Die Frauen (Film)

Film von George Cukor (1939)
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Film
Titel Die Frauen
Originaltitel The Women
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1939
Länge 130 Minuten
Stab
Regie George Cukor
Drehbuch Clare Boothe Luce, Anita Loos, Jane Murfin
Produktion Hunt Stromberg
Musik David Snell
Kamera Oliver T. Marsh, Joseph Ruttenberg
Schnitt Robert Kern
Besetzung

Die Frauen (Originaltitel: The Women) ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs George Cukor aus dem Jahr 1939. Die Komödie wurde, mit den weiblichen Hollywood-Legenden Norma Shearer, Joan Crawford und Rosalind Russell in der Hauptrolle, von dem Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer produziert.

Handlung

Heimliches Verhältnis

Mrs. Stephen Haines (Mary) ist eine verständnissvolle Frau, die glücklich mit ihrem Mann Mr. Stephen Haines, einem attraktiven Ingenieur, und ihrem Kind Mary Haines in New York wohnt. Eines Tages erfahren ihre beiden Freundinnen Edith Potter und Sylvia Fowler im Schönheitssalon "Sydney's" von einem heimlichen Verhältnis, die Stephen Haines mit einer anderen Frau führt. Am selben Tag besuchen die Freundinnen (u.a. Mrs. John Day) Mary in ihrer Wohnung. Edith und Sylvia wollen es ihr nicht ins Gesicht sagen und beschließen deshalb, dass sie es von Olga, einer gesprächigen Bediensteten im Salon, selbst erfährt.

Am nächsten Tag erscheinen Mary und ihre Freundin Sylvia im Schönheitssalon. Mary wird daraufhin von Olga bedient, die ihr nach kurzer Zeit ungeahnt von dem Verhältnis zwischen Stephen Haines und Crystal Allen erzählt. Am nächsten Tag führt Mary eine Diskussion mit ihrer Mutter. Mary's Mutter empfiehlt ihr still zu sein und ihren Mann nicht auf das Thema anzusprechen. Am Ende der Diskussion wird Mary gefragt, ob sie ihre Mutter auf die Bermudas begleitet. Als ihre Mutter die Wohnung verlässt, ruft ihr Ehemann an und sagt den geplannten Theaterbesuch am Abend ab.

Mary's Auseinandersetzung mit Crystal Allen

Mary und ihre Mutter reisen in den nächsten Tagen auf die Bermudas. Währenddessen besichtigen Sylvia und Edith den Parfümladen "Black's" in der 5th Avenue. Im Parümladen treffen die beiden Freundinnen auf Crystal Allen, die ihnen das Parfüm "Summer Rain" empfiehlt. Nach einigen Wochen kehren Mary und ihre Mutter nach Hause zurück. Mary und ihre Freundinnen gehen zum Spass auf eine Modenschau. Nach der Vorstellung kommt es zur Begegnung zwischen Mary und der unbeliebten Crystal Allen. Crystal provoziert sie und danach verlässt Mary wütend das Zimmer ("Ach, lassen sie die Rührselligkeiten, Mrs. Stephan Haines!", sagt Crystal).

Scheidung

Am darauffolgenden Tag erscheint auf der Titelseite ein Artikel mit der Überschrift: Wife K.O's Love Thief (Ehefrau schlägt Rivalin). Edith Potter hat einem Reporter eine leicht verfälschte Geschichte erzählt und in einigen Aspekten übertrieben. Am Abend kommt es zu einer Aussprache zwischen Mary und ihrem Ehemann. Die Haushälterin Jane verfolgt heimlich das Gespräch und rennt nach einigen Momenten die Treppe herunter, um es der Köchin Maggy zu erzählen. Mary und ihr Ehemann beschließen sich zu trennen.

Fahrt nach Reno

In den nächsten Tagen erscheint die Notarin Miss Trimmerback, um mit Mary über den Ehevertrag zu verhandeln. Als sie nach ein paar Tagen das Haus verlassen muss, klärt sie ihre Tochter über die Scheidung auf. Am Abend fahren Mary und ihre Freundin Peggy mit dem Zug in das "Scheidungparadies" Reno. Im Zug trifft Mary auf Miriam Aarons und Countess DeLave (Flora), eine ältere Frau. Miriam Aarons hat sich vor kurzem zum ersten mal geschieden und hofft nun auf eine bessere Beziehung. Flora hat sich schon sechs mal von einem Mann geschieden und scheint immer den falschen Mann zu treffen.

Nach sechs Wochen auf der "Double T Ranch" in Reno erhält sie den Scheidungsbrief. Ein Tag vor der Abreise erscheint Sylvia auf der Ranch. Mary begrüßt sie glücklich und stellt sie ihren neuen Freundinnen vor. Sylvia erfährt nach einer Diskussion, dass Miriam mit ihrem Ehemann eine heimliche Beziehung führt. Sie zerrschlägt das herumliegende Geschirr und schlägt sich mit Miriam. Nach der Schlägerei macht Sylvia ihrer Freundin Mary Vorwürfe ("Ich hasse dich").

Rückkehr nach New York

Als sie in New York angekommen sind, will Peggy wieder abreisen, da ihr Freund Johnny aus Eldorado sie sehr vermisst. Am selben Tag unterhalten sich Miriam und Mary über ihren Ehemann. Miriam erzählt ihr, dass sie auch mal in so einer ähnlichen Situation war und es bereut, dass sie auf ihren Stolz achtete anstatt auf ihr Herz zu hören. Mary ruft nach diesem Gespräch ihren Ehemann an, der ihr von seiner Heirat mit Crystal Allen erzählt. Mary legt sich weinend auf ihr Bett.

Liebesaffäre mit einem Rundfunkstar

Seither sind zwei Jahre vergangen und einiges hat sich im Leben von Crystal Allen verändert. Sie lebt nun mit ihrem Ehemann Stephan Haines in einer luxuriösen Wohnung. In ihrem Badezimmer hat sie ein Telefon installiert, um mit ihrer Affäre zu telefonieren. Als Sylvia Fowler, die seitdem eine gute Freundin ist, zu Besuch kommt, erfährt man von der Liebesaffäre mit dem Rundfunkstar Buck Winston, dem Geliebten von Countess DeLave.

Am Abend trifft sich Mary mit ihren Freundinnen. Als die Freundinnen wieder das Haus verlassen, unterhält sie sich mit ihrer Tochter im Bett. Während der Unterhaltung erkennt sie ihren Fehler und verzichtet auf ihren Stolz. Sie steht euphorisch auf und versucht ihren Ehemann, der unglücklich mit Crystal zusammenlebt, wieder zu erobern ("Nie im Leben hab ich mich besser gefühlt", sagt Mary zu ihrer Mutter). Es gelingt ihr auf einer Feier, die Liebe ihres Mannes wiederzugewinnen.

Entstehungsgeschichte

Die Komödie Die Frauen basiert auf dem "comedy of manners"-Theaterstück, dass im Jahr 1936 im Ethel Barrymore Theatre gezeigt wurde. Das Drehbuch wurde von der Journalisten und Redakteurin Clare Boothe Luce für den Film umgeschrieben. Die Dreharbeiten zu dem Film "Die Frauen" fingen am 25. April 1939 an und hörten am 7. Juli 1939 auf. Am 1. September 1939 feierte die Komödie in den USA Premiere. Der Film war weltweit ein kommerzieller Erfolg und sorgte mit zwei Besonderheiten für Aufsehen.

Im Film kommen ausschließlich weibliche Schauspieler und Tiere (z.B. Affen) vor. Beatrice Cole und Beryl Wallace, die in dem Original Theaterstück aus dem Jahr 1936 mitspielen, haben einen kurzen Gastauftritt im Film. Der Film ist ein Schwarzweißfilm, der jedoch eine 10-minütige Szene in Farbe enthält. Diese Szene wurde von der Firma "Turner Classic Movies" restauriert.

Im Jahr 1956 erschien das Musical-Remake "The Opposite Sex", das auf dem Klassiker aus dem Jahr 1939 basiert. In dem Film spielen namhafte Schasupieler wie Joan Collins, June Allyson und Leslie Nielsen mit.

Im Jahr 2007 soll ein Remake zum Filmklassier "Die Frauen" in den Kinos erscheinen. Diane English führt bei diesem Film Regie und Mick Jagger wird als Produzent eingesetzt. Zu den Schauspielern des Remakes gehören die folgenden dazu: Annette Bening, Sandra Bullock, Ashley Judd, Meg Ryan und Uma Thurman.

Trivales

  • In der Anfangssequenz werden alle Darsteller des Filmes mit einem Tier versehen. Zuerst erscheint in der Mitte des Bildes ein Tier (z.b. ein Affe) und danach die entsprechende Darstellerin, die das Tier "repräsentiert".
  • Der Regisseur George Cukor sollte vor den Dreharbeiten zu dem Melodram "Vom Winde verweht" Regie führen. Einige Wochen vor der Filmpremiere zu "Die Frauen" wurde er entlassen.
  • Die Schriftsteller F. Scott Fitzgerald und Donald Ogden Stewart waren an dem Drehbuch zum Film beteiligt. Trotzdem werden sie nicht im Endspann des Filmes erwähnt.
  • Die folgende Zeile liest Mrs. Stephen Haines im Bett vor, als sie traurig über ihren Ex-Mann nachdenkt: "Then it is better for you that you cover your nakedness and pass out of love's threshing floor, Into the seasonless world where you shall laugh, but not all of your laughter, and weep, but not all of your tears". Dieser Auszug stamm aus dem Buch "Der Prophet", geschrieben von dem libanesischen Dichter Khalil Gibran.
  • Der Schönheitssalon "Sydney's" wurde nach Sydney Guilaroff benannt, der von 1930 bis in die 1970er Jahre Hairstylist bei Metro-Goldwyn-Mayer war.

Kritiken

  • "135 Frauen (und kein Mann!) kämpfen um ihre Ehen, die Liebe und gegeneinander...Zickenklassiker" (TV-Spielfilm)
  • "Die Frauen wärmt einige Vorurteile und Klischees wieder auf und Regisseur George Cukor (huch, ein Mann!) hat peinlich genau darauf geachtet, dass auch wirklich keine der insgesamt ca. 130 Rollen mit einem Mann besetzt wurde ... Das ganze ist dann auch ein buntes, feminines Kaleidoskop. Die Handlung hat zwar einen roten Faden - verkommt aber mehr und mehr zur Nebensache. Hauptsache sind hier schauspielerische Einzelleistungen - und es ist verwunderlich, dass dieser Klassiker nicht eine einzige "OSCAR"-Nominierung einstreichen konnte..." (Moviemaster.de)
  • "Man sagte von Regisseur George Cukor, er sei der beste "Frauenregisseur" Hollywoods. So verpflichtete er für sein Meisterwerk 144 Schauspielerinnen - und keinen einzigen Mann. Cukor pendelt hier geschickt zwischen Karikatur und Ernsthaftigkeit. Joan Crawford ist in einer ihrer besten Rollen als Crystal Allen zu sehen. Einen wörtlich zu nehmenden Farbtupfer erhält die ansonsten in Schwarz-Weiß gedrehte, brillante Dialog-Komödie durch eine farbige Modenschau-Sequenz." (Filmzentrale.de)
  • "Frauenregisseur" George Cukor drehte hier einen Film, in dem kein einziger Mann auftritt (und das bei 135 Sprechrollen, so die Studioangaben). Dabei dreht sich alles um die Männer - die Sehnsüchte, die Hoffnungen, die Ängste der Frauen, die Cukor mit einem großen Aufgebot weiblicher Stars vorführt, wobei die boshaft karikierten Gesellschaftsdamen durchaus nicht das letzte Wort haben. Der Schwarzweißfilm enthält eine einzige Technicolor-Sequenz, eine luxuriöse Modenschau." (MDR)
  • "Eine Dame der besten New Yorker Gesellschaft, Ehefrau und Mutter, ficht mit Hilfe von zwei charakterlich sehr verschiedenen Frauen ihrer Bekanntschaft zunächst eine Fehde gegen ihren Mann und nach der Scheidung einen Kampf für ihn und gegen seine neue Frau aus. Die bissige Beschreibung dieses Geschlechterkriegs und der Scheidung dient als Vehikel für eine unendliche Fülle von eleganten, ironisch verzierten Variationen. Spitzfindig, aber mit viel Humor und Einfühlungsvermögen beschreibt der “Frauenregisseur Cukor die mondäne amerikanische Vorkriegsgesellschaft, ohne dass dabei irgendein Mann auf der Leinwand erscheint." (Lexikon des internationalen Films)

Literatur

  • Gutner, Howard. Gowns by Adrian: The MGM Years 1928-1941
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