Sauerkraut ist durch Milchsäuregärung konservierter Weißkohl. Es stammt wahrscheinlich aus China und wird hauptsächlich als Beilage zu verschiedenen Gerichten gegessen.
Sauerkraut ist reich an Milchsäure, Vitamin A, B, C und Mineralsalzen und ist mit den Kohlgemüsen ein wichtiger, heimischer Vitamin-C-Lieferant im Winter.
Geschichte
Wahrscheinlich stammt Sauerkraut ursprünglich aus Nordchina und wurde von dort durch wandernde Mongolenstämme nach Europa gebracht. Besonders in Osteuropäischen Staaten wird sehr viel Sauerkraut gegessen. Juden übernahmen Sauerkraut in ihre Küche und haben es wahrscheinlich in die nördlichen Staaten Westeuropas getragen. Sauerkraut gehört zu den im Winter in Deutschland, den Niederlanden und Polen hauptsächlich verarbeiteten Zutaten. Sauerkraut wird üblicherweise mit Schweinefleisch zubereitet, wobei Juden normalerweise Gans oder Ente dazu servieren.
Herstellung
Frischer Weißkohl wird in feine Streifen geschnitten und in einen Topf eingefüllt. Beigefügtes Salz entzieht während des Gärungsprozesses dem Weißkohl die Flüssigkeit. Die Salzlake bedeckt nach dem Ende der Gärung, die circa 4 bis 6 Wochen dauert, den Weißkohl. Wichtig ist, dass keine Luft in dem frischen Kohl übrigbleibt, da sonst statt der gewünschten saueren Gärung ein Fäulnisprozess beginnen würde, deswegen muss Sauerkraut kräftigt gestampft und mit Gewichten gepresst werden.
Der Gärungsprozesses kommt durch die in der Luft vorhandenen und am Weißkohl haftenden Bakterien in Gang. Bei den heute üblichen sauberen Produktions- und Lagerbedingungen kann jedoch eine separate Zugabe von Milchsäurebakterien vonnöten sein.
Zubereitung
Man kann Sauerkraut frisch, d.h. unerhitzt, verzehren oder als pasteurisiertes Fertiggericht kaufen. Dann muß es nur erwärmt werden. Ansonsten wird Sauerkraut meist unter Zugabe von Lorbeerblättern, Wacholderbeeren, etwas Salz, Schwarzer Pfeffer und Zucker in Wasser oder Fleischbrühe ca. eine halbe Stunde lang gekocht. Je nach Region werden Fleischbrocken, Speckschwarte oder Bauchfleisch hinzugegeben. Auch die Gewürze variieren; so wird häufig Kümmel eingesetzt.
Speisen mit Sauerkraut
- Eine besondere Spezialität ist das elsässische Sauerkraut, bei dem das Sauerkraut die Hauptspeise ist. Es ist dabei noch ziemlich roh und ganz hell. Verschiedene Fleisch- und Wurstsorten ergänzen das Gericht.
- In Franken wird das Sauerkraut typischerweise mehrmals gekocht und mit Einlagen aus Rind- oder Schweinefleisch versehen. Die Einlagen geben dem Sauerkraut einen kräftigen Geschmack. Fränkisches Sauerkraut ist ziemlich dunkel. Man isst es mit Bratwürsten, mit Stadtwurst, mit Leberklößen oder mit Fleisch.
- In Hessen wird Kassler (gepökelte Rippe v. Schwein) im Sauerkraut mitgekocht, das sog. Rippchen mit Kraut, beliebt mit Kartoffelbrei (auch gerne mit angerührter Erbswurst gemischt)
- Das Szegediner Gulasch aus der österreich-ungarischen Küche (nach der ungarischen Stadt Szeged) ist ein scharfes mit viel Sauerkraut vermischtes Gulasch (oft durch Rahm verfeinert).
- Das Sauerkraut in Sachsen ähnelt dem fränkischen, jedoch ist hier das Würzen mit Kümmel sehr beliebt.
- Wesentlicher Bestandteil des polnischen Nationalgerichtes "Bigos" ist Sauerkraut.
Ähnliche Speisen
- Koreanisches Kimchi
- Japanisches Tsukemono
- Salzgurke
- milchsaure grüne Bohnen