Sächsischer Bruderkrieg

militärische Auseinandersetzung zwischen den Brüdern Herzog Wilhelm III und Kurfürst Friedrich II
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Der Sächsische Bruderkrieg ist ein Krieg, der von 1446 bis 1451 um die wettinischen Herrschaftsgebiete zwischen den Brüdern Herzog Wilhelm III. Landgraf von Thüringen und Kurfürst Friedrich II. (der Sanftmütige) geführt wurde.

Am 11. Dezember 1445 werden durch den Hallischen Machtspruch die Erblande von Friedrich IV., dem Friedfertigen, Meißen, Thüringen und Osterland unter seinen Söhnen Friedrich II. Kurfürst von Sachsen und Wilhelm III. Landgraf von Thüringen (der Tapfere) aufgeteilt. Letzterer glaubte sich bei der Erbteilung, wodurch ihm Thüringen und ein Teil des Osterlandes zufielen, von seinem Bruder übervorteilt und wurde in diesem ungegründeten Argwohn von seinen böswilligen und intriganten Räten Busso (III. † 1467), Apel III. der Jüngere und Bernhard Vitzthum († 1487), die großen Einfluss auf ihn hatten Apel Vitzthum welcher Lehnsmann von Beiden war, mischte auf jeder Seiten mit. Während des Krieges ab 1446 wurde Thüringen schwer verwüstet. Der Kriegsschauplatz war das Gebiet zwischen Weimar, Camburg, Dornburg, Wiehe, Merseburg und Zeitz.

Zwischen dem 6. und 29. Januar 1447, zogen die Verbündeten des Kurfürsten, Erzbischof Friedrich III. von Magdeburg, Graf Günter von Mansfeld und der Edle Herr Brun VIII. von Querfurt, gegen das stark befestigte Nebra welches Apel Vitzthum auf Niederrossla, Herzog Wilhelms Rat gehörte. Apel Vitzthum wird Burg und Stadt Nebra nebst Wiehe (und andere Burgen und Schlösser) entrissen. Mit dem Herzog Wilhelm kamen kämpfende Söldner unter Georg Podiebald (* 1420 - † 1471, aus dem Adelsgeschlecht von Poděbrad, „Prokop“, später König von Böhmen) in die Stifte vor Naumburg und Zeitz. Diese böhmischen Söldner wurden im Volksmund noch immer „Hussiten“ genannt, obwohl diese mit ihnen nichts zu tun hatten. Der Friedenschluss vom 25. September 1447 zu Erfurt beendete den sächsischen Krieg. Herzog Wilhelm III. bleibt Landgraf von Thüringen. Endgültig wurde die Fehde jedoch erst im Januar 1451, mit dem Friedenschluss zu Pforte, beigelegt. Da die Vitzthume nach dem vereinbarten Landfrieden eine kurfürstliche Gesandtschaft überfielen, sie ausraubten und gefangensetzten, sagten die geeinten Brüder Herzog Wilhelm und Kurfürst Friedrich, verbündet mit den Erfurtern, den Vitzthumen Fehde an, belagerten ihre Burgen und nahmen sie wohl ohne größeren Widerstände ein. Herzog Wilhelm ließ dann die Vitzthume aus Thüringen vertreiben, die darauf nach Prag flohen und vom Böhmischen König Georg Podiebald festgesetzt wurden. Apel von Vitzthum stand später in dessen Diensten.

Literatur

Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen.