Dawydow-Plan

Projekt des „Großen Stalinschen Plans zur Umgestaltung der Natur“, Sowjetunion ab 1948
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Der Dawydow-Plan ist ein Projekt zur Umgestaltung der Natur in Russland. Die Fließrichtung der sibirischen Flüsse Ob und Jenissey soll dabei umgekehrt werden, sodass die Trockengebiete um den Aralsee und das Kaspische Meer durch Bewässerung landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden können.

Genaues Planvorhaben

Die beiden sibirischen Flüsse Ob und Jenissey sollen aufgestaut werden zu einem Stausee, der die Größe Deutschlands ohne die neuen Bundesländer hat, dann sollen sie durch einen Kanal verbunden werden, und die Gewässer dann zum Irtytsch übergeleitet werden. Die niedrigste Stelle, nämlich die Turgai-Senke in der kasachischen Schwelle soll durch einen 70m tiefen Einschnitt überwunden werden. Von der Turgai-Senke aus fließt dann ein Kanal in Richtung Aralsee, von dem aus mehrere Nebenkanäle wegführen.


Auswirkungen des Vorhabens

Durch die riesige Größe der Stauseen, verdunstet viel dringend benötigtes Wasser, das somit verloren geht. Außerdem wird die Vegeattion zerstört, sowohl Wälder, die sehr wichtig für die Holzwirtschaft wären, als auch andere Vegatation. Ein weiteres Problem ist, dass unter den Stauseen riesige Ölvorkommen schlummern. Durch den See und den dadurch verursachten Grundwasseranstieg gibt es eine Landversumpfung, der wiederum viel Vegetation zerstört. Westsibierien ist ohnehin schon sehr von versumpfung geplagt. Ein nächstes Problem ist die verminderte Frischwasserzufuhr ins nordmeer. Dadurch erhöht sich der Salzwassergehalt, was heißt, dass es langsamer friert. Die geringe Menge an Eismasse führt zu einer Klimaerwärmung in ganz Europa, der Klimagürtel könnte sich bis zu 400km nach Norden verschieben. Dies ist ein Widerspruch mit dem eigentlich Vorhaben, nämlich die Vergrößerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Der Fischreichtum wird sich veringern, welcher ebenfalls einen wichtigen Faktor der russischen Wirtschaft darstellt. Außerdem steigt die Gefahr von Überschwemmungen. Andererseits könnte man den Aralsee, der durch Wasserentnahme seiner zuflüsse sehr viel kleiner geworden ist sowie das kaspische meer retten. Positiv ist des Weiteren noch anzumerken, dass Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung gebaut werden könnten. Durch die relativ sichere Wasserversorgung könnte die landwirtschaftliche Produktivität und der Ertrag gesteigert werden.

Technische Schwierigkeiten

Defekte Kanäle verursachen emmense Kosten, aber das wohl schwerwiegendste Problem ist, dass die Flüsse am Oberlauf bis zu 6 Monate pro Jahr zugefroren sind. Insgesammt ist der Dawydow-Plan aber sehr fragwürdig aufgrund des hohen Kostenaufwands und des Eingriffs ins Klima.