Porter Goss

US-amerikanischer Politiker
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Porter Johnston Goss (* 26. November 1938 in Waterbury, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Politiker und wurde am 24. September 2004 unter US-Präsident George W. Bush als 19. Direktor der CIA bestätigt. Er trat am 5. Mai 2006 von diesem Posten ohne Nennung von Gründen zurück. Ein Nachfolger war zum Zeitpunkt seines Rücktritts nicht bekannt.

Leben

 
Porter J. Goss

Der Republikaner ist seit 1989 Mitglied des Repräsentantenhauses und vertritt den 14. Wahlkreis (district) Floridas.

Er studierte an der Yale University und machte dort 1960 seinen Abschluss in Altphilologie. Goss diente von 1960 bis 1962 in der United States Army im Bereich Aufklärung. Er arbeitete von 1962 bis 1972 bei der CIA. Etwa 10 Jahre lang soll er als Undercover Agent bei der CIA tätig gewesen sein, u. a. auch in Europa und Lateinamerika. Nach eigenen Angaben war er während der Kubakrise 1962 in Miami stationiert. Angeblich war er bei der bekanntesten Division der CIA, der Directorate of Operations. In Haiti arbeitete er mit dem Nachrichtendienst des haitianischen Diktators Papa Doc Duvalier und in Nicaragua mit Diktator Anastasio Somoza Debayle zusammen.

Goss spricht neben Englisch auch Französisch und Spanisch.

Nach einer lebensgefährlichen Infektion mit Staphylokokken ging er Anfang der 1970er Jahre auf die Insel mit gleichnamiger Ortschaft Sanibel südlich von Fort Myers/Ost-Florida in Pension, nachdem er in einem Hotelzimmer in Washington D.C. bewusstlos zusammengebrochen war.

Anschließend war er Geschäftsmann und Investor. Er lebte 30 Jahre in Sanibel. Goss gründete dort mit zwei ehemaligen Kollegen die Wochenzeitung Island Reporter. Im Dezember 1974 gewann er die Wahl zum Bürgermeister und war bis 1982 Mitglied des Stadtrates von Sanibel.

Goss ist Vorsitzender des Geheimdienstausschusses (Permanent Select Committee on Intelligence) sowie Vizevorsitzender des House Rules Committee ab 1997.

Am 11. September 2001 saß er zum Zeitpunkt der Anschläge auf das World Trade Center im Kapitol zusammen mit Senator Bob Graham und dem pakistanischen Geheimdienstchef General Mahmoud Ahmad beim Frühstück zusammen. Der General wurde später als möglicher Al-Qaida Sympathisant entlassen.

Goss ist, nach erfolgter Bestätigung durch den US-Senat, Direktor der CIA und somit Nachfolger von George Tenet geworden. Nach Medienberichten genießt Goss, wie sein Vorgänger, überparteiliches Ansehen.

In Michael Moores Film "Fahrenheit 9/11" wird Goss als Befürworter des USA Patriot Act herausgestellt. Eine nicht gezeigte Szene in dem Film ist ein Interview aus dem März 2004, in dem Goss sagt: "Bei der CIA würde ich heute keinen Job mehr bekommen. Ich bin nicht qualifiziert."

Goss besitzt bemerkenswerte Aktienanteile an General Electric, Wal-Mart und IBM, Retreat Farm Produce und Fisher Island in New York. Seine Frau besitzt "imposante Anteile" an 3M-Aktien, der Bank of America, Merck, PPG Industires und Coca Cola. Alle Anteile sollen sich im Bereich zwischen 500.000 und 5 Millionen US-Dollar befinden. Zusammengenommen wird das Vermögen von Goss auf 53 Millionen US-Dollar geschätzt.