Verstädterung

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Als Verstädterung bezeichnet man den Vorgang, dass immer mehr Menschen in Städten leben.

Als eine der wesentlichen Folgen des Bevölkerungswachstums ziehen weltweit immer mehr Menschen vom Land in die Stadt, weil die Landwirtschaft nicht (mehr) ausreichendes Einkommen bietet (Landflucht) und weil es in Städten vielversprechender erscheint, einen Arbeitsplatz zu finden. Durch den konstanten Bau neuer Häuser, Straßen und Versorgungseinrichtungen dehnen sich die Städte immer weiter in die freie Natur aus. Dieses Phänomen, ein zentrales Problem der Humangeographie, nennt man Verstädterung. Die Verstädterung ist immer mit einem Urbanisierungsprozess verbunden und beschreibt den Wachstumsprozess der jeweiligen Stadt sowie den erreichten Zustand (= Verstädterungsgrad).

Mittlerweile lebt mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. 1870 gab es auf der ganzen Welt nur rund zehn Millionenstädte, heute sind es rund 230. 1950 gab es auf der ganzen Welt nur zwei Städte, in deren Großraum sich mehr als acht Millionen Einwohner ballten: London und Los Angeles; 2003 gab es weltweit 16 Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Nach UN-Prognosen werden im Jahr 2030 zwei Drittel aller Menschen in Megastädten wohnen.

Siehe auch

Urbanisierung; Verstädterung in Entwicklungsländern

Literatur

Helmut Köck (Hrsg.): Städte und Städtesysteme. In: HdGU, Bd. 4, Köln 1992