AC/DC

australische Hard-Rock-Band
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AC/DC
Gründung: 31. Dezember 1973
Genre: Hard Rock
Website (us): http://www.acdcrocks.com/
Gründungsmitglieder
Gesang: Dave Evans (bis 1974)
Lead-Gitarre: Angus Young
Rhythmus-Gitarre: Malcolm Young
Bassgitarre: Larry Van Kriedt (bis 1974)
Schlagzeug: Colin John Burgess (bis 1974)
Weitere ehemalige Mitglieder
Bassgitarre: Neil Smith (1974)
Bassgitarre: Rob Bailey (1974–1975)
Bassgitarre: Mark Evans (1974–1977)
Schlagzeug: Noel Taylor (1974)
Schlagzeug: Peter Clack (1974–1975)
Schlagzeug: Simon Wright (1983–1989)
Schlagzeug: Chris Slade (1989–1994)
Gesang: Bon Scott (ab 1974; † 1980)
Aktuelle Besetzung
Gesang: Brian Johnson (seit 1980)
Lead-Gitarre: Angus Young
Rhythmus-Gitarre: Malcolm Young
Bassgitarre: Cliff Williams (seit 1978)
Schlagzeug: Phil Rudd
(1974–1983 und seit 1995)

AC/DC (Alternate current / Direct current) ist der Name einer australischen Rockband, die Ende des Jahres 1973 von den in Schottland geborenen Brüdern Angus McKinnon Young und Malcolm McKinnon Young gegründet wurde. AC/DC gelten als eine der erfolgreichsten Gruppen im Musikgeschäft, insgesamt haben sie mehr als 150 Millionen Tonträger verkauft. Allein ihr Album Back in Black wurde weltweit mehr als 42 Millionen mal abgesetzt, davon 21 Millionen mal in den USA, wodurch es zum zweiterfolgreichsten Musikalbum aller Zeiten wurde. Ihre Musik wird oft als „Heavy Rock“, „Hard Rock“ oder „Heavy Metal“ bezeichnet, wobei letzteres am wenigsten zutrifft. AC/DC selbst sagen, ihre Musik sei Rock´n´Roll, wenn auch etwas härterer Art. Gerüchten zufolge befindet sich die Band zur Zeit an den Aufnahmen für ein neues Studioalbum, das eventuell sogar ein Doppelalbum werden könnte.

Name

Zu ihrem Namen kam die Band der Legende nach durch Margreth, der Schwester der Young-Brüder. Sie sah die Aufschrift „AC/DC“ (Wechselstrom/Gleichstrom) auf der Nähmaschine der Familie und fand, dass diese Abkürzung die kraftvolle Musik der Band ideal symbolisieren würde. Allerdings ist AC/DC in englischsprachigen Ländern auch ein Begriff für Bisexuelle, was zu Beginn der Karriere der australischen Rocker zu einigen hitzigen Diskussionen führte. Im christlich-fundamentalen Umfeld entstand nebst Backronymen für weitere Rockbands die Bedeutung „Antichrist/Deadchrist“, was viele heute für die Bedeutung von AC/DC halten.

Biografie

Die Anfänge

Der erste Auftritt der Band fand am Silvesterabend 1973 in Sydney im Nachtclub „Chequers“ statt. Im Februar 1974 wurde dann die erste AC/DC-Single „Can I Sit Next To You Girl“/„Rockin' in the Parlour“ mit Sänger Dave Evans aufgenommen, die am 22. Juli desselben Jahres in Australien und Neuseeland erschien. Diese Single hörte sich – anders als die später auf dem TNT-Album veröffentliche Version von „Can I Sit Next to You Girl“ mit Bon Scott – noch stark Glam-Rock-beeinflusst an. Zu dieser Zeit – mit rasch wechselnder Besetzung der Rhythmussektion (Bass, Schlagzeug) – war die Band offensichtlich stilistisch noch nicht ganz auf eine Linie festgelegt. Durch die bei jedem Konzert bis heute getragene Schuluniform des Lead-Gitarristen Angus Young wurde das Image der Band als „böse Schuljungen“ symbolisiert.

Die Bon-Scott-Ära (1974–1980)

Die „klassische“ geradlinig-kompromisslose Hardrock-Orientierung gelangte erst mit dem Wechsel von Dave Evans zu Bon Scott als neuem Leadvokalisten endgültig zum Durchbruch. Zur Debüt-Single wurde in Cronulla an Australiens Südküste zudem ein Clip für die damals einzige Rockshow im australischen Fernsehen, die zehnminütige Sendung „GTK“ (Got To Know) des australischen Senders ABC gedreht.

Erste Auslandserfolge stellten sich 1976 ein, und zwar mit der LP „High Voltage“ (1976). Diese Platte war zusammengesetzt aus den, jeweils nur in Australien erschienenen, LPs „High Voltage“ (andere Version) und „T.N.T.“. Das Album hörte sich noch sehr stark vom Blues, Boogie Woogie und Rock 'n' Roll der 50er Jahre beeinflusst an.

Das Album „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ erschien ebenfalls in Australien in einer anderen Version als in Europa und Amerika. Der Song Jailbreak beispielweise erschien erst 1984 auf der Platte „'74 Jailbreak“ außerhalb von Australien. Mit dieser LP wagten sich AC/DC schon weiter vor, auf ihrem Weg zum „totalen“ Hard-Rock. Der Titelsong ist bis heute sehr beliebt und schafft es oft ins Live-Programm der Band.

Mit dem „Let-there-be-rock“-Album von 1977 wurde der harte Stil des Quintetts schon auf den ersten Höhepunkt gebracht. Malcolm Youngs Powerchords, die schon sehr rau klangen, passten sehr gut zu Angus Youngs virtuosen Gitarren-Soli und dazu dem „eisigen“ Gesang von Bon Scott.

Auf der LP „Powerage“ von 1978 legten AC/DC wieder mehr Wert auf den Blues-Stil. Das Ergebnis präsentiert mehr als alle anderen Alben der Australier das musikalische Können der Young-Brüder, aber auch z.B. des Bassisten Cliff Williams (z.B. bei dem Song „Sin City“). Die LP wird auch heute noch von vielen AC/DC-Fans als die beste bezeichnet.

Mit dem typischen Album „Highway To Hell“ von 1979 gelang AC/DC der bis dahin größte Erfolg. Der Titelsong wird allgemein mit als erstes mit AC/DC verbunden. Hier beweist Bon Scott noch mal, wie gut seine unverwechselbare Stimme zum AC/DC-Sound passt und schafft mit Songs wie „Touch To Much“, „Walk All Over You“ oder „Night Prowler“ die von den Fans geliebte Atmosphäre.

Ronald Belford "Bon" Scott erstickte am 19.Februar 1980 im Vollrausch an seinem eigenen Erbrochenen im Auto eines Freundes.

Die 1980er Jahre mit Brian Johnson

Mit Brian Johnson, dem ehemaligen Sänger von „Geordie“, kam 1980 ein Nachfolger, der zum Band-Image passte. Mit dem ersten Album unter neuer Besetzung im Juli 1980,„Back in Black“, änderte sich der Stil der Band deutlich. Der heisere Gesang Johnsons passte eher zu einer Art „Heavy-Rock“. Das Album, welches das erfolgreichste Rockalbum aller Zeiten wurde und das viele Fachleute zu den besten Hard-Rockalben überhaupt zählen, hörte sich auch eindeutig härter an als seine Vorgänger.

Der Titelsong des Albums „For Those About To Rock“ aus dem Jahr 1981 entwickelte sich quasi zur AC/DC-Hymne und wird zumeist zum Abschluss ihrer Konzerte gespielt. Dies war auch AC/DCs beste Stunde; sie erreichten zum ersten Mal den ersten Platz der U.S.-Charts.

Nach „For Those About To Rock“ erschien im Jahre 1983 das Album „Flick Of The Switch“, das von Angus und Malcolm Young selbst produziert worden war. Von der Käuferschaft wurde es allerdings nicht ganz so gut angenommen, wie es sich die Gruppe vielleicht vorgestellt hatte. Nach den Aufnahmen zu dieser LP verließ Schlagzeuger Phil Rudd wegen Drogen- und psychischen Problemen die Band.

Auch das Album „Fly On The Wall“ (1985) hatte keinen großen Erfolg und wird heute von den Fans meist als der Tiefpunkt der Band bezeichnet, da die Stücke meist einfallslos geschrieben waren und die LP schlecht produziert worden war.

„Who Made Who“ erschien 1986 und enthielt lediglich drei neue Stücke, wo von nur der Titesong bekannt wurde. Der Rest der Songs des Albums waren Titel von früheren Alben. Die LP war auch der Soundtrack zu Stephen King's Film "Maximum Overdrive".

Die LP „Blow Up Your Video“ (1988) bedeutete für AC/DC ein kleines Comeback, da die Käuferschaft und die Fans dieses Album wieder besser aufnahmen. Jedoch ist es heute eines der unbekanntesten Alben der Band. Während der Tour zu "Blow Up Your Video" musste sich Malcolm Young einer viermonatigen Alkohol-Entziehungskur unterziehen. Er hatte, genau wie Bon Scott regelmäßig zu viel Alkohol konsumiert.

Die Rückkehr 1990

Erst 1990 kehrte AC/DC mit „The Razor's Edge“ und insbesondere dem Song „Thunderstruck“ zurück in die Hitparaden. Dieses Album schuf auch eine neue, jüngere Generation von AC/DC-Fans.

Nach diesem Quasi-Comeback-Album, in dem der Hard-Rock-Stil AC/DCs seinen Gipfel fand, besannen sich Angus und Malcolm Young beim Schreiben der Songs auf ihre Ursprünge: die Alben „Ballbreaker“ (1995) und „Stiff Upper Lip“ (2000) waren wieder deutlich vom Rock ’n’ Roll und Blues geprägt. Als musikalisches Vorbild wird immer wieder Chuck Berry genannt, dessen „Duckwalk“ fester Bestandteil von Angus Youngs Bühnenshow ist. Trotz der für AC/DC schlechten Verkaufszahlen der Jahre 1983–1988, wurde aus Ihnen eine der erfolgreichsten Hardrockbands der Welt. Das bislang letzte Album „Stiff Upper Lip“ stammt aus dem Jahre 2000.

Stil

Während die Musiker jederzeit auch live den unverkennbaren AC/DC-Sound bieten – insbesondere der agile Angus Young mit nach wie vor unverzichtbarer Schuluniform –, musste Brian Johnson seinem brachial gepressten Gesangsstil (und Zigarettenkonsum) inzwischen erkennbar Tribut zollen. Auf dem Album „Stiff Upper Lip“ konnte er auf einigen Songs an gute Zeiten anknüpfen, auf der Bühne ist er aber heute oft nach einiger Zeit heiser. AC/DC-Fans scheint das nicht wirklich zu stören. Mit ihrem einfachen, ehrlich wirkenden Stil, der auf raue Powerchords und komplexe Gitarren-Soli aufgebaut ist, findet AC/DC gerade in einer Zeit rational-berechnender Sound-Produktion neben den treuen Alt-Rockern auch neue Fans unter den Teenies. Viele Hard-Rock und Heavy-Metal-Bands wie z.B. Metallica geben heute den Einfluss zu, den AC/DC auf sie hatte.

Für ihr Lebenswerk wurden AC/DC im März 2003 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Besetzung im Laufe der Jahre

  • 1974
    • Angus Young (Lead-Gitarre)
    • Malcolm Young (Rhythmus-Gitarre)
    • Dave Evans (Gesang)
    • Larry Van Kriedt (Bass)
    • Colin Burgess (Schlagzeug)
      1. Single: Can I Sit Next To You Girl, 1974
  • 1974
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Bon Scott ersetzte Dave Evans
    • Rob Baily ersetzte Larry Van Kriedt
    • Peter Clack ersetzte Colin Burgess
  • 1975
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Bon Scott
    • Mark Evans ersetzte Rob Baily
    • Phil Rudd ersetzte Peter Clack
      1. High Voltage, 1976
      2. Dirty Deeds Done Dirt Cheap, 1976
      3. Let There Be Rock 1977
  • 1977
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Bon Scott
    • Cliff Williams ersetzte Mark Evans
    • Phil Rudd
      1. Powerage, 1978
      2. If You Want Blood (You've Got It), 1978
      3. Highway To Hell, 1979
  • 1980
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Brian Johnson ersetzte Bon Scott †
    • Cliff Williams
    • Phil Rudd
      1. Back In Black, 1980
      2. For Those About To Rock (We Salute You), 1981
      3. Flick Of The Switch, 1983
  • 1983
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Brian Johnson
    • Cliff Williams
    • Simon Wright ersetzte Phil Rudd
      1. Fly On The Wall, 1985
      2. Who Made Who, 1986
      3. Blow Up Your Video, 1987
  • 1990
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Brian Johnson
    • Cliff Williams
    • Chris Slade ersetzte Simon Wright
      1. The Razor's Edge, 1990
      2. Live, 1992
  • 1995
    • Angus Young
    • Malcolm Young
    • Brian Johnson
    • Cliff Williams
    • Phil Rudd
      1. Ballbreaker, 1995
      2. Stiff Upper Lip, 2000

Diskografie

LPs und CDs

Videos und DVDs

  • 1980: Let There Be Rock [Kinofilm: Konzert in Paris 1979 plus Interviews]
  • 1985: Fly on the Wall [Musikkurzfilm]
  • 1986: Who Made Who [ Videoclips 1980–1986]
  • 1989: AC/DC [9 Videoclips 1975–1979]
  • 1991: Clipped [5 Videoclips 1988–1991]
  • 1992: Live at Donington
  • 1996: No Bull [live auf dem Plaza del Toros, inklusive "Hard as a Rock"-Video und Making-of]
  • 2001: Stiff Upper Lip [live im Olympia-Stadion in München, inklusive Interviews]
  • 2005: Family Jewels [2 DVDs, 2 x 20 Videoclips von 1975 bis 1991] (2006 mit dem ECHO ausgezeichnet)

Literatur

Wiktionary: AC/DC – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen