Nea Pikerni

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Nea Pikerni (griechisch Νέα Πικέρνη) war eine Siedlung, die zur Gemeinde Vouprasia im Regionalbezirk Elis in Westgriechenland gehörte.

Geschichte

Vorgeschichte

 
Auswanderungsroute der Bevölkerung von Piqeras nach Villa Badessa in den Abruzzen

1875 versuchten 42 albanischsprachige griechisch-orthodoxe Familien aus dem Ort Villa Badessa in den Abruzzen in Italien, nach Griechenland auszuwandern, um sich dort auf Staatsgebiet anzusiedeln.[1] Ursprünglich stammten sie aus dem albanischen Ort Piqeras in der historischen Region Nordepirus, wo sie unter dem Druck der lokalen Kämpfe 1742 von der zum Islam bekehrten Bevölkerung von Borsh und Golëm im Kurvelesh überfallen worden sind.

Nach langen und blutigen Kämpfen im Ceraunischen Gebirge entschloss sich die Gemeinde dazu, unter der Obhut von einigen albanischen Papas[Anm. 1] (D. Demetrio Atanasi, D. Macario Nica Basiliano, D. Spiridione d'Andrea, D. Micheli Spiro d'Andrea, D. Giuani Nica und D. Macario Nica) ihren Heimatort zu verlassen.[2] Aus der Kirche von Piqeras nahmen die Flüchtlinge die Ikone der Heiligen Maria Hodegetria (aus dem Altgriechischen: die, die die Richtung weist) mit.[1] Während eine kleinere Gruppe in den angrenzenden Ort Lukova und Umgebung flüchtete, floh die größere Gruppe unter der Führung der Papas und der Ikone der Heiligen Maria Hodegetria, „die die den Flüchtlingen den Weg“ wies, über Lukova, Klikursi, Shën Vasil, Nivica-Bubar nördlich von Saranda gelegen und Korfu.[3] Unterwegs hatten sich ihnen mehrere Familien angeschlossen, so dass 18 Familien (insgesamt 73 Personen) per Schiff nach Brindisi ins Königreich Neapel flohen,[4] wo sie 1743 von dem damaligen spanischen König von Neapel Karl VII. (als Karl III. König von Spanien) wohlwollend aufgenommen wurden und auf Kosten der Krone in Begleitung von zwei albanischen Offizieren (D. Costantin Blassi, D. Pati Gini) und einem Hilfsmajor (D. Demetrio di Micheli)[2] in die Region Abruzzen transportiert wurden, wo sie Villa Badessa gründeten und heute zur ethnischen Minderheit der Arbëresh zählen.


Literatur

Anmerkungen

  1. Weltgeistlicher in der orthodoxen Kirche

Einzelnachweise

  1. a b Leonidas Kallivretakis, S. 223
  2. a b Papas Andrea Figlia: Über die in Capitanata in Apulien angesiedelten Albaner, Manuskript von Papàs Andrea Figlia aus Mezzojuso an Papàs Paolo Parrino, Rektor des griechisch-albanischen Seminars und Pfarrer der griechischen Gemeinde von Palermo, geschrieben in Neapel am 12. Juni 1764 (italienisch), abgerufen am 20. Februar 2017.
  3. Geschichte der Gemeinde Rosciano. In: Comunedirosciano.it. Abgerufen am 20. Februar 2017 (italienisch).
  4. Carmela Perta, Simone Ciccolone, Silvia Canù: Sopravvivenze linguistiche arbëreshe a Villa Badessa, Il segno e le lettere, Collana del Dipartimento di Lingue, Letterature e Culture moderne dell’Università degli Studi ‘G. d’Annunzio. Mailand 2014, ISBN 978-88-7916-666-9, S. 14 (italienisch)., abgerufen am 20. Februar 2017

Koordinaten: 38° 0′ 35″ N, 21° 22′ 19,4″ O