RIB Software
Die RIB Software AG mit Hauptsitz in Stuttgart wurde 1961 gegründet und gehört zu den größten Softwareanbietern im Bereich der Enterprise-Resource-Planning-Lösungen für das Bauwesen. Zu den Kunden zählen laut eigenen Angaben große Bauunternehmen. RIB ist in den Regionen EMEA, APAC und Nordamerika mit eigenen Niederlassungen vertreten.
RIB Software AG
| |
---|---|
Datei:Rz RIB 2010-07-01 logo-200px-3D rgb .png | |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE000A0Z2XN6 |
Gründung | 1961 |
Sitz | Stuttgart, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 680 (2015)[1] |
Umsatz | 82,1 Mio. € (2015)[1] |
Branche | Software für das Bauwesen |
Website | www.rib-software.com |
Stand: 31. Dezember 2013 |
Seit dem 8. Februar 2011 ist die RIB Software AG im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und ist am 22. September 2014 in den TecDAX aufgenommen worden.
Geschichte
Im Jahr 1961 gründeten Volker Hahn, Fritz Leonhardt und F. W. Bornscheuer in Baden-Württemberg das Recheninstitut im Bauwesen (RIB).[2][3]
Die Technische Hochschule Stuttgart etablierte sich in dieser Zeit als ein Zentrum für die damals so genannte EDV im Bauwesen. Am Institut für Luft- und Raumfahrt führte der Bauingenieur John Argyris ein Finite-Elemente-Programm (FEM) ein. Diese inneruniversitäre Entwicklung brachte das RIB für die Bemessung von Platten, Scheiben und Faltwerken praxisoptimiert auf den Markt.[2] RIB entwickelte zudem das erste Programmsystem „Allgemeine Stabtragwerke“(PRAKSI), das in der Ed. Züblin AG für die Bearbeitung anstehender Berechnungen, wie z. B. von Trägerrostbrücken, zum Einsatz kam.[4] Ebenso wurden in Zusammenarbeit mit IBM erste Straßenbauprogramme entwickelt.
Ende der 1960er Jahre startete RIB die Entwicklung eines ersten AVA-Systems: Das Batch-System IDEAL, konzipiert für große Rechenanlagen. Im Jahre 1970 begann der Gemeinsame Ausschuss für Elektronik im Bauwesen (GAEB) die Arbeit am Standardleistungsbuch. Mit der RIB-Software konnte das Standardleistungsbuch den Regeln entsprechend bearbeitet werden.
Die Markteinführung des Programmsystems IDEALOG für AVA fand 1979 statt. IDEALOG wurde gleichzeitig mit den damals bekannten, dialogfähigen Betriebssystemen für Großrechenanlagen, BS2000 und Time-Sharing Option (TSO), entwickelt. 1985 wurde die erste Stufe einer integrierten Datenübernahme von CAD-Daten in die AVA von IDEALOG realisiert. Die IDEALOG-Module für AVA und Kostenschätzung wurden unter einer Generallizenz für alle öffentlichen Bauverwaltungen des Bundes und der Länder eingesetzt (Projekt Isybau).
Innerhalb des Arbeitskreises für Bauauftragsrechnung (BAR) wurden im Jahr 1992 gemeinsam mit Entwicklern der RIB die Anforderungen an eine Software für Bauunternehmen erarbeitet.[5] Mit der fachlichen Unterstützung großer deutscher Baukonzerne, wie Strabag, Bilfinger Berger, Züblin, Heilmann & Littmann, Dyckerhoff & Widmann, Walter Bau sowie Heidelberg Cement entwickelt RIB 1994 die Komplettlösung ARRIBA für AVA, Kalkulation und Baumanagement. Die RIB-Programmsysteme werden zudem auf Microsoft Windows-Technik umgestellt.
Zur Realisierung neuer Lösungen verstärkte RIB die eigene Entwicklungsmannschaft und gründete 2004 ein internationales R&D-Center im chinesischen Guangzhou. Die neue Software RIB iTWO für BIM (Building Information Modeling) 5D kam im Jahr 2009 auf den deutschen Markt. iTWO führt neben den Geometriedaten auch die für das Bauprojekt erforderlichen Ressourcen wie etwa Baustoffe, Maschinen oder Personal sowie Termine und Prozesse zusammen.[6] 2010 offerierte RIB die englische und die chinesische Version von iTWO.
Produkte
Übernahmen
Im Jahr 2012 wurden drei Übernahmen getätigt: Im September erwarb RIB das in den USA ansässige Softwareunternehmen MC². Am 30. September gab RIB bekannt, dass eine Mehrheitsbeteiligung an dem in Australien ansässigen Projektmanagement Software Herstellers ProjektCenter übernommen wurde. Im November erwarb RIB eine Mehrheitsbeteiligung an U.S. Cost.[7]
Im August 2013 übernahm RIB die Mehrheitsbeteiligung an der Cosinus Informationssysteme GmbH, einem Anbieter von Microsoft Dynamics NAV. [8]
2014, erwarb die RIB Software AG das in Dänemark ansässige Cloud (SaaS) Software Unternehmen Byggeweb A/S (Docia)[9] und 75% der Anteile an Iceprice, einem Anbieter einer E-Commerce Plattform für die Bauindustrie. [10]
Im Juli 2015 gab RIB die 100% Übernahme des Spanischen Bausoftware Unternehmens Soft SA bekannt.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c RIB Software AG: Geschäftsbericht 2015. (PDF) Abgerufen am 26. September 2014.
- ↑ a b Christiane Weber: Fritz Leonhardt »Leichtbau – eine Forderung unserer Zeit. Anregungen für den Hoch- und Brückenbau« Zur Einführung baukonstruktiver Prinzipien im Leichtbau in den 1930er- und 1940er-Jahren. Karlsruhe 2012, ISBN 978-3-86644-781-3, S. 171.
- ↑ rib-software.com: Tradition
- ↑ Eckhardt Held, Stefan Kimmich: Brückenbau im Wandel der Zeit. In: Straßen- und Tiefbau. Jg.: 57, Nr.5, 2003, ISSN 0039-2197, S. 6–11.
- ↑ Mercedes Benz Service Center in Mailand. In: Beton- und Stahlbetonbau. Ausgabe 07/2010, ISSN 1437-1006
- ↑ Marian Behaneck: Wege aus der Sackgasse? Das Building Information Modeling (BIM) verändert die Planung und ihren Ablauf. In: Deutsches Ingenieurblatt. S. 48–51, Jg.: 18, Nr.5, 2011, ISSN 0946-2422
- ↑ RIB Software AG: [http://group.rib-software.com/fileadmin/de/ir/Finanzberichte/2013/RIB_Geschaeftsbericht_2012p.pdf Geschäftsbericht 2012. Abgerufen am 10. Februar 2017 (PDF).]
- ↑ RIB Software AG: [http://group.rib-software.com/fileadmin/de/ir/Finanzberichte/2014/Geschaeftsbericht_2013p.pdf Geschäftsbericht 2013. Abgerufen am 10. Februar 2017 (PDF)]
- ↑ RIB Software AG: [http://group.rib-software.com/fileadmin/de/ir/Finanzberichte/2015_/Geschaeftsbericht_2014p.pdf Geschäftsbericht 2014. Abgerufen am 10. Februar 2017 (PDF)]
- ↑ rib-software.com: Unternehmens-Nachricht