Runenstein von Istaby
Der Runenstein von Istaby (im Rundata-Katalog als DR 359 bzw. KJ 98 aufgeführt) ist, einer der vier Blekinger Runensteine mit einer Inschrift im älteren Futhark, der südlich von Mjällby in Blekinge, in Schweden, während der Vendelzeit (550-800 n. Chr.) aufgestellt worden ist.


Der Runenstein wird auf 600 bis 700 n.Chr. datiert. Er gehört zu den bedeutenden alten Runeninschriften, die zeigen, wie das 24-typige Runenalphabet zwischen 600 und 800 in die 16-typige Reihe übergeht.
Die Runensteine von Istaby, Stentoften und Gummarp in Blekinge können durch die aufgeführten Namen mit der gleichen Häuptlingsfamilie (Hövdingadöme) verbunden werden. Die Vornamen haben ein alliteratives Element, kombiniert mit einem lycophoren zweiten, dass eine aristokratische Namensgebung darstellt, die bei nordischen Häuptlingen üblich ist. Dieser Namensbezug fehlt auf dem einige Kilometer entfernten Runenstein von Björketorp. Allerdings ist dieser unbestreitbar, mit ihnen verbunden, da neben der speziellen Runenform die gleiche Botschaft verkündet wird wie auf dem Runenstein von Stentoften. Von diesen vier Steinen kann der Istabystein aus stilistischen Gründen als der älteste angesehen werden.
- Hariwulfa ist eine Kombination von hari ("Krieger") und Wulafa ("Wolf"),
- Haþuwulfz bedeutet "Schlachtwolf"
- Heru in Heruwulfar, in Personennamen, bedeutet "Schwert". Der letztere hat ein patriarchales Suffix, so dass der Name in vollem Umfang "Familie des Schwertwolfs" bedeutet. Eine Form von Hariwulfa überlebte in die Wikingerzeit und ist auf dem Hærulfstein zu finden. Es wurde vorgeschlagen, dass die Zuordnung lykophorischen Namen mit rituellen Praktiken und religiöser Wolfssymbolik bei der Einführung junger Krieger zusammenhängt.
Der Istabystein befindet sich im schwedischen Nationalmuseum in Stockholm. Der Stein hat eine dänische Katalognummer, da Blekinge lange Teil Dänemarks war.
Literatur
- Klaus Düwel: Runenkunde. Metzler, Stuttgart 2008, 4. überarb. u. akt. Aufl., ISBN 978-3-476-14072-2
- Lydia Klos: Runensteine in Schweden – Studien zu Aufstellungsort und Funktion, Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 64. De Gruyter, Berlin – New York, 2009. ISBN 978-3-11-021464-2
- Wolfgang Krause: Runen, de Gruyter, Berlin und New York 1993, ISBN 3-11-014042-X
- Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid. Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8 (Politikens håndbøger)
Weblinks