Blätterstock

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Als Blätterstock wird eine bestimmte Bauform von Bienen-Beuten bezeichnet. Vorwiegend wurde dieser Typ, in der Nachkriegszeit, im westdeutschen Raum genutzt. Die Besonderheit an diesem Beutentyp liegt darin, dass er eine sogenannte „Hinterbehandlungs-Beute“ ist. Als Hinterbehandlungsbeute wird der Beuten-Typ bezeichnet, der es dem Imker ermöglicht von der rückwärtigen Seite aus auf den Waben-Bestand zuzugreifen. Hierzu bedient sich der Imker einer auf der Rückseite der Beute eingelassenen Klappe.

Einsatzort

Dieser Beutentyp (es gibt noch weitere diverse Typen dieser Art) wurde / wird hauptsächlich auf Bienenwagen (Wander-Imkerei) genutzt oder in vor Ort festinstallierten Bienenstallungen (-häusern) genutzt.

Aufbau-Kosten

Im Gegensatz zu den modernen Magazinbeuten ist der Aufbau von Hinterbehandlungs-Beuten komplexer und deren Herstellung damit, vom Material wie auch Zeitaufwand, deutlich teurer. Hinzu kommt, dass dieser Beutentyp von altersher keinen konstruktiven Wetterschutz besitzt. Die Kosten für eine entsprechende Unterstellung (s.o.) fallen damit zusätzlich an. Betriebsweise: Hinterbehandlungsbeute vs. Magazinbeute. Ihr hauptsächlicher „Nachteil“ gegenüber einer modernen Magazinbeute besteht in der nicht so dynamischen Anpassungsmöglichkeit an die Menge des aktuellen Nektar- / Polleneintrages. Bereits durch die Konstruktion unter Bezug auf das verwendete Rähmchenmaß ist die maximale Beutengröße nahezu unveränderlich vorgegeben. Die Möglichkeit der schnellen Säuberung / Reparatur sowie der, falls nötig, Desinfizierung sind nicht im gleichen Maße gegeben. Hier ist Zeitaufwand deutlich höher und je nach Schadensbild deutlich aufwendiger und damit teurer.

Der Vorteil in der Hinterbehandlungs-Beuten-Nutzung besteht in der einfacheren Brutwaben-, wie Honigwaben-Kontrolle durch die Hintertür. Insbesondere das teilweise körperlich sehr belastende Heben und Versetzen der einzelnen Zargen, wie in der modernen Magazin-Imkerei notwendig, entfällt. Besteht erst einmal das notwendige Bienenhaus bzw. der überdachte Bienenwagen, so ist die Kontrolle der einzelnen Bienenbeuten, unabhängig vom Wetter, weitaus störungsfreier und ruhiger durchführbar.

Fazit

Für den „Blätterstock“, wie auch für alle anderen Beuten-Arten, kann wohl nicht auf die optimale Anpassung auf einen bestimmten Bienen-Typ abgestellt werden. Dem Bien ist es schnuppe, wie seine Behausung aussieht. Wichtig scheint nur zu sein, dass die Behausung dem vorhandenen Klima angepasst steht. SIe muss trocken, parasiten- wie auch giftfrei sein und es dem Bien, trotz subjektiver imkerlichen Betriebsweise, ermöglicht zu überleben.