Atlanta Hawks

US-amerikanischer Basketballverein
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Die Atlanta Hawks sind eine in Atlanta (Georgia) ansässige Basketball-Mannschaft in der US-amerikanischen Profiliga NBA.

Atlanta Hawks
Gründung 1946
Geschichte Buffalo Bisons
1946
Tri-Cities Blackhawks
1946–1951
Milwaukee Hawks
1951–1955
St. Louis Hawks
1955–1968
Atlanta Hawks
seit 1968
Stadion Philips Arena
Standort Atlanta, Georgia
Vereinsfarben Blau, Rot, Silber, Weiß
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Liga NBA
Conference Eastern Conference
Division Southeast Division
Cheftrainer Mike Budenholzer
General Manager Wes Wilcox
Besitzer Atlanta Spirit LLC
Farmteams Fort Wayne Mad Ants und Austin Spurs
Meisterschaften 1 (1958)
Conferencetitel 4 (1957, 1958, 1960, 1961)
Divisiontitel 15 (1956–1961, 1963, 1964, 1966, 1967, 1970, 1980, 1987, 1994, 2015)

Teamgeschichte

Von Tri-Cities bis nach St. Louis (1946–1968)

 
Bob Pettit spielte von 1954-65 für die Hawks

Gegründet wurden die Hawks 1946 als Tri-Cities Blackhawks in der damals so benannten Region Tri-Cities (heute Quad Cities), bestehend aus den Städten Moline und Rock Island in Illinois sowie Davenport in Iowa. Ursprünglich spielte das Franchise in der National Basketball League (NBL), wechselte jedoch nach dem Ende der NBL im Jahr 1949 in die NBA und erreichte dort in der Saison 1949/50 unter der Führung von Red Auerbach die Play-offs. Deshalb siedelte Ben Kerner, der Besitzer des Teams, die Mannschaft nach Milwaukee um, wo sie ab der Saison 1951/52 unter dem Namen Milwaukee Hawks antraten. 1953 wählten die Hawks beim Draft mit Bob Pettit zwar einen zukünftigen Gewinner der MVP-Trophäe, waren dennoch nicht sehr erfolgreich und aufgrund der stark zunehmenden Popularität des neu ansässigen Baseball-Vereins Milwaukee Braves entschloss sich Kerner jedoch das Team erneut umzuziehen und verlegte die Mannschaft zur Saison 1955/56 nach St. Louis. Im Jahre 1957 erreichte das Team erstmals die Finals, verlor die Serie mit 3:4 gegen die Boston Celtics. In der darauffolgenden Saison, der Saison 1957/58, gewann das Team den bis heute einzigen NBA-Titel, nachdem die Celtics besiegt wurden.

Umzug nach Atlanta und die Lou Hudson-Ära (1965–1978)

In den Jahren 1960 und 1961 konnte das Team zwar die Finals erreichen, verlor diese erneut gegen die Celtics. 1968 trennte sich schließlich Ben Kerner von den Hawks und gab deren Verkauf an den damaligen Governor von Georgia Carl Sanders am 3. Mai bekannt. Die Hawks siedelten daraufhin nach Atlanta um und die heutigen Atlanta Hawks waren geboren. Hier gab es quasi ein „Wiedersehen“ mit den Braves, die ebenfalls nach Atlanta umgezogen waren. In den ersten beiden Jahren in Atlanta erreichte das Team die Division-Finals verloren diese gegen die Los Angeles Lakers und verpassten somit nur knapp die NBA-Finals. Die 1970er waren vom Showbasketball geprägt. Pete Maravich und Lou Hudson bildeten einen spektakulären Backcourt der jedoch nur mäßig erfolgreich war. Nachdem Maravich zu den New Orleans Jazz transferiert wurde, brach das Team völlig ein und verpasste zwischen 1974 und 1977 viermal die Playoffs. Ein Grund für die Erfolglosigkeit war auch die Tatsache, dass die Konkurrenzliga ABA talentierte Draftpicks wie David Thompson oder Marvin Webster abwarben, die nie das Trikot der Hawks trugen. Nachdem Ted Turner das Team 1977 aufgekauft hat und in Atlanta hielt, lief es auch sportlich wieder besser.

Ankunft von Dominique Wilkins (1982–1994)

Im Jahre 1982 erhielten die Hawks mit Dominique Wilkins einen echten Superstar und gehörten zu den besten Teams der Liga. Wilkins kam als Rookie von den Utah Jazz und etablierte sich in Atlanta zu einem der spektakulärsten Spieler der Liga. 1984 stieß mit Kevin Willis ein weiterer wichtiger Spieler zu den Hawks. Zusammen mit Wilkins und Doc Rivers gewannen die Hawks von 1985 bis 1989 stets 50 Spiele oder mehr, kamen nie über die Conference-Semifinals hinaus. 1988 stieß zudem Centerstar Moses Malone zu den Hawks. Jedoch hatte der bereits 33-jährige Malone seinen Zenit überschritten, so dass seine Leistungen in dem kommenden Jahren nachließen. Auch in den 1990er Jahren unter Star-Coach Lenny Wilkens erreichte das Team mehrmals 50 Siege oder mehr, scheiterte in den Play-offs jedoch immer in der ersten Runde. 1994 wurde Wilkins für Danny Manning zu den Los Angeles Clippers transferiert. Viele Experten überraschte der Transfer, da Wilkins zu diesem Zeitpunkt der beste Spieler im besten Team der Eastern Conference war. Die Hawks gewannen dennoch 57 Spiele, wofür Wilkins zum Trainer des Jahres wurde. Nach der Saison verließen jedoch Manning und Willis das Team, womit ein Neuaufbau her musste.

Mutombo und Smith kommen zu den Hawks (1994–1999)

Mitte der 1990er wurden neue Spieler wie Steve Smith, Christian Laettner oder der kongolesische Center Dikembe Mutombo verpflichtet. Mutombo bildete dabei das defensive Rückgrat der Hawks und gewann 1996 und 1997 den NBA Defensive Player of the Year Award. Zudem spielte mit Mookie Blaylock einer der besten Verteidiger und Playmaker bei den Hawks. Mit diesem talentierten Kern, erreichte man noch bis 1999 regelmäßig die Playoffs. 1999 wurden Smith und Blaylock verkauft. Neuverpflichtung Isaiah Rider konnte die Erwartung nicht erfüllen, so dass in der Saison 1999/2000 nur 28 Siege eingefahren werden konnten und die Playoffs nach acht Jahren verpasst wurden.

Erfolglose Jahre (1999–2008)

Während des NBA-Draft 2001 wählten die Hawks den Spanier Pau Gasol und verkaufen ihn zu den Memphis Grizzlies für Shareef Abdur-Rahim. Auch mit einem Kern aus Abdur-Rahim, Glenn Robinson und Jason Terry konnten die Hawks die Playoffs nicht erreichen.

 
Die Atlanta Hawks in einem Spiel gegen die Milwaukee Bucks

Im März 2004 wurde das Team, zusammen mit dem Eishockeyteam Atlanta Thrashers, an Vorstandsmitglieder der Atlanta Spirit LLC verkauft. Mit diesen teilen sie sich bis heute die Philips Arena. Doch die Hawks gerieten ins Straucheln und waren in der Saison 2004/05 mit 13 Siegen schlechtestes Team der NBA. In den folgenden Drafts 2005 und 2006 verstärkte man sich mit Marvin Williams und Shelden Williams, die jedoch die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Es gab auch positive Lichtblicke, so kam bereits 2004 Josh Smith, über die Free Agency wurde Joe Johnson von den Phoenix Suns geholt. Beim Draft 2007 wurde der dominikanische Center Al Horford verpflichtet. Mit diesem Kern, erreichte das Team 2008 nach neun Jahren Durststrecke wieder die Play-offs.

 
Al Horford spielte von 2007 bis 2016 für die Hawks

Regelmäßige Playoffteilnahmen (Seit 2008)

In den beiden darauffolgenden Jahren konnten die Mannschaft die Conference-Semifinals erreichen, verlor diese beide Male mit 0:4 (gegen Cleveland und Orlando). Auch 2011 konnten die Hawks die Semifinals erreichen. Dort unterlagen sie den Chicago Bulls. In der Saison 2012 erreichten die Hawks die drittbeste Bilanz in der Eastern Conference, jedoch schieden sie bereits in der ersten Runde gegen die Boston Celtics aus. Am 25. Juni übernahm Danny Ferry den Posten des Managers der Hawks. Ferry leitete einen Umbruch ein und tradete den Starspieler Joe Johnson zu den Brooklyn Nets, ebenso wie das „ewige Talent“ Marvin Williams zu den Utah Jazz.

Auch 2012/2013 gelang den Hawks der Einzug in die Play-offs. Jedoch kamen die Hawks auch diesmal nicht über die erste Runde hinaus und mussten sich den Indiana Pacers mit 2:4 Siegen geschlagen geben. Nach Saisonende gaben die Hawks die Trennung von Headcoach Larry Drew bekannt, sein Nachfolger wurde Mike Budenholzer, der zuvor als Assistant-Coach für die San Antonio Spurs tätig war. Beim NBA-Draft 2013 wählten die Hawks mit dem 17. Pick den deutschen Nachwuchsspieler Dennis Schröder aus. Im Sommer 2013 verließ Josh Smith die Atlanta Hawks und unterschrieb bei den Detroit Pistons. Die Hawks hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Forward Paul Millsap von den Utah Jazz verpflichtet.

Trotz des frühzeitigen Ausfalls ihres Starspielers Horford, spielten die Hawks eine gute 2013/14-Saison und qualifizierten sich, nicht zuletzt dank Millsap und Jeff Teague, für die Playoffs. In der ersten Runde unterlagen sie jedoch dem Conferencebesten Indiana Pacers mit 3:4.

Die Saison 2014/15 wurde für die Hawks zu einer der erfolgreichsten. Mit Kyle Korver, Al Horford, Paul Millsap und Jeff Teague schickten die Hawks erstmals vier Spieler zu einem NBA All-Star Game. Das Team konnte mit 60 Siegen bei 22 Niederlagen einen Vereinsrekord für sich verbuchen und stellte somit die beste Bilanz der Eastern Conference. Für diese Leistung wurde Trainer Budenholzer zum Trainer des Jahres ausgezeichnet. Womit er nach Harry Gallatin (1963), Richie Guerin (1968), Hubie Brown (1978), Mike Fratello (1986) und Lenny Wilkens (1994) bereits der sechste Hawks-Trainer ist, der diese Auszeichnung entgegen nimmt. In den Playoffs 2015 trafen die Hawks zunächst auf die Brooklyn Nets und konnten diese mit 4:2 schlagen. Auch die anschließende Playoff-Serie gegen die Washington Wizards gewannen die Hawks mit 4:2 und zogen damit in die Conference Finals der Eastern Conference ein. Dort musste sich Atlanta jedoch glatt mit 0:4 den Cleveland Cavaliers mit Lebron James geschlagen geben.

Die darauffolgende Saison 2015/16 verlief weniger erfolgreich. Die Hawks hielten den Kern beisammen, jedoch konnten einige Leistungsträger wie Korver und Teague ihre guten Leistungen aus dem Vorjahr nicht oder nur teilweise abrufen. Dazu verließ mit DeMarre Carroll ein wichtiger Spieler das Team im Sommer. Dennoch erreichten die Hawks mit 48 Siegen die Play-offs, schieden jedoch bereits im Conference-Halbfinale, abermals gegen die Cleveland Cavaliers mit 0:4, aus.

Im Sommer 2016 verließen Teague und Horford die Hawks und leiteten damit einen Teilneuaufbau ein. Neuverpflichtet wurde der ehemalige All-Star Dwight Howard, der damit in seine Heimatstadt zurückkehrt.[1]

Aktueller Kader

Kader der Atlanta Hawks in der Saison 2016/17 (Stand: 19. September 2016)
Spieler
Nr. Nat. Name Position Geburt Größe Info College
3 Vereinigte Staaten  Jarrett Jack Guard 28.10.1983 191 cm Georgia Tech
4 Vereinigte Staaten  Paul Millsap Forward 10.02.1985 203 cm C Louisiana Tech
5 Vereinigte Staaten  Malcolm Delaney Guard 11.03.1989 191 cm R Virginia Tech
8 Vereinigte Staaten  Dwight Howard Center 08.12.1985 211 cm C SW Atlanta Academy (GA)
10 Vereinigte Staaten  Tim Hardaway, Jr. Guard 16.03.1992 198 cm Michigan
11 Brasilien  Tiago Splitter Center 01.01.1985 211 cm Brasilien
12 Vereinigte Staaten  Taurean Prince Forward 22.03.1994 203 cm R Baylor
17 Deutschland  Dennis Schröder Guard 15.09.1993 186 cm Deutschland
22 Kap Verde  Walter Tavares Center 22.03.1992 221 cm Kap Verde
24 Vereinigte Staaten  Kent Bazemore Guard 01.07.1989 196 cm Old Dominion
25 Schweiz  Thabo Sefolosha Guard 02.05.1984 201 cm Schweiz
31 Vereinigte Staaten  Mike Muscala Center 07.01.1991 211 cm Bucknell
32 Vereinigte Staaten  Mike Scott Forward 16.07.1988 203 cm Virginia
43 Vereinigte Staaten  Kris Humphries Forward 06.02.1985 206 cm Minnesota
95 Vereinigte Staaten  DeAndre Bembry Forward 04.07.1994 198 cm R Saint Joseph's
Trainer
Nat. Name Position
Vereinigte Staaten  Mike Budenholzer Cheftrainer
Kroatien  Neven Spahija Co-Trainer
Vereinigte Staaten  Darvin Ham Co-Trainer
Vereinigte Staaten  Charles Lee Co-Trainer
Vereinigte Staaten  Kenny Atkinson Co-Trainer
Vereinigte Staaten  Taylor Jenkins Co-Trainer
Vereinigte Staaten  Ben Sullivan Co-Trainer
Vereinigte Staaten  Pete Radulovic Assistenz-Trainer
Vereinigte Staaten  Jeff Watkinson Kraft- und Konditions-Trainer
Vereinigte Staaten  Wally Blase Athletik-Trainer
Legende
Abk. Bedeutung
Nr. Trikotnummer
Nat. Nationalität
C Mannschaftskapitän
R Rookie
IR Injured Reserve

Ehrungen und nennenswerte Leistungen

 
Guard Joe Johnson (2005–2012)
 
Forward Marvin Williams (2005–2012)
 
Forward Josh Smith (2004–2013)
zurückgezogene Trikotnummern
Nr. Nat. Name Position Zeit
9 Vereinigte Staaten  Bob Pettit Forward 1954–1965
21 Vereinigte Staaten  Dominique Wilkins Forward 1982–1994
23 Vereinigte Staaten  Lou Hudson Forward 1966–1977
40 Vereinigte Staaten  Jason Collier Center 2003–2005
55 Kongo Demokratische Republik  Dikembe Mutombo Center 1996–2000
44 Vereinigte Staaten  Pete Maravich Guard 1970-1974
Spieler der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame
Nat. Name Position Zeit
Vereinigte Staaten  Walt Bellamy Forward/Center 1970–1974
Vereinigte Staaten  Richie Guerin Guard 1963–1970
Vereinigte Staaten  Cliff Hagan Forward 1956–1966
Vereinigte Staaten  Connie Hawkins Forward 1975–1976
Kanada  Bob Houbregs Forward 1953
Vereinigte Staaten  Ed Macauley Forward 1956–1959
Vereinigte Staaten  Moses Malone Center 1988–1991
Vereinigte Staaten  Pete Maravich Guard 1970–1974
Vereinigte Staaten  Slater Martin Guard 1956–1960
Vereinigte Staaten  Bob Pettit Forward 1954–1965
Vereinigte Staaten  Lenny Wilkens Guard 1960–1968
Vereinigte Staaten  Dominique Wilkins Forward 1982–1994
Kongo Demokratische Republik  Dikembe Mutombo Center 1996–2000
Bekannte ehemalige Spieler
Name aktueller Verein
Shareef Abdur-Rahim Karriere beendet
Stacey Augmon Karriere beendet
Zelmo Beaty Karriere beendet
Mike Bibby Karriere beendet
Mookie Blaylock Karriere beendet
Jamal Crawford Los Angeles Clippers
Al Horford Boston Celtics
Christian Laettner Karriere beendet
Dikembe Mutombo Karriere beendet
Spud Webb Karriere beendet
Glenn "Doc" Rivers Karriere beendet
Glenn Robinson Karriere beendet
Steve Smith Karriere beendet
Kevin Willis Karriere beendet
Josh Smith Houston Rockets
Joe Johnson Utah Jazz
Jason Terry Houston Rockets
Jeff Teague Indiana Pacers
Marvin Williams Charlotte Hornets
Commons: Atlanta Hawks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hawks Sign Eight-Time NBA All-Star Dwight Howard