagne), französisierte man im Schriftverkehr mit den beiden anderen herzoglich-lothringischen Verwaltungssitzen, der Bailliage de Nancy mit Sitz in Nancy und der Bailliage de Vôge mit Sitz in Mirecourt, den Ortsnamen zu "Valdrefanges", "Valdrevange" oder "Vaudrevange". Die heute gebräuchliche deutsche Schreibweise "Wallerfangen" entwickelte sich aus der umgangssprachlichen deutschen Aussprache des damals offiziellen französischen Ortsnamens "Vaudrevange". In der Zeit nach dem Wiener Kongress, als Wallerfangen in den Herrschaftsbereich des Königreiches Preußen gelangte, wurde diese Schreibweise auch amtlich festgelegt.[37]

Stadtwerdung

Der genaue Zeitpunkt der Stadtwerdung Wallerfangens ist nicht belegt. Im Jahr 1276 wird Wallerfangen in einer Urkunde noch als Ort bezeichnet. Die erste Bezeichnung als Stadt datiert aus dem Jahr 1334. Zu dieser Zeit muss also ein Ausbau der Siedlung mit Mauern, Toren und Türmen bestanden haben. Der Verlauf der Befestigungsanlagen ist bisher nicht umfassend untersucht. An verschiedenen Stellen wurden im 20. Jahrhundert Reste der Stadtmauer bei Ausgrabungen freigelegt. Vermutlich waren die Mauern bis ca. 1,50 m dick und ihnen war ein ca. 7,50 m breiter Festungsgraben vorgelagert. Erhalten haben sich Nachzeichnungen eines Stadtplanes, der vermutlich im Rahmen eines Gutachtens über die Qualifikation Wallerfangens als barocke Festung angefertigt wurde.

Die kleine mittelalterliche Stadt lag an wichtigen Handelswegen und verfügte über einen Saarhafen. Der lothringische Herzog Friedrich III. verlieh Wallerfangen einen Freiheitsbrief zur Förderung von Handel und Gewerbe. So konnten die Bürger der jungen Stadt eine unabhängige Verwaltung aufbauen, die Verteidigung der Stadt organisieren sowie eine niedere Gerichtsbarkeit institutionalisieren. Im Bezug zu Handel und Gewerbe bildeten sich nun Zünfte und Gilden.

Im ausgehenden Mittelalter besaß Wallerfangen nun Stadtrecht und war unter dem Namen „Walderfingen“ Amtssitz des Deutschen Bellistums, einer Verwaltungsuntergliederung des Herzogtums Lothringen. Daneben wurde der französische Name Vaudrevange gebraucht. Ab dem Ende des 13. Jahrhunderts bis in die frühe Neuzeit war Wallerfangen ("Walderfang", "Walderfingen") eine mit Mauern umwehrte herzoglich-lothringische Provinzhauptstadt. Ihr Einflussbereich, der deutschsprachige Teil des Herzogtums Lothringen mit Namen "Baillage d´Allemagne", erstreckte sich im frühen 17. Jahrhundert bis weit in das heutige Frankreich hinein. Wallerfangen war eine Stadt der "Blaugräber", deren Produkt, die blaue Farbe Azurit, gefördert aus senkrechten Schächten und unter Nutzung der überkommenen römischen Stollen, in ganz Europa verkauft wurde. Albrecht Dürer soll mit "Wallerfanger Blau" gemalt haben.[38][39]

Dreißigjähriger Krieg

 
Wallerfangen auf einer Karte von Willem Janszoon Blaeu: Lotharingia Ducatus, vulgo Lorraine, 1645, (Kartenausschnitt)
 
Wappenträger mit dem Mühleisenwappen der Stadt Wallerfangen unter den Vertretern der Städte und Ämter des Herzogtums Lothringen beim Einzug von Herzog Heinrich II. in Nancy im Jahr 1610, Stich von Claude de la Ruelle und Matthäus Merian (Bibliothèque nationale de France, Paris, Ausschnitt)

Zwischen 1618 und 1648 gab es in Wallerfangen und seiner Umgebung schwere Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg, vor allem in der letzten Kriegsphase ab 1635. Durch die Parteinahme des lothringischen Herzogs Karl IV. auf der Seite des deutschen Kaisers Ferdinand II. besetzte Frankreichs König Ludwig XIII. Lothringen. 1624/1625 kam es an der Saar zu ersten großen militärischen Einquartierungen, also schon Jahre vor dem offiziellen Kriegseintritt Frankreichs im Jahr 1635.

Ende September 1635 trafen im Gebiet von Wallerfangen die vor dem kaiserlichen Heer flüchtenden Franzosen unter La Valette, Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne und Abraham de Fabert und die mit ihnen verbündeten Schweden unter Bernhard von Sachsen-Weimar ein, um über eine Fassbrücke und zwei Furten die Saar zu überqueren und in die damals befestigte Stadt Wallerfangen zu fliehen. Den Saarübergang befehligte der französische Marschall Turenne. Dabei kam es zu Gefechten und die kaiserlichen Truppen konnten dem Gegner Verluste zufügen. Unter anderen kam der schwedische Oberst Bernholf von Crailsheim zu Tode.

Kurze Zeit später gelang auch den Kaiserlichen unter Matthias Gallas der Saarübergang bei Dillingen. Nach mehreren Gefechten und fünf Sturmangriffen konnte Wallerfangen eingenommen werden und wurde von kroatischen Söldnern geplündert. Dazu gesellten sich Hungersnöte und Seuchen. Den überlebenden Bevölkerungsresten blieb kaum noch eine Existenzgrundlage.[40]

Der Abt Philipp Gretsch der Abtei Wadgassen berichtet auf einer Kirchenrechnung aus dem Jahr 1652, dass es in der Gegend wegen der großen Hungersnot sogar zu Kannibalismus gekommen sei.[41] Das Gebiet um Wallerfangen verlor durch den Krieg über 70 % seiner Bevölkerung (Vergleichsjahre: 1590 / 1667).[42] Während in anderen Teilen Deutschlands der Dreißigjährige Krieg mit dem Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück 1648 zu Ende ging, schwelte der Konflikt in Lothringen weiter. Wallerfangen, als Teil Lothringens, lag nicht im Geltungsbereich der Bestimmungen des Westfälischen Friedens. Es kam weiterhin zu Überfällen durch marodierende Söldnerheere der Lothringer oder Franzosen. Erst mit dem Frieden von Vincennes bei Paris im Jahr 1661 endete der Krieg zwischen Frankreich und Lothringen.

Holländischer Krieg

 
Wallerfangen auf einem Ausschnitt aus der Karte Exactissima Lotharingia von Carel Allardt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Wenige Jahre nach dem Friedensschluss von Vincennes 1661 wurde die Umgebung von Wallerfangen wieder Operationsgebiet des Holländischen Krieges (1672–1678/79). Im Jahr 1670 hatte der französische König Ludwig XIV. ganz Lothringen besetzt. Dabei vertrieb ein französisches Heer unter dem Marschall François de Créquy (1624–1687) den lothringischen Herzog Karl IV. (1604–1675) und eroberte innerhalb kurzer Zeit dessen Festungen.[43] In Folge des Krieges, in den auch Kurtrier und das Heilige Römische Reich hineingezogen wurden, kam es zu schweren Verwüstungen in der Umgebung.

Zerstörung Wallerfangens

 
Wallerfangen, Packlager der Keramikfabrik um 1900 in der vermutlichen ehemaligen Markthalle bei einer Lieferung von Nachttöpfen in den brasilianischen Bundesstaat Pernambuco (Archiv des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen)

Nach der Gründung der Stadt Saarlouis (1680) wurden die Einwohner von Wallerfangen 1687/88 zwangsweise in die neue Stadt umgesiedelt. Im Zuge dessen wurden auch die meisten Gebäude in Wallerfangen abgetragen, um Baumaterial für die Häuser in Saarlouis zu gewinnen. Wallerfangen entwickelte sich zu einer aus wenigen Einzelgehöften bestehenden Siedlung zurück.

Zu den wenigen Gebäuden, die den Abriss der Häuser überdauerten, muss auch die alte Markthalle Wallerfangens gehört haben. Das Bauwerk diente noch bis zum Abriss der Keramikfabrik in den 1930er Jahren als Packlager und war kreuzgratgewölbt.[44]

Nach der Demolierung Wallerfangens verlegte der lothringische Herzog Leopold im Jahr 1698 den Sitz des Bellistums saaraufwärts nach Saargemünd.

18. und 19. Jahrhundert

Angliederung an das Königreich Preußen

Nachdem Napoleon Bonaparte zur Abdankung gezwungen worden war, wurde mit dem Bourbonen Ludwig XVIII. der erste Pariser Frieden am 31. Mai 1814 geschlossen, laut dessen Bestimmungen Frankreich auf die Staatsgrenzen von 1792 beschränkt wurde. Das deutschsprachige Wallerfangen sollten demnach bei Frankreich verbleiben.

Nach der Rückkehr Napoleons und dessen endgültiger Niederlage bei Waterloo am 18. Juni 1815 sowie seiner Verbannung auf die Insel St. Helena wurden im Zweiten Pariser Frieden Wallerfangen von Frankreich abgetrennt und an das Königreich Preußen (Rheinprovinz) übergeben.

Dabei hatten mehrere Bittschriften von Kaufleuten aus Saarbrücken und St. Johann und eine Unterschriftenaktion unter Federführung des Saarbrücker Bürgermeisters Heinrich Böcking, die den Anschluss der Saarorte an das Königreich Preußen zum Ziel hatten, einen nicht unerheblichen Anteil.

Österreich sah unter Kaiser Franz I. eine Ausdehnung Preußens lieber im westlichen Deutschland als an einem anderen Ort. Mit einem Territorialgewinn Preußens im Westen wollte man eine Ausdehnung Preußens auf das Königreich Sachsen verhindern. Gegen die wieder installierte Herrschaft der Bourbonen in Frankreich wollte Österreich keine gegnerische Position beziehen, da man auf ein gutes Verhältnis mit der traditionsreichen Dynastie hoffte und unnötige Belastungen scheute.

So kam es mit preußischem Einverständnis bereits am 3. November 1815 während der bezüglich des Friedensvertrages in Paris zu einer Vereinbarung zwischen England, Preußen, Russland und Österreich, wonach zusätzliche Territorien in den Rheinlanden an Preußen fallen sollten. Die Grenzkorrektur zu Ungunsten Frankreichs sollte an der Saar stattfinden. Am 20. November 1815 schlossen die Alliierten mit Frankreich in Paris den zweiten Friedensvertrag, der die preußisch-französische Grenze im Bereich des Mittellaufes der Saar festlegte. Damit musste der französische König Ludwig XVIII. für das Stadtgebiet des heutigen Wallerfangen allen Hoheits- und Eigentumsansprüchen entsagen.

Während eines Aufenthaltes in Saarbrücken erteilte der Staatskanzler Karl August von Hardenberg am 27. November 1815 dem in preußischen Diensten stehenden Oberappellationsrat Mathias Simon, der bisher in Trier als Richter fungiert hatte, die Vollmacht, das neue Gebiet unter dem Titel "Großherzogtum Niederrhein" für Preußen in Besitz zu nehmen.[45] Wallerfangen wurden von Simon zusammen mit dem Umland der Festung Saarlouis am 2. Dezember 1815 im Rahmen einer Feier in der Saarlouiser Kirche St. Ludwig in Besitz des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. genommen:[46][47][48][49]

„Ich Endes Unterschriebener, Königlich-Preußischer Oberappelations-Rath im Grosherzogthum Niederrhein, Kraft vorstehender Vollmacht, Königlich Preußischer Kommissarius, zur Besitz-Ergreifung der von Frankreich an Preußen abgetretenen Gebiete, Oerter und Plätze, und bis zur definitiven Organisation mit der Oberverwaltung dieser Gebiete, Oerter und Plätze, beauftraget.

Nachdem heute den 2 Dezember, Morgens sieben Uhr, die Feyerlichkeiten der Besitznahme, durch das Läuten der Glocken verkündet worden, habe (ich) mich um 10 Uhr, in die Hauptkirche begeben, woselbst der Herr Oberbürgermeister der Stadt Saarlouis, nebst seinen Beigeordneten, und alle Glieder des Magistrats, sodann alle übrigen öffentlichen Beamten, sich versammelt hatten.

Des Herrn Königlich Preußischen General-Majors von Steinmetz, kommandierenden Generals, in den durch den Friedenstraktat vom 20 November abgetretenen Gebieten, Oertern und Plätzen, Hochwohlgebornen, waren ebenfalls, nebst ihrem Generalstabe, gegenwärtig.

Das in Saarlouis anwesende Königlich Preußische Militär, war unter Gewehr getreten, und der feierliche Aufzug von der Bürgerwache und ihrer Musik begleitet.

Ich Unterschriebener Königlicher-Kommissarius, im Einverständnis mit des Herrn General-Majors von Steinmetz, Hochwohlgebornen, verlas die vorstehende Vollmacht des Herrn Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg Durchlaucht, und theilte der Versammlung meine Sendung mit.

Sofort wurden der Herr Oberbürgermeister und sämtliche Mitglieder des Magistrats, in eigenem Namen und als Stellvertreter der Einwohner, dem neuen Landesherrn Sr. Majestät dem König Friedrich Wilhelm von Preußen und seinen Nachfolgern, verpflichtet.

Ein eigener schriftlicher Akt wurde in dieser Hinsicht aufgesetzt, und von allen Magistratsmitgliedern unterzeichnet.

Die ganze Versammlung ertönte ein dreimaliges Lebe-Hoch dem neuen Landesherrn.

Ich habe demnach, in meiner Eigenschaft als Königlicher Kommissarius, und in Hinsicht der Besitznahme der Festung Saarlouis im Einverständniß mit dem Herrn General-Major von Steinmetz und dessen Gegenwart, erklärt, daß die reelle Besitznahme der Stadt und Festung Saarlouis, und aller übrigen Oerter der Kantone von Saarlouis und Rehlingen, und Sirck des Moseldepartements, welche durch den Friedens-Traktat vom 20 November, von Frankreich abgetreten, und nach der, zwischen Preußen und den übrigen verbündeten Mächten getroffenen besondern Uebereinkunft, den Staaten Sr. Majestät des Königs von Preußen, meines allergnädigsten Herrn, einverleibt sind, im Namen Seiner Majestät des Königs von Preußen, vollbracht seye; verordnet, daß das königl. Preußische Wappen an allen Rath- und Gemeinde-Häusern aufgestellt werde; und die Einwohner der Stadt und Festung Saarlouis, und der übrigen abgetretenen Gebiete, Oerter und Plätze, zur Unterthanen Treue und Pflicht, gegen den neuen Landesherrn, verwiesen.

Ein Te Deum von der katholischen Geistlichkeit gesungen, und das Gebät Salvum fac regem für die Erhaltung Seiner Majestät des Königs von Preußen, des neuen Landesherrn, beschloß diese feyerliche Handlung.

Gegenwärtige Besitz-Ergreifungs Protokoll soll gedruckt, und statt des Besitz-Ergreifungs Patents, in der Stadt und Festung Saarlouis, und in allen abgetretenen Gemeinden, Oertern und Plätzen angeschlagen werden.

So geschehen Preußisch-Saarlouis, den 2 Dezember 1815. Der Königliche Kommissarius Mathias Simon“

Industrialisierung

In Wallerfangen wurde bis in die 1860er Jahre ein natürlich vorkommendes Azuritmineral, das Wallerfanger Blau unter Tage gewonnen, welches in der Antike und im Mittelalter ein gefragter Pigmentträger für Kunstgewerbe und Malerei war. Mit wachsender Verfügbarkeit lichtechter synthetischer Farbstoffe – wie etwa das Berliner Blau – wurde die mühsame Gewinnung im Zeitalter der Industrialisierung rasch unrentabel und daher aufgegeben.

Steingutfabrik

Im Jahr 1791 entstand in Wallerfangen eine von Nicolas Villeroy gegründete Steingutfabrik, die sich später zu den Keramischen Werken von Villeroy und Boch entwickelte. Die Fabrik verschaffte dem Ort einen neuen Aufschwung. Nicolas Villeroy führte das Unternehmen aus kleinen Anfängen in die nach dem Zweiten Pariser Frieden mit dem Jahre 1815 beginnende preußische Zeit hinein, als aus Vaudrevange "Wallerfangen", eine Gemeinde an der neuen Grenze zu Frankreich, wurde.

Anfangs konnte Villeroy im kleinen Wallerfangen nicht genügend Produktionsmitarbeiter finden, weshalb er die ersten Arbeiter aus der bereits bestehenden Steingutfabrik in Frauenberg bei Saargemünd mitbrachte. Die Frauenberger Arbeiter hatte man bei dessen Gründung mehrheitlich aus den Keramikmanufakturen Attert, Arlon und Septfontaines, Bubenhausen, Zweibrücken, Höchst, Kelsterbach, Gutenbrunn und Dirmstein rekrutiert.

Die technische Leitung legte man in Wallerfangen zunächst in die Hände eines versierten Mitarbeiters aus Frauenberg, Jakob Heckel. Heckel war vorher in der Höchster Porzellanmanufaktur beschäftigt gewesen, die im Jahr 1796 in Konkurs gegangen war. Intensive Forschungen wurden in Wallerfangen auf dem Gebiet des Dekordruckes unternommen.

Das Faiencerie-Unternehmen in Frauenberg war bereits im Jahr 1785 durch Jean Thibault mit der Genehmigung des Comtes de Vergennes gegründet worden. Die Produktionsräume lagen im ehemaligen Frauenberger Schloss, das der Graf von Vergennes mitsamt der zugehörigen Herrschaft erworben hatte. Bereits wenige Jahre später, im August 1789, kaufte sich der aus Metz stammende Nicolas Villeroy als Teilhaber mit einem Anteil von 10 % in Frauenberg ein.

Sehr schnell begann Villeroy, die Geschäftsabläufe des jungen Unternehmens in die Hand zu nehmen, denn schon kurz nach seinem Eintritt stellte er Überlegungen an, die Firma nach Straßburg, in das Schloss Clouange bei Wallingen in der Nähe von Diedenhofen, nach Saarlouis oder auf das Firmengelände der ehemaligen Papiermühle bei Dillingen/Saar zu verlegen. Hintergrund der Suche nach einem neuen Produktionsstandort war, dass sich das Frauenberger Schloss bereits seit einem Brand im Jahr 1783 in einem desolaten Zustand befand. Nicolas Villeroy hatte seine kaufmännische Ausbildung in der Verwaltung des Weingutes und des Handelsunternehmens Richard Böcking in Traben-Trarbach an der Mosel gemacht, wo er im Jahr 1786 die Tochter von Richard Böcking, Therese-Sophie Böcking heiratete. Thibault und Villeroy hatten bereits im lothringischen Salinenhandel Geschäftskontakte gepflegt, in dem Thibault seit 1770, Villeroy seit 1784 tätig gewesen waren. Schließlich entschied man sich für Wallerfangen als neuen Firmenstandort. Hier kaufte Nicolas Villeroy im Jahr 1790 von Theodor Lasalle ein Haus mit Garten, doch die Übersiedelung des jungen Unternehmens erfolgte erst im Sommer des Folgejahres 1791. Villeroy hatte seinen Unternehmensanteil in der Zwischenzeit auf 50 % gesteigert. Der Gründer Jean Thibault besaß noch 25 %, ebenso ein weiterer Teilhaber, der Trierer Kaufmann Heinrich (Henry) Kaiser. Als zusätzliche Immobilie wurde sehr bald das sogenannte "Chateau Warsberg" im Ortszentrum von Wallerfangen erworben. Das Gebäude wurde zur Urzelle des später über fünfzig Gebäudeteile umfassenden Fabrikkomplexes. In Wallerfangen war man erstmals Besitzer und nicht bloß Pächter der Produktionsgebäude wie vormals in Frauenberg.

Die Entscheidung für Wallerfangen als Produktionsstandort wurde deshalb gefällt, da man die Saar als Transportweg nutzen konnte. Die Wälder der Umgebung boten genügend Holz als Brennmaterial. Darüber hinaus bot sich der Ort an, da die nahegelegenen Steinkohlengruben des aufblühenden Saarreviers effizienten Brennstoff für die Keramiköfen liefern konnten. Bereits im Jahr 1780 erwarb Villeroy eine Förderkonzession für die Hostenbacher Grube, die im Jahr 1798 bei einer Versteigerung erworben werden konnte und anschließend von seinem Bruder Pierre Villeroy verwaltet wurde. So betrieb man um das Jahr 1800 in Wallerfangen bereits zwei Kohlenöfen, die den Rohbrand besorgten.

Nicolas Villeroy gelang es im Jahr 1797, die Anteile der übrigen Teilhaber Jean Thibault und Henry Kaiser aufzukaufen, sodass er nach Abzahlung des Kaufpreises im Jahr 1801 als alleiniger Besitzer der Wallerfanger Fabrik auftrat.[50]

Um 1815 begann man in Wallerfangen spezielle Fachleute für die Keramikproduktion zu engagieren, die damals noch überwiegend aus England kamen. Die ersten britischen Gastarbeiter – einige davon aus der Porzellanstadt Stoke-on-Trent – warb man in einem Kriegsgefangenenlager im Nachbarort Saarlouis an. Noch Jahre später war der englische Einfluss in Wallerfangen erheblich. Nicolas Villeroy reiste in den darauf folgenden Jahren oft nach England, um sich mit den dortigen Produktionsverfahren vertraut zu machen. Die englischen Arbeiter waren besonders im Kupferdruckatelier der Firma tätig, das im Jahr 1825 eingerichtet wurde.

Im Jahr 1836 verband Nicolas Villeroy sein Unternehmen mit demjenigen von Jean-François Boch zu dem späteren Weltunternehmen Villeroy & Boch.[51] Durch die Zusammenarbeit bei der Lieferung von Rohstoffen war man im Jahr 1818 erstmals mit der im Jahr 1809 in der säkularisierten Benediktiner-Abtei St. Peter in Mettlach gegründeten Keramikmanufaktur Boch-Buschmann geschäftlich in Kontakt gekommen. Die Geschäftsbeziehungen wurden fortan intensiviert, sodass es am 14. April 1836 in der Fremersdorfer Saarmühle vertraglich zur Fusion der Unternehmen in Wallerfangen und Mettlach kam. Damit war das Unternehmen Villeroy & Boch aus der Taufe gehoben. Hintergrund der Fusion war die Hoffnung, so besser gegen die englischen Keramikimporte auf den europäischen Kontinent gewappnet zu sein.

Mit der Heirat von Octavie Villeroy (1823- 1899), der Enkelin von Nicolas Villeroy, Tochter von Charles Villeroy (1789–1843) sowie Schwester des von 1842 bis 1875 in Wallerfangen amtierenden Firmenchefs Alfred Villeroy, mit Eugen Boch, dem Sohn von Jean-François Boch, am 3. Mai 1842 in Fremersdorf wurden die bisher nur geschäftlichen Beziehungen beider Familien nun auch auf eine private Ebene gehoben.

 
Eugen Boch und Oktavie Villeroy anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit im Jahr 1892

. Im Folgejahr verstarb der Wallerfanger Firmengründer Nicolas Villeroy am 28. Dezember 1843.

Einen Höhepunkt der Entwicklung des Wallerfanger Unternehmens feierte man am 4. Juli 1891: Die annähernd 1000 Beschäftigten der Steingutfabrik begingen auf einem Festplatz am Standort des heutigen Bildungshauses "Haus Sonnental" das 100-jährige Bestehen des Unternehmens mit Festzug, feierlichem Gottesdienst, Konzert, Tanz und abschließendem Feuerwerk. Zum Festessen waren 1400 Personen geladen. Jeder Mitarbeiter erhielt als Erinnerungsgeschenk einen in Mettlach hergestellten Steinzeugkrug. Höhere Angestellte und Beamte des Unternehmens bekamen zusätzlich eine Deckelmontierung aus Zinn. Jubiläumsprodukt des Wallerfanger Unternehmens war eine Terrine mit Unterplatte.[52]

 
Wallerfanger Steingut aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts; Vier Teller einer Serie von zwölf Darstellungen spätmittelalterlicher Liebespaare im Spiegelfeld von Philipp Müller; Fahne mit himmelblauen Blumenranken-Mustern, Durchmesser: 21 cm

Einer der bedeutendsten Wallerfanger Dekorentwickler war der Kupferstecher Philipp Müller (1811–1893), der auch als Illustrator und Karikaturist tätig war. Müllers Vater war bereits im Jahr 1805 als Dekormaler nach Wallerfangen gekommen und hatte sich dort im Jahr 1836 verheiratet. Im Jahr 1825 begann Philipp Müller in der Keramikfabrik eine Lehre als Kupferstecher. Zu seinen bekanntesten Motivserien gehören bis heute die "Burgenland-Motive".

Im Laufe des 19. Jahrhunderts dehnten sich die Gebäude der Keramikfabrik auf dem gesamte, heute "Fabrikplatz" genannten Zentrum der Gemeinde Wallerfangen aus. Ende des 19. Jahrhunderts waren in dem Werk über 1000 Männer und Frauen beschäftigt. Das von ihnen hergestellte Geschirr aus Steingut und Porzellan wurden in alle Welt verkauft. Nach 1860 bestand die Produktion vorwiegend aus Geschirr für den Haushaltsbedarf und Stapelware, die an andere Unternehmen zum Weiterverkauf abgegeben wurde. Seit 1900 begann man vermehrt, kostengünstige Spritzdekore herzustellen. Leiter der Steingutfabrik waren:[53]

Leiter der Steingutfabrik waren:[54]

  • Nicolas Villeroy: 1789-1820
  • Louis Villeroy: 1820-1830
  • Auguste Jaunez: 1830-1842
  • Alfred Villeroy: 1842-1873
  • Ernest Villeroy: 1873-1891
  • Leon Richard: 1891-1900
  • Heinrich Ruppe: 1900-1907
  • Albert Hoffmann: 1907-1919
  • Josef Peter Lengersdorff: 1919-1925
  • Martin Lengersdorff (technische Leitung): 1926–1929
  • Rudolf Zechel (kaufmännische Leitung): 1926-1928
  • Walter Fiehn: 1929-1931

Direktionsvilla

 
Wallerfangen, ehemalige Direktionsvilla der Steingutfabrik, seit 1986 "Villa Fayence"

Als Direktionsvilla erbaute man in den Jahren 1834-1835 in der Wallerfanger Hauptstraße gegenüber den Wirtschaftsgebäuden des heutigen Papenschen Anwesens ein dreigeschossiges Gebäude für Auguste Jaunez, der von 1830 bis 1842 Direktor der Keramikfabrik war. Auch die Nachfolger von Jaunez wohnten hier. Als die Fabrik geschlossen werden musste, kaufte im Jahr 1931 die Familie von Papen das Haus. Im Jahr 1939 logierte hier der Standortälteste der Saarlouiser Garnison. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Villa zeitweise als Sitz der französischen Gendarmerie, bevor sie deutsche Polizeiinspektion wurde. Im Jahr 1986 eröffnete im Gebäude ein Hotel-Restaurant unter dem Namen "Villa Fayence".[55]

Die dreigeschossige Villa auf quadratischem Grundriss erhebt sich über einem hohen Sockelgeschoss mit profiliertem Gesims. Die Gestaltung erinnert in der architektonischen Kubatur und in Einzelformen an italienische Päläste der Renaissance des 16. Jahrhunderts. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit einfach profilierten Gewänden gerahmt. Die Eingangstür ist mit einem geraden Gesims verdacht. Ein mittleres Fenster ist dreieckig verdacht. Die Fenster im ersten Obergeschoss sind durch ein Sohlbankgesims verbunden und weisen eine gerade Profilgesimsverdachung auf. Das zweite Obergeschoss ist als Mezzanin ausgeführt. Die Fenster weisen hier wie im Erdgeschoss schlicht profilierte Gewände auf. Über dem Gebäude erhebt sich ein relativ niedriges Walmdach mediterraner Prägung.

Erholungsheim

An der Ecke Hauptstraße/Saarstraße erbaute die Steingutfabrik im Jahr 1880 ein Casino unter dem Titel "Erholungsheim für die Angestellten und Beamten der Steingutfabrik Villeroy & Boch". Eine Vorgängereinrichtung hatte bis dahin in der alten Mühle am Mühlenweg bestanden. Für die einfachen Arbeiter existierte ein Erholungsheim in der Nähe des Wallerfanger Amalienplatzes. Der Vorplatz des Angestellten- und Beamten-Casinos, der heute als Parkplatz genutzt wird, war ursprünglich ein Abstellplatz für Pferdefuhrwerke. Der Eingang des Casinos befand sich in der Hauptstraße. Durch einen zweigeschossigen Verbindungsbau gelangte man in einen großen Tanzsaalbau mit Stichbogenfenstern an der Giebelfassade, der nach einer Nutzung als Kino und Textilgeschäft seit 1978 als Apotheke genutzt wird.[56]

Firma Mouget-Lukullus

Aus der in der Wallerfanger Hauptstraße betriebenen Gastwirtschaft "Vaudrevange" mit angeschlossener Metzgerei entwickelte sich ab dem Jahr 1863 unter Führung des ehemaligen Steingutfabrikarbeiters Karl Mouget ein größerer fleischverarbeitender Betrieb in Wallerfangen. Der Betrieb expandierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Belieferung von Kasernen und Krankenhäusern. Durch den Einsatz moderner Maschinen wurden Fleischkonserven sowie Fleisch- und Wurstwaren im großen Stil produziert. Im Jahr 1989 zog sich die Familie Mouget aus der Produktion zurück. Nach zwei Eigentümerwechseln wurde die Produktion der "Lukullus Fleischwarenfabrik GmbH & Co. KG" im Jahr 2008 schließlich eingestellt.[57]

NKS-Demmerle

Das Unternehmen wurde im Jahr 1870 in Wallerfangen durch den Baumeister Peter Demmerle gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg ergänzte man das Bauunternehmen um ein Architekturbüro. Die Firma war jetzt besonders im Straßenbau tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte man den gewachsenen Betrieb um die Sparte Personen- und Warenbeförderung, die jedoch im Jahr 1960 wieder eingestellt wurde. Im Jahr 1958 begann man mit der Produktion von Steinen auf dem Gelände der Abraumhalde der Wallerfanger Steingutfabrik, auf der Kesselasche und Keramikabfälle gelagert worden waren. Auf der Grundlage dieses Abraummaterials wurden Hohlblocksteine für den Hausbau hergestellt. Im Jahr 1964 begann man, Betonwaren und Betonfertigteile speziell für den Gartenbau und den Außenbereich herzustellen. Darüber hinaus wurden die für die 60er Jahre typischen Betonfassadenelemente, die man bei der Fassadengestaltung von Kaufhäusern einsetzte, hier produziert. Seit 1986 spezialisierte sich das Unternehmen auf den Vertrieb von Betontechnologieprodukten. Es werden fertige Betonformen aus Polyurethanen oder Silikonen für Unternehmen angeboten sowie im Rahmen der Rekonstruktion historischer Bauteile in Beton Abnahme von Originalen vor Ort hergestellt und Repliken gefertigt. Darüber hinaus liefert das Unternehmen Produktionseinrichtungen für Fertigungsstrecken.[58]

Nicolas Adolphe de Galhau

 
Eheleute Nicolas Adolphe de Galhau (1814–1889) und Sophie Leonie Elisabeth de Galhau (geb. Villeroy, 1821–1885), um 1870 (Heimatmuseum Wallerfangen)

Kommunalpolitisch wurde Wallerfangen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend von einem Enkel von Nicolas Villeroy, Nicolas Adolphe de Galhau, geprägt. Im Jahr 1862 übernahm Galhau das elterliche Gut in Wallerfangen und baute es in den folgenden Jahren aus. Die alten Gebäude wurden abgerissen und ein kleines Landschloss errichtet, das in einen Park im englischen Stil lag (heute Schloss von Papen). Galhau war von 1851 bis zu seinem Tode im Jahre 1889 Bürgermeister von Wallerfangen. In diese Zeit kümmerte er sich insbesondere um die infrastrukturelle Gestaltung des Ortes. So ließ er auf einem familieneigenen Gelände, heute die nach ihm benannte Adolpheshöhe, ein Rathaus und drei Schulgebäude errichten. Galhau unterstützte den Bau einer Wasserleitung in Wallerfangen, initiierte den Neubau der Wallerfanger Katharinenkirche, eines Arbeitererholungsheimes sowie des örtlichen Schlachthauses. In den Jahren 1861 bis 1863 war Galhau Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.

Einrichtung der Sophienstiftung

 
Wallerfangen, das nach dem Namenspatron seines Gründers Nicolas-Adolphe de Galhau benannte St.-Nikolaus-Hospital
 
Wallerfangen, Hospitalkirche St. Nikolaus, Ölgemälde mit dem Martyrium der hl. Katharina von M. Villeroy (1887/1888)
 
Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit Turm der Wallerfanger Kirche St. Katharina
 
Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Partie am Lumpenbach

Galhau hinterließ in Wallerfangen auch als Großgrundbesitzer, maßgeblicher Anteilseigner von Villeroy & Boch, Schlossherr, Mäzen und Gründer einer Stiftung bis heute Spuren.[59] So gründete er am 7. Juni 1857 die Sophienstiftung als soziale Stiftung, die er nach seiner Mutter Sophie Villeroy († 1856) benannte. Zunächst beschäftigte sich die Stiftung mit der Waisenfürsorge und der Krankenpflege. Am 30. September 1871 beurkundete Nicolas-Adolphe de Galhau notariell die endgültige Stiftungsurkunde und stattete die Stiftung mit einem Kapital von 60.000 Talern aus. Die Stiftung sollte den Gemeinden Wallerfangen, Niederlimberg und St. Barbara zugutekommen. Am 19. Februar 1872 wurde die Stiftung durch allerhöchste Kabinettsordre genehmigt.[60]

In die Stiftung wurde am 2. März 1878 der bereits seit 1838 bestehende Wallerfanger Armenverein integriert. Dessen Vermögen bestand aus Immobilien (Armenhaus, Schulgebäude, Ökonomiegebäude, mehrere Wohnhäuser), Mobilien und ausstehenden Forderungen in einem Wert von insgesamt etwa 194.000 Mark. Die behelfsmäßigen Unterkünfte der Anfangsjahre wurden durch das heute noch bestehende Krankenhausgebäude obsolet. Das St.-Nikolaus-Hospital in Wallerfangen wurde zwischen den Jahren 1883 und 1885 im Park der Gräfin Guilleminot erbaut. Zweck der »Stiftung allgemeinen Beistandes« sollte – lange Zeit vor Inkrafttreten der Reichsversicherungsordnung – die Unterstützung hilfsbedürftige alter und kranker Menschen sein, aber auch Kindern sollte Fürsorge zuteil werden. In der Folgezeit erweiterte man die Sozialeinrichtung räumlich. Darüber hinaus legte man zur Rekonvaleszenz der Patienten eine mehrere Hektar großen Parkanlage in der Nähe der Wallerfanger Pfarrkirche St. Katharina an.

Im Jahr 1844 eröffnete man einen Kindergarten. Er war bis zum Jahr 1974, als die Einrichtung in kirchliche Trägerschaft überging, im Besitz der Sophienstiftung.

Seit der Gründung der Stiftung bis heute leisten die Barmherzige Schwestern vom hl. Karl Borromäus in der Einrichtung sozial-karitativen Dienst. Am 20. März 1848 kamen die ersten drei Borromäerinnen aus Nancy nach Wallerfangen. Der Armenverein, der im Jahr 1848 bereits seit zehn Jahren bestand, hatte die Generaloberin in Nancy um Entsendung der drei Schwestern gebeten, damit diese die Kinderbewahranstalt, die Pflege der Alten und Kranken sowie die Verwaltung der Einrichtung übernehmen sollten. Seit der Gründung des Borromäerinnen-Mutterhauses in Trier werden die Ordensschwestern des im Jahr 1652 gegründeten Ordens von dort entsandt, um in Wallerfangen zu leben und der Stiftung zu dienen.[61] Zu den ständigen Mitgliedern des Kuratoriums der Stiftung gehört neben dem Wallerfanger Pfarrer und dem Bürgermeister von Wallerfangen immer auch ein Mitglied der Familie Villeroy. In der Zeit des antikatholischen Bismarckschen Kulturkampfes und besonders unter der Herrschaft des Nationalsozialismus war die katholische Einrichtung in ihrer Existenz stark gefährdet.

Aktuell betreibt die Stiftung ein Altenheim, ein Kinderheim, eine Fachklinik für Geriatrie sowie eine Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.[62] Am 4. Oktober 1993 wurde die Geriatrische Rehabilitation eröffnet. Mit dem Bau der Psychiatrischen Fachklinik wurde am 8. März 1995 begonnen, am 5. Mai 1997 nahm man die ersten Patienten auf. Die Sophienstiftung ist heute der größte Arbeitgeber in Wallerfangen.

Das Hospital ist ein großer zweigeschossiger Bau auf T-förmigem Grundriss mit angeschlossener Hospitalkapelle. Das Gebäude ist durch Lisenen gegliedert und hat einfache gerahmte, hochrechteckteckige Fenster und einen übergiebelten Eingangsrisalit.

Die neoromanische Kapelle mit historistischer Innenausstattung besitzt vier Fensterachsen und ein Rundfenster im dreiseitig abgeschlossenen Chor. Die Joche werden von Kreuzrippengewölben gebildet. In der Hospitalskapelle hat sich eine reiche qualitätvolle Innenausmalung aus dem Jahr 1907 mit Darstellungen aus dem Marienleben erhalten.[63] Die Apsisteppichmalerei aus Kreuzmedaillons und der Marien-Initiale zeigt in Rahmen aus stehenden Vierpässen mit Spitzen eines Quadrates v.l.n.r. die Marienschule (die hl. Anna unterweist die kleine Maria), die Hochzeit von Maria und Josef, die Pietà-Szene (Maria hält den gekreuzigten Jesus auf ihrem Schoß), Mariä Verkündigung, die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem sowie die Himmelfahrt Mariens. In den Gewölben des Langhauses enthalten Spruchbänder marianische Anrufungen der Lauretanischen Litanei:

Vom Eingang links zur Apsis:

  • Regina Angelorum (Königin der Engel)
  • Consolatrix Afflictorum (Trösterin der Betrübten)
  • Salus Infirmorum (Heil der Kranken)
  • Mater Salvatoris (Mutter des Heilands)

Vom Eingang rechts zur Apsis:

  • Regina Patriarcharum (Königin der Patriarchen)
  • Refugium Pecatorum (sic!) (Zuflucht der Sünder)
  • Regina Virginum (Königin der Jungfrauen)
  • Mater Creatoris (Mutter des Schöpfers)

Die Banderolen der Apsis sind der Heiligsten Dreifaltigkeit gewidmet (v.l.n.r.):

  • Fili Redemptor Mundi Deus (Gottsohn, Erlöser der Welt)
  • Pater de Coelis Deus (Gott, Himmelsvater)
  • Spiritus Sancte Deus (Gott, Heiliger Geist)

Ein großformatiges Ölgemälde von M. Villeroy aus den Jahren 1887/1888, das das Martyrium der Wallerfanger Pfarrpatronin Katharina von Alexandrien thematisiert, schmückt die Eingangswand der Hospitalkirche unterhalb der Empore.

Schlossbauten im 19. Jahrhundert

In und bei Wallerfangen entstanden mehrere kleine Schlösser:

Schloss Villeroy de Galhau

Das Schloss am Wallerfanger Ortseingang (von Dillingen her kommend) ist ein im Stil französischer Landschlösser des Klassizismus errichteter zweigeschossiger Bau. Das Anwesen auf der Gemarkung Niederlimberg besteht aus einem fünfachsigen Mittelbau mit vorgewölbter Eingangsachse und je dreiachsigen vorspringenden Seitenrisaliten. Über dem Eingang befindet sich ein von Konsolen getragener Balkon mit schmiedeeisernem Geländer. Die hochrechteckigen Fenster sind von farbig abgesetzten Wandflächen getrennt. Breite Ecklisenen betonen die Ausmaße des Gebäudes. Ein breites Traufgesims schließt den Baukörper oben ab, unten wurde ein hohes Sockelgeschoss angelegt. Kassetten trennen die Fenster vertikal. Der nördliche Anbau stammt aus der Mitte des 19.Jahrhunderts. Das Anwesen ist von einer Mauer mit Tor eingefasst. An der Straße steht ein eingeschossiges Nebengebäude mit hohem Walmdach.[64]

An der Stelle des jetzigen Schlosses Villeroy befand sich bis zur Zerstörung des Ortes im Jahr 1691 das Wallerfanger Kapuzinerkloster. Die Mönche mussten daraufhin in die Lisdorfer Au (Kapzinerschanze an einer Saarfurt) umsiedeln. Das Kloster in Wallerfangen war während des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1628 mit der wirtschaftlichen Förderung des lothringischen Herzogs Karl IV. gegründet worden. Die Mönche waren hauptsächlich in der Krankenpflege tätig. Bereits im Jahr 1635 wurde die noch junge Klostergründung während der Eroberung Wallerfangens durch den kaiserlichen Generalleutnant und Feldzeugmeister Matthias Gallas erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der Wiederaufbau lief nur schleppend voran, sodass die finanziell geförderte Umsiedelung nach Saarlouis eine Chance bot. Im Jahr 1741 erwarben Georges Theodore Lasalle (* 11. Oktober 1689 in Saarlouis, † 19. Mai 1765 ebd.)[65][66] und dessen Ehefrau Ursule Catherine (geb. Thiercet, * 1699, † 1749, Verheiratung am 14. November 1718 in Saarlouis) das ruinöse Anwesen, von dem nur noch die Kellergewölbe existierten.

Georges Theodore Lasalle gehörte als Steuerpächter unter König Ludwig XV. zu den Wohlhabenden der Umgebung. Durch Kauf hatte er mehrere Ländereien mit Herrschaftsrechten unter anderem in Bettingen und Limbach erworben. Im Jahr 1737 ließ er sich ein Stadthaus für seine Familie in Saarlouis (heute Haus Koch) errichten. In den Jahren von 1743 bis 1753 war Lasalle Pächter der Dillinger Hütte.

Auf den Ruinen des Wallerfanger Klosters errichtete man ab 1753 einen Herrschaftssitz, der sich heute im Besitz der Familie Villeroy befindet. Die Kellergewölbe des Kapuzinerklosters aus dem 17. Jahrhundert sind bis heute erhalten.

Die Familie Lasalle war im Zusammenhang mit dem Bau der Festungsstadt Saarlouis aus dem französischen Languedoc-Roussillon nach Lothringen gekommen. Jean Lasalle (* 1649 in Castelnaudary / heute im Département Aude, † 4. Dezember 1727 in Saarlouis)[67][68] war etwa um 1680 als Schneider in die junge Stadt gelangt und hatte im Jahr 1683 die aus Wallerfangen stammende Elisabeth Deimer (oder Dimmer, 1657-1739) geehelicht. Neben der Schneiderei war Jean Lasalle auch als Gastwirt in Saarlouis tätig. Einer der sechs Söhne, Georges Theodore, wurde zum Stammvater des Familienzweiges an der Saar.[69]

Der Sohn von Georges Theodore und Ursule Catherine de Lasalle, Albert de Lasalle (* 11. Mai 1722 in Saarlouis, † 26. Juni 1769 in Niederlimberg, bestattet in der alten Dillinger Pfarrkirche), übernahm zusammen mit seiner Frau Charlotte (geb. d´Osquet, 1733-1786) die elterlichen Güter in Bettingen, Limbach und Saarlouis, amtierte als Stadtrat und Stadtschöffe in Saarlouis und vermehrte sein Vermögen als Armeelieferant. Im Jahr 1755 wird er als "avocat en Parlement", sowie als Lehensinhaber in Berus, Berweiler, Edelingen und eines Schmittenburgischen Unterlehens erwähnt. Ab 1757 war er Generalinspekteur der Drei Bistümer (Trois-Évêchés et de la Lorraine). Bei einer Versteigerung in Metz am 27. Mai 1763 war es ihm gelungen, die Herrschaft Dillingen zu erwerben, sodass er am 11. Juli 1763 auf Empfehlung des Trierer Kurfürsten Johann IX. Philipp von Walderdorff durch den deutschen Kaiser Franz I. Stephan als Freiherr in den deutschen Adelsstand erhoben wurde. Dieses Adelsprädikat wurde nach dem Anschluss Lothringens an Frankreich im Jahr 1766 als erbliches Adelsprädikat anerkannt. Im selben Jahr verlieh ihm die Reichsstadt Köln ihr Rats- und Bürgerschaftrecht. Als er im Jahr 1769 im Schloss in Niederlimberg starb, wurde er auf eigenen Wunsch hin in der alten Dillinger Luzienkirche bestattet.[70]

Eine lateinische Inschrift in der Turmhalle des Nachfolgebaues der Luzienkirche, der heutigen Dillinger Pfarrkirche St. Johann, erinnert an ihn. Albert de Lasalles Ehefrau Charlotte verkaufte am 3. April 1787 die Baronie Dillingen an den Baron Phillipp Wilhelm Justus von Mandell. Beider Sohn Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle (* 12. November 1762 in Saarlouis, † 9. März 1803 in Paris)[71] konnte die Stellung der Familie weiter ausbauen. Er übernahm sämtliche elterlichen Güter (ohne die 1787 verkaufte Herrschaft Dillingen) in Saarlouis, Wallerfangen, Berus und Limbach und wurde Miteigentümer der Glashütte in Neuforweiler. Bereits im Alter von 22 Jahren, im Jahr 1784 wurde er zum "Président lieutenant géneral civil et criminel et de la police au bailliage et siège présidial de Sarrelouis" und zwei Jahre später zum königlich-französischen Rat ernannt. Im Revolutionsjahr 1789 sandte man den sechsundzwanzigjährigen Lasalle als Abgeordneten der Bailliage Saarlouis für den dritten Stand zur Versammlung der Generalstände nach Versailles bzw. nach Paris. Nach dem Ende seines Mandats kehrte er nach Wallerfangen zurück, wo er mit seiner Gattin Emilie (geb. Proa, † 1794) lebte. Hier wurde Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle im Jahr 1793 zum Maire von Wallerfangen ernannt. Aufgrund eines Aufenthaltes in Köln setzte man ihn auf die berüchtigte Emigrantenliste. Lasalle behauptete allerdings, sich nur aus Geschäftsgründen in Köln aufgehalten zu haben. Nach erneuten Konflikten mit der französischen Regierung musste Lasalle aus Wallerfangen nach Köln fliehen. Hier gab es Konflikte mit anderen Emigranten, die ihn als verkappten Jakobiner beim Kölner Magistrat denunzierten. Am 5. August 1797 schließlich wurde Lasalle aus der Emigrantenliste gestrichen und durfte nach Wallerfangen zurückkehren. Einen Ruf als Hauptverwalter der Finanzen der französischen Armee im Ägypten-Feldzug im Dezember 1799 lehnte er ab. Er starb wenige Jahre später am 3. März 1803 in Paris.

Mit seinem Tod kam das Niederlimberger Anwesen an den Familienzweig Lasalle-Louisenthal. Der Begründer dieser Linie, Jean Baptiste François de Lasalle de Louisenthal (* 21. Februar 1726 in Saarlouis, † 14. März 1803 in Merten)[72], hatte am 28. Oktober 1765 in der Dillinger Schlosskapelle die Saarlouiserin Gertrud Schmitt (1740-1808) geheiratet. Der dritte Sohn aus dieser Ehe, François Albert (1769-1858), heiratete im Jahr 1795 Sophie Elise de Galhau. Sophie Elise war die Tochter von Christophe de Galhau und der Saarlouiserin Barbara Schmitt, Schwester von Gertrud Schmitt. Somit war das Paar Cousin und Cousine. Zunächst wohnten die jungen Eheleute in Fremersdorf. Nach dem Tod von Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle im Jahr 1803 zogen die beiden von Fremersdorf in dessen Schloss nach Wallerfangen-Niederlimberg.

Die jüngste Tochter von Sophie Elise und François Albert, Barbe Céphalie de Lasalle de Louisenthal (1799–1870) verheiratete sich mit dem Metzer Henry Thierry († 1850). Beide zogen in das Niederlimberger Schloss. Barbe Céphalie sollte ihren Ehemann um 20 Jahre überleben.

 
Kapelle St. Joseph, Mettlach
 
Neogotische Kapelle am Schloss Villeroy vor der Abtragung in den Jahren 1878/1879 (Archiv des Museums Wallerfangen)

Die sich heute in Mettlach befindende neogotische Kapelle St. Joseph ließ sie im Jahr 1864 durch den Architekten der Wallerfanger Katharinenkirche Franz Georg Himpler als Anbau des linken Schlossflügels erbauen.

Der nur annähernd fünf Meter breite, vierachsige, kreuzrippengewölbte Sakralbau mit dreiseitig polygonalem Chorschluss wurde relativ hoch und mit steilem Satteldach aufgeführt. Der außen aus steinsichtigen Sandsteinquadern bestehende Bau erhielt eine innere Ausmauerung aus Bruchsteinen. Die Eingangsfassade wurde aufwändig mit reicher Bauzier, Skulpturen und Inschriften ausgestattet. Der in der Königlichen Bauakademie zu Berlin ausgebildete Architekt Himpler hatte die Saalkirche in Anlehnung an die hochgotische Sainte-Chapelle in Paris von Ludwig IX. aus dem 13. Jahrhundert in vereinfachten neogotischen Formen gestaltet.[73]

Die Kapelle am Familiensitz in Wallerfangen-Niederlimberg sollte nach dem Tod von Barbe Céphalies Gatten Henry Thierry zu dessen Gedenken dienen. Die Kapelle wurde allerdings in den Jahren 1878/1879 in Wallerfangen abgetragen und per Schiff auf der Saar nach Mettlach transloziert, wo sie mit bereichernden Veränderungen wieder aufgebaut wurde. Seit dem Frühjahr 2013 ist sie nach zehnjähriger Renovierung wieder zugänglich.

Hintergrund dieser ungewöhnlichen Translozierung war, dass Barbe Céphalie Thierry testamentarisch das Schloss den Borromäerinnen zur Einrichtung eines Krankenhauses in Wallerfangen vermacht hatte. Da die Räumlichkeiten jedoch nicht geeignet erschienen, ließ der Wallerfanger Ehrenbürgermeister Nicolas Adolphe de Galhau in den Jahren 1883 bis 1885 im Park der Gräfin Guilleminot im Gewann "Im Seitert" das heutige St. Nikolaus-Hospital erbauen. Nach dem Neubau des abseits vom Schloss gelegenen St. Nikolaus-Hospitals blieb die neogotische Kapelle ungenutzt. Da auch in Mettlach die Krankenpflege in dem im Jahr 1857 von Eugen von Boch und dessen Frau Octavie, geborene Villeroy, gegründeten Krankenhaus der Ordensgemeinschaft der Borromäerinnen oblag, dort aber eine Kapelle fehlte, stellte der Erbe des Wallerfanger Schlosses, Ernest Villeroy, seinem Onkel und Leiter des Familienunternehmens Villeroy & Boch, Eugen Anton von Boch das Bauwerk zur Verfügung. Dieser ließ es ab 1878 Stück für Stück niederlegen und per Treidelschiff Saarabwärts nach Mettlach transportieren. Hier wurde die Kapelle in der Bahnhofstraße ab dem Jahr 1879 wieder aufbauen. Die neu angelegte Krypta sollte als Familiengruft dienen.

In der Folgezeit wurde das Wallerfanger Schlossgebäude durch Ernest Villeroy (2. April 1843-6. November 1908, Leiter der Wallerfanger Steingutfabrik von 1873 bis 1891) und dessen Frau Maria Gaetana Gabriele (geb. Onofrio, Verheiratung am 31. August 1871) umfassend umgestaltet. Auf dem gegenüberliegenden Eckgrundstück (Ecke Hauptstraße/Sonnenstraße) errichtete man ein Rentamt mit Wirtschaftsgebäuden und Ställen. Am Schloss wurde der Mittelrisalit vorverlegt, das Obergeschoss erhöht, das Dach neu aufgerichtet, und die Fenster gleichmäßig neu angeordnet. Im Gebäudeinneren wurden ebenfalls umfangreiche Umbauten vollzogen.

Nach Ernest Villeroys Tod im Jahr 1908 kam das Schloss in der Saarengt an seinen Sohn Emanuel Villeroy, der mit Marie Pauline Elisabeth Mathieu de Vienne verheiratet war. Nach ihm wurde deren ältester Sohn Henry Villeroy de Galhau (verheiratet mit Jeanne de Jessy) der neue Schlossherr.[74]

Als Henry Villeroy de Galhau im Jahr 1981 starb, übernahm dessen Sohn Claude Villeroy de Galhau (* 18. Dezember 1931, Verheiratung am 30. April mit Odile de la Lande de Calan) das Erbe.[75] Der Sohn von Odile und Claude Villeroy de Galhau, François Villeroy de Galhau, amtiert seit November 2015 als Gouverneur der Banque de France.

Im Zweiten Weltkrieg kam es zu erheblichen Beschädigungen am Schloss, die in der Nachkriegszeit der Schlossbesitzer Henry Villeroy beheben ließ. Zusätzlich wurde bei diesen Maßnahmen die erhaltene Toreinfahrt des zerstörten Schlosses von Beaumarais am Villeroyschen Schloss in Wallerfangen neu aufgebaut.

Die aufwändige barocke Vertäfelung des Schlossinneren stammt aus der Abtei Fraulautern. Hintergrund war, dass die umfangreichen Fraulauterner Klostergüter während der Französischen Revolution beschlagnahmt worden waren. Das gesamte Klosteranwesen war am 1. September 1796 (15. Fructidor des Jahres IV) öffentlich versteigert worden. Käufer war der Händler Andreas Rouply aus Oberlimberg und dessen Ehefrau Margarethe (geb. Fourmann), die anschließend einzelne Güter sowie das wertvolle Kircheninventar Stück für Stück weiterverkauften. Die aufwändige barocke Vertäfelung des Kirchengestühls aus dem Jahr 1787 und die Gemälde der vier Evangelisten erwarb Ernest Villeroy, wodurch sie sich heute im Schloss Villeroy de Galhau in Wallerfangen befinden. Heute zieren sie das im Nordflügel des Erdgeschosses befindliche Esszimmer. Die Wände sind bis zu einer Höhe von ca. drei Meter verkleidet.[76]

 
Wallerfangen, ehemaliges Villeroysches Rentamt

Das auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Schlosses vor 1900 errichtete denkmalgeschützte Villeroysche Rentamt auf dem Eckgrundstück zwischen Haupt- und Sonnenstraße (Zillkens Eck) steht an der Stelle des ehemaligen Wallerfanger Kapuzinerklosterfriedhofes. Nach der Auflassung des Friedhofes erbaute man hier am Aufstieg zum Limberg, nahe der Saarengt mehrere Bauernhäuser im Stil des Südwestdeutschen Quereinhauses. Davor stand bis um 1900 das Wallerfanger Waschhaus, wo die Frauen des Ortes die Wäsche der Familie reinigen konnten. Die Quereinhäuser wurden zugunsten des im historistischen Stil erbauten Rentamtes abgebrochen. Dabei verlegte man auch das kommunale Waschhaus weiter oberhalb in die Sonnenstraße.[77]

Das Rentamt mit Backsteinfassade, Sandsteingewänden und Mansardendach zeigte an der Seite zur Sonnenstraße ursprünglich zwei Fensterachsen, später wurde es um eine Achse erweitert. Der Haupteingang liegt an der Hauptstraße. Das Gebäude ist das Elternhaus der Schwestern Elisabeth Zillken, Nora Scheitgen (geb. Zillken) und Anna Zillken, den Töchtern des Rentmeisters und Lehrers Engelbert Zillken (1858–1944).

In unmittelbarer Nähe zum Rentamt in der Wallerfanger Saarengt in Richtung Dillingen stand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Häuserzeile der Wallerfanger Saarschiffer und Fischer. Die Häuser am ehemaligen Wallerfanger Saarhafen (jetzt Saaraltarm) waren an den Felsen des Limberges gebaut und verfügten über Felsenkeller. Weitere Felsenkeller in Richtung Dillingen waren von ärmeren Wallerfanger Familien bewohnt. Um deren prekären Wohnverhältnissen Abhilfe zu schaffen, wurden für die Felsenkellerbewohner in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kleine Wohnhäuser im Klostergartenweg geschaffen. Die Felsenwohnungen wurden später als Lagerräume genutzt und dienten während des Beschusses durch die US-Artillerie im Winter 1944/1945 als Luftschutzkeller der Wallerfanger Bevölkerung. Die Wohnbebauung in der Engt wurde zwischen 1870 und 1900 bis auf zwei Gebäude abgerissen. Die letzten Häuser beseitigte man im Zweiten Weltkrieg.[78]

 
Wallerfangen, Salmshaus

Zum Schlossareal gehört auch das sogenannte Salmshaus, ein fünfachsiger, zweigeschossiger Putzbau. Das heute als Wohnhaus genutzte, denkmalgeschützte Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Halfenhaus am ehemaligen Saarhafen von Wallerfangen erbaut.

Schloss Fabvier

Das Alte Fabvier’sche Schloss in der Villeroystraße (früher Hertzengasse) wurde im Jahr 1825 für Nicolas Villeroy in unmittelbarer Nähe zur Steingutfabrik erbaut und ist heute nach seiner letzten Besitzerin Marie Fabvier benannt. Das Gutshaus des Direktors der Wallerfanger Steingutfabrik Nicolas Villeroy verfügte ursprünglich über Wirtschaftsgebäude und Stallungen sowie über einen kleinen Park. Nicolas Villeroy bewohnte das Gebäude zusammen mit seiner Ehefrau Therese Sophie (geb. Böcking; 1764–1842; Verheiratung 1786; Schwester von Adolf Böcking, dem Vater von Heinrich Böcking) bis zu seinem Tod im Jahr 1843. Vorher hatte er in den Fabrikgebäuden selbst gewohnt. Im Jahr 1843 übernahm dessen Enkel Gaspard-Alfred Villeroy (1818-1896, Fabrikdirektor der Wallerfanger Steingutfabrik von 1841-1873) das Anwesen. Der Sohn von Nicolas Villeroy, Louis Villeroy, hatte sich bereits im Jahr 1825 auf dem Limberg einen Gutshof (Hof Limberg) errichten lassen. Unter der Führung von Gaspard-Alfred Villeroy erlebte das Wallerfanger Unternehmen ab 1842 einen ungeahnten Aufschwung. Gaspard-Alfreds Tochter Oktavie-Sophie (1823–1899) heiratete am 3. Mai 1842 Eugen von Boch, den Sohn des Gründers der Mettlacher Fayencerie, Jean-François Boch.

Als Gaspard-Alfred Villeroy im Jahr 1896 gestorben war, übernahm seine Tochter Marie (verheiratete Fabvier) das Anwesen. Nach ihrem Tod am 1. Oktober 1919 bewohnte deren Sohn Gerard Fabvier noch etwa 10 Jahre lang das Haus. Danach ging die Immobilie in den Besitz der Steingutfabrik über. Nach deren Schließung in der Weltwirtschaftskrise, verkaufte man das Anwesen an den Landkreis Saarlouis, der es während der Nazizeit zu einer "Obergau-Führerinnen-Schule" des BDM für den Gau Saarpfalz umbauen ließ.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Gebäude kurzfristig obdachlose Familien einquartiert. Im Jahr 1947 bezog die Raiffeisenkasse vorübergehend das Gebäude. Bereits im Winter desselben Jahres gab es hier Unterricht der Landwirtschaftlichen Winterschule Saarlouis.[79][80] Im Jahr 1954 übernahm der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e. V. das Anwesen, um hier behinderter Kinder zu betreuen. Im Jahr 1963 gründete man hier das "Haus Christophorus" als Heim für lernbehinderte Mädchen. Parallel dazu wurde eine Sonderschule für Lernbehinderte mit Verhaltensstörungen eingerichtet. Die Einrichtung bot Unterbringungsmöglichkeiten für 90 junge Menschen. Im Jahr 1974 wurden durch Anbauten und Auslagerung von drei Wohngruppen erste Schritte in Richtung einer Dezentralisierung unternommen und die Gesamtzahl der Heimplätze auf 70 reduziert. Das betreute Wohnen wurde im Jahr 1981 eingerichtet. Seit 1984 begann man mit der koedukativen Erziehung. Durch den Auszug der letzten Wohngruppe aus dem Haupthaus 2001 war das Ziel einer kompletten Dezentralisierung des vollstationären Bereiches umgesetzt.[81]

Das neunachsige axialsymmetrische Putzbau mit zwei Geschossen, Krüppelwalmdach und einem dreiachsigen Zwerchhausgiebel mit eisernem Balkon und Okulusfenster wurde in den 1970er Jahren seines historischen Charakters stark beraubt. So demontierte man die Sprossenfenster und Klappläden an der Fassade zugunsten von großen Isolierglasscheiben und Aluminium-Jalousien. Schlingpflanzen am Gebäude wurden entfernt. Eine große barocke Toranlage mit Pilastergliederung, die ursprünglich vor dem Haupteingang der Steingutfabrik gestanden hatte und von dort hierher transferiert worden war, riss man kurzerhand ab und ersetzte sie durch ein Metallgitter. Alter Baumbestand wurde gefällt. Die Gartenanlage belegte man weitgehend mit Verbundsteinpflaster und Waschbetonplatten, um Parkplätze zu schaffen.

Schloss Galhau-Papen

Ein weiterer Adelssitz war das ab 1862 von Nicolas Adolphe de Galhau, Enkel des Nicolas Villeroy und Ehemann seiner Cousine Sophie Villeroy, erbaute Schloss Galhau (später Schloss Papen benannt), das als klassizistischer Bau der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts anstelle des ehemaligen Gutes Niederhofen vor der Neupforte entstand. Letzte Besitzer des Schlosses waren Martha von Papen, geb. von Boch-Galhau, und deren Ehemann, Reichskanzler Franz von Papen. Der zweigeschossige Bau mit neun Achsen und zwei Seitenflügeln wurde im Zeitraum 1944/1945 schwer beschädigt. Die Ruine wurde später abgebrochen. Die Wirtschaftsbauten blieben erhalten.[82]

Das denkmalgeschützte Ensemble in der Hauptstraße besteht aus einem großen Stall- und Remisenbau, einem Pförtnerhaus, einem Räucherhaus, einem Hühnerstall sowie einer Gärtnerei mit Gewächshaus und liegt in einem großen Park mit umgebender Parkmauer. Bereits im 15. Jahrhundert lag an dieser Stelle das Gut Niederhoffen. Das große Anwesen wechselte über die Jahrhunderte mehrfach den Besitzer und erlebte mehrere Aus- und Umbauphasen. Im Jahr 1830 ging Niederhoffen an die Familie de Galhau. Nicolas Adolph de Galhau übernahm von seinem Vater Louis-Henry-Fulbert de Galhau das Anwesen im Jahr 1862 und begann sofort mit einer tiefgreifenden architektonischen Umgestaltung. Alle bestehenden Bauten wurden abgebrochen und die heutige Anlage errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts kamen noch kleinere Baulichkeiten hinzu, nachdem das Anwesen nach dem Tod von Nicolas-Adolphe de Galhau im Jahr 1889 an dessen Neffen René Franz von Boch (1843-1908, ab 1907 René Franz von Boch-Galhau) aus Mettlach überging. Im Jahr 1896 besuchte Großherzog Friedrich I. von Baden Wallerfangen und logierte im Bochschen Schloss. Als im Jahr 1929 Renés Ehefrau Marie (geb. Pescatore, 1847–1929) starb, ging der gesamte Besitz an deren Tochter Martha Oktavia Marie über, die ab 1905 mit Franz von Papen verheiratet war.

Durch Heirat kam das Anwesen im Jahr 1905 in den Besitz des späteren Reichskanzlers Franz von Papen. Das eigentliche Wohnschloss wurde durch US-Artilleriebeschuss schwer beschädigt und brannte am 22. Dezember 1944 durch US-amerikanische Brandstiftung – vermutlich als bewusster Racheakt gegen den sogenannten "Steigbügelhalter Hitlers" – bis auf die Außenmauern aus. Besonders stark zerstört war der Mittelteil, von dem nur noch die Rückwand stand. Nach dem Ende des Krieges wurden die Schlossruinen, die man durch Einziehen von Decken und den Aufbau eines Dachstuhles hätte wiederherstellen können, oberirdisch abgetragen. Die Trümmer des Schlosses und der Keller befinden sich heute unter einem bewachsenen Schutthügel.

Erhalten hat sich jedoch der große Stall- und Remisentrakt, eine dreiflügelige Anlage mit nachklassizistischen Formen, wie Palladio-Motive oder Lünettenfenster. Der Gebäudetrakt entstand bereits in der ersten Bauphase ab 1862 wie auch das dreiflügelige Hühnerhaus und die Gärtnerei im heutigen Schlachthausweg. Etwas jünger dürften hingegen das Pförtnerhaus, das Räucherhaus hinter den Stallungen, die Gärtnerei mit Gewächshaus im nördlichen Teil des Parks sowie ein dazugehöriges Wohnhaus (heute Wallstr. 2) sein.[83][84]

Ab dem Jahr 1864 war der Gartenarchitekt und königlich-bayerischer Hofgarten-Intendant Karl Ludwig Seitz beauftragt worden, einen großen Park im englischen Stil anzulegen. Seitz gestaltete auch den Park von Schloss Saareck in Mettlach. Der Wallerfanger Park ist mit ca. 25 Hektar Gartenfläche eine der bedeutendsten Parkanlagen im englischen Gartenbaustil im Saarland.

Das ehemalige Gut Niederhofen war bereits im Mittelalter entstanden und stellt heute als Gut Papen den einzigen zusammenhängenden historischen Besitz auf der Gemarkung des Ortes Wallerfangen dar, der sich in seiner Gesamtheit von seiner Entstehungszeit bis in die Jetztzeit tradiert hat. Das erstmals urkundlich im Jahr 1430 erwähnte Gut lag vor der südlichen Stadtmauer Wallerfangens. Am Vorabend des Gedenktages des heiligen Remigius von Reims im Jahr 1430 verkaufte der Adelige Peter von Hausen das Vorwerk der Stadtbefestigung im Bereich des Gutes Niederhofen an den Siersburger Burgvogt Friedrich von Dalem. Das Adelsgeschlecht von Hausen war schon um 1050 durch die Trierer Reichsabtei St. Maximin mit Gütern in Wallerfangen belehnt worden und besaß ein Adelshaus in der Stadt, mit dem Cläsgen von Hausen, der Vater von Peter von Hausen, im Jahr 1416 durch den lothringischen Herzog Karl II. belehnt worden war. Cläsgen von Hausen war ebenso Herr von Rehlingen und Ihn, Vogt und Hauptmann von Sierck, und besaß mehrere landwirtschaftliche Besitzungen in Hemmersdorf sowie das benannte Gut Niederhofen vor den Mauern von Wallerfangen.

In den folgenden Jahren gelang es Friedrich von Dalem und dessen Frau Margarethe von Nasweiler weitere Teile des Gutes Niederhofen käuflich zu erwerben. Durch Heirat der Erbtochter Oranna von Dalheim mit Jakob d´Haraucourt kam das Gut Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts in den Besitz der Dynastie d´Haraucourt, einem der großen Rittergeschlechter Lothringens. Jakob d´Haraucourt amtierte von 1519 bis 1526 als Bailli des Deutschen Bellistum Lothringens mit Sitz in Wallerfangen und gehörte zum engsten Regierungskreis des lothringischen Herzogs Anton II. D´Haraucourt gelang es, das Gut Niederhofen durch den Ankauf von Grundstücken zu vergrößern, konnte von Wilhelm von Eltz und dessen Ehefrau Philippine von Hausen die Fährrechte über die Saar erwerben sowie zahlreiche weitere Renten, Zinsen und Einnahmen in der Umgebung Wallerfangens in seinen Besitz bringen. Im Rahmen des Deutschen Bauernkrieges marschierte Jakob d´Haraucourt im Auftrag des lothringischen Herzogs Anton II. saaraufwärts nach Zabern, wo ein grausames Massaker an den aufständischen Bauern stattfand.

Das Gut Niederhofen blieb bis zum Jahr 1664 im Besitz der Familie d´Haraucourt. In diesem Jahr verkaufte Bailli Charles d´Haraucourt das im Dreißigjährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogene Gut für 7000 lothringische Franken an den Generalprokurator des Deutschen Bellistums Franz Ernst de Koeller und dessen Ehefrau Margarethe Brem. Die Familie de Koeller stammte aus dem luxemburgischen Gebiet. Bereits der Vater von Franz Ernst de Koeller, Nikolaus Koeller, der zuvor Advokat des luxemburgischen Provinzialrates gewesen war, hatte sich am Ende seines Lebens in Wallerfangen angesiedelt. Sein Sohn Franz Ernst (François Ernest), der durch den lothringischen Herzog Karl IV. in den Adelsstand erhoben worden war, bewirtschaftete Gut Niederhofen nicht selbst, sondern verpachtete es seit dem Jahr 1671 an verschiedene Pächter aus der Umgebung Wallerfangens. Im Todesjahr von Franz Ernst de Koeller, 1717, fiel Gut Niederhofen als Erbe an dessen älteste Tochter Maria Magdalena, die mit Damian Hatard d´Hame verheiratet war. Als Damian Hatard d´Hame ebenfalls im gleichen Jahr starb, verpachtete seine Gattin Maria Magdalena das Gut an den Saarlouiser Weinhändler Poncelet. Erben des Gutes wurden Anna Ursula (Anne Ursule) d´Hame und deren Ehemann Charles François Nicolas de Requin.

Nachdem ihr Ehemann bereits im Alter von nur vierundzwanzig Jahren im Jahr 1738 gestorben war, bewirtschafteten Anna Ursula und ihre Töchter Barbara Therese, Maria Elisabeth sowie Margarethe Scholastika das Gut selbst. Im Vorfeld der Französischen Revolution kam es zu vermehrten Rechtsstreitigkeiten mit den Bauern der umgebenden Ortschaften St. Barbara, Niederlimberg und Felsberg, die gegen die feudalen Rechte opponierten. Laut Urkunden konnten sie den Besitz sogar durch die Wirren der Französischen Revolution retten. Das Herrenhaus der Familie stand an der Stelle des im Kriegswinter 1944 durch Brandstiftung zerstörten Schlosses. In dessen unmittelbarer Umgebung befanden sich Pferdeställe, Wagenschuppen, Speicher und Ställe.

Um 1830 verkaufte Jacques Remy de Requin das etwa 2,8 Hektar umfassende Schlossanwesen mit den weiteren zugehörigen Ländereien an Louis Henry Fulbert de Galhau. Dieser war als das jüngste und sechste Kind des Christophe de Galhau, Herr zu Fremersdorf, und dessen Ehefrau Barbara Schmitt aus Saarlouis und im Jahr 1785 geboren worden. Christophe de Galhau war bereits gestorben, als Louis Henry Fulbert de Galhau noch keine drei Jahre alt war. Barbara Schmitt, verheiratete de Galhau, und ihrem Vater Wilhelm Schmitt war wegen Unterstützung von französischen Emigranten und verfolgten Priestern vor dem Pariser Revolutionstribunal der Prozess gemacht worden. Am 25. Februar 1794 hatte man Vater und Tochter auf der Guillotine geköpft.

Der neue Besitzer von Gut Niederhofen, Louis Henry Fulbert de Galhau, war mit Sophie Villeroy, die wie ihr Mann aus Fremersdorf stammte, verheiratet. Beider Sohn Nicolas Adolphe de Galhau errichtete ab dem Jahr 1862 die heute vorhandenen Gutsgebäude.[85]

"Schwarzes Schloss"
 
Armand Charles Guilleminot um 1823, Gemälde von Louise Adélaïde Desnos im Pariser Musée de l’Armée

Der Gründer der Wallerfanger Steingutfabrik Nicolas Villeroy hatte zwei Söhne: Charles und Louis. Während Charles Villeroy Georgette Elise de Renaud heiratete und ins barocke Fremersdorfer Schlösschen zog, blieb Louis zunächst bei seinen Eltern. Der am 30. Juni 1790 geborene Louis Villeroy verheiratete sich im Jahr 1820 mit Jeanne Julie Sophie Spol aus Metz. Im selben Jahr trat er die Leitung der Wallerfanger Steingutfabrik an. Nachdem seine Frau gestorben war, heiratete Louis Villeroy die aus der Schweiz stammende protestantische Pfarrerstochter Henriette-Aimée "Marie" Ebray. Das Paar lebte in dem im Jahr 1825 neuerbauten Gutshof auf dem Limberg. Hier wurde der gemeinsame Sohn Charles im Jahr 1828 geboren. Am 19. Oktober 1830 starb Louis Villeroy im Altern von 40 Jahren und ließ Ehefrau und Kind auf dem einsam gelegenen Hofgut zurück.

Die junge Witwe verheiratete sich im Jahr 1838 neu mit dem französischen General und Diplomaten Graf Armand Charles Guilleminot. Bereits am 14. März 1840 starb der Graf in Baden-Baden und wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise bestattet. Gräfin Marie Guilleminot erbaute drei Jahre später im Jahr 1843 in der unmittelbaren Umgebung der Katharinenkirche ein schlossähnliches Anwesen als Witwensitz. Zur Behebung der Wohnungsnot in Wallerfangen ließ sie auf dem Amalienplatz ("Auf der Hall") Häuser errichten.

In der Saarlouiser evangelischen Kirche hat sich noch eine Taufkanne erhalten, die die Inschrift trägt: „ Bei Gelegenheit der Konfirmation von Carl Villeroy aus Wallerfangen von seiner Mutter Maria Gräfin Guilleminot, geb. Ebray, der evangelischen Bürgergemeinde in Saarlouis gewidmet 1841, den 25 ten September.“[86] Ihr als lebenslustig beschriebener und musisch begabter Sohn Charles (Carl) Villeroy aus ihrer ersten Ehe mit Louis Villeroy starb bereits im Alter von 31 Jahren am 12. Juni 1859. Marie Guilleminot ließ ihren Sohn im Park ihres Anwesens in Wallerfangen beisetzen.

Zum Zeichen der Trauer über den frühen Tod ihres geliebten Sohnes wurde auf Anordnung der Gräfin das Gebäude mit Teer schwarz anstreichen, woraufhin das Anwesen in der Bevölkerung bald als das "Schwarze Schloss" bezeichnet wurde. Im Jahr 1879 erwarb Nicolas Adolphe de Galhau nach dem Tod der Gräfin das Gebäude und ließ im Rahmen einer Renovierung den schwarzen Teeranstrich entfernten. Bis zum Jahr 1896 bewohnten Charles-Dominique Fabvier und bis 1930 dessen Sohn Urban Fabvier das Haus. Danach hatte Alfred Graf von Oberndorff, der als diplomatischer Beauftragter der deutschen Reichsregierung am 11. November 1918 den Waffenstillstand von Compiègne mitunterzeichnet hatte, vorübergehend hier seinen Wohnsitz. Durch eine testamentarische Verfügung ging das Anwesen in den Besitz der Wallerfanger Sophienstiftung über. Diese richtete im Jahr 1935 hier ein Kinderheim ein. Bei einem nächtlichen Fliegerangriff auf Saarlautern (Saarlouis) am 2. September 1942 wurde das Gebäude getroffen und brannte im oberen Teil aus.[87][88][89]

Das zweigeschossige Villenanwesen in der Hospitalstraße wurde auf quadratischem Grundriss errichtet. Jede Seite weist fünf Fensterachsen auf. Aus dem Pyramidendach treten an jeder Seite mittig große, dreiachsige Dachgauben mit Walmdächern aus. Die heutige Gestalt des Baues ist durch eine einachsige Erweiterung an der Rückseite des Gebäudes verändert. Die Fenster verfügen über Sprossengliederung, doch fehlen die der Fassade gestaltgebenden großen Fensterläden. Die ursprüngliche Berankung mit Grünpflanzen wurde entfernt.

Deutsch-Französischer Krieg

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/1871 führte zur Angliederung von Elsass-Lothringen an das Deutsche Reich. Wallerfangen verlor seine Grenzlage.[90]

Wolfsausrottung

Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts hatte man behördlicherseits die Bemühungen verstärkt, den Wolf in der Gegend auszurotten. So wurden bis zum Jahr 1885 Prämien zur Erlegung der Raubtiere bezahlt. Dabei brachte die Tötung einer trächtigen Wölfin mehr ein als die eines männlichen Wolfes. In den 1880er Jahren galt der Wolf in der Region infolge dieser Maßnahmen als nahezu ausgestorben. Nur noch Rüden, die Fernwanderungen aus den Vogesen durchführten, wurden im Gebiet um den Wallerfanger Ortsteil Oberlimberg gesichtet. Der letzte Wolf in der Gegend wurde durch den Hilfsförster Nikolaus Heffinger im Winter 1888 gestellt, als das Tier auf der Suche nach Nahrung den Kadaver eines im Wald verscharrten Pferdes ausgraben wollte. Der Platz war durch Eisengitter eingezäunt worden, sodass sich der Wolf beim Versuch, an das tote Pferd zu gelangen, mit dem Kopf im Gitter lebend verfangen hatte. Der Hilfsförster erschoss das Tier, das dann als Trophäe durch den Ort getragen und anschließend zur Erinnerung mehrfach in einem Photo-Atelier abgelichtet wurde.[91]

Saargebiet

 
Wallerfangen auf der Panoramakarte "Die Deutsche Saar" zur Saarabstimmung 1935, ca. 1934, hrsg. vom Rheinischen Verkehrsverein e. V. Bad Godesberg und vom Pfälzischen Verkehrsverein e. V. Ludwigshafen, ca. 1 . 100.000, 72 cm × 46 cm, Stadtarchiv Saarlouis, Kartenausschnitt
 
Stimmzettel zur Saarabstimmung 1935

Folgen des Versailler Vertrages

Infolge des Ersten Weltkrieges und der Rückgliederung Elsass-Lothringens an Frankreich wurde Wallerfangen wieder grenznaher Ort. Im Jahr 1920 wurde Wallerfangen Teil des im Versailler Vertrag vereinbarten Saargebietes. Die Produkte der Wallerfanger Fabrik erhielten nun auf ihrem Stempel den Zusatz "Made in Saar-Basin".

Schließung der Steingutfabrik

Im Jahr 1931 musste die Wallerfanger Keramikfabrik im Gefolge des Börsenkrachs der New Yorker Wall Street am Schwarzer Donnerstag (24. Oktober 1929) und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise nach 140 Jahren Bestehens geschlossen werden. Die Mehrzahl der zuletzt 631 Beschäftigten wurde dadurch arbeitslos. Mit Leon Richard war im Jahr 1891 erstmals ein Direktor nach Wallerfangen gekommen, der nicht aus der Familie Villeroy stammte. Künstlerisch kam es in der Folgezeit zu einem Niedergang der Produktion. Darüber hinaus wurde im Jahr 1930 der Güterverkehr vom Kleinbahnhof Wallerfangen zur Fabrik eingestellt. Bedingt durch die Lage der Fabrik im Ortszentrum war auch eine Modernisierung und Ausdehnung schwer möglich.

Zwischen den Jahren 1935 und 1937 demontierte man die Maschinen, transportierte die restlichen Waren und Rohstoffe ab, riss die Fabrikgebäude ab und begrünte anschließend die Fläche im Ortszentrum. Dabei demolierte man auch historische Gebäude des alten Wallerfangens, die die Zerstörungen Ludwigs XIV. überdauert hatten.[92][93]

Die einzigen Gebäude, die den Abriss der Fertigungshallen überstanden, stehen heute im Randgebiet des ehemaligen Fabrikareals. In diesem sogenannten "Neuen Magazin" siedelte sich im Jahr 1932 die im Jahr 1861 in der Saarlouiser Silberherzstraße gegründete "Saarlouiser Senf- und Sauerkrautfabrik Carl Gräff" an. Der Betrieb produzierte 121 Jahre lang bis zur Stilllegung der Produktion am 4. August 1982. Anschließend bezog ein Lebensmittelmarkt das "Neue Magazin" der Steingutfabrik.[94] Aktuell wird der Lebensmittelmarkt vom Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften betrieben.

An die Keramikgeschichte Wallerfangens erinnert ein im Jahr 1991 auf dem ehemaligen Fabrikgelände errichtetes Denkmal des Künstlers Andreas-Josef Kutsche.

Saarabstimmung

Bei der durch den Versailler Vertrag festgelegten Volksabstimmung nach 15 Jahren am 13. Januar 1935 stimmten im Saargebiet 90,5 % für die Angliederung an das Deutsche Reich, im Kreis Saarlouis 91,19 %. In der Bürgermeisterei Wallerfangen, zu der die Orte Wallerfangen, Niederlimberg, St. Barbara, Beaumarais sowie Picard gehörten, ergab die Abstimmung folgendes Ergebnis:

  • Für den Anschluss an die Französische Republik stimmten: 57 Wahlberechtigte (= 13,0 %)
  • Für den Status quo stimmten: 559 Wahlberechtigte (= 1,3 %)
  • Für die Rückgliederung an das Deutsche Reich stimmten: 3681 Wahlberechtigte (= 85,7 %)

Im Vorfeld der Abstimmung hatte es von den Befürwortern der "Deutschen Front" (Bürgerliche Parteien, Zentrum, NSDAP), die für den bedingungslosen Anschluss an das Deutsche Reich kämpften, massiven prodeutschen Wahlkampf gegeben. Der ehemalige Reichskanzler Franz von Papen, der ein Bürger Wallerfangens war und zu dieser Zeit als Beauftragter Adolf Hitlers in Wien den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vorbereitete, hatte ebenfalls in seinem saarländischen Heimatort an der Abstimmung teilgenommen. In Wallerfangen wurden die Giebel zahlreicher Häuser mit reichsdeutschen bzw. nationalsozialistischen Propagandaparolen bemalt. Das grenznahe Wallerfangen sollte so dem Besucher optisch einen reindeutschen Charakter des Ortes vor Augen führen. Die Befürworter des Status quo betrieben in der Hauptstraße 35 ein eigenes Wahlkampf-Büro, dessen seitlicher Giebel allerdings von Mitgliedern der NSDAP mit einem großen Reichsadler mit Hakenkreuz bemalt worden war. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Saarabstimmung trugen die politischen Aktivisten der "Deutschen Front" in einer Feier am 15. Januar 1935 den "Status quo" wie auch an anderen Orten des Saargebietes symbolisch zu Grabe. Der Anschluss an das Deutsche Reich wurde am 1. März 1935 vollzogen.

Westwallbau und Besuch Adolf Hitlers

Anlässlich der Besichtigung der Westwallbunker im Jahr 1938 besuchte Adolf Hitler Wallerfangen und wurde dort von einer begeisterten Menge mit Heilrufen und Hitlergruß empfangen.[95]

Nachkriegszeit

 
Katharinenkirche Wallerfangen, Hölzerne Gedenktafeln für die Toten der Weltkriege des 20. Jahrhunderts, darüber Glasfenster mit Auferstehungs-Christus
 
Wallerfangen, Amtschild des Ortes in französischer Bezeichnung aus der Nachkriegszeit, Email auf Blech (Heimatmuseum Wallerfangen)
 
Wallerfangen, Schloss Papen, erbaut 1862 auf dem Hofgut Niederhoffen, zerstört durch Brandstiftung plündernder amerikanischer Soldaten am 22. Dezember 1944, Abriss der oberirdischen Gebäudeteile nach 1945, die übrigen Wirtschaftsgebäude sind erhalten[96][97][98]

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund 10 % der Einwohner Wallerfangens vermisst oder gefallen; ihr Verbleib ist heute mehrheitlich geklärt.[99] Steinerne Mahnmale auf dem Wallerfanger Pestfriedhof, dem Gemeindefriedhof sowie eine Gedenktafel in der Turmhalle der Wallerfanger Katharinenkirche erinnern an die Toten der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts.

Am 26. März 1946 wurde nach Anhörung des vorläufigen Gemeindeausschusses der Gemeinde Wallerfangen verfügt, dass mit Wirkung vom 1. April 1946 ab die Gemeinde Wallerfangen wiederum den früheren, geschichtlich begründeten Namen Vaudrevange führt.[100] Durch Beschluss vom 12. Januar 1953 wurde nach Anhörung des Gemeinderates von Vaudrevange der bisherige Gemeindename Vaudrevange wieder in Wallerfangen zurückgeändert.[101]

Franz von Papen war 1945 in den Strudel der militärischen Niederlage Nazideutschlands geraten. Vor den anrückenden Alliierten floh er zunächst auf sein Hofgut in Wallerfangen und anschließend auf das Anwesen seines Schwiegersohnes Max von Stockhausen in Stockhausen bei Meschede. Am 10. April 1945 wurde Papen in der Nähe des Gutes von US-Soldaten festgenommen.[102]

 
Papen bei den Nürnberger Prozessen, Sechster von links in der hinteren Reihe der Angeklagten

Im Jahr 1946 sprach man ihn im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher frei. Am 24. Februar 1947 wurde er in einem Spruchkammerverfahren im Rahmen der Entnazifizierung als „Hauptschuldiger“ eingestuft und zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt; die in Haft verbrachten Jahre seit 1945 wurden ihm auf die Strafe angerechnet.

 
Grab von Franz von Papen in Wallerfangen

Bereits im Jahr 1949 wurde er allerdings vorzeitig entlassen und die verfügte Vermögenseinziehung rückgängig gemacht. In der Folgezeit bewohnte er für einige Jahre Schloss Benzenhofen in der oberschwäbischen Gemeinde Berg. Seine langjährigen Bemühungen um Pensionszahlungen in Anerkennung seiner diplomatischen und militärischen Dienstzeiten scheiterten aufgrund seiner engen Verbindung zum Nationalsozialismus (Auswärtiges Amt) bzw. wegen schuldhafter Verstöße gegen Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit (Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg).[103]

Im Saarstaat war von der Regierung von Ministerpräsident Johannes Hoffmann ein Aufenthaltsverbot über ihn verhängt worden, sodass er Wallerfangen erst im Jahr 1955 anlässlich der Saarabstimmung am 23. Oktober 1955 wiedersehen konnte. Allerdings durfte er sich in Wallerfangen dauerhaft erst im Jahr 1957 nach der politischen Angliederung des Saarlandes an die Bunderepublik Deutschland aufhalten, wo er nach seinem Tod im Jahr 1969 auf dem Friedhof begraben wurde.[104]

Volksabstimmung zum Saarstatut 1955

Mit dem Inkrafttreten der Verfassung des Saarlandes am 15. Dezember 1947 wurde Wallerfangen Teil des Saarstaates. Am 23. Oktober 1954 war zwischen dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès France das Abkommen zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über das Statut der Saar ausgehandelt worden. Bis zum Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland sah das Abkommen die Unterstellung des Saarlandes unter einen Kommissar der Westeuropäischen Union vor. Dieser sollte das Land nach außen vertreten. Die saarländische Regierung sollte jedoch weiter für die inneren Angelegenheiten zuständig und die wirtschaftliche Anbindung an Frankreich erhalten bleiben. Allerdings war auch eine engere wirtschaftliche Vernetzung mit der Bundesrepublik vorgesehen.

Bei der Volksabstimmung zum Abkommen am 23. Oktober 1955 über das europäisches Statut des Saarlandes stimmte Wallerfangen folgendermaßen ab:

  • Wallerfangen: 1012 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 1917 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Bedersdorf: 49 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 55 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Düren: 41 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 93 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Gisingen: 97 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 225 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Ihn: 116 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 130 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Ittersdorf: 211 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 239 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Kerlingen: 81 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 174 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Leidingen: 48 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 64 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Rammelfangen: 36 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 76 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • St. Barbara: 58 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 324 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.

(Der saarländische Landesdurchschnitt der Nein-Sager lag bei 67,7 %.) Durch die darauf folgenden Verhandlungen und den Luxemburger Vertrag vom 27. Oktober 1956, in dem Frankreich der Rückgliederung des Saarlandes unter westdeutsche Hoheit zustimmte, wurde die Gemeinde Wallerfangen zum 1. Januar 1957 politisch und am 6. Juli 1959 („Tag X“) wirtschaftlich der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen.[105]

1000-Jahr-Feier

Im Jahr 1962 feierte die Gemeinde Wallerfangen ihre erste urkundliche Nennung im Jahr 962. Zur 1000-Jahr-Feier veranstaltete man vom 31. August bis zum 2. September 1962 ein umfangreiches Festprogramm. Auftaktveranstaltung war ein Serenadenabend im Papenschen Park. Ein Festgottesdienst in der Wallerfanger Katharinenkirche sowie ein Festzug mit Gruppen, die historische Situationen der Ortsgeschichte darstellten, bildete am letzten Tag der Feierlichkeiten den Höhepunkt des Jubiläums. Dem historischen Kostümspektakel wohnten ca. 20.000 Menschen bei. Ein Farbfilm, der im Auftrag der Gemeinde gedreht wurde, sollte die Jubelfeier dokumentieren.[106]

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Bedersdorf, Düren, Gisingen, Ihn, Ittersdorf, Kerlingen, Leidingen, Rammelfangen und Sankt Barbara eingegliedert.[107]

Politik

Kommunalwahl 2014[108]
Wahlbeteiligung: 53,5 % (-8,2 Pp.)
 %
50
40
30
20
10
0
40,9 %
35,9 %
7,4 %
7,0 %
5,6 %
3,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+6,0 %p
+3,0 %p
−6,8 %p
+1,4 %p
+0,8 %p
−4,4 %p

Gemeinderat

 
Wallerfanger Rathaus

Der Gemeinderat mit 27 Sitzen setzt sich nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 wie folgt zusammen:[109]

  40,9 %  (+6,0)   12 Sitze  (+2)
  35,9 %  (+3,0)   10 Sitze  ( +1)
  7,4 %  (-6,8)   2 Sitze  (-2)
  7,0 %  (+1,4)   2 Sitze  (+1)
  5,6 %  (+0,7)   1 Sitz  (+/-0)

Bürgermeister

  • 1816–1816: Peter Wagner
  • 1816–1820: Franz von Lasalle
  • 1820–1833: Philipp Bertrand
  • 1833–1841: August Winter
  • 1841–1851: Matthias Mungen
  • 1851–1889: Adolf von Galhau
  • 1889–1909: René von Boch-Galhau
  • 1909–1917: Freiherr von Korff
  • 1917–1920: Neß (Vertreter)
  • 1920–1924: Emanuel Villeroy de Galhau
  • 1925–1935: Peter Jacob
  • 1936–1939: Erich Spengler
  • 1939–1943: Norbert Engel
  • 1946–1949: Nikolaus Adler
  • 1949–1956: Jakob Bruß
  • 1956–1964: Albert Baldauf (CDU)
  • 1964–1969: Walter Büschel (SPD)
  • 1969–1973: Erwin Müller (CDU)
  • 1974–1977: Rudolf Klein (CDU)
  • 1977–1994: Walter Hettinger (CDU)
  • 1994–2010: Wolfgang Wiltz (CDU)
  • ab 2010: Günter Zahn (SPD)

Gemeindepartnerschaft

 
Wappen der Gemeinde Saint-Vallier

Mit der Gemeinde Saint-Vallier im Departement Saône-et-Loire in Frankreich wurde im Jahr 1992 eine Gemeindepartnerschaft geschlossen. Die Partnerschaftsgemeinde liegt in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Saint-Vallier gehört zum Arrondissement Chalon-sur-Saône und zum Kanton Montceau-les-Mines-Sud. Die Pflege der Partnerschaft liegt in der Obhut des Wallerfanger Vereins zur Förderung der Partnerschaft Wallerfangen-Saint-Vallier. Vereinsvorsitzender ist der jeweils amtierende Ortsbürgermeister. Der Verein bemüht sich um den Austausch von Vereinen und Gruppen, sportliche Begegnungen, Veranstaltung von Konzerten, Sprachkursen, Exkursionen und den gegenseitigen Besuch von Schulklassen.[110]

Wappen

Blasonierung
In Blau ein silbernes Mühleisen, begleitet oben von einem goldenen Doppelkreuz mit verkürztem oberen Querbalken, unten von einem sechsstrahligen goldenen Stern.

Die Ortsfarben Wallerfangens sind Blau-Weiß.

Geschichte

Die Wappensymbole sind bereits in einem als „Stadtsiegel“ bezeichneten Abdruck von 1614 enthalten und verweisen wahrscheinlich auf die früheren vier Mühlen im Ort (Mühleisen), den Sitz des deutschen Bellistums des Herzogtums Lothringen im Ort (Lothringerkreuz) und einen früheren Gerichtssitz (Stern). Die blaue Grundfarbe des Wappens kann auch als Hinweis auf das in Wallerfangen abgebaute Wallerfanger Blau gedeutet werden.

Durch die Zerstörung Wallerfangens nach der Gründung von Saarlouis und das Wappenverbot während der französischen Verwaltung (1793–1815) dürfte das Wappen untergegangen sein. Seit 1954 wird es mit Erlaubnis des saarländischen Innenministers wieder geführt.[111][112]

Rathaus

In den Jahren 1816 bis 1851 war die kommunale Verwaltung in einem Gebäude aus dem Jahr 1739 an der Einmündung der Hospital- und der Villeroystraße in die Wallerfanger Hauptstraße untergebracht. Das zweigeschossige und dreiachsige Gebäude mit Mansardenwalmdach stand in unmittelbarer Nachbarschaft des im Jahr 2011 abgerissenen Gasthauses zum goldenen Schwan. Nachdem Nicolas Adolphe de Galhau im Jahr 1851 die Verwaltung in ein Gebäude in der Hauptstraße (heute Hauptstraße 13)[113] verlegt hatte, diente das bisherige Rathaus als Verkaufsstelle des Wallerfanger Konsumvereins. Der Verein organisierte die günstigen Beschaffung von Lebensmitteln und häuslichen Bedarfsartikeln und betrieb auch eine Mühle. Im Jahr 1874 wurde die Leitung des Konsumvereins durch die Wallerfanger Steingutfabrik übernommen. Nach dem Abriss der Steingutfabrik, legte man auch das Barockgebäude im Jahr 1937 nieder. Der Platz vor dem Gebäude diente im Mittelalter unter der Bezeichnung "Plan" als Marktplatz der kleinen Stadt.

 
Wallerfangen, Altes Rathausgebäude auf der Adolphshöhe, seit 2005 Grundschule

Auf die Initiative von Nicolas Adolphe de Galhau begann man im Jahr 1872 mit dem Bau eines neuen Rathausgebäudes auf der heutigen Adolphshöhe. Das Rathaus bildet ein denkmalgeschütztes Platzensemble mit drei Schulhäusern und weist alten Baumbestand auf. Die Fertigstellung des Verwaltungsgebäudes konnte im Jahr 1874 gefeiert werden. Bis zum Jahr 1876 errichtete man an den Platzseiten drei Schulgebäude. Das von 1851 bis 1874 genutzte Rathausgebäude in der Hauptstraße wurde anschließend als Hotel-Restaurant geführt.

Das Rathaus auf der Adolphshöhe sollte ursprünglich auch das Amtsgericht des Landkreises Saarlouis beherbergen, um dessen Verlegung nach Wallerfangen sich Adolph de Galhau bemüht hatte. Dazu kam es jedoch nicht. Platz fand aber hier das Friedensgericht für Wallerfangen und die umgebenden Gemeinden. Das Friedensgericht, das bisher in der Sonnenstraße (heute Sonnenstraße 18) beheimatet gewesen war,[114] tagte auf der Adolphshöhe von 1874 bis 1879, bevor es nach einer verwaltungsmäßigen Neuordnung der Gerichte im Amtsgericht Saarlouis aufging. Der Gerichtssaal wurde danach als Schulsaal genutzt. Seit der Unterbringung der Grundschule Wallerfangen in dem renovierten ehemaligen Rathausgebäude im Jahr 2005 dient der alte Gerichtssaal als Schulaula. Die Keramikbilder, die der lothringische Künstler Aimé Morot im Jahr 1874 für den Gerichtssaal geschaffen hatte, befinden sich heute im Besitz des Wallerfanger Heimatmuseums.[115] Die drei Keramikbilder stellen in kobaltblauer Farbe Tierszenen (Wildschweine sowie Hirsch und Hirschkühe) im Wald dar. In den übrigen Räumen des Rathauses war die Kommunalverwaltung bis zum Jahr 1961 untergebracht. Mit dem Bau des neuen Rathauses auf dem ehemaligen Gelände der Wallerfanger Steingutfabrik zog die Verwaltung dorthin um. So stand das spätklassizistische Bauensemble aus vier Gebäudeteilen lange weitgehend ungenutzt. Da das im Jahr 1958 errichtete Schulgebäude für die Schüler der Grundschule und der weiterführenden Schule nicht mehr ausreichte, beschloss man die Grundschule ins ehemalige Rathaus zu verlegen. So wurde das Rathaus auf der Adolphshöhe aufwändig restauriert und modernisiert, so dass zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 die Grundschule Wallerfangen einziehen konnte.

Im Hauptgebäude des Gebäudekomplexes befinden sich nun acht Klassenräume, ein Lehrerzimmer sowie eine Aula. In dem Nebengebäude sind die Betreuungsräume der Freiwilligen Ganztagsschule und eine Turnhalle untergebracht. Seit dem 2011 steht der Schule in einem zweiten Nebengebäude ein Bistro für die Schüler der Nachmittagsbetreuung zur Verfügung.[116] Das dritte Nebengebäude beherbergt das Wallerfanger Heimatmuseum. Zuvor war hier die Gemeindebücherei untergebracht. Nach einer umfassenden Neugestaltung wurde das Museum am 18. September 2015 wiedereröffnet.

Das eingeschossige ehemalige Rathausgebäude, das seitliche Flügel besitzt, ist mit Eckquaderungen und Keramikfriesen geschmückt. Die Friese umgürten den Bau, und legen sich bügelartig um die obere Sandsteinrahmungen der hochrechteckigen Kreuzstockfenster. Das Portal mit dem Wallerfanger Wappenschild und der lateinischen Zahlen-Inschrift "MDCCCLXXIV" (1874) ist zentral positioniert und wird von jeweils drei Fenstern flankiert. Die beiden Zwerchhäuser an den Seiten öffnen sich im Untergeschoss mit drei Fenstern, wobei ein mittiges Zwillingsfenster von zwei einfachen Fenstern umgeben ist, im Obergeschoss mit einem großen Zwillingsfenster und im Giebel mit einer kleinen Zwillingsfensterluke. Unter der Dachtraufe des Mittelteils sind über den sechs Kreuzstockfenstern jeweils sechs kleine, querrechteckige Zwillings-Kniestockfenster angeordnet. Über dem verschieferten Dach erhebt sich mittig über der Portalachse ein kleiner spitzer Dachreiter mit Uhrengeschoss. In der Zeit des Dritten Reiches hatte man über der Dachtraufe des Portals ein Hakenkreuz angebracht.

An der Rückseite des Gebäudes treten die Zwerchhäuser wesentlich weiter hervor als an der Vorderseite. Darüber hinaus schieben sich aus den Zwerchhäusern an den Außenseite weitere Zwerchhausgiebel, wobei die Zwerchhäuser der Rückseite weiter aus der Flucht der Seitenfassade hervortreten.

Die Schulhäuser sind architektonisch ähnlich wie das Rathaus gestaltet. Sie bestehen jeweils aus einem großen Schulsaal und angegliederter Lehrerwohnung. Die Gestaltung der Schule mit drei getrennten Schulhäusern in der Art einer Pavillon-Schule, war zu ihrer Zeit ein bemerkenswertes Experiment.

Zum aktuellen Rathaus siehe Abschnitt: "Kunst im öffentlichen Raum"

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen und kulturelle Gebäude

 
Wallerfangen, Heimatmuseum

Historisches Museum Wallerfangen

Das Museum auf der Adolphshöhe wurde am 9. März 1983 als Heimatmuseum gegründet, das bereits vom Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz am Ende des 19. Jahrhunderts angedacht worden war. So hatte Liebertz schon im Jahr 1892 begonnen, Erzeugnisse der Wallerfanger Keramikfabrik aufzukaufen, um diese in einem Museum vor Ort auszustellen. Ende des Jahres 1955 übergab er aufgrund seines vorangeschrittenen Alters dem Wallerfanger Verkehrsverein seinen gesamten wissenschaftlichen Nachlass. Der Verkehrsverein wiederum regte im Gemeinderat die Einrichtung eines lokalhistorischen Museums an. Bis zu dessen Realisierung sollte der gesamte Nachlass von Liebertz auf dem Dachboden der Schulsäle auf der Adolphshöhe gelagert werden. Im Januar 1956 wurde im Kreisanzeiger die Bevölkerung dazu aufgerufen, Museumsexponate, vor allem seltene Wallerfanger Geschirrteile, zu spenden. Weitere Schritte wurden allerdings nicht unternommen. Erst im Jahr 1976 fand sich auf Initiative von Hans Neis ein regionalhistorischer Personenkreis zusammen, der den "Verein für Heimatforschung Wallerfangen e. V." gründete. In einem ehemaligen Schulgebäude auf der Adolfshöhe fand man schließlich eine Bleibe für die bisher gesammelten Exponate. Allerdings musste man feststellen, dass der Liebertzschen Keramik-Sammlung in den langen Jahren der Lagerung wesentliche Teile abhanden gekommen waren. Um die keramische Tradition Wallerfangens adäquat darstellen zu können, gründete sich im Jahr 1986 innerhalb des heimatkundlichen Vereins die Arbeitsgemeinschaft "Historische Wallerfanger Keramik". Durch zahlreiche Ankäufe, Schenkungen sowie Leihgaben konnte es möglich gemacht werden, die Keramiktradition des Ortes erstmals zu dokumentieren. Darüber hinaus legte die Historikerin Beatrix Adler zu Beginn der 1990er Jahre einen umfangreichen historischen Überblick über die Geschichte des Wallerfanger Keramikunternehmens und einen Katalog der dort hergestellten Produkte vor.[117]

Im Jahr 2011 renovierte man die Fassade des Gebäudes und passte sie wieder der architektonischen Gestalt des Platzensembles Adolphshöhe an. Nach zweijähriger Umbauzeit von 2013 bis 2015 konnte das Heimatmuseum als Historisches Museum Wallerfangen neu eröffnet werden. Es präsentiert 3000 Jahre Geschichte des Ortes und der Region. Untergebracht in einem ehemaligen Schulgebäude, ist das Museum Teil des denkmalgeschützten Forum-Ensembles „Adolphshöhe“, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand. Vor dem Einzug des Museums war in dem zwischen 1875 und 1876 erbauten Schulgebäude die Gemeindebibliothek untergebracht. Der am 8. November 1976 gegründete Verein für Heimatforschung Wallerfangen e. V. betreut das Historische Museum. Er veranstaltet Vorträge, Begehungen und Exkursionen zu regionalhistorischen Themen. Am ersten Sonntag im Juli organisiert der Heimatverein seit 1990 jährlich auf der Adolphshöhe den Wallerfanger Keramikmarkt.[118][119]

Bauernhausmuseum "Haus Saargau"

Im Ortsteil Gisingen hat der Landkreis Saarlouis ein für den ehemals lothringischen Teil des Saarlandes typisches Lothringer Bauernhaus restauriert und ein Bauernhausmuseum eingerichtet. Der älteste Teil des Hauses, der zwischen 1735 und 1750 erbaut wurde, zeigt historisches Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert. Die Möbelstücke entstammen der Sammlung des lothringischen Heimatkundlers und Priesters Louis Pinck. Integriert im bäuerlichen Museum ist eine Sammlung von Takenplatten aus dem 19. Jahrhundert. Sie sind Zeugnisse des Eisengusses, wie er in zahlreichen Eisengießereien im Saarland und Lothringen ausgeübt wurde.

Hinter dem Bauernhaus befindet sich ein nach historischen Vorlagen angelegter Bauerngarten mit Einzelgehölzen, Heckenfluchten und blühenden Sträuchern. In den einzelnen Beetanlagen findet man Kräuter- und Gewürzpflanzen. An den Garten schließen sich Streuobstwiese mit Bienenvölkern und Schaukasten an. Der Garten gehört zum internationalen Projekt "Gärten ohne Grenzen".[120]

Ehemalige Synagoge

 
Ehemalige Synagoge (heute Neuapostolische Kirche); an der Stelle des Kreuzemblems befand sich ursprünglich das Eingangsportal der Synagoge

Zu den historisch wichtigen Bauwerken zählt die ehemalige Synagoge Wallerfangen in der Gartenstraße 2, Ecke Saarstraße. Sie ist der einzig nach dem Krieg erhaltene und nicht profanierte Synagogenbau des Saarlandes und wird heute als Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche genutzt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird für kulturelle Veranstaltungen im angepassten Rahmen für Konzerte, Vorträge und insbesondere den christlich-jüdischen Dialog Saarlouis genutzt. Der kleine Rechteckbau mit Satteldach, vier rundbogige Fenster und an der Schmalseite ein Rundfenster wurde im Jahr 1893 erbaut.

Emilianusstollen:

Bei dem historischen Stollen handelt es sich um eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse römischen Bergbaues nördlich der Alpen. Im Mittelalter wurde in Wallerfangen Azurabbau zum Zwecke der Gewinnung der Malerfarbe „Azurblau“ (Wallerfanger Blau) betrieben, mit der auch der Nürnberger Maler Albrecht Dürer arbeitete.

Festhalle Walderfingia

Für kulturelle oder politische Veranstaltungen steht die Festhalle "Walderfingia" in der Bungertstraße zur Verfügung.

 
Wallerfangen, Festhalle Walderfingia

Kunst im öffentlichen Raum

Rathausplatz

Nach der Schließung der Steingutfabrik im Ortszentrum von Wallerfangen im Mai 1931 standen die Fabrikgebäude einige Jahre leer, da man sich noch nicht im Klaren war, ob und wie man die Gebäude fortan nutzen könnte. Da sich in der Folgezeit keine Alternativnutzung ergab und die Erhaltung des Areals dem Unternehmen Villeroy & Boch als Besitzer immer größere Kosten verursachte, entschied man sich schließlich für den Abbruch. Im Dezember 1935 begann man mit dem Abriss der ersten Gebäude an der heutigen Rathaus- und Maschinenstraße und verfüllte mit dem Abbruchmaterial die tiefen Keller der Gebäudetrakte. Zunächst sollte jedoch das historische Schloss Warsberg auf dem Firmengelände sowie die übrigen Gebäude an der Haupt- und Hospitalstraße erhalten werden. Da keine anderweitige Verwendung gefunden werden konnte, wurde das Schloss Warsberg allerdings dann auch abgebrochen. Das eingeebnete Areal kaufte anschließend die Gemeinde Wallerfangen auf. Nach Planungen von Gartenbauinspektor Lenzen legte man auf dem ehemaligen Fabrikgelände eine Parkanlage an. Es entstand eine einfache, anspruchslose Anlage mit Rasenflächen, die durch gerade Wege durchschnitten wurden, lockere Strauchgruppierungen und einige Baumanpflanzungen. Der erhöhte Teil des Areals zur Katharinenkirche hin war planiert und durch Treppenanlagen mit dem niedrigeren Teil des Parks verbunden.

Mitte der 1950er Jahre trug sich die Gemeindeleitung mit dem Gedanken hier in zentraler Lage ein neues Schulgebäude oder eine Sportanlage zu erstellen. Zur Findung einer Lösung schrieb die Gemeinde im Jahr 1959 einen städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Neubebauung der Parkfläche aus. Das Programm beinhaltete ein Gebäude für die Kommunalverwaltung und die Polizei mit zugehörigen Dienstwohnungen, ein Kulturhaus mit Saalbau und Gastronomiebetrieb, ein Hotel-Restaurant sowie zwei Geschäftshäuser mit zugehörigen Wohnungen. Den ausgeschriebenen Wettbewerb konnte der Saarlouiser Architekt Karl Hanus für sich entscheiden konnte. In einem ersten Bauabschnitt sollten das Rathaus, das Polizeigebäude und die zugehörigen Dienstwohnbauten erstellt werden. Das Kulturhaus, das Hotel sowie die beiden Wohn- und Geschäftshäuser waren für den zweiten Bauabschnitt vorgesehen. Dieser zweite Abschnitt wurde allerdings nicht mehr umgesetzt.

In der Folge entstand bis zum Jahr 1961 das neue Rathaus sowie ein pavillonartiger Baukomplex für Post, Polizei und Wohnungen. Das Rathaus, das heute unter Denkmalschutz steht, ist als streng axial gegliederter, zweigeschossiger Baukörper gestaltet. Im Obergeschoss schiebt sich risalitartig ein leicht erhöhter Block heraus, der die Baumitte akzentuiert. Er beherbergt den Sitzungssaal und das Trauzimmer. Unter seiner Auskragung befindet sich der Gebäudeeingang. Der im Unter- und Obergeschoss vollständig verglaste Mittelteil wird flankiert von Wandflächen, die mit glasierten Keramikplatten verkleidet sind. Sie erinnern an die ehemals sich hier befindliche Keramikfabrik. Die Seitenansichten des Gebäudes sind durch zwei übereinander liegende Fensterbänder schlicht gestaltet.[121][122] Die Hangabstützung öffnet sich mit großformatigen, aus der Wand hervortretenden Pflanzkübeln und einer Freitreppe.

Die neue, dazugehörige terrassierte Gartenanlage mit Brunnen geht auf den aus Wiesbaden stammenden Saarbrücker Gartenarchitekten Wolfgang Walter zurück. In den Boden ist eine langes, schmales Wasserbassin aus Beton eingelassen, das im rechten Winkel abknickt und sich sowohl in diesem Winkel als auch jeweils an den Enden quadratförmig erweitert. Darin erhebt sich ein zweites Betonbassin, das die Form des unteren Beckens etwas verschmälert aufnimmt und über ihm zu schweben scheint. In den Erweiterungen des oberen Beckens sprüht das Wasser aus zahlreichen, feinen Düsen, die jeweils als quadratisches Feld angeordnet sind. In diesen Bereichen sind die Ränder des oberen Beckens zum Teil abgesenkt und lassen das Wasser als Vorhang in das untere Bassin fließen. Alle Becken sind innen türkisblau gestrichen, um dem fließenden Wasser einen frischen und klaren Effekt zu verleihen. Zusammen mit den Außenanlagen wurde das Rathaus im Juli 2008 unter Denkmalschutz gestellt.[123][124][125]

Unweit der Brunnenanlage von Wolfgang Walter steht seit dem Jahr 1991 in der Grünanlage des Fabrikplatzes eine abstrakte, farbig gefasste Plastik (2,30 × 2,95 × 1,90 m). Entwurf und Ausführung stammen von dem in Meißen und Dresden ausgebildeten Keramiker Andreas-Josef Kutsche. Quader, Würfel, Viertel-, Halb- und Vollzylinder verschränken und verzahnen sich, türmen sich auf zu einer massiven, vielgliedrigen Gestalt, deren Form an einen Tonbrennofen angelehnt ist. Die Glasur in gedecktem Schwarz, Braun, Grün, Blau und Gelb ist so angelegt, dass der Eindruck entsteht, die Plastik sei mit farbigen Fliesen oder Kacheln verkleidet. Zum 200. Jahrestag der Gründung der Wallerfanger Faiencerie wurde die Skulptur von der Gemeinde und dem Verein für Heimatkunde Wallerfangen initiiert, um die Erinnerung an die von Nikolaus Villeroy gegründete Steingutfabrik wachzuhalten, die an dieser Stelle von 1791 bis 1931 in Betrieb war. Unterstützung gab die Firma Villeroy & Boch, Mettlach.[126]

Nikolaushospital

Im Foyer des St. Nikolaus-Hospitals befindet sich ein Wandmosaik mit der Figur des Namensgebers. Der Heilige ist als Bischof mit Mitra und Stab dargestellt. Über der Albe trägt er einen blauen Mantel. Neben ihm steht ein Bottich, in dem drei Knaben hocken. Der Legende nach hat Nikolaus drei Jünglinge zum Leben erweckt, die von einem bösen Wirt zerstückelt worden waren. Das Mosaik setzt sich vorwiegend aus schmalen Rechtecken in den Farben Beige, Blau und Rot zusammen. Goldene Mosaiksteine in Mitra und Stab sowie in Bordüre und Schließe des Mantels beleben die zurückhaltende Farbigkeit. Die Inschrift rechts neben dem Wandbild lautet: "IM JAHRE 1883 STIFTETE ADOLPHE VON GALHAU / DIESES HAUS IM ANDENKEN AN SEINE MUTTER / SOPHIE VILLEROY UND DEREN VATER NICOLAS". Das Wandmosaik (2,45 × 1,35 m) geht auf einen Entwurf des 1963 verstorbenen Bildhauers Albert Johannes Zapp zurück.[127]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli führt der Keramikflohmarkt des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen e. V. Sammler und Aussteller aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen.
  • Alljährlich am 2. Adventswochenende stattfindender Christkindlmarkt auf der Adolphshöhe am alten Rathaus (jetzige Grundschule)
  • Die Partei Die Linke richtet ihren politischen Aschermittwoch jährlich u. a. in Wallerfangen aus.

Bildung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Wallerfanger Schüler noch in verschiedenen Schulgebäuden unterrichtet: in Schulgebäuden auf der Adolphshöhe, in Gebäuden in der Dorfmitte und im Vorgängerbau des jetzigen Pfarrgemeindehaus an der Katharinenkirche. Im Jahr 1953 standen für 13 Schulklassen nur zehn Unterrichtsräume zur Verfügung. So beschloss die Gemeinde den Neubau eines sechszehnklassigen Schulhauses mit Turnhalle in der Bungertstraße. Die Schule, die am 28. April 1958 feierlich eingeweiht worden war, beherbergte nun Grund- und Hauptschule.

Durch zahlreiche Schulreformen, z. B. die Schaffung der damaligen Schulform „Erweiterte Realschule“ durch die saarländische Landesregierung, erlebte die Schule einen immer größeren Zulauf an Schülern. Das Gebäude aus den 1950er Jahren konnte den gewachsenen Anforderungen nicht mehr gerecht werden, sodass der Ruf nach einem eigenen Schulgebäude für die Grundschule größer wurde. Daraufhin restaurierte man das spätklassizistische Bauensemble aus ehemaligem Rathaus mit Schulpavillons auf der Adolphshöhe aus den 1870er Jahren, sodass zu Beginn des Schuljahres 2005/06 die Grundschule Wallerfangen einziehen konnte. Im Hauptgebäude sind nun acht Klassenräume, ein Lehrerzimmer sowie eine Aula untergebracht. Die Nebengebäude beherbergen die Freiwillige Ganztagsschule, die Turnhalle sowie eine Schulmensa.[128]

Kindergärten:

Im Gemeindegebiet gibt es folgende Kindertagesstätten:[129]

  • Kindertagesstätte Ittersdorf
  • Kindergarten Gisingen
  • Katholischer Kindergarten St. Katharina, Wallerfangen

Grundschulen:

Die Gemeinde Wallerfangen betreibt zwei Grundschulen:[130]

  • Grundschule Wallerfangen
  • Grundschule Gisingen

Weiterführende Schule:

An weiterführenden Bildungsmöglichkeiten gibt es in Wallerfangen eine Gemeinschaftsschule:[131]

  • Gemeinschaftsschule "Schule am Limberg", Wallerfangen

Gymnasium:

Die Gemeinde Wallerfangen verfügt selbst nicht über ein Gymnasium. Die nächsten Gymnasien befinden sich in den Nachbarorten Dillingen und Saarlouis

  • Albert-Schweitzer-Gymnasium, Dillingen
  • Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis
  • Robert-Schuhmann-Gymnasium, Saarlouis
  • Gymnasium am Stadtgarten, Saarlouis

Förderschule:

  • Staatliche Förderschule soziale Entwicklung Wallerfangen (gegründet 1964, seit 2011 ist die Johann-Hinrich-Wichern-Schule nach Saarlouis umgezogen)[132]
  • Anne-Frank-Schule, Förderschule Lernen, Saarlouis

Volkshochschule:

Die Gemeinde bietet zahlreiche Kurse zur außerschulischen Weiterbildung an einer Volkshochschule an.[133]

Musikschule:

Die Kreismusikschule Saarlouis betreibt in Wallerfangen eine Außenstelle.[134]

Tagungsstätten:

 
Wallerfangen, Haus Sonnental mit der Kapelle St. Michael

Als Freizeit- und Tagungsstätte bietet das Haus Sonnental in Wallerfangen 48 Zimmer mit 110 Betten, mehrere Tagungsräume, eine Kirche sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Das Hauptgebäude wurde im Jahr 1956 durch das Bistum Trier errichtet. Die sich innerhalb der weitläufigen Anlage des Bildungshauses im Wallerfanger Sonnental befindliche Jugendkirche St. Michael, die nach Plänen des Wadgasser Architekten Hans Rösinger im Jahr 1965 gebaut wurde, ist als verschiefertes Pyramidendach auf quadratischem Grundriss gestaltet. Auf der Spitze der Pyramide erhebt sich ein kupfernes Kreuz. An den vier Seiten öffnet sich das Dach für einen gläsernen Raum, dessen Wände der Saarbrücker Künstler Gero Koellmann in Antik- und Opalglas gestaltete. Bildhauer Günther Oellers aus Linz am Rhein fertigte den Altar des Sakralbaues aus Basalt. Die zeltartige, hölzerne Decke des Innenraumes ist weiß gestrichen und weist wenige bunte Farbakzente auf.[135][136][137][138]

In unmittelbarer Nähe zum heutigen Bildungshaus Sonnental stand bis zu seinem Abriss Anfang der 1960er Jahr ein Gutshof, den Isidor-Charles Pillar de Requin im Jahr 1869 hatte errichten lassen. Die Grundmauern des Anwesens haben den Abriss überstanden. In einem kleinen Nebental des Sonnentales, im sogenannten Mookenloch, befindet sich das ehemalige Forsthaus der Gemeinde Wallerfangen in der Form eines Südwestdeutschen Quereinhauses.[139]

Bibliothek:

Die katholische Gemeinde St. Katharina betreibt eine öffentliche Bücherei im Wallerfanger Pfarr- und Jugendheim.[140]

Religion

Durch archäologische Funde lässt sich belegen, dass bereits im 3. bzw. 4. Jahrhundert n. Chr. Menschen christlichen Glaubens in der unmittelbaren Umgebung lebten.[141] Historisch bedingt ist der Katholizismus in Wallerfangen vorherrschend. Zur Geschichte der Kirchen und Klöster des Ortes Wallerfangen siehe:

Kirchen

Katholische Kirchen existieren in folgenden Ortsteilen:[142][143]

  • St. Katharina, Wallerfangen, 1862
  • St. Michael, Wallerfangen, 1965
  • Wallerfangen, Hospitalkirche St. Nikolaus, 1883-85
  • St. Hubertus, Ihn, älteste Teile aus 12. Jh./um 1500/1616/1726/1836/1846
  • St. Andreas, Gisingen, 1959-60
  • St. Martinus, Ittersdorf, 1703/1828/1927-28
  • St. Remigius, Leidingen, 1530/1742
  • St. Salvator, Sankt Barbara, 1949-54
  • St. Jakobus der Ältere und St. Wendelin, Kerlingen, 1928-30
  • St. Margaretha, Bedersdorf, 1732
  • Unsere Liebe Frau von Lourdes, Düren, 1884-86
  • Maria Königin, Rammelfangen, 1960
  • Kapelle Zur Lieben Frau, Oberlimberg, 1960
  • Wallfahrtskapelle Gekreuzigter Christus, Hof Limberg, 1827

Andere christliche Konfessionen:

  • Neuapostolische Kirche Wallerfangen im Gebäude der ehemaligen Synagoge

Synagoge

Die Entstehung einer jüdischen Gemeinde geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1685 wird eine jüdische Familie aus Wallerfangen genannt, die sich in der neu gegründeten Festungsstadt Saarlouis ansiedelte. Bereits im Jahr 1783 wurden in Wallerfangen und dem benachbarten Beaumarais zusammen zwölf jüdische Familien gezählt. Die in Beaumarais lebenden Juden besuchten einen kleinen Betsaal in Wallerfangen. Im Jahr 1817 wird erstmals eine Synagoge genannt, die damals bereits seit längerer Zeit vorhanden gewesen sei und auch von den in Beaumarais, Felsberg und Niederlimberg lebenden jüdischen Personen besucht wurde. Auch in den folgenden Jahrzehnten blieb Wallerfangen Hauptort der Gemeinden der unmittelbaren Umgebung. Im Jahr 1838 wurde hier eine neue Synagoge im Garten des Herz Kahn gebaut. Die jüdischen Familien lebten überwiegend vom Viehhandel und der Metzgerei. Die Gemeinde blieb im 19. Jahrhundert klein. Die höchste Zahl wurde im Jahr 1895 mit 39 Personen erreicht. Zur Wallerfanger Gemeinde gehörten die in Beaumarais, Felsberg sowie die in Niederlimberg lebenden jüdischen Einwohner. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in Dillingen, nach 1905 auch in Saarlouis beigesetzt.

Nach 1890 stand die alte Synagoge einer Firmenerweiterung des Wallerfanger Betriebes der Firma Villeroy & Boch im Weg. Die Firma übernahm die Kosten für eine neue Synagoge, die 1892 in der heutigen Gartenstraße erbaut und am Sabbat, dem 24./25. Februar 1893 im Rahmen einer Feierlichkeit für den ganzen Ort eingeweiht wurde. Oberrabbiner Dr. Baßfreund aus Trier hielt die Einweihungspredigt, der Synagogenchor aus Merzig und eine Regimentskapelle aus Saarlouis übernahmen die musikalische Umrahmung. Die symbolische Eröffnung des neuen Sakralbaues nahm der Wallerfanger Bürgermeister René von Boch-Galhau vor, nachdem ihm vorher in feierlicher Weise der Schlüssel überreicht worden war. Anlässlich der Feier hatten zahlreiche Wallerfanger ihre Häuser mit Flaggen geschmückt, ein Festzug mit Böllerschüssen zog durch den Ort und ein Feuerwerk wurde abgebrannt. Mehrere christliche Vereine veranstalteten einen Fackelzug zur Feier des Anlasses. Bei der Synagoge handelt es sich um einen einfachen, ca. 10 m langen und 7 m breiten Saalbau mit einem niedrigen Satteldach. Auf der Ostseite befand sich in einer kleinen Nische der Toraschrein. Auf der Langseite sind zwei Fensterachsen mit Rundbogenfenstern. Der ursprüngliche Eingang lag auf der Stirnseite unter einem Rundfenster. Er wurde durch den späteren Besitzer, die Neuapolstolissche Gemeinde, inzwischen verlegt, das Okulusfenster blieb erhalten. Der Putzbau ist mit Eckquadern geschmückt.

Die Gemeinde unterhielt eine Synagoge, eine Religionsschule sowie eine Mikwe in der Kirchhofstraße. Ein Religionslehrer fungierte zugleich als Vorbeter und Tierschächter. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Stelle nicht mehr besetzt, da aufgrund der zurückgegangenen Zahl der Gemeindemitglieder kaum noch Gottesdienste abgehalten wurden. Durch die zurückgegangene Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder war die obligatorische Zehnzahl von jüdischen Männern im Gottesdienst bereits um 1913 nicht mehr erreichbar. Als in den 1920er Jahren zur Wallerfanger Gemeinde nur noch elf Personen gehörten, besuchten diese die Synagoge in Beaumarais.

In den 1930er-Jahren lebten in Wallerfangen nur noch wenige Juden: Moses Kahn mit seiner Frau Rosa und der Adoptivtochter Anneliese in der Sonnenstraße, Gertrud Hanau und ihre Schwester Rosalie Feiner (geb. Hanau) mit Tochter Clementine, die in der Villeroystraße ein Weiß- und Kurzwarengeschäft betrieben, Selma Schömann, die in der Hauptstraße ein Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft führte, Raphael Kahn sowie Josef Deutsch, der als Metzger tätig war und an der Ecke Hauptstraße/Schlachthausstraße wohnte.

Die Synagoge Wallerfangen wurde bereits vor 1935 aufgegeben und zunächst als Lagerhaus benutzt.

Von den in Wallerfangen geborenen bzw. längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen: Clementine Feiner (* 1902, verschleppt ins Warschauer Ghetto, dort verschollen) Gertrud Hanau (* 1863, umgekommen im Ghetto Theresienstadt), Ruth Hirsch (* 1928, verschleppt ins KZ Auschwitz), Rosa Kahn (* 1892, ermordet im KZ Auschwitz), Anneliese Kahn (* 1922, ermordet im KZ Auschwitz), Moses Kahn (* 1877, auf der Flucht in Frankreich von seinen Angehörigen Rosa und Anneliese Kahn getrennt), Simon Kahn (* 1871, umgekommen im Ghetto Theresienstadt), Selma Schömann (* 1881, verschleppt ins Ghetto Piaski, ermordet in Trawniki), Simon Stiefelzieher (* 1896, verschleppt ins KZ Majdanek, dort verschollen)

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Judenverfolgung im Jahr 1945 ließ sich die aus Niedaltdorf stammende Familie von Leo Michel (1893–1967) in Wallerfangen nieder, die in Frankreich die NS-Zeit überlebt hatte. Die Familie wohnte in der Entengasse.

Das ehemalige Synagogengebäude wurde im Jahr 1945 beschlagnahmt und zunächst der Synagogengemeinde Saar zurückgegeben. Im Jahr 1950 wurde das Synagogengebäude durch die Neuapostolische Kirche gepachtet und sechs Jahre später im Jahr 1956 käuflich erworben. Seitdem ist die ehemalige Synagoge Zentrum der Neuapostolischen Kirchengemeinde Wallerfangen. Der Bau steht seit 1990 unter Denkmalschutz. Das Gebäude wurde mehrfach renoviert, zuletzt 2004. Am 25. Februar 2015 wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die letzten jüdischen Gemeindemitglieder am Gebäude angebracht.[144]

Friedhöfe im Ort Wallerfangen

Mittelalterlicher Kirchhof

 
Wallerfangen, Gasthof zum goldenen Schwan um 1890 vor dem Neubau des Jahres 1897 am Ort des alten Wallerfanger Kirchhofes (Archiv des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen e. V.)
 
Wallerfangen, Gasthaus zum goldenen Schwanen (Hauptstraße 26), Historistischer Neorenaissance-Bau des Jahres 1897 anstelle eines barocken Gasthofes, abgerissen 2011 zu Gunsten eines Sparkassengebäudes, Standort des mittelalterlichen Wallerfanger Stadtpfarrfriedhofes
 
Wallerfangen, Archäologische Ausgrabungen am ehemaligen Friedhof der alten Wallerfanger Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul im Jahr 2011

Als im Jahr 1987 das Haus Hauptstraße 28 (neben dem im Jahr 2011 ebenfalls abgerissenen Gasthaus zum Goldenen Schwan gelegen) abgebrochen und sein Hofraum zur Anlage eines Parkplatzes erweitert wurde, kamen beim Anschnitt des dort ansteigenden Geländes große Mengen menschlicher Gebeine zum Vorschein. Nachdem die ursprüngliche Wallerfanger Pfarrkirche ab dem Jahr 1687 mit den übrigen Gebäuden der Festung Walderfingen geschleift worden war, hatte man den Friedhof aufgelassen. Über den Grablegen errichtete man in der Barockzeit den "Gasthof zum goldenen Schwanen".

Das zweigeschossige, siebenachsige Gebäude hatte ein verschiefertes Krüppelwalmdach. Da sich der Gasthof großer Beliebtheit erfreute, war das Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts für die zahlreichen Gäste zu klein geworden. So ersetzte man es im Jahr 1897 durch einen wesentlich größeren, dreigeschossigen Gasthof im Stil der Neorenaissance, wobei allerdings die barocken Gewölbekeller erhalten blieben. Die Fassade war sowohl in der Hauptstraße als auch im Flügel der Villeroystraße sechsachsig angelegt. Die Beletage war hinsichtlich der Raumhöhe und der Fassadengestaltung am reichsten ausgestaltet. Die Gebäudeecke war hier mit einem schmiedeeisernen Balkon sowie einem kleinen Zwerchhaus mit flankierenden Voluten und einer Sprenggiebelverdachung mit zentralem Obelisken akzentuiert. Das historistische Gebäude verfügte über einen Festsaal mit Bühne, wo Familienfeste, Honoratiorentreffen, Fasnachtsveranstaltungen und die jährlichen Kirmesfeierlichkeiten des Ortes begangen wurden. Am 20. Juli 2011 begann man mit dem Abriss des zuvor denkmalgeschützten Gebäudes, um hier eine neue Sparkasse zu errichten und um die Hauptstraße geringfügig zu verbreitern. Vom Verein für Heimatforschung Wallerfangen konnten aus den Trümmern noch die Hausnummer des Gebäudes und die Jahreszahl "1897" geborgen werden.

Unmittelbar nach dem Abriss des traditionsreichen Gasthofes zu Gunsten eines puristischen Neubaues der Kreissparkasse Saarlouis wurden bei archäologischen Grabungen durch das Landesdenkmalamt des Saarlandes sowohl die Fundamentreste der Südostpartie der mittelalterlichen Wallerfanger Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul als auch weit über fünfzig Grablegen des ehemaligen Kirchhofes aus einem vermuteten Zeitraum von 1000 Jahren sowie zahlreiche weitere Fundgegenstände entdeckt. Der innere Bereich des früheren Wallerfanger Kirchengebäudes wurde einer stadtarchäologischen Untersuchung nicht unterzogen. Bereits im Jahr 1937 hatte man im Areal eine Grablege aus dem Jahr 1629 entdeckt.

Das Areal des ehemaligen Kirchhofes wurde im Jahr 2011 nur in einem kleinen Bereich systematisch untersucht. Die Grablegen wiesen zahlreiche Überlagerungen auf, sodass man vermuten kann, dass beim Ausschachten neuer Gräber ältere Bestattungen gestört worden waren. Die Arme der Toten waren oft in Gebetshaltung angewinkelt. Zahlreiche Grablegen wiesen Grabbeigaben wie Totenkronen (Grabbeigabe für Kinder und jung verstorbene Ledige), Reste der Totentracht, Schmuck sowie Rosenkränze und Medaillen auf. Eine Gewandspange konnte der Karolingerzeit zugeordnet werden. Keramikscherben datieren von der späten Bronzezeit über die römische Kaiserzeit und das Mittelalter bis in die Neuzeit hinein. Ein Model einer Ofenkachel mit einer Kampfszene datiert aus der Renaissance. Von den etwa 100 Münzfunde von der römischen Zeit bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts ragt eine besonders gut erhaltene Silbermünze des Trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hervor. Ebenfalls gefunden wurde ein Kopfteil einer spätbronzezeitlichen Gewandnadel sowie ein Teil eines Tongefäßes, beide aus der Zeit um 1000 v. Chr.[145][146][147][148][149][150][151][152]

Im Zuge der Wiederbesiedelung Wallerfangens ab dem Jahr 1705, gehörte der Ort zur Pfarrei St. Peter und Paul des mit der Festungsstadt Saarlouis entstandenen Dorfes Beaumarais. Die Verstorbenen der Orte Wallerfangen, Niederlimberg und St. Barbara mussten seit der Auflassung des Wallerfanger Friedhofes in Beaumarais beigesetzt werden. Da der Transport der Toten nach Beaumarais beschwerlich war, legten die Wallerfanger um das Jahr 1786 vor dem Westeingang der von der Schleifung des Jahres 1687 verschont gebliebenen Augustinerklosterkirche, dem Ort der heutigen Pfarrkirche St. Katharina, einen neuen Friedhof an.

Pestfriedhof

Für die Seuchentoten des 17. Jahrhunderts hatte man ab dem Jahr 1635 außerhalb der Stadtmauern einen provisorischen Friedhof angelegt. Er befand sich auf dem Eckgrundstück zwischen der Haupt- und der Estherstraße. Ein Pestkreuz erinnert noch heute an die von den Seuchen dahingerafften und hier bestatteten Wallerfanger. Das heute Kreuz wurde von Nicolas Adolphe de Galhau errichtet. Er ließ das ursprünglich schmale Hochkreuz um eine Nische und einen Sockel ergänzen. In die Nische stellte er eine Pietà-Darstellung. Bei der Errichtung des Kriegerdenkmals im Jahr 1932 wurde das Kreuz in die Anlage miteinbezogen. Damals meißelte man auch die Jahreszahlen 1635-1638 ein. Nachdem das Pietá-Bild durch Vandalismus in der Nachkriegszeit zerstört worden war, stellte man zunächst ein Schöntatt-Bild (Mater Ter Admirabilis) in die Nische. Aktuell ist wieder eine Pietà-Darstellung in der vergitterten Nische zu sehen.[153]

In der Nähe des Kriegerdenkmals für die toten Soldaten des Ersten Weltkrieges wurde im Jahr 1956 mit finanzieller Unterstützung der Regierung des Saarlandes unter Ministerpräsident Hubert Ney das Ehrenmal der Gemeinde Wallerfangen für die Gefallenen beider Weltkriege des 20. Jahrhunderts errichtet. Sieben Stufen führen auf eine Plattform, auf der das Denkmal steht. Ein hoher Pfeiler aus rotem Granit (Mittelstele: 5,20 × 1,10 × 0,50 m) nennt an seiner Vorderseite auf einem hervortretenden und erhöhten Vorsprung die Jahreszahlen und die Inschrift "DEN GEFALLENEN / ZUR EHR / DEN LEBENDEN / ZUR MAHNUNG". Zur Ehrenbezeugung sind ein bronzener Palmwedel und ein "Eisernes Kreuz" appliziert. Zwei kleinere Stelen (seitliche Stele je: 1,00 × 0,32 × 0,32 m) mit eingravierten lateinischen Kreuzen flankieren neben dem Stufensockel die hohe Stele. Die Ausführung übernahm ein Steinmetzbetrieb aus Fürstenhausen. Der Urheber des Denkmals ist unbekannt.[154]

Kapuzinerklosterfriedhof

 
Wallerfangen, Villeroysches Rentamt, Ort des ehemaligen Kapuzinerklosterfriedhofes

Beim Bau des Villeroysche Rentamtes, auf dem Eckgrundstück zwischen Haupt- und Sonnenstraße (Zillkens Eck), wurde ein weiterer historischer Begräbnisplatz entdeckt. Am Aufstieg zum Limberg, nahe der Saarengt am heutigen Schloss Villeroy, mussten um 1900 mehrere ältere Bauernhäuser abgebrochen werden. Beim Aushub fand man größere Mengen menschlicher Gebeine. Vermutlich handelte es sich dabei um den Friedhof des Kapuzinerklosters, das von 1628 bis 1692 an Stelle des heutigen Schlosses Villeroy stand. Bei Ausschachtungsarbeiten im Jahr 2008 an einem Neubau hinter dem Villeroyschen Rentamt stießen Bauarbeiter wiederum auf menschliche Gebeine. Im Rahmen einer Sicherungsgrabung ergruben Archäologen zahlreiche Skelette. Eine Datierung der Funde konnte nicht erfolgen.[155]

Am Areal des ehemaligen Rentamtes beginnt der Kreuzweg zum Limbergplateau.

Gemeindefriedhof

 
St. Katharina (Wallerfangen), Blick zur Kirche vom heutigen Friedhof aus

Der heutige Friedhof Wallerfangens entstand im Jahr 1853 zwischen dem Lumpenbach und der Kirchhofstraße am Fuß des Limbergs auf der Gemarkung des heute mit Wallerfangen zusammengewachsenen Ortes Niederlimberg. Da das Gelände zum Lumpenbach abschüssig verläuft, musste der Höhenunterschied in Terrassen aufgefangen werden. Nach zwei Erweiterungen in Richtung des Sonnentales im Jahr 1958 (ca. 47 × 53 m) und 1986 besteht der Friedhof heute aus drei Teilen und weist insgesamt den Grundriss eines lang gedehnten Rechteckes auf. Die kleine ehemalige Friedhofskapelle aus den 1920er Jahren befindet sich am südlichen Rand des ältesten Teiles der Begräbnisanlage. Sie wird seit dem Jahr 1961 als Wirtschaftsraum genutzt.

Eine neue Leichenhalle wurde mit der Friedhofserweiterung des Jahres 1958 erbaut und im Jahr 1996 erweitert, unterkellert sowie auf ein neues Betonpfahlfundament gestellt.[156]

Im Jahr 2013 errichtete die Gemeinde Wallerfangen auf dem Friedhof an der Stelle einer verwitterten früheren "Heldengedenkstätte" mit 27 Grablegen eine neue Gedenkstätte für die in den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts getöteten Wallerfanger Soldaten und Zivilpersonen. Die Kosten betrugen 31.000 €.[157][158]

Die moderne Gedenkstätte wurde von der Saarlouiser Bildhauerwerkstatt Uwe Hassdenteufel & Willi Kasakow ausgeführt. Die Aufschrift des Steines lautet: „Zum Gedächtnis unserer im Kriege 1914 – 1918 gefallenen Söhne.“ Darunter befinden sich die Namen von 18 Wallerfangern, die als Soldaten im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Die Liste beginnt mit Willi Witzmann (gestorben am 26. November 1914) und endet mit Gustav Östreicher (gestorben am 10. Dezember 1918). Die historisierende Heldengedenkstele (heller Sandstein aus Luxemburg; Gewicht: 2,6 Tonnen) scheint von einem Säge- oder Schwertblatt aus rostrot oxydiertem Cortenstahl demoliert zu werden. Abgeschlagene Stücke der "Heldengedenkstätte" haben die Bildhauer am Boden der Grünanlage positioniert. Jedes der Trümmerstücke trägt Namen von Wallerfanger Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Um die Individualität jedes Getöteten auszudrücken, haben die Bildhauer jeden der neun Namen in einer anderen Schrift eingemeißelt. Die mit einem Stahlrahmen abgegrenzte Fläche der Anlage ist 8,2 mal 4,9 Meter groß und bepflanzt. Der Wallerfanger Pfarrer Herbert Gräff segnete die neue Gedenkstätte für die Wallerfanger Opfer der beiden Weltkriege im Rahmen einer Feier im April 2014 ein. Die moderne Gedenkstätte soll den Pathos der Kriegergedenkstätten der 1920er Jahre in Frage stellen und zum Nachdenken über Tod, Zerstörung und Elend aufrufen.

Religiöses Brauchtum

Limbergprozession

 
Kloster auf dem Limberg, Carte des environs de Sarrelouis, 1765 (Städtisches Museum und Stadtarchiv Saarlouis)
 
Kapelle auf dem Limberg, erbaut 1827 durch Louis Villeroy
 
Scheune des Hofgutes auf dem Limberg, Reste der ehemaligen barocken Kalvarienberg-Wallfahrtskapelle
 
Wallerfangen, Limberg, Kreuzweg mit neogotischer Kreuzigungsgruppe von 1840
 
Wallerfangen, Limberg, Wallfahrtskapelle
 
Wallerfangen, Limberg, Blick ins Innere der Wallfahrtskapelle, Altarstipes mit Lothringerkreuz und flankierenden französischen Lilien
 
Wallerfangen, Limberg, Wegekreuz von 1810 mit Relief der Heiligen Familie im Sockelbereich zur Erinnerung an ein Unglück von einem Forstbeamten gestiftet; sogenannter "Großer Herrgott"
 
Wallerfangen, Kreuzwegstation am Limberg; Die Limbergpilger legen nach Verrichtung eines Gebetes aus kleinen Ästen gebildete Kreuze nieder.
 
Wallerfangen, Kreuzweg am Limberg, Marianischer Gedenkstein mit der Darstellung der Muttergottes von der "Wundertätigen Medaille"

Die erstmals für das Jahr 1687 dokumentierte Limbergprozession der neuvermählten Paare der Pfarreien St. Ludwig und St. Peter und Paul in Beaumarais fand jedes Jahr am ersten Fastensonntag statt. Der Zug wurde vom Saarlouiser Maire, den Schöffen, sowie den ehemaligen Maires angeführt. Es folgten die Neuvermählten und eine große Menge von Zuschauern. Die jungen Paare, die unter Androhung einer Strafzahlung von zwei Franken an der Teilnahme der Prozession verpflichtet waren, trugen Strohbündel, die sie am Gipfel des 343 m hohen Limberges in Form des Lothringer Kreuzes aufstellten. Das Paar, das als letztes die Ehe geschlossen hatte, durfte abends das Strohkreuz anzünden. Die erste Station der Wallfahrt war der Platz des früheren Wallerfanger Kapuzinerklosters in der Wallerfanger Engt, heute der Standort des Villeroyschen Schlosses. Anschließend zog die Prozession weiter auf den Berg. Die Neuvermählten entrichteten der Stadtverwaltung von Saarlouis eine Geldgebühr, dem Förster auf der Siersburg eine Kanne mit Wein, ein Weißbrot und einen Hering und zahlten dem Herzog von Lothringen eine kleine Steuer. Die Wallfahrt der Neuvermählten wurde in dieser Form im Jahr 1741 abgeschafft. Der Brauch dürfte ein älterer Wallerfanger Volksbrauch gewesen sein, den man dann nach Saarlouis übertrug.[159]

Der Saarlouiser Festungsgouverneur Thomas de Choisy hatte bereits im Jahr 1680 eine Kapelle auf dem Limberg für Bauarbeiter und Soldaten der zu errichtenden Festungsstadt bauen lassen, in der heilige Messen durch einen Karmeliterpater abgehalten wurden, doch bereits seit dem Mittelalter hatte hier ein von Mönchen betreutes Kirchlein gestanden. Der Limberg wurde von Choisy als Steinbruch für die Festung Saarlouis benutzt. Die Bauarbeiter waren in Baracken auf dem Berg untergebracht. Am 31. August 1682 gab die erzbischöfliche Behörde in Trier die Erlaubnis zur Benediktion einer neuen Kapelle auf dem Limberg, die durch Franziskanereremiten betreut wurde. Mit dem Ende der Festungsarbeiten wurde die Bauarbeitersiedlung auf dem Limberg mitsamt der behelfsmäßigen Kapelle abgebrochen. Allerdings errichtete man auf Initiative eines Einsiedlers und verschiedener Saarlouiser Bürger auf dem Limberg eine steinerne Kapelle, die von der Pfarrei Itzbach (1937 in Siersburg umbenannt) bzw. Rehlingen betreut wurde.[160]

In den Jahren 1722 bis 1727 fertigte der Metzer Steinbildhauer Pierrar de Corail mit seinen Gesellen im Auftrag des Eremiten Claude Virion eine Kalvarienberg-Anlage mit zunächst sieben, dann acht Fußfall-Stationen, die am Fuß des Limberges mit einer Ölbergszene begann und auf dem Gipfel des Berges mit einer Heilig-Grab-Kapelle endete. Die steinernen Figurengruppen waren in annähernder Lebensgröße ausgeführt.

Die Einsiedelei auf dem Limberg schloss sich in Regel und Lebensweise der deutschen Kongregation der Eremitenbrüder vom heiligen Johannes dem Täufer an. Alle drei Jahre führte die Trierer erzbischöfliche Behörde eine Visitation der Limberger Eremitage durch.[161][162] Die Heilig-Grab-Kapelle wurde in den Jahren 1738 bis 1741 um eine Muttergotteskapelle mit Gartenanlage erweitert. Der Sakralbau verfügte über drei Altäre (Muttergottes-Hochaltar, Nebenaltäre für den hl. Josef und den hl. Antonius), Beichtstühle, eine Glocke, ausreichende Vasa sacra sowie Paramente. Unter dem Hochaltar der Kapelle befand sich in einer Krypta das Heilige Grab. Allerdings scheint die Kapelle, die sich zunehmend zu einer Wallfahrtskapelle entwickelte, nie geweiht worden zu sein. Patroziniumsfest der Kapelle war der 16. April. Zusätzlich befand sich in einiger Entfernung zur Kapelle eine Statio, die der heiligen Maria Magdalena gewidmet war. In dieser Statio war eine angeblich wundertätige Quelle gefasst, die von Mädchen und Witwen aufgesucht wurde, um einen Ehegatten zu erbitten. Als Opfergaben ließ man diesbezüglich kleine Holzkreuze an der Quelle zurück.[163] Da sich der Weg von Itzbach bis zum Oberlimberg für den betreuenden Priester als zu weit herausgestellt hatte, versahen die Wallerfanger Augustinerchorherren zunehmend die gottesdienstlichen Handlungen.

Patronatsherr der Kapelle war laut Visitationsprotokoll des Jahres 1741 der Herzog von Lothringen und vormalige König von Polen, Stanislaus I. Leszczyński, der am 30. Juni 1751 die unbeschuhten Karmeliter der lothringischen Ordensprovinz zur Seelsorge auf den Limberg berief.[164] In der Eremitage wurde mit Zustimmung der bischöflichen Behörde in Trier vom 29. August 1759 ein kleines Hospiz eingerichtet, das von zwei Patres und einem Laienbruder betreut wurde. Der Trierer Erzbischof Franz Georg von Schönborn gab der Anlage den Titel "Maria vom Berge Karmel". Patroziniumstag dieser Kapelle war nun der 16. Juli, das Fest Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel, das sogenannte Skapulierfest.

Der Klosterbau auf dem Limberg war an die Nordseite der Kirche angebaut. Er war unterkellert und erhob sich über zwei Stockwerke. Reste der Kapelle haben sich bis heute in der Hofscheune des ehemaligen Gutshofes bei der Kapelle des Jahres 1827 erhalten. Die Krypta unter der Scheune wurde bei einer Neueindeckung des Scheunendaches in den 1970er Jahren von den Bauarbeitern zu großen Teilen mit Ziegelschutt verfüllt, sodass man sie heute nur noch gebückt begehen kann.

Für das Jahr 1783 berichtet der Itzbacher Pfarrer Motte, dass es bei den Wallfahrten am Josefstag (19. März), an Mariae Verkündigung (25. März) sowie an Mariae Geburt (8. September) im Anschluss an die Wallfahrten vermehrt zu Ausschweifungen "zum Verderben der Jugend beiderlei Geschlechts und zum Ärger des Guten" gekommen sei.[165] Im Jahr 1784 gaben die Karmeliter die Niederlassung auf dem Limberg aus Mangel an geeignetem Ordensnachwuchs auf und die Anlage ging mit Wirkung vom 18. Dezember 1788 durch königlichen Erlass Ludwigs XVI. in die Obhut des Franziskanerklosters in Sierck über, das im Jahr 1627 gegründet worden war und zur Kölnischen Ordensprovinz gehörte. Doch bereits seit dem Jahr 1785 hatten die Siercker Mönche die Limberger Kapelle seelsorglich betreut.

Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Anlage auf dem Limberg mit einer Fläche von etwa 10 Morgen im Jahr 1791 enteignet und verpachtet und die Mönche wurden vertrieben, wobei der Pächter Poligny aus Niederlimberg die Kapelle für Pilger offen ließ. Dagegen schritt die revolutionäre Distriktsverwaltung ein und verkaufte das Areal am 16. März 1792 für 3500 Livres an die Gebrüder Antonius und Matthias Capitaine aus Felsberg, die die Gebäude verkommen ließen und die Ländereien weiterveräußerten. Während des antikirchlichen Kampfes der Französischen Revolution wurden die acht Skulpturengruppen des Pierrar de Corail und seiner Schüler von Revolutionsaktivisten zerschlagen. Die Trümmer befinden sich nach einer Sicherung im Jahr 1930 noch heute auf dem Limberg. Skulpturen der schlafenden Jünger werden im Villeroyschen Gutshof auf dem Limberg aufbewahrt, die übrigen Jünger und eine Pietà-Darstellung in der Scheune auf dem Limbergplateau. Auf dem Torso der Muttergottes ist noch die Inschrift "Corail fecit 1722" erkennbar. Die zerstörte Gruppe der schlafenden Jünger Jesu hatten Corails Schüler in den Jahren 1726/1727 gefertigt.[166] Die Wallerfanger Gewannnamen "Beim Kloster" sowie "Kapellenberg" erinnern in ihrer Namensgebung bis heute an die religiöse Geschichte des Ortes.

Die Ordensprovinz gab den Anspruch auf die Anlage allerdings auch noch in der Revolution nicht auf und ernannte weiterhin Obere: bis 1794 war dies Pater Ananias Helbron aus Hilbringen und im Jahr 1797 wurde Pater Chrysostomus Jansen aus Oberleuken ernannt. Im Jahr 1802 löste man die Ordensprovinz selbst auf.

Erst im Jahr 1827 ließ Louis Villeroy die heute noch bestehende Kapelle für sein Hofgut auf dem Limberg errichten. Im Jahr 1840 wurde durch die Familie von Louis Villeroy ebenfalls ein neuer Kreuzweg errichtet.[167][168][169][170] Zwischen der neunten und zehnten Kreuzwegstation steht eine neogotische Kreuzigungsgruppe. Im Kriegswinter 1944/1945 wurde die Skulpturengruppe bei den schweren Kämpfen zwischen der deutschen Wehrmacht und der US-Armee stark beschädigt.[171] In neogotischer Rahmung ist auf dem Sockel des Kruzifixus eine weiße Marmortafel angebracht. Ihre französische Inschrift, die sich an Mt 11,28 EU orientiert, lautet: "Venez à moi vous qui êtes affligés MDCCCXXXX" (dt. Übersetzung: Kommt zu mir, die ihr betrübt seid, 1840.) Die Kreuzigungsszene thematisiert eine Stelle der Passionsgeschichte nach dem Johannesevangelium (Joh 19,25-27 EU):

„Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“

Während die Mutter Jesu mit ineinandergreifenden Fingern in Hüfthöhe im Schmerz versunken zu Boden blickt, wendet sich der gekreuzigte Jesus ihr zu. Der neben dem Kreuz stehende jugendliche Jünger, der in der christlichen Tradition mit dem Lieblingsjünger Johannes identifiziert wird, schaut mit leidvollem Blick zu Jesus auf und hat die Hände vor seiner Brust gefaltet.

Ein weiteres steinernes Kreuz, der sogenannte "Große Herrgott", steht auf dem Plateau des Limberges am Waldweg von Oberlimberg zur Limbergkapelle. Das in den Stilformen des späten Barock im Jahr 1810 errichtete Wegekreuz wurde der Überlieferung nach von einem Forstbeamten errichtet. Er soll im Wald auf dem Limberg ein Wolffangeisen ausgelegt haben, das unglücklicherweise hier einem Familienmitglied zum tödlichen Vergängnis wurde.[172] Der Sockel des Wegekreuzes zeigt ein Relief der Heiligen Familie beim sogenannten Heiligen Wandel. Die Darstellung der Heiligen Familie könnte sich auf das zerstörte Familienglück des Forstbeamten beziehen. Oberhalb der Sockelmensa hält ein Putto eine volutenflankierte Banderole mit der Inschrift "O crux ave spes unica" (dt. Übersetzung: Sei gegrüßt, oh Kreuz, du einzige Hoffnung). Das Wegekreuz "Großer Herrgott" wurde im Jahr 1979 restauriert.

Bis zum heutigen Tage ziehen zahlreiche Menschen traditionell am Karfreitag auf den Limberg. Der knapp zwei Kilometer lange Herrgottsweg hoch zur Kapelle wird von Kreuzwegstationen gesäumt. Die Gläubigen basteln aus Zweigen kleine Kreuzchen und legen sie am Fuße der Stationen nach der Verrichtung von stillen Gebeten nieder. Anschließend stärken sich die Pilger am Gipfel des Berges mit Quarkbroten ("Kässchmieren") oder Kartoffelpuffern („Grumbeerkeïchelcha“). Beim Verzehr der Karfreitagspeisen darf in Rücksicht auf den Todestag Jesu Christi keine Musik gespielt werden.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Antike

In der Antike bildete die gallo-römischen Siedlung Contiomagus, heute Pachten auf der Wallerfangen gegenüberliegenden Saarseite den Kreuzungspunkt der Fernstraßen Metz-Mainz und Trier-Straßburg. Unmittelbar saarabwärts des Kastells von Contiomagus befand sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine Saarfurt. An dieser Stelle unternahmen die US-amerikanischen Truppen im Kriegswinter 1944/45 auch den Übergang über die Saar. Die 90. US-Infanteriedivision konnte in der Nikolausnacht (5./6. Dezember) 1944 frühmorgens die Hochwasser führende Saar zwischen der Wallerfanger Brücke und Rehlingen an vier Stellen mit Sturmbooten überqueren und einen Brückenkopf bilden. Im Laufe des Tages gelang es den US-Amerikanern darüber hinaus, einen provisorischen Fußsteg über die Saar zu schlagen.

Die Trasse der Römerstraße von Metz nach Mainz lief durch das Niedtal und überquerte bei Contiomagus die Saar, um im weiteren Verlauf an den Ufern der Prims und der Theel über Lebach und Tholey an den Rhein zu führen. Im Jahr 244 n. Chr. wurde der Saarübergang durch den Bau einer Holzbrücke bei Contiomagus verbessert. Die Straße von Trier nach Straßburg teilte sich bei Zerf. Die südliche Trasse traf bei Beckingen auf das Saartal und ging über Contiomagus und Saarbrücken nach Straßburg, während die nördliche Trasse über Tholey und Schwarzenacker verlief, um sich dann wieder mit der Saartalroute zu vereinigen. Beide Trassen waren über die Querverbindungen Contiomagus-Tholey und Saarbrücken-Schwarzenacker miteinander verbunden.

Mittelalter und frühe Neuzeit

Zur Kontrolle der Fernstraßenkreuzung wurde im Mittelalter, vermutlich um 1100, die Siersburg gebaut. In der frühen Neuzeit führte ein Fernhandelsweg von Italien nach Flandern am Limberg entlang. Der Weg führte von Mailand über Straßburg nach Saarbrücken, verließ das Saartal am Fuße der Siersburg, überquerte die Niedbrücke bei Siersdorf, lief über Sierck an der Mosel nach Luxemburg und von dort über Brüssel an die untere Schelde.[173]

Auf der rechten Saarseite lief durch Dillingen die mittelalterliche Straße, die Saarbrücken über Fraulautern mit Trier verband.

Darüber hinaus führte eine Straße aus dem Tal der lothringischen Seille über Wallerfangen nach Dillingen. Auf dieser Straße wurde Holz von der oberen und mittleren Saar, Salz aus Château-Salins und Dieuze sowie Kohle aus der Umgebung von Saarbrücken transportiert.[174]

Straßenverkehr

Wallerfangen ist über mehrere Autobahnanschlussstellen an das nationale und internationale Fernstraßennetz angebunden. Dies geschieht über die A 8 und die A 620. Über die B 405 besteht ab Ittersdorf eine direkte Verbindung nach Frankreich.

Eisenbahn

Die nächsten Bahnhöfe sind:

Der Hauptbahnhof Saarlouis und der Bahnhof Dillingen/Saar sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Wallerfangen aus zu erreichen.

Bis zum Jahr 1955 hatte Wallerfangen noch einen eigenen Bahnanschluss. Im Jahr 1894 hatte der Saarlouiser Stadtrat beschlossen, eine normalspurige, dampfbetriebene Kleinbahn von Wallerfangen über Saarlouis nach Ensdorf zu bauen. Mit dieser Bahn sollte die Wallerfanger Steingutfabrik über Saarlouis an die Saarstrecke zwischen Trier und Saarbrücken angebunden werden. Der Vertrag zur Herstellung der Bahnverbindung wurde am 7. April 1894 unterzeichnet. Die Genehmigung der königlich-preußischen Regierungsbehörde in Trier erging am 10. Dezember 1895. Die Bauarbeiten für die 10,17 km lange Strecke von Ensdorf nach Wallerfangen begannen am 1. September 1896. Der erste Zug verkehrte am 28. Juli 1897, die allgemeine Inbetriebnahme erfolgte am 1. August 1897.

Zum Zeitpunkt des Betriebsbeginnes besaß die Kleinbahn zwei Lokomotiven der preußischen Bauart T 2. Darüber hinaus verfügte die Kleinbahn über drei zweiachsige Personenwagen, einen Postwagen, vier Güterwagen sowie zwei Spezialwagen. Durch eine dritte Lokomotive seit dem Jahr 1910 konnte man den Güterverkehr vom Personenverkehr trennen. Im Jahr 1921 elektrifizierte man die Strecke. Nur die Strecke vom Bahnhof Wallerfangen bis zur Steingutfabrik blieb weiterhin dampfbetrieben. Im Jahr 1930 stellte man den Güterverkehr vom Kleinbahnhof zur Fabrik ein. Der gesamte Bahnbetrieb wurde im Jahr 1955 aufgegeben.

Die Betriebsführung der Strecke unterstand zunächst der Berliner Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft Vering & Waechter. Am 16. Februar 1899 wurde die Strecke von der Deutschen Eisenbahnbetriebsgesellschaft übernommen, die den Betrieb im Jahr 1918 an den Landkreis Saarlouis abgab.

Das Bahnhofsgebäude, das sich bis heute in der Wallerfanger Hauptstraße erhalten hat, ist ein zweigeschossiger Ziegelbau mit drei Fensterachsen. Im Untergeschoss sind die Fenster mit Sandsteingewänden rundbogig, im Obergeschoss hochrechteckig. Das Gebäude wird von einem Satteldach gedeckt, dessen ursprüngliche Ortgangverzierung nicht mehr erhalten ist. Die vorderen rundbogigen Portale sind nicht mehr zugänglich. Der seitliche Eingang zeigt noch einen kleinen, sattelgedeckten Vorbau. Die kleine Güterbahnhofshalle in Sichtfachwerk wurde entfernt.[175]

Vor dem Bau der Eisenbahn in Wallerfangen war man hinsichtlich des Transportes auf Pferdefuhrwerke angewiesen. Eine Wechselstation für 20 Pferde befand sich in einem heute noch bestehenden Haus aus dem Jahr 1843 in der Hauptstraße (heute Hauptstraße 34). In dem Gebäude wurde auch ein Gasthaus betrieben.[176]

Saarbrücke

Verzögert durch den Ersten Weltkrieg konnte die erste Saarbrücke zwischen Wallerfangen und Dillingen erst im Jahr 1929 durch Sir Ernest Wilton, den britischen Präsidenten der Regierungskommission des Saargebietes, dem Verkehr übergeben werden.[177]

Öffentlicher Personennahverkehr

Das Gemeindegebiet ist durch mehrere Linien der Kreisverkehrsbetriebe vernetzt und mit dem Umland verbunden. Hinzu kommen einige Bahnbuslinien.

Flughäfen im näheren Umkreis

 
Flugplatz im Wallerfanger Ortsteil Düren

In einem Radius von 100 km finden sich mehrere Flughäfen, von denen besonders erwähnenswert sind:

Schiffsverkehr

Die nächstgelegene, wirtschaftlich nutzbare Schifffahrtsstraße ist die Saar. Der benachbarte Saarhafen Saarlouis/Dillingen weist einen Güterumschlag von mehr als drei Millionen Jahrestonnen auf. Er wurde im Jahr 1988 eröffnet.[178]

Der historische Wallerfanger Saarhafen lag in der Wallerfanger Saarengt (heute Saaraltarm). Bis zum Jahr 1929 gab es in Wallerfangen keinen Brückenübergang über die Saar nach Dillingen und Pachten. Die nächste Saarbrücke befand sich in Saarlouis. So mussten bis zum Bau der Wallerfanger Saarbrücke im Jahr 1929 die Menschen per Fähre die Saar überqueren.[179] Mit dem Bau der Saarbrücke wurde die Infrastruktur Wallerfangens wesentlich verbessert. Nun stand eine günstigere Verbindung zum Dillinger Bahnhof und zu den Produktionsanlagen der Dillinger Hütte zur Verfügung.

Wirtschaft

Die wichtigsten Arbeitgeber in der unmittelbaren Umgebung Wallerfangens sind der Stahlindustrie sowie metallverarbeitenden Betrieben und dem Handwerk zuzuordnen. Beispiele dafür sind die Dillinger Hütte, die Bartz-Werke, die Dillinger Fabrik gelochter Bleche sowie die NEMAK-Alugießerei. Die Automobilbranche ist mit den Ford-Werken auf dem Saarlouiser Röderberg vertreten. In der Genussmittelindustrie sind die Werke der Firma Trumpf Schokolade in Fraulautern und Saarwellingen zu nennen. Zahlreiche Arbeitsplätze bieten auch verschiedene Einzelhandelsunternehmen. Die Arbeitslosenquote des Landkreises Saarlouis betrug im April 2016 5,4 %.[180]

Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wallerfangen mit etwa 160 Mitgliedern setzt sich aus vier Löschbezirken zusammen:[181]

  • Löschbezirk 1: Wallerfangen
  • Löschbezirk 2: Mitte
  • Löschbezirk 3: Ittersdorf
  • Löschbezirk 4: West

Die Feuerwehr unterhält seit 1951 einen Spielmannszug. Ab 1972 nahm man auch weibliche Mitglieder auf.[182]

Im 17. Jahrhundert organisierte man in Wallerfangen erstmals eine Feuerlöschtruppe. Die heutige Freiwillige Feuerwehr gründete sich auf Gemeinderatsbeschluss vom 14. März 1822 am 3. Juni 1822. Die erste Uniformierung erfolgte im Mai 1851. Nach zwei großen Bränden in der Gemeinde in den Jahren 1878 und 1879 entschloss man sich am 29. Mai 1879, die kommunale Löschtruppe mit der Werkfeuerwehr der Steingutfabrik zusammenzulegen. So konnte man nach der Vereinigung drei Löschzüge aufstellen. Das Spritzenhaus befand sich nun gegenüber dem Eingang der Steingutfabrik. Zur Bereitstellung von Löschwasser wurde auf Initiative von Nicolas Adolphe de Galhau hin eine Wasserleitung mit Hydranten verlegt. Im Jahr 1981 errichtete man ein neues Feuerwehrhaus in der Sportplatzstraße.[183]

Medizinische Versorgung

 
Wallerfangen, Krankenhauskapelle im neoromanischen Stil mit bauzeitlicher Ausmalung

Krankenhäuser, Seniorenheime, Sozialdienstleister

  • St. Nikolaus Hospital (Fachklinik für Geriatrie und Psychiatrie)
  • Sophienstiftung Wallerfangen (St. Nikolaus-Hospital, Kinderheim, Altersheim)
  • Wallerfanger Haus Christophorus der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung)

Darüber hinaus befinden sich im Nachbarort Saarlouis zwei Kliniken:

  • Marienhausklinikum St. Elisabeth
  • Krankenhaus des DRK

Rotes Kreuz

Aus der im Jahr 1901 gegründeten Sanitätskolonne Wallerfangen entwickelte sich nach dem Ersten Weltkrieg der Ortsverein des Roten Kreuzes. Im Jahr 1937 schloss sich der im Jahr 1925 gegründete "Vaterländische Frauenverein" unter seiner Ortsvorsitzenden Martha von Papen an. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Verein nach Schlangenbad und Bad Schwalbach verlegt. Von dort aus wurden die männlichen Vereinsmitglieder an mehreren Frontabschnitten, die weiblichen Mitglieder in Feld- und Heimatlazaretten eingesetzt. Im Jahr 1960 wurde eine Jugendgruppe gegründet.[184]

Apotheken

Seit dem Jahr 1912 gibt es in Wallerfangen eine Apotheke (heute Park-Apotheke, Hauptstraße 39). Die Einrichtung befindet sich seit ihrer Gründung im gleichen Gebäude, das allerdings im Laufe der Zeit mehrfach erweitert und baulich stark verändert wurde. Eine weitere Apotheke (Limberg-Apotheke) eröffnete im Jahr 1978 in der Saarstraße im Gebäude des ehemaligen Casinos der Steingutfabrik.[185]

Sport und Freizeit

Die Gemeinde unterhält mehrere Sport- und Freizeitangebote:[186]

Schwimmbad

Wallerfangen verfügt über ein in Waldnähe gelegenes, beheizte Freibad. Das Bad umfasst vier verschiedenen Becken (Sprung-, Sport-, Nichtschwimmer- und Planschbecken) und verfügt über 300 Pkw-Stellplätze. Darüber hinaus stehen weitere Sportmöglichkeit zur Verfügung: Fußballplatz, Volleyball, Basketball, Kinderspielgeräte, Matschbach. Das Bad bietet eine Dampfsauna sowie einen Gastronomiebereich. Senioren- und behindertengerechte Zugänge zu den Becken sind vorhanden. Für Rollstuhlfahrer besteht ein Dusch- und WC-Raum.

Wandern

Zwei Premiumwanderwege ("Hirn-Gallenberg-Tour" in Rammelfangen und der "Gisinger" in Gisingen) führen durch den Saargau. Zurzeit entsteht ein weiterer Premiumwanderweg, welcher unter dem Titel "Grenzblickweg" vom Ortsteil Leidingen aus an der deutsch-französischen Grenze entlangführen wird.

Tennis

In der Wallerfanger Blaulochstraße befindet sich eine Tennisanlage mit zwei Außen- und sechs Innenplätzen.

Golf

Die 18-Loch Meisterschaftsanlage wurde im Jahr 1961 durch den Golfplatzarchitekten Donald Leslie Harradine gestaltet und im Jahr 2001 auf den ersten 9 Bahnen überarbeitet. Auf dem ca. 50 ha großen, hügeligen Gelände liegen mittelschwere Spielbedingungen vor.

Motorflug

Der Flugplatz in Düren ist für Motorflugzeuge und Motorsegler eingerichtet. Darüber hinaus wird Fallschirmsprung angeboten.

Modellflug

Der Rammelfanger Modellflugplatz ist für Motormodelle, Segler, Elektromodelle und Turbinenjets freigegeben. Das Fluggelände hat eine Länge von 170 m und eine von Breite 75 m.

Campingplatz

Der Campingpark Wallerfangen in der Nachbarschaft zum Wallerfanger Freibad bietet 300 Stellplätze.

Vereine

In Wallerfangen widmen sich über 100 eingetragene Vereine den Bereichen Kultur und Sport.[187]

Einer der Wallerfanger Traditionsvereine ist der im Jahr 1839 gegründete Männergesangverein "Gesellschaft der Liedertafel zu Wallerfangen". Von Behördenseite wurde der Verein im zeitlichen Umfeld der 1848er Revolution zweimal für längere Zeit verboten, da man revolutionäre Umtriebe der Mitglieder vermutete. Der Verein setzte sich ursprünglich aus Verwaltungsbeamten der Steingutfabrik zusammen, die neue Mitglieder nach Abstimmung mit schwarzen und weißen Kugeln kooptierten. Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens wurde dem Verein im Jahr 1939 die Zelter-Plakette in Gold verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der im Jahr 1922 gegründete Männergesangverein "Männerquartett Wallerfangen" in die Liedertafel eingegliedert. Zwischen 1921 und 1975 leitete Josef Sibille den Verein. Im Jahr 2014 feierte die Wallerfanger Liedertafel ihr 175-jähriges Bestehen.[188]

Ein weiterer traditionsreicher Kulturverein ist der im Jahr 1851 gegründete "Musikverein Concordia Wallerfangen". Er wurde als Werkskapelle der Steingutfabrik auf Initiative von Charles Villeroy (Enkel des Firmengründers Nicolas Villeroy) gegründet und erhielt den Namen "Concordia" im Jahr 1919. Die 100-Jahrfeier beging man im Jahr 1951.[189]

Die Wallerfanger Ortsgruppe des im Jahr 1907 auf dem nahegelegenen Litermont in Leben gerufenen Saarwald-Vereins wurde im Jahr 1912 gegründet. Im Jahr 2012 feierte die Wallerfanger Ortsgruppe ihr 100-jähriges Jubiläum.[190]

Der Sportverein Wallerfangen besteht seit dem Jahr 1920. Im Jahr 1967 fusionierte der unter dem Namen "FC Blau-Weiß Wallerfangen" gegründete Verein mit der im Jahr 1958 gegründeten Wallerfanger Ortsgruppe des katholischen Sportverbandes Deutsche Jugendkraft. Der Verein nannte sich fortan "SV Wallerfangen 1920 e. V.". Eine Sportanlage mit Rasenplatz, Clubheim und Umkleideräumen wurde am 15. August 1978 eingeweiht. Eine erste Frauenfußballmannschaft bildete sich im Jahr 1981.[191]

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

(in chronologischer Reihenfolge)

Mit Wallerfangen in Verbindung stehende Persönlichkeiten

(in chronologischer Reihenfolge)

  • Giselbert, Graf der Grafschaft Wallerfangen, Sohn von Graf Siegfried I. von Luxemburg, älterer Bruder von Kunigunde von Luxemburg und Schwager von Kaiser Heinrich II.
  • Phillip Jakob von Helmstatt, Herr zu Felsberg (* 21. Mai 1461; † 17. Dezember 1558), bestattet in der Augustinerkirche in Wallerfangen[199]
  • Johann von Bockenheim (* ca. 1530; † Februar 1584), Bergrichter und herzoglich-lothringischer Rentmeister in Wallerfangen[200]
  • Christoph von Kriechingen (* um 1540 in Kriechingen; † 1622), Freiherr von Kriechingen, 1604-1622 Amtmann für die Ballei Deutsch-Lothringen in Wallerfangen,[201]
  • Peter Ernst von Kriechingen (* um 1570 auf Schloss Kriechingen; † 1633 in Kriechingen), Graf von Kriechingen[202]
  • Sébastien le Prestre de Vauban (~ 15. Mai 1633 in St. Léger-de-Foucheret (heute: St-Léger-Vauban); † 30. März 1707 in Paris), Festungsbaumeister, Commissaire Général des Fortification de France, Januar bis Februar 1680 Aufenthalt in Wallerfangen und dort Erarbeitung der Bauanweisungen für die Festungsstadt Saarlouis[203]
  • Jean-Nicolas Dussart de Vigneulles (* vor 1643 vermutl. in Thionville; † 19. Januar 1713 in Saarlouis), Amtmann und Baumeister, Organisation der Niederlegung Wallerfangens und Tätigkeit als „Ingénieur du roy“ (Festungsbaumeister und Unternehmer) beim Festungsbau in Saarlouis[204]
  • Guy Creuzet de Richerand (* 15. Juli 1652 in Chaulgnes; † 29. Oktober 1704 in Saarlouis), Offizier und Ingenieur, Erarbeitung des Abschätzungsberichtes für die Häuser und Grundstücke in Wallerfangen vor Niederlegung (gemeinsam mit François de Voigny)[205]
  • Laudwein von Bockenheim (* um 1560; † vor dem 19. Februar 1628), Bergrichter und herzoglich-lothringischer Rentmeister in Wallerfangen[206]
  • Johann Huart (* …; † vor dem 6. März 1636), Jurist und Generalleutnant der Ballei Deutsch-Lothringen in Wallerfangen[207][208]
  • Jacques Pierrard de Coraille (* um 1670 in Metz; † 1724/25 in Saarbrücken), Bildhauer der barocken Kreuzwegstationen am Limberg[209]
  • Nicolas Villeroy (* 14. Mai 1759 in Metz; † 28. Dezember 1843 in Wallerfangen), Fabrikbesitzer, Gründer der Wallerfanger Keramikfabrik[210]
  • Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle (* 11. November 1762 in Saarlouis; † 3. März 1803 in Niederlimberg), Gutsbesitzer, Richter, Politiker, Besitzer des Schlosses in Niederlimberg-Wallerfangen mit Ländereien, 1789 Abgeordneter des 3. Standes in der Versammlung der Generalstände in Paris, 1790-1791 Präsident des Distriktes Saarlouis, Mai 1793 Wahl zum Maire durch die aktiven Bürger von Wallerfangen[211][212]
  • Johann Leonhard Wenzeslaus Schily (* 28. September 1808 in Prüm; † 15. November 1869 in Trier), 1839 Notar in Wallerfangen, Mitbegründer des Armenvereins in Wallerfangen, 1848 Organisator von Volksversammlungen, 1849 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[213][214]
  • Peter Cornelius (* 24. Dezember 1824; † 26. Oktober 1874), Dichter-Komponist der Romantik, Neffe des Malers Peter von Cornelius, verbrachte im Jahr 1853 acht Monate in Wallerfangen bei seinem Schwager Johann Schily und komponierte dort sechs Lieder (Opus 1)[215][216][217]
  • Charles-Nicolas Peaucellier (* 16. Juni 1832; † 1913), der Erfinder des Inversors wurde 1929 von der Dillinger Defrance-Gruft nach Wallerfangen umgebettet
  • Franz Georg Himpler (* 14. Mai 1833 in Ottweiler; † 13. September 1916 in Hoboken, USA), Architekt der Wallerfanger Katharinenkirche und der ehemaligen Wallerfanger Josephskapelle (jetzt in Mettlach)
  • Theodor Liebertz (* 20. November 1869 in Düren; † 7. Februar 1959 in Wallerfangen), Wallerfanger Konrektor und Heimatforscher[218]
  • Franz von Papen (* 29. Oktober 1879; † 2. Mai 1969), Politiker (Zentrumspartei), Reichskanzler, Gutsbesitzer, 1933 Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde, begraben auf dem Wallerfanger Friedhof
  • Andreas Mailänder (* 26. Oktober 1888 in Gresaubach; † Oktober 1981 in Saarlouis), Lehrer und Heimatkundler, Erforscher der Stadtgeschichte Wallerfangens[219][220]
  • Karl Hanus (18. Juli 1927 in Saarlouis; † 19. Januar 2013 in Saarlouis), Architekt des Wallerfanger Rathauses in den Jahren 1959-1961[221]
  • Jo Enzweiler (* 16. April 1934 in Merzig-Büdingen), Bildender Künstler und Kunstpädagoge, Gründer des Saarlouiser Instituts für aktuelle Kunst im Saarland an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, lebt und arbeitet in Wallerfangen
  • Oswald Hiery (* 21. Mai 1937 in Ensdorf; † 6. Juli 2016), Künstler, bestattet am 13. Juli 2016 auf dem Friedhof Wallerfangen[222]
  • Josef Hoff († 1972), 1941–1966 Pfarrer der Kirchengemeinde St. Katharina, Ehrenbürger der Gemeinde, sein Grab befindet sich in der Salvatorkirche im Wallerfanger Ortsteil St. Barbara
  • Oskar Lafontaine (* 16. September 1943), Politiker (SPD), Ministerpräsident des Saarlandes, MdL, Bundesfinanzminister, MdB, wohnte bis 30. März 2012 in Wallerfangen-Oberlimberg
  • Alfred Gulden (* 25. Januar 1944), Schriftsteller, lebt in Wallerfangen und München
  • François Villeroy de Galhau (* 24. Februar 1959), Bankmanager und seit November 2015 Gouverneur der Banque de France, Sohn von Claude Villeroy de Galhau und Odile de la Lande de Calan

Literatur

  • Beatrix Adler: Wallerfanger Steingut – Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange (1791–1836) bzw. der Steingutfabrik Villeroy & Boch Wallerfangen (1836–1931), 2 Bände, Saarbrücken 1995.
  • Wolfgang Adler, Gerd WeisgerberWallerfangen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 33, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018388-9, S. 143–149.
  • Wolfgang Adler: Ausgrabungen im Zentrum der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen, Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2011 (2012), S. 78–80.
  • Wolfgang Adler: König lässt Stadt abreißen, Archäologie Deutschland 2012, Heft 2, S. 53f.
  • Wolfgang Adler: Zu den Wurzeln der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen, Notgrabung Ecke Haupt- und Villeroystraße, Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2012 (2013), S. 72-74.
  • Wolfgang Adler: Altes erkundet – Neues gebaut, Die Ausgrabungen beim Bau der Filiale Wallerfangen der Kreissparkasse Saarlouis 2011 und 2012, mit Beiträgen von B. Fecht, S. Klapdohr, J. Naumann und R. Schreiber (Ausstellungskatalog), Saarlouis 2013.
  • Wolfgang Adler: Ein Opfer für Saarlouis. Bei Ausgrabungen in Wallerfangen stieß man auf Reste der Pfarrkirche und des alten Friedhofs, in: Saargeschichten 4/2013, S. 25–29.
  • Wolfgang Adler: Einblicke in das Zentrum der mittelalterlichen Stadt Walderfingen, Grabungen anlässlich des Neubaus der Sparkassenfiliale Wallerfangen 2001 und 2012, in: Archäologietage Otzenhausen, Band 1, Archäologie in der Großregion, Internationales Symposium zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen, 7.-9. März 2014, hrsg. Michael Koch, Nonnweiler 2015, S. 275–278.
  • Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012.
  • Rudolf Echt: Deponierung der späten Urnenfelderzeit, Höhenbefestigung und Prunkgrab der Hallstattzeit in Wallerfangen, Kreis Saarlouis, in: R. Echt (Hrsg.): Beiträge zur Eisenzeit und zur gallo-römischen Zeit im Saar-Mosel-Raum, Saarbrücker Studien und Materialien zur Altertumskunde 9, Bonn 2003, S. 29–73.
  • Rudolf Echt: Der Grabschmuck der Keltenfürstin von Wallerfangen – aus dem Weiher in die Schatzkammer, Begleitheft zur Ausstellung vom 27. April bis 8. Juli 2001 im Heimatmuseum Wallerfangen, Wallerfangen 2001.
  • Rudolf Echt: Von Wallerfangen bis Waldalgesheim, Ein Beitrag zu späthallstatt- und frühlatènezeitlichen Goldschmiedearbeiten, Saarbrücker Studien und Materialien zur Altertumskunde 3 (Bonn 1994) (mit W.-R. Thiele).
  • Rainer Glatigny: Zur Erinnerung an die Toten – den Lebenden zur Mahnung: Die Gefallenen von Wallerfangen im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, 2010.
  • Gernot Karge: Adolf von Galhau´schen Sophienstiftung, Anläßlich des 150jährigen Jubiläums der Schwestern vom heiligen Karl Borromäus, Ein Bericht über die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen, St. Nikolaus-Hospital Wallerfangen, 150 Jahre Borromäerinnen in Wallerfangen, hrsg. von der Adolf von Galhau´schen Sophienstiftung, Dillingen o.J. (1998).
  • Gernot Karge: Wallerfangen in alten Ansichten, Zaltbommel 1982.
  • Hans Peter Klauck: Die Einwohner der alten Stadt Wallerfangen vor 1687, hrsg. von Gernot Karge im Auftrag der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V., Saarlouis 2004.
  • Hans-Peter Klauck: Die Einwohner von Wallerfangen, Niederlimberg und St. Barbara, 1800–1900, Saarlouis 2008.
  • Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953.
  • Hermann Maisant: Der Kreis Saarlouis in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Saarlouis 1971.
  • Katharina Milkovic: Wallerfangen, Kanalbau und Stadtarchäologie, in: Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2014, hrsg. vom Landesdenkmalamt im Ministerium für Bildung und Kultur, Saarbrücken 2015, S. 80–82.
  • Guido Müller: Die Familien Villeroy und de Galhau im Saarland, Mitteilungen der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V., 6. Sonderband, Saarlouis 1991.
  • Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935.
  • Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 294–297.
  • Eckard Sander: Schloss Villeroy de Galhau, in: Die schönsten Schlösser und Burgen im Saarland, Gudensberg-Gleichen 1999, S. 80–81.
  • Edith Thissen: Wallerfangen, Schlossgut Niederhoffen, Schloss Villeroy de Galhau, Das "Schwarze Schloß", Hofgut von Papen, in: Burgen und Schlösser an der Saar, hrsg. v. Joachim Conrad und Stefan Flesch, 3. Auflage, Saarbrücken 1993, S. 261ff.
  • Peter Winter: Neuer Plan der Stadt Wallerfangen (Vaudrevange) aus dem Jahr 1679 aufgetaucht, in: Unsere Heimat – Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur u. Landschaft, 38, 2013, Heft 2, S. 45–50.
Commons: Wallerfangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2023, basierend auf dem Zensus 2022 (Hilfe dazu).
  2. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159, Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme, 1 : 200.000, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 105.
  3. Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 13.
  4. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159: Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme 1:200000, in: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bonn-Bad Godesberg 1972.
  5. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 14.
  6. Heinrich Schmitthenner: Die Oberflächenformen der Stufenlandschaft zwischen Maas und Mosel, Stuttgart 1923.
  7. Herbert Wilhelmy: Geomorphologie in Stichworten, Band II, Exogene Morphodynamik, Verwitterung - Abtragung - Tal- und Flächenbildung, Beiträge zur allgemeinen Geographie, 3., überarbeitete Auflage, Zug 1977, S. 187-189.
  8. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 24–30, 38-39.
  9. Friedrich Fischer: Beiträge zur Morphologie des Flußsystems der Saar, Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes (Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität des Saarlandes), Saarbrücken 1957, S. 56-57.
  10. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159: Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme 1:200000, in: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 37-38.
  11. Heinz Quasten: Naturräumlicher Abriß (sic), in: Fred Oberhauser: Das Saarland, Kunst, Kultur und Geschichte im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel (Dumont-Kunstreiseführer), Köln 1992, S. 340–353, hier S. 346.
  12. Heinz Quasten: Naturräumlicher Abriß (sic), in: Fred Oberhauser: Das Saarland, Kunst, Kultur und Geschichte im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel (Dumont-Kunstreiseführer), Köln 1992, S. 340–353, hier S. 345.
  13. Heinz Quasten: Naturräumlicher Abriß (sic), in: Fred Oberhauser: Das Saarland, Kunst, Kultur und Geschichte im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel (Dumont-Kunstreiseführer), Köln 1992, S. 340–353, hier S. 346–347.
  14. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 79-89.
  15. Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 70-71
  16. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159, Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme, 1 : 200.000, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 104-106, S. 113.
  17. https://de.climate-data.org/location/117787/, abgerufen am 31. Januar 2017.
  18. abgerufen am 31. Januar 2017.
  19. Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 73.
  20. http://wallerfangen.slc-technik.de/startseite/chronik/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  21. Robert Seyler: Die vorgeschichtliche Befestigung auf dem Limberg, in: Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953, S. 362-370.
  22. Wolfgang Adler: Grabungen 2014 auf dem Königsberg bei Itzbach, Kr. Saarlouis, in: Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2014, hrsg. vom Landesdenkmalamt im Ministerium für Bildung und Kultur, Saarbrücken, S. 26-28.
  23. * Wallerfangen – Das Imperium macht Blau Artikel auf der Website des Deutschen Bergbaumuseums
  24. Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 70-73.
  25. http://wallerfangen.slc-technik.de/startseite/chronik/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  26. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 183-189.
  27. Universitätsbibliothek Heidelberg, Nr. 321.
  28. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 10.
  29. Heinz Renn: Das erste Luxemburger Grafenhaus (963-1136), Bonn 1941, S. 74ff.
  30. Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, I, Luxemburg 1935, Nr. 207, S. 207.
  31. Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, I, Luxemburg 1935, Nr. 207, S. 357f.
  32. Roland W. L. Puhl: Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, Philologisch-onomastische Studien zur frühmittelalterlichen Raumorganisation anhand der Raumnamen und der mit ihnen spezifizierten Ortsnamen (Beiträge zur Sprache im Saar-Mosel-Raum, 13), Dissertation, Saarbrücken 1999, S. 457–463.
  33. Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, I, Luxemburg 1935, Nr. 207, S. 219.
  34. Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung, Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon, hrsg. von Robert Holtzmann, Berlin, 1935, Monumenta Germaniae Historica, Scriptores, 6, Scriptores rerum Germanicarum, Nova Series, 9, Kapitel 8, S. 282.
  35. Reinhard Schindler: Studien zum vorgeschichtlichen Siedlungs- und Befestigungswesen des Saarlandes, Trier 1968.
  36. Informationen der Ausstellung des Historischen Museums Wallerfangen
  37. Beatrix Adler: Wallerfanger Steingut – Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange (1791–1836) bzw. der Steingutfabrik Villeroy & Boch Wallerfangen (1836–1931), 2 Bände, Saarbrücken 1995, Band 1, S. 23.
  38. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 10-13.
  39. http://wallerfangen.slc-technik.de/startseite/chronik/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  40. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 138–143.
  41. Tritz, Michael: Geschichte der Abtei Wadgassen zugleich eine Kultur- und Kriegsgeschichte der Saargegend, Wadgassen 1901, S. 103.
  42. Anton Jakob: Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen für den unteren Saargau. In: 3. Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde im Kreise Merzig, Merzig 1934, S. 55–74, hier S. 69.
  43. Wentzcke, Paul: Feldherr des Kaisers – Leben und Taten Herzog Karl V. von Lothringen, Leipzig 1943, S. 79 ff.
  44. Christiane Schönberger: Die alte Markthalle von Wallerfangen, in: Unsere Heimat, Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 41. Jahrgang, Heft 1, 2016, S. 39-40.
  45. Landeshauptarchiv Koblenz 442 - 6346, Blatt 51
  46. Landeshauptarchiv Koblenz 442 - 6346, Blatt 51
  47. Saarkalender Jg. 5, 1827, S. 106.
  48. Intelligenzblatt Saarbrücken Nr. 1, 1815.
  49. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815-1848), Saarbrücken 1997, S. 55–72.
  50. Beatrix Adler: Wallerfanger Steingut – Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange (1791–1836) bzw. der Steingutfabrik Villeroy & Boch Wallerfangen (1836–1931), 2 Bände, Saarbrücken 1995, Band 1, S. 29-35.
  51. Beatrix Adler: Wallerfanger Steingut, Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange (1791–1836) bzw. der Steingutfabrik Villeroy & Boch Wallerfangen (1836–1931), 2 Bände, Saarbrücken 1995.
  52. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 213-221.
  53. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 202-211.
  54. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 202.
  55. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 99.
  56. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 180-181.
  57. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 193-195.
  58. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 200-201.
  59. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 35-37.
  60. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 62-68.
  61. Gernot Karge: Adolph von Galhau’sche Sophienstiftung anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Schwestern vom heiligen Karl Borromäus, Wallerfangen 1998.
  62. Selbstdarstellung des Sankt-Nikolaus-Hospitals in Wallerfangen
  63. http://www.saarlandbilder.net/orte/wallerfangen/index.htm, abgerufen am 7. Januar 2016.
  64. http://www.saarlandbilder.net/orte/wallerfangen/index.htm, abgerufen am 7. Januar 2016.
  65. Maria Moll: Die Distriktverwaltung Saarlouis, Gewaltherrschaft zur Zeit der französischen Revolution 1790/1795, in: Geschichte der Kreisstadt Saarlouis, Band 3, Saarlouis 1980, S. 32ff.
  66. http://www.saarland-biografien.de/Lasalle-George-Theodore-de, abgerufen am 22. Januar 2017.
  67. Kurt Hoppstädter: Die Familie Lasalle von Louisenthal, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, 10/11 (1960/61), S. 128-140, hier 128f.
  68. http://www.saarland-biografien.de/Lasalle-Jean, abgerufen am 22. Januar 2017.
  69. Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953, S. 281-282 u. S. 353-356.
  70. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 156.
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