Currywurst

Brüh- oder Bratwurst mit Currysauce
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Currywurst ist eine handliche, nicht allzu großformatige Koch- oder Brühwurst, die zum Fast-Food gezählt wurde. Von dort hielt sie Einzug in Gastronomiebetriebe anderer Art.

Meist wird die zum Servieren als Currywurst vorgesehene, mit hellem oder rotem Brät gefüllte Brüh- oder Kochwurst im Naturdarm angebraten, auf einem Rost (gegrillt, geröstet) oder in der Pfanne. Bis dahin ist sie ein Typ von Bratwurst.

Erst die Zugabe einer meist auf Ketchup oder Schaschlik-Soße (Kombinationen sind auch oft anzutreffen) basierenden Tunke in Verbindung mit dem Bestreuen mit Curry-Gewürzpulvermischung macht die (rote oder weiße) Bratwurst zur Currywurst.

Oft wird diese vor dem Begießen mit Sauce und dem Bestreuen mit Currypulver in mundgerechte Stücke zerkleinert. Die Zerkleinerung erfolgt mittels spezieller kleiner Maschinen oder manuell unter Zuhilfenahme eines Messers.

Als Tellergericht wird sie zumeist mit Pommes Frites gereicht ("Currywurst mit Pommes").

Die Erfindung der Currywurst wird einer Herta Heuwers zugeschrieben, die das Rezept aus Langeweile durch herumprobieren mit allerlei Soßen und Gewürzen, in ihrer Berliner Pommesbude 1949, kreierte. Laut Uwe Timm (siehe Literatur) war die Erfinderin jedoch eine Lena Brücker aus Hamburg in den 1950er Jahren.

Currywurst wird sowohl aus Bratwürsten wie auch aus Rindswürsten zubereitet. Es herrscht Streit darüber, welches die einzig richtige Currywurst ist. In Nord- und Mitteldeutschland wird die Currywurst vor dem Servieren in 1-2 cm große Stücke geschnitten. Lediglich in verschiedenen Autobahnraststätten und Kaufhausrestaurants erhält man ungeschnittene Currywürste. In Süddeutschland wird die Currywurst überwiegend ungeschnitten serviert, man erhält Messer und Gabel um sie selbst zu schneiden.

Wie fast alle Bratwürste gehört auch die Currywurst in die Kategorie fast food und wird an Imbißbuden und ähnlichen Ständen angeboten. Zum Schneiden der Wurst wird in der heutigen Zeit eine Schneidemaschine verwendet, in die die Wurst senkrecht eingeführt wird. Durch einen Schneidemechanismus wird die Wurst dann in mehr oder weniger gleichmäßige Stücke geschnitten und fällt direkt auf den Teller oder den an Imbißbuden obligatorischen Pappteller.

Wichtig für den Geschmack der Currywurst ist die Sauce: Hier besteht ein breites Spektrum, welches von Curryketchup bis hin zu Tomatenketchup mit Currypulver reicht; teilweise wird allerdings auch eine Art braune Bratensauce mit Currypulver verwendet. Ein ganz wesentliches Kriterium für die Güte einer Currywurst ist die Temperatur der Currysauce. In der Frühzeit der Currywurst wurde diese nahezu ausschließlich mit einer warmen Sauce gereicht. Heute sind die kalten Arten und Abarten der Currytomatensauce die Regel. Individuelle Schärfe wird durch Verwendung von Cayennepfeffer oder Tabascosauce erzielt. Als besonders gut gilt die im Ruhrgebiet, Berlin und in der Frankfurter Gegend zubereitete Currywurst. Zur Currywurst isst man Pommes Frites oder ein Brötchen.

Currywurst ist auch als Fertigprodukt im Kühlregal des Supermarkts erhältlich. Die Zubereitung beschränkt sich auf das Erhitzen in der Mikrowelle oder im Wasserbad.

Musik

Im Jahr 1982 wurde die Currywurst musikalisch geehrt durch das Lied "Currywurst" von Herbert Grönemeyer auf dem Album "Total egal".

Politik

Im Rahmen der Kritik an der Vergabe von Patenten auf Leben hat Greenpeace ein Patent auf richtig leckere Currywurst beantragt. Sinn der Aktion war es, zu zeigen, wie unsinnig und gefährlich die Praxis der Patentvergabe in diesem Zusammenhang ist. Im Falle eines Erfolges hätte dieser Patent-Antrag weitreichende Folgen für viele Restaurants und Imbiß-Buden.
http://archiv.greenpeace.de/GP_DOK_3P/BRENNPUN/F0201A.HTM

Literatur

Literarische Weihen erhielt die Currywurst durch die 1992 erschienene Novelle Die Entdeckung der Currywurst von Uwe Timm, 1993, ISBN 3-462-02461-2