Liste von Fachbegriffen im Festungsbau

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Dies ist eine alphabetische Auflistung der im Festungsbau üblichen Fachbegriffe.

Grundriss und Profil einer idealtypischen Festung mit Werken aus unterschiedlichen Manieren und den zugehörigen Fachbegriffen

A

Approche
Annäherungsgraben bei der Belagerung einer Festung.
Aufzug
Sichtbare Erhebung einer Festung über dem Horizont.
Ausfallhof
besonders geschützter Grabenabschnitt, von dem ein Angriff gestartet werden kann.
Außenwerk
Ein zwischen Hauptumwallung und Glacis liegendes Werk, also beispielsweise ein Ravelin, ein Hornwerk oder eine Demi-lune.
Avant-Fosse
Äußerer, das Glacis umgebender Graben.

B

Bankett
Schützenauftritt auf dem Wall.
Barbakane
Eine zum Teil oder gänzlich von der Ringmauer abgesonderte Wehranlage, die das Tor einer Burg oder einer Stadtmauer schützt. Die Barbakane wurde im 16. Jahrhundert durch das Ravelin verdrängt.
Barbette
Aufschüttung hinter der Brustwehr, um Geschütze aufzustellen
Bastei
Veraltete Bezeichnung für ein Rondell mit u-förmigem Grundriss. Der Begriff wird oft fälschlich als Synonym zu Bastion gebraucht.
Bastion
Aus dem Wall herausragendes, nach hinten offenes Werk mit fünfeckigem Grundriss. Bastionen werden so angelegt, dass sie ihre Facen und Flanken gegenseitig schützen können.
Bastionärsystem
Befestigungssystem, das eine regelmäßige Bastionierung des Walles vorsieht. Das Bastionärsystem wurde erstmalig in der altitalienischen Manier des frühen 16. Jahrhunderts verwirklicht und im 19. Jahrhundert durch das Polygonalsystem verdrängt.
Bastionierter Turm
Im Französischen "Tour bastionée" genannt. Von Vauban in seiner so genannten "Dritten Manier" verwendetes Werk, bei dem es sich um einen Geschützturm mit polygonalem Grundriss handelte. Die bastionierten Türme traten an die Stelle der Bastionen, die Vauban vom Wall absonderte.
Batardeau
Stauwehr zur Regulierung des Wasserstandes im nassen Graben.
Batterie
Gruppenaufstellung von Geschützen innerhalb eines Werkes
Berme
Querweg oder Absatz zwischen Wall und Graben.
Blockhaus
Meist am gedecktem Weg stehendes kleines Stein- oder Holzhaus, das zur Verteidigung mit Kanonen und Gewehren eingerichtet ist.
Bollwerk
Veralteter Begriff für ein aus dem Wall herausragendes Werk, also eine Bastion, ein Geschützturm oder ein Rondell.
Bombensicherheit
Schutz eines Werkes vor Beschuss von oben mit Mörserbomben. Die Bombensicherheit wird entweder durch eine Eindeckung des Werkes oder durch Deckung durch benachbarte Werke erreicht.
Bonnetkasematte
Im ausspringendem Winkel einer freistehenden Mauer angebaute Kasematte als Schutz der Verteidiger im Rondengang.
Bresche
Gewaltsam gerissene Lücke im Wall einer Festungsanlage mit dem Ziel, die Festung durch diese Lücke stürmen zu können.
Brisure
Winkel im Mauerverlauf einer Kurtine.
Brückenkopf
Eigenständiges Werk vor einer Brücke, welches sich von der eigentlichen Festung aus gesehen auf dem jenseitigen Ufer befindet. Besaß häufig die Form eines Hornwerks.
Bunker
Stark befestigter Raum, teilweise unter Panzerung.

C

Couronnement
Wallkrönung, Kronwerk.

D

Defensionsgalerie
Verbindungsgang zwischen den Bastionen in der Kurtine; auch Dechargengalerie genannt.
Defensivkaserne
Verteidigungsfähiger Kasernenbau.
Defenslinien
Feuerlinien für die Grabenverteidigung von der benachbarten Flanke einer Bastion.
Demi-lune
Ein im Graben vor einer Bastion errichtetes, aus zwei Facen bestehendes Außenwerk. Sein Grundriss ähnelt dem des Ravelins, doch ist seine Kehle halbmondförmig.
Demolution
Zerstörung einer Festung.
Detachiertes Werk
Vorgeschobenes Werk, das im Gegensatz zu einem Außenwerk nicht mehr mit der Umwallung der Festung in Verbindung steht und deshalb für eine selbständige Kampfführung eingerichtet ist. In den Befestigungssystemen des 19. Jahrhunderts waren detachierte Werke von zentraler Bedeutung.
Diamantgraben
Schmaler Graben zum Schutz der Scharten' eines Werkes.

E

Elevation
Erhebung der Rohrachse über die Waagerechte hinaus, auch Erhöhung genannt.
Enceinte
Umwallungslinie einer Festung.
Enveloppe
Von zusammenhängenden oder nur durch schmale Lücken voneinander getrennten Außenwerken gebildete, zweite Umwallungslinie einer Festung.
Escalade
Überwindung der Wälle und Bastionen mit Hilfe von Sturmleitern. Um eine Escalade zu verhindern, wurden Festungen mit breiten Gräben umgeben und mit Sturmpfosten versehen.
Escarpe
Innere Mauer oder Böschung des Festungsgrabens. Hier befindet sich meist ebenfalls eine Galerie.
Esplanade
Freier Platz zwischen einer Festungsstadt und ihrer Zitadelle.
Exkavation
Ausschachtung, Unterkellerung.

F

Face
Die dem Angreifer zugekehrten Seiten eines Werkes.
Fallgatter
Teil der Torkonstruktion, die einen eingedrungenen Gegner am Rückzug hindern sollte.
Flanke
Seite einer Bastion, die zwischen der Feldseite und der übrigen Wallmauer liegt.
Flankenbatterie
Kanonenstellung in der Bastionsflanke zur Bestreichung der gegenüberliegenden Bastion und der dazwischen liegenden Festungsmauer. Gegen feindlichen Beschuss meist kasemattiert, z.T. zurückgezogen.
Flesche
Ein üblicherweise nur aus zwei Facen bestehendes Werk, das im Gegensatz zur Demi-lune und zum Ravelin vor dem Graben errichtet wird.
Fort
Selbständiges, vorgeschobenes Werk, das strategisch wichtige Orte im Vorfeld einer Festung sichert. In der alt- und neupreußischen Manier des 18. beziehungsweise 19. Jahrhunderts wurden Festungsstädte systematisch von Forts umgeben. Ihr Abstand zur Kernumwallung betrug zunächst etwa 1 Kilometer, wuchs jedoch bis zum späten 19. Jahrhundert auf 15 Kilometer an.
Fortifikation
Befestigungsanlage, Befestigungstechnik.
Front
Hauptangriffsseite des Feindes bei einem Werk

G

Galerie
Eingewölbter Gang hinter einer Escarpe- oder Contre-Escarpemauer.
Gedeckter Weg
Breiter, auf der Kontereskarpe verlaufender Weg, der durch das ansteigende Glacis gegen Feindsicht gedeckt wird. In den Winkeln eines gedeckten Weges befanden sich üblicherweise Waffenplätze.
Glacis
Erdanschüttung vor dem Graben die zum Feind so abfällt, dass kein toter Winkel entsteht.
Gorgenmauer
Auch Kehlmauer genannt. Mauer auf der Rückseite eines Werkes.
Graben
Erdvertiefung vor dem eigentlichen Festungswerk. Der Graben kann nass (mit Wasser gefüllt) oder trocken ausgeführt werden.

H

Hohlgang
Unterirdischer Gang zur Verbindung der Werke untereinander.
Hohltraverse
Überdachter Unterstand quer zur Wallkrone, dient auch der sicheren Unterbringung von Munition oder dem sicheren Aufstellen einer Kanone.
Hornwerk
Weit in den Graben vorgeschobenes Außenwerk, das aus zwei durch eine Kurtine verbundenen Halbbastionen besteht und durch zwei gerade Linien eingefasst wird.

K

Kampfblock
Kaponniere
Auch "Grabenkoffer" oder "Grabenwehr" genannt. Frei im Graben stehendes Werk, von dem aus der Graben in zwei Richtungen unter Feuer genommen werden kann. Sie besteht meist aus zwei Stockwerken, rechts und links befinden sich Ausfallhöfe. Der Zugang erfolgt durch eine Poterne.
Kasematte
Früher auch Mordgrube genannt. Schusssicherer Raum in einer Festung, entweder unter der Erde, im Wall oder in besonders sicheren Gebäuden.
Kastell
Feldmäßig oder auch ständig befestigtes Lager, vor allem in der Antike gebräuchlich gewesen.
Kavalier
Geschützstellung, welche die benachbarten Werke deutlich überragt. Ab dem späten 16. Jahrhundert meist auf Bastionen errichtet.
Kreneliert
Ergänzende Bezeichnung für mit Schießscharten versehene Mauern oder Kasematten.
Kehle
Rückseite eines Werkes.
Kontereskarpe
(auch Contrescarpe oder Contreescarpe geschrieben) Äußere Mauer oder Böschung des Festungsgrabens. Bei trockenen Gräben verläuft dahinter meist ein Gang (Galerie), von dem aus der Graben unter Feuer genommen werden kann.
Kordon
Befestigungsanlage mit großer Ausdehnung in der Länge. Die französische Maginot-Linie und der deutsche Westwall entsprachen diesem Konzept.
Kronwerk
Außenwerk, das aus zwei Halbbastionen und einer Vollbastion besteht, welche durch Kurtinen verbunden sind.
Künette
In nassen Graben tiefer liegendes zweites Hindernis.
Kurtine
Abschnitt des Walles, der zwei Bastionen, Geschütztürme oder Rondelle miteinander verbindet.

L

Landwehr
Üblicherweise aus Erdwall und Graben bestehende Befestigungsanlage mit großer Ausdehnung in der Länge, die zum Schutz eines Territoriums und zur Grenzmarkierung errichtet wurde.
Lünette
Eigenständiges Werk, dessen Grundriss dem einer Bastion ähnelt. Die Bezeichnung Lünette wird mitunter fälschlicherweise als Synonym für Demi-lune verwendet.

M

Manier
Individuelles Befestigungssystem mit charakteristischem Grundriss und Profil.
Maschikuli
Senkrechte Scharte an einem Turm, auch "Mordloch" genannt. Sie dienten zum Herabwerfen von heißem Wasser oder Sand auf einen Angreifer am Fuß des Turmes. Maschikulis waren im 19. Jahrhundert ein beliebtes Zierrat an den Gesimsen von militärischen und zivilen Bauwerken.
Minengang
Von der Contre-Escarpe abzweigender Gang, von denen aus Sprengsätze unter dem angreifenden Feind gezündet werden können.

N

Niederwall
Eine durch einen niedrigen Wall gedeckte Verteidigungslinie, die am Fuße der Wälle und Bastionen entlang verläuft. Aus der Absonderung des Niederwalls von der Hauptumwallung entstand im späten 17. Jahrhundert die Tenaille.
Neupreußische Befestigungsmanier
Neuartige preußische Methode zur Anlage von Festungssystemen im 19. Jahrhundert (siehe Polygonalsystem).

O

 
Orillon
Bastionsschulter, Bollwerksohr; Konnte sowohl abgerundet als auch eckig sein und deckte die zurückgezogene Flanke einer Bastion.

P

Panzerkuppel
Mit dem Werkstoff Stahl gepanzertes teilweise drehbares Bauteil eines Werkes. Halbkugel- oder glockenförmigen Kuppeln sichern Waffen oder Beobachtungsstände gegen gegnerischen Beschuss.
Panzerplatte
Mit dem Werkstoff Stahl gepanzertes Werk. Im Gegensatz zur Panzerkuppel wirkte die Panzerplatte nur in eine Richtung.
Panzerung
Im 19. Jahrhundert aufkommender Schutz von Werken durch Formteile aus Hartguss und später aus legiertem Gussstahl.
Palisade
Dichte Reihe aus angespitzten, in die Erde gerammten Holzstämmen mit der Funktion eines Walles.
Parapet
Brustwehr mit Abdachung.
Perpendikularkasematte
Senkrecht zu einer Achse aufgestellte Kasematte.
Polygonalsystem
Befestigungssystem des 18. und 19. Jahrhunderts.
Poterne
Unterirdischer Gang in einer Festung. Der Gang liegt dabei so tief unterhalb der Festungsoberfläche, dass er auch von den schwersten gegnerischen Geschossen nicht mehr zerstört werden kann.
Portcullis
die englische Bezeichnung für das über dem (zumeist) Haupteingang angebrachte Fallgatter.

R

Ravelin
Im Graben vor einer Kurtine errichtetes Werk mit drei- oder fünfeckigem Grundriss, das niedriger als die benachbarten Bastionen ist.
Rayon
Die vor der Festung liegende Zone, für die Beschränkungen hinsichtlich von zivilen Bauwerken bestehen.
Réduit
Rückzugswerk, das üblicherweise innerhalb eines anderen Werkes errichtet wurde und nach dessen Erstürmung einen letzten Widerstandskern bildete.
Redute
Im neuzeitlichen Festungsbau eine Schanze mit meist viereckigem Grundriss.
Remparierung
Aufschüttung von Erde hinter einer Mauer, um eine Plattform für schwere Geschütze zu schaffen.
Reversbatterie
Im Festungsgraben stehendes Werk, von dem der Graben in zwei Richtungen unter Feuer genommen werden kann. Sie werden an Stellen errichtet, an denen der Festungswall einen spitzen Winkel bildet.
Ringmauer
Mauer, die zusätzlich zu den Außenmauern die Kernburg umgibt.
Rondell
Ein besonders massives Werk mit gerundetem Grundriss, das so hoch oder nur unwesentlich höher als der angrenzende Wall ist.
Rondengang
Raum zwischen einer freistehenden Escarpen und dem Fuß der Wallböschung.

S

Saillant
Von einem Werk gebildeter, ausspringender Winkel.
Sappe
Laufgraben eines Angreifers, der mit abnehmender Entfernung zum Festungswall durch eine immer größer werdende Erdwalze gedeckt werden muss. Siehe auch Approchen.
Schanze
Eine hauptsächlich aus Erde bestehende Befestigungsanlage.
Scharte
Öffnung eines Werkes, durch die heraus eine Schusswaffe geführt werden kann. Beim Nichtgebrauch wird die Scharte mit einem Verschluss gesichert.
Scharwachttürmchen
Auch "Echaugette" oder "Pfefferbüchse" genannt. Auf der Spitze oder den Schultern einer Bastion errichtetes Wachttürmchen, von dem aus das Vorfeld überblickt werden konnte.
Schleifung
Friedensmäßige Beseitigung einer Festung. Mittelwort: geschleift (nicht geschliffen!)
Secondeflanke
Flankierungswerk, das im Zuge einer Kurtine durch rechtwinkelige Rückbrechen der Mauer entsteht.
Sturmfreiheit
Höhe eines Werkes über seinem Fundament. Ursprünglich wurde mit dieser Eigenschaft die Unerreichbarkeit des Werkes mit Sturmleitern bezeichnet.
Sturmpfosten
Spitze Holzpfähle, die in Wälle und Bastionen gerammt wurden, um den Einsatz von Sturmleitern unmöglich zu machen.
Sturmreif
Voraussetzung zum erfolgreichen Sturm eines Werkes durch Zerstörung seiner Wälle.

T

Tambour
Kleiner verteidigungsfähiger Raum zur Deckung andere Objekte wie Brücken oder ähnliches.
Tenaille
Auch "Grabenschere" genannt. Im Graben vor einer Kurtine liegendes Werk, das aus zwei in einem einspringenden Winkel zusammenlaufenden Wällen besteht. Die Tenaille ging im späten 17. Jahrhundert aus der Absonderung des Niederwalls von der Hauptumwallung hervor.
Tenaillensystem
Befestigungssystem mit sternförmiger Grundrissausbildung. Das Tenaillensystem kam unter anderem in den Manieren von Hermann Landsberg dem Jüngeren und Marc-René de Montalembert zur Anwendung.
Toter Winkel
Bereich, in den die Geschütze der Festung nicht wirken konnten. Die pfeilförmige Bastion sicherte mit ihrer Spitze den Toten Winkel.
Traverse
Kleine Erdanschüttung quer zum Wall oder dem Gedeckten Weg, die als Kugel- und Splitterfang dient.

V

Versatzfalz
Paarweise auftretender senkrechter Schlitz in einer Mauer zur Anlage von Hindernissen oder Deckungen in Gebäuden. Einander gegenüberliegende Versatzfalze dienen der Aufnahme von Balken. Mit diesem Mittel lassen sich Öffnungen verschließen. Mehrere Versatzfalze hintereinander erlauben es, die Zwischenräume zwischen den Balkenwänden mit Erde, Steinen oder Sandsäcken zu füllen. Damit läßt sich eine sichere Deckung schaffen, die auch zum Verschließen von Löchern in Außenmauern dienen kann. Z. B. in der Festung Koblenz sind viele Varianten der Versatzfalze überliefert.
Verschanztes Lager
Durch Feldbefestigungen verbundene Teile einer Festung, innerhalb deren Raum größere Truppenverbände untergebracht werden können.

W

Waffenplatz
Auch "Place d'Armes" genannt. Üblicherweise in einem Winkel des gedeckten Weges befindlicher Sammelplatz für Truppen vor einem Ausfall.
Wall
(lat. Vallum) Erhebung der Festung über ihre Umgebung in Form einer Mauer oder Erdanschüttung. Die obere Fläche trägt in Richtung Feind die Brustwehr, hinter ihr den Wallgang zur Aufstellung von Geschützen und zum Verkehr. Für die Luftbildarchäologie gehören Wälle und Gräben bzw. deren Überreste zu den dauerhaftesten Zeitzeugen.
Werk
Einzelne Befestigungsanlage der ganz allgemeinen Art, also Bastion, Blockhaus, Escarpe, Kasematten, Kurtine, Ravelin, ...
Wolfsgrube
Ein passageres, beim Ausbau im Zuge der Armierung vorzubereitendes Hindernismittel, bestehend aus einer Grube und einem darin mit einer Spitze nach oben eingesetzten Holzpfahl.

Z

Zinne
Pfeilerartiger Aufsatz auf der Mauerkrone als Zinnenkranz. Sie dienen der Deckung der Verteidiger gegen Angriffe aus der Flanke.
Zitadelle
Selbständiger, besonders stark ausgebauter Teil einer Festungsstadt, der von dieser üblicherweise durch eine Esplanade getrennt ist. Bei einer Erstürmung der Stadt durch feindliche Truppen diente die Zitadelle als Rückzugsort für die Garnison.
Zugbrücke
Bewegliche Brücke über einen Graben, die im Falle einer Belagerung hochgezogen werden kann. Die Zugbrücke lässt sich als Bauelement bis ins 20. Jahrhundert verfolgen.
Zwinger_(Architektur)
Das Gelände zwischen der Ringmauer und einer zusätzlichen, vorgeschobenen Mauer (Zwingermauer).

Literatur

  • Böhme, Horst Wolfgang/Friedrich, Reinhard/Schock-Werner, Barbara (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Reclam, Stuttgart 2004 ISBN 3-15-010547-1
  • Glossarium artis. Redaktion: Rudolf Huber u. Renate Rieth. Band 1: Burgen und feste Plätze. 3., neu bearb. u. erw. Auflage. - München: Saur 1996. ISBN 3-598-11183-5
  • Glossarium artis. Redaktion: Rudolf Huber u. Renate Rieth. Band 7: Festungen. 2., vollständig neu bearb. u. erw. Auflage. - München: Saur 1990. ISBN 3-598-10806-0
  • Moritz von Prittwitz: Beiträge zur angewandten Befestigungskunst. - Posen 1836. (Prittwitz' Werk enthält die Termini für die neupreußische Befestigungsmanier der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts)