Albrecht von Brandenburg

Kardinal, Kurfürst, Erzbischof von Mainz und Erzbischof von Magdeburg, Administrator von Halberstadt, Markgraf von Brandenburg
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Albrecht von Brandenburg (* 28. Juni 1490; † 24. September 1545 in Aschaffenburg), war Erzbischof von Magdeburg und Kurfürst von Mainz und Marktgraf von Brandenburg.

Er war der zweite Sohn des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg und studierte in Frankfurt an der Oder, trat 1506 in den geistlichen Stand, wurde schon 1513 Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt sowie 1514 Erzbischof und Kurfürst zu Mainz und 1518 Kardinal.

Albrecht übernahm, um die für Bezahlung des Palliums bei den Fugger aufgenommene Schuld abtragen zu können, gegen Überlassung der Hälfte des Ertrags den Vertrieb des von Leo X. verkündeten neuen Ablasses, wobei sein Agent, der Dominikaner Johann Tetzel, Luther den Anlaß zu den 95 Thesen gab. Dadurch geriet er, obwohl er den Humanismus begünstigte und 1515 Hutten an seinen Hof berufen hatte, von vornherein in einen Gegensatz zur lutherischen Reformation. Anfangs suchte er zu vermitteln und eine allgemeine Reform der Kirche durch ein Konzil herbeizuführen.

Noch 1530 in Augsburg redete er zum Frieden und zur gemeinschaftlichen Abwehr der Türken. 1534 vermittelte er mit Herzog Georg von Sachsen zwischen den protestantischen Fürsten und dem römischen König Ferdinand den Vergleich von Kaaden (Kadan) in Böhmen. 1538 aber trat er dem sogen. Heiligen Bund gegen den Schmalkaldischen bei. Dieser Schritt und die rechtswidrige Hinrichtung seines Günstlings Hans v. Schönitz veranlaßten Luther zur Herausgabe einer sehr heftigen Schmähschrift wider Albrecht.

Gegen Übernahme seiner Schulden bewilligte Albrecht seinen protestantischen Untertanen im Stift Magdeburg freie Religionsübung, verließ aber infolgedessen seine Lieblingsresidenz Halle; später riet er dem Kaiser zu Gewalt gegen die Protestanten, nahm den 1540 gestifteten Jesuitenorden unter allen Fürsten Deutschlands zuerst in Mainz auf, veranlaßte auf dem Reichstag zu Speyer 1544 den hinsichtlich der evangelischen Stände so zweideutigen Reichsabschied und traf mit den katholischen Fürsten zu dem bald nachher ausbrechenden Krieg vorläufige Verabredung.

Albrecht war ein Freund der Wissenschaften und Förderer der Künste; die Stiftskirche in Halle und den Dom in Mainz schmückte er mit herrlichen Kunstwerken.