Peter Behrens (* 14. April 1868 in Hamburg; † 27. Februar 1940 in Berlin) war ursprünglich Maler, wurde dann als Architekt vor dem ersten Weltkrieg zum Begründer der 'modernen' sachlichen Industriearchitektur und des modernen Industrie-Designs. Er ist insbesondere bekannt als Mitbegründer des Deutschen Werkbundes und durch seine umfassende gestalterische Tätigkeit für die AEG vor dem ersten Weltkrieg. Er gilt als Prototyp des Industriedesigners und zugleich als Erfinder des Corporate Design, indem er bei der AEG vom Briefbogen über die Produkte wie etwa elektrische Teekessel bis hin zu deren Fabrikbauten alles in einem einheitlichen Sinne gestaltete.





Vorderfront

Besondere Bedeutung erlangte auch das von ihm geführte Architekturbüro, weil in ihm einige später berühmt gewordene Architekten gearbeitet haben. Unter anderem Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier. Er war auch für die Schriftgießerei der Gebrüder Klingspor als Schriftgestalter tätig. Hier entwarf er 1901 auch die "Offenbacher Fraktur" und die "Behrens-Schrift".
- 1868 geboren in Hamburg-Borgfelde
- Studium an den Kunstakademien und Gewerbeschulen in Karlsruhe, Düsseldorf und München
- ab 1890 als Maler in München tätig
- 1892 Mitbegründer der Münchner Sezession
- 1897 Mitbegründer der Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk
- 1899–1903 Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe
- 1902/03 Leiter der Meisterkurse am Bayrischen Gewerbemuseum in Nürnberg
- 1903–1907 Leitung der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf (Berufung auf Vermittlung von Hermann Muthesius)
- ab 1907 künstlerischer Beirat der AEG in Berlin, Entwurfstätigkeit im Bereich Architektur und Produktdesign. Im Rahmen dieser Tätigkeit schuf er nicht nur die Vorentwürfe des heutigen Logos der AEG sondern beeinflusste das gesamte Erscheinungsbild des Unternehmens.
- 1921/1922 Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Düsseldorf
- 1922–1936 Professor der Meisterklasse für Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien
- ab 1936 Leiter des Meisterateliers für Baukunst an der Akademie der Künste in Berlin
Werke
- 1900–1901 Wohnhaus Behrens auf der Mathildenhöhe in Darmstadt
- 1905–1906 Wohnhaus Obenauer in Saarbrücken
- 1905–1908 Krematorium in Hagen (Westf.)
- 1908–1909 Turbinenhalle der AEG in Berlin-Moabit
- Bahnhöfe für die GN-Linie (U-Bahn in Berlin)
- 1909 Alte Bahnfabrik, Dachgarten, Hochspannungsfabrik der AEG in Berlin
- 1909–1910 Katholisches Gesellenhaus in Neuss
- 1909–1910 Wohnhaus für Willi Cuno in Hagen (Westf.)
- 1911 Gaswerk Ost in Frankfurt am Main, Osthafen
- 1911 Werkswohnsiedlung der AEG in Hennigsdorf
- 1911–1912 Verwaltungsgebäude der Mannesmannröhren-Werke AG in Düsseldorf
- 1911–1912 (Kaiserlich) Deutsche Botschaft in St. Petersburg
- 1912 Montagehalle für Großmaschinen, Neue Fabrik für Bahnmaterial der AEG
- 1912–1914 Verwaltungsgebäude der Gummiwerke Continental AG in Hannover (Ausbau 1919–20)
- 1913 Kleinmotorenfabrik der AEG in Berlin
- 1914–1917 Peter-Behrens-Bau (NAG-Gebäude, heute SAMSUNG) in Berlin-Oberschöneweide
- 1921–1925 Verwaltungsgebäude der Farbwerke Hoechst AG in Höchst (heute Frankfurt-Höchst)
- 1921–1925 Verwaltungsgebäude und Zentrallager der Gutehoffnungshütte in Oberhausen
- 1925 Grabmal für Friedrich Ebert in Heidelberg
- 1925/1926 Kolleg St. Benedikt in Salzburg
- 1927 Haus in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart
- 1929–1935 Zigarettenfabrik der Österreichischen Tabakgesellschaft in Linz (Donau)
- 1930–1932 Haus Alexander und Haus Berolina am Alexanderplatz in Berlin
Literatur
- Bahnschulte-Friebe, Ina: Künstlerkolonie Mathildenhöhe Darmstadt 1899–1914, Darmstadt : Institut Mathildenhöhe, 1999, S. 232, ISBN 3-9804553-6-X
- Boehe, Jutta: Jugendstil im Theater: die Darmstädter Künstlerkolonie und Peter Behrens, Wien, Univ. Diss., 1968
- Nicolai, Bernd: Der 'kommende Mann unserer Baukunst'. Peter Behrens und die Begründung der Moderne im späten Kaiserreich, in: Peter Behrens, Theodor Wiegand und die Villa in Dahlem. Hrsg. von Klaus Rheidt und Barbara A. Lutz im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts anlässlich seines 175jährigen Bestehens, Mainz 2004, 82-107, ISBN 3-8053-3374-9
- Sembach, Klaus J.: 1910 – Halbzeit der Moderne, Stuttgart, Hatje, 1992, ISBN 3-7757-0392-6
- Buddensieg,Tilmann "Peter Behrens und die AEG, neue Dokumente zur Baugeschichte der Fabriken am Humboldthain",Sonderdruck aus Schloß Charlottenburg Festschrift für Margarete Kühn 1975
Weblinks
- Vorlage:PND
- Peter Behrens (1868–1940): Ein kleiner Streifzug durch sein Werk
- Peter Behrens. In: archINFORM.
- http://www.schriftenservice-d-stempel.de/ChronikKlingspor.pdf Beispiel für Behrens Schrift
Personendaten | |
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NAME | Behrens, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Architekt |
GEBURTSDATUM | 14. April 1868 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 27. Februar 1940 |
STERBEORT | Berlin |