Antalya

türkische Großstadt an der Mittelmeerküste
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Antalya ist eine türkische Stadt am Mittelmeer. Sie liegt an der sogenannten „Türkischen Riviera“.

Lage von Antalya in der Türkei
Yivli Minare Moschee und Uhrturm
Hafen von Antalya

Geschichte

Antalya wurde wohl 158 v. Chr. von König Attalos II. von Pergamon gegründet. Nach ihm erhielt sie den Namen Attaleia. Im Mittelalter war sie meist als Satalia bekannt.

Die Stadt wurde nacheinander von Römern, Byzantinern und Seldschuken beherrscht.

Mittelalter

In byzantinischen Zeit war Antalya ein wichtiges Zentrum des Christentums. Nach dem Zusammenbruch der byzantinischen Macht nach dem 4. Kreuzzug wurden die Templer von den Lateinern mit der Stadt belehnt, was sowohl der päpstliche Legat als auch Papst Innozenz III. bestätigten. De facto war die Stadt aber im Besitz eines gewissen Aldobrandino. Er war griechisch-italienischer Abstammung und wird in den Quellen meist als Freibeuter bezeichnet, da es ihm nicht gelang, eine eigene Dynastie zu begründen. Als der Sultan von Rum die Stadt belagerte, wandte sich Aldobrandino um Unterstützung nach Zypern. Walter von Montbéliard, Sohn von Amé von Montfaucon, der 1199 mit dem 4. Kreuzzug in den Osten gekommen war, und Regent für den minderjährigen König Hugo I. kam ihm mit einer größeren Streitmacht zur Hilfe und konnte die Belagerung aufheben. Das Geld dafür hatte er, wie sich später herausstellte, ohne weitere Nachfrage dem Thron-Schatz seines Mündels entnommen. Walter scheint sich allerdings sehr schnell bei der griechischen Bevölkerung der Stadt unbeliebt gemacht zu haben, die sich gegen ihn erhob und die Seldschuken zur Hilfe rief. Vermutlich hatte Walter versucht, sich an Stelle Aldobrandinos selber zum Herrscher aufzuwerfen, wie er es auch später in Rhodos versuchen sollte, und dabei, als Neuankömmling aus Frankreich, wenig Feingefühl an den Tag gelegt. Nach seiner Thronbesteigung 1210 handelte Hugo I. dann ein Handelsabkommen mit dem Sultan von Rum aus, das die Sicherheit seldschukischer und zypriotischer Händler an der Südküste Anatoliens sicherstellte

Die Stadt kam im 14. Jahrhundert unter osmanische Herrschaft.

Gegenwart

Antalya ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Antalya.

Das Wahrzeichen Antalyas ist das im Stadtzentrum befindliche Minarett der Yivli Minare Moschee, das im 13. Jahrhundert unter Sultan Alaeddin Keykubad I. erbaut wurde.

Heute ist Antalya ein Touristenzentrum. Der Flughafen ist Ziel zahlreicher Urlaubsflüge. Bei der Volkszählung 2000 hatte Antalya 606.500 Einwohner, und ist somit die achtgrößte Stadt der Türkei. In der ländlich geprägten Umgebung Antalyas sind der Obst- und Gemüseanbau von Bedeutung. Man erwartet für das Jahr 2005 eine Besucherzahl von mehr als 5 Mio. Urlaubern. Sie wird auch von Deutschen sehr oft als Urlaubsregion ausgewählt.

Literatur

  • Hansgerd Hellenkemper, Friedrich Hild, Lykien und Pamphylien, Tabula Imperii Byzantini 8. Wien, Verlag d. Österreich. Akad. d. Wiss. 2004. ISBN 3-7001-3280-8, I S. 297-341.
  • Peter W. Edbury, The Kingdom of Cyprus and the Crusades, 1191-1374 (Cambridge, Cambridge University Press 1991), Chapter 2.

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