Dreihasenbild

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Das Dreihasenbild stellt drei springende Hasen dar, die in Kreisform angeordnet sind. Eine Beschreibung dieses Symbols findet sich auch in dem Vers: „Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei“. Dabei sind drei Hasen so angeordnet, dass zwar jeder Hase zwei Ohren hat, auf dem Motiv aber insgesamt nur drei Ohren dargestellt sind.

Das Dreihasenfenster im Paderborner Dom
Dreihasenbild im Kirchhof von St. Peter und Paul in Kirchhundem

Das Dreihasenbild taucht an verschiedenen Orten und in den unterschiedlichsten Kulturen der Welt auf. Seine ursprüngliche Bedeutung ist nicht klar. Es wird häufig als ein Archetypus angesehen. Eine ähnliche Form der Figurvereinigung, allerdings mit drei menschlichen Köpfen, stellt der Tricephalus, Triceps oder Triphons dar. Allgemein spricht man bei derartigen dreigliedrig-symmetrischen Figuren von Triskelen.

Einige frühe bemalte Ostereier zeigen das Dreihasenbild, was vermuten lässt, es könnte ein Symbol für die Dreifaltigkeit sein. Die Verbindung von Osterei und Hasenbild führte in der Folge zur Entwicklung der Figur des Osterhasen. Der Hase gilt auch als Symbol für Fruchtbarkeit.

Ein Beispiel des Dreihasenbildes befindet sich als Fenstermaßwerk (bekannt als „Dreihasenfenster“) im Kreuzgang des Paderborner Doms. In Paderborn sind auch mindestens zwei gegossene Schachtdeckel mit dem Symbol zu finden.[1] Das Dreihasenbild findet sich auch im Haslocher und im Haseder Wappen, ebenso als Schlussstein in der Peter- und Paulskirche in Wissembourg im Elsass. In der Schweiz ist eine solche Darstellung im Chorbogen der Kirche Lauperswil zu finden.[2] Das Dreihasenbild wurde auch von modernen Künstlern aufgegriffen, wie beispielsweise von Hans Thoma, der einen Dreihasenteller gestaltete.

Literatur

  • Erhard Ueckermann: Das Hasensymbol am Dom zu Paderborn, im Kloster Hardehausen, in der Kathedralkirche St. Paulus in Münster und der Klosterkirche Haina. In: Zeitschrift für Jagdwissenschaft 41(1995), S. 285–291.
Commons: Drei Hasen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1. Deckel, 2. Deckel, abgerufen am 14. November 2016.
  2. Hans Minder: Gemeinde Lauperswil. Minder, Lauperswil, 2002.