
Typhus (russisch Тиф, Tif) ist eine Kurzgeschichte des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die am 23. März 1887 in der Tageszeitung Peterburgskaja Gaseta erschien. Zu Lebzeiten des Autors wurde der Text ins Bulgarische, Deutsche, Englische Finnische, Französische, Serbokroatische, Slowakische, Tschechische und Ungarische übersetzt.
Inhalt
Auf der Bahnfahrt von Petersburg nach Moskau vertritt sich junge Oberleutnant Klimow während des Unterwegshalts in Spirowo die Beine und trinkt im Bahnhofsrestaurant Wasser. Einer der Mitreisenden, augenscheinlich einer dieser neugierigen Finnen, hat auf der Weiterfahrt auch Langeweile. Er fragt und fragt, bis Klimow erwidert, er sei krank; habe sich erkältet. Zu Hause begrüßt ihn die Tante und seine 17-jährige Schwester Katja. Das Mädchen bereitet sich auf die Lehrerinnenprüfung vor. Klimow sinkt mit hohem Fieber ins Bett. Als er zu sich kommt, kümmert sich ein Arzt um ihn. Dann beugt sich Vater Alexander, sonst ein fröhlicher Mann, ernst mit dem Epitrachelion bekleidet, über ihn. Katja, daneben kniend, betet. Es schwerer Geruch! Klimow will, der Weihrauch soll hinausgeschafft werden.
Als der Oberleutnant aufwacht, fühlt er sich glücklich und möchte lachen. Er will sich bewegen und möchte die Nähe der Menschen suchen, doch er liegt kraftlos da. Die Freude aber hält an - der Sonnenstrahl an der Zimmerdecke - ein Wunder. Jener immer präsente Arzt bestätigt, Klimow wird wieder gesund werden. Der Oberleutnant verlangt Brot mit Salz und Ölsardinen. Dieser Arzt verbietet das. Klimows Frage nach dem Namen der Krankheit beantwortet die Tante: Flecktyphus. Klimow verlangt nach seiner Schwester.
Obwohl es der Arzt der Tante verboten hat, entgegnet sie, Katja habe sich angesteckt, sei gestorben und vorgestern begraben worden.
Alle Freude ist dahin. Klimow stammelt: „Wie bin ich unglücklich!“[1]
Rezeption
Nach seinem Erscheinen wurde der Text besprochen[2]:
- Dmitri Golizyn[3] lobt in einem Brief vom 23. Dezember 1888 an Tschechow die Erzählung.
- Тихонов, Владимир Алексеевич
- Iwan Bunin
- Konstantin Arsenjew
- К. Говоров (псевдоним К. И. Медведского)
- Wiktor Golzew[4], Redakteur beim Russkaja Mysl,
- W. Albow[5]
- Wsewolod Meyerhold
Deutschsprachige Ausgaben
Verwendete Ausgabe
- Typhus. S. 402-409 in Gerhard Dick (Hrsg.) und Wolf Düwel (Hrsg.): Anton Tschechow: Das schwedische Zündholz. Kurzgeschichten und frühe Erzählungen. Deutsch von Georg Schwarz. 668 Seiten. Rütten & Loening, Berlin 1965 (1. Aufl.)[6]
Weblinks
- Der Text
- Wikisource: Тиф (Чехов) (russisch)
- online bei Lib.ru (russisch)
- online in der FEB (russisch)
- Tschechow-Bibliographie, Eintrag Erzählungen Nr. 473 (russisch)
- Verweis auf Ersterscheinung im Labor der Fantastik (russisch)
Einzelnachweise
- ↑ Verwendete Ausgabe, S. 409, 15. Z.v.o.
- ↑ Anmerkungen auf S. 647-649 in der FEB unter Typhus (russisch)
- ↑ russ. Голицын, Дмитрий Петрович
- ↑ russ. Гольцев, Виктор Александрович
- ↑ russ. В. Альбов - W. Albow
- ↑ Eintrag im WorldCat
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