Panama

Staat in Mittelamerika
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República de Panamá
Republik Panama
Vorlage:Border Wappen Panamas
(Details) (Details)
Wahlspruch: „Pro Mundi Beneficio“
lat., „Für das Wohl der Welt“
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Panama-Stadt
Staatsform Präsidialrepublik
Präsident Martín Torrijos Espino
Fläche 75.517 km²
Einwohnerzahl 3,039,150 (Stand: Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 39 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von Kolumbien am 3. November 1903
Währung Balboa
Zeitzone UTC-5
Nationalhymne Himno Istmeño
Kfz-Kennzeichen PA
Internet-TLD .pa
Vorwahl +507
Lage Panamas
Karte Panamas

Panama (spanisch Panamá) ist ein Staat in Mittelamerika, der an Costa Rica im Westen und Kolumbien im Osten grenzt. Der das Land durchquerende Panama-Kanal verbindet die Karibik im Norden und den Pazifik im Süden.


Geographie

Der Staat Panama hat eine Fläche von 75.517 km². Davon sind 210 km² Binnenwasserflächen. Seine Küstenlinie ist 2.000 km lang. Panama nimmt den schmalsten Teil der zentralamerikanischen Landbrücke ein, die hier vom Panamakanal durchbrochen wird. Die zentralamerikanische Kordillere, die Panama küstenparallel durchzieht, trägt im Westen mit dem Vulkankegel des Chiriquí (3477 m) den höchsten Berg des Landes. Die am dichtesten besiedelten Gebiete liegen an der pazifischen Küste und um die Kanalzone. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt in Städten.

Bevölkerung

Die Bevölkerung Panamas ist überwiegend christlich; 80 % sind Katholiken und 15 % Protestanten. Die amtliche Bezeichnung der Einwohner lautet „Panamaer”. Umgangssprachlich wird auch oft die Bezeichnung „Panamenier” abgeleitet von span. „Panameños” oder Englisch „Panamenians” benutzt.

Zwei Drittel der Panamaer sind Mestizen, also Mischlinge aus Indios und Europäern. Die zweitstärkste Gruppe bilden die Schwarzen und Mulatten mit 13 % und darauf folgen mit 10 % die Kreolen. Die Indios (v.a. Guaymi) haben einen Anteil von 8,3 % an der Bevölkerung.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Panamas

Panama war bis 1811 Teil des spanischen Kolonialreiches. Im Jahr 1821 spaltete es sich von Spanien ab und wurde Teil von Großkolumbien unter Simón Bolívar.

Mit Unterstützung der USA spaltete sich das heutige Panama am 3. November 1903 von Kolumbien ab. Gleich darauf unterzeichneten panamaische Unterhändler einen Vertrag, der den USA erlaubte, den Panama-Kanal zu bauen und gleichzeitig die Hoheitsrechte für das Gebiet um den Kanal für sich zu beanspruchen. Es entstand dabei die Panamakanal-Zone. Zwischen 1904 und 1914 errichteten Ingenieure der US-Army den Panama-Kanal.

Von 1959 bis 1962 wurde die „Puente de las Américas”, eine den Kanal überspannende Brücke, unter den US-Amerikanern erbaut, die über 40 Jahren die einzige Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika bleiben sollte. Am 15. August 2004 wurde eine zweite Brücke namens „Puente del Centenario” unter der scheidenden Präsidentin Mireya Moscoso eröffnet, wurde allerdings erst 2005 in Betrieb genommen.

1964 kam es in der Panamakanal-Zone zum Flaggenstreit zwischen den USA und Panama.

Am 7. September 1977 wurde der Torrijos-Carter-Vertrag unterzeichnet (dem Vertrag den Namen gegeben haben der damalige Präsident Panamas, Omar Torrijos, und der damalige US-Präsident Jimmy Carter), der die Übertragung der gesamten Kanalzone von den USA an Panama bis Ende 1999 zusicherte.

Im Dezember 1989 wurde der Diktator Manuel Noriega, der Panama nach dem mysteriösen Tod von Omar Torrijos 1981 mit Hilfe des Militärs regierte, durch die USA (unter George H. W. Bush) in der Operation Just Cause gestürzt. Bis zu seinem Sturz war Noriega einer der wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten in Mittelamerka.

Am 14. Dezember 1999 wurden das gesamte US-Gebiet entlang des Kanals sowie alle US-amerikanischen Militärbasen offiziell an Panama übergeben.

Seit September 2004 ist Martín Torrijos (ein Sohn von Omar Torrijos) Präsident Panamas.

Verwaltungsgliederung

Panama ist verwaltungsmäßig in neun Provinzen (provincias) und acht Territorien (comarcas) eingeteilt. In den autonomen Territorien gibt es eine Selbstverwaltung der drei indianischen Volksgruppen Kuna, Ngöbe-Buglé und Emberá-Wounaan:

Provinzen:

  • Chiriquí (Provinzhauptstadt: Davíd)
  • Coclé (Provinzhauptstadt: Penonomé)
  • Colón (Provinzhauptstadt: Colón)
  • Darién (Provinzhauptstadt: La Palma)
  • Herrera (Provinzhauptstadt: Chitre)
  • Los Santos (Provinzhauptstadt: Las Tablas)
  • Panamá (Provinzhauptstadt: Ciudad de Panamá)
  • Veraguas (Provinzhauptstadt: Santiago)
  • Bocas del Toro (Provinzhauptstadt: Bocas del Toro)

Autonome Territorien:

  • Emberá
  • Kuna de Madugandí
  • Kuna de Wargandí
  • Kuna Yala (Provinzhauptort: El Porvenir)
  • Ngöbe-Buglé

Infrastruktur

Der Tapón del Darién

Die Hauptverbindungsstraße ist die Panamericana, die durch ganz Panamá führt. Die Panamericana (engl. Pan American Highway) verbindet eigentlich Nordamerika mit Südamerika und führt von Alaska bis Süd-Chile, doch im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, im Urwaldgebiet des Darién, befindet sich eine Lücke, der so genannte Tapón del Darién (auch unter dem englischen Namen Darien Gap bekannt), die bisher noch nicht geschlossen wurde. Die Gründe dafür liegen vor allem daran, dass das Gebiet von kolumbianischen Guerrilleros gehalten wird, die dort Schmuggel und Drogenhandel betreiben, so dass der Aufwand für die Sicherheit beim Bau der Straße sehr hoch wäre. Zudem sind auch Bedenken von Umweltschützern laut geworden, so dass die panamerikanische Nord-Süd-Verbindung wohl in naher Zukunft nicht fertiggestellt werden wird.

Wirtschaft

Allgemein

Wichtigste Einkunftsquellen der panamaischen Volkswirtschaft sind der Panama-Kanal, in dessen Verwaltung, Betrieb und Instandhaltung rund 8000 Menschen arbeiten, sowie die Registrierung von Schiffen. In Panama sind weltweit die meisten Schiffe registriert, fast jedes fünfte. Der Grund dafür sind das vergleichsweise unkomplizierte Verfahren und die geringen Steuern.

Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Kultur

Nationalfeiertag ist der 3. November, an dem der Unabhängigkeit von Kolumbien gedacht wird. Ein herausragend bereichernder Teil der panamaischen Kultur sind, wie in den meisten lateinamerikanischen Staaten, Musik und Tanz. Historische, typische sowie moderne Tänze aus dem Nachbarland Kolumbien und den Bruderstaaten aus der Karibik formen, zusammen mit den typischen lateinamerikanischen Tänzen, eine große Vielfalt.

Zu nennen sind dazu:

  • Der Tipico und Vallenato, die aus der früheren Staatengemeinschaft mit Kolumbien erhalten geblieben sind.
  • Die Kongotänze, welche von den Sklaven afrikanischen Ursprungs bis heute am Leben erhalten wurden
  • Der Reggae, Reggaeton und Rakata aus Puerto Rico, der Dominikanischen Republik und Panama selbst
  • Tänze der verschiedenen Ureinwohnergruppen, unter anderem der Kuna Yala
  • Der Haitano aus Haiti
  • Die typischen lateinamerikanischen Tänze Salsa, Merengue, Bachata, Cumbia

Die meisten Tänze werden nach wie vor durch die breite Bevölkerung beherrscht, da sie für das Nachtleben unabdingbar sind.

Tourismus / Sehenswürdigkeiten

Karibische Nordküste

Isla Colón

Der Archipel bei Alimarante liegt an der Nordwestküste Panamas, nur knapp drei Reisestunden von der Grenze Costa Ricas entfernt, über die die meisten Touristen einreisen. Colón ist der spanische Name für Kolumbus, der die Hauptinsel „entdeckte” und hier eine Verpflegungsstation einrichtete. Die Hauptstadt der Insel und des Archipels ist Bocas del Toro. Ihre Architektur orientierte sich im kolonialen Stil mit vielen westfranzösischen und spanischen Elementen. Nach Abzug der Verwaltung und Entscheidung des Bananenkonzerns, das Hauptbüros nach Changuinola zu verlegen, wurden viele Häuser aus Not vernachlässigt, leerstehende verfielen.

Der Tourismus nimmt hier einen rasanten Aufschwung und zeigt schon erste Anzeichen eines Massentourismus.

Isla Bastimentos

Diese Insel liegt eine knappe Bootsstunde südlich von Isla Colón. Teile von ihr, vorgelagerten Inselchen (1630 ha) und nahen Küstenbereiche (11 596 ha) gehören zum Parque Nacionale Marino Isla Bastimentos. Laut offizieller Statistik sind 92 % der Insel von tropischem Regenwald bedeckt. Es kommt auf die Definition an, weniger als 20 % Primärwald - rapide abnehmend trotz Einschlagverbot - sind für seriöser zu halten. Über 2.000 Pflanzen-, 55 Amphibien- und Reptil-, sowie 57 Säugetierarten wurden gezählt. 200 verschiedene Vögelarten begeistern Ornithologen, 58 Korallenarten Taucher und Schnorchler. Auch diese Zahlen müssen für die Zukunft nach unten korrigiert werden.

Gegen eine großzügige Spende kann man an dem Playa Larga (Isla Bastimentos) und Soropta (Festland) Volontär werden und Patrouille laufen, um die Eiablage von Lederschildkröten zu bewachen (Juni - September), bei einfacher Unterkunft und Verpflegung.

Autos, Motorräder gibt es hier noch und wird es mittelfristig auch nicht geben.

Hinweis: Wer mit freiem Oberkörper durch das Dorf läuft, wird zunächst von der Polizei verwarnt, dann zur Kasse gebeten!

Karibische Südküste

Dieses Gebiet ist durch geographische Barrieren isoliert, daher fast ausschließlich aus der Luft mit kleinmotorigen Maschinen oder über den langwierigen, logistisch nicht einfachen und teureren Seeweg zu erreichen und auch aus diesem Grunde vom Massentourismus noch weitgehend verschont. Dadurch konnten sie sich ihre Traditionen überwiegend bewahren, stehen allerdings den westlichen Errungenschaften gegenüber offen, soweit sie mit ihrer Lebensweise vereinbar sind. Ähnlich wie auf den Malediven grenzen sich die Einwohner recht stark gegen Überfremdung ab. Es gibt Hotelinseln, wo Touristen erwünscht sind, in die anderen Gebiete gelangt man fast ausschließlich durch persönliche Kontakte.

Die beste Reisezeit zur karibischen Küste ist Januar bis März / April („Trockenzeit”) und Ende Juli bis September während der „kleinen Trockenzeit”.

Man sollte unbedingt an Repellents denken, weniger gegen Moskitos, als mehr gegen die temporär auftretenden, sehr lästigen Sandmücken (Sandfliegen). Malaria, Dengue-Fieber und Leishmaniose treten allerdings selten und eher im Dschungel und den Mangrovengebieten der Küsten- und Bergregion auf.


Archipel San Blas (Kuna Yala)

Eine Kette aus etwa 365 Inseln und Inselchen in der karibischen See vor der südöstlichen Küste Panamas, die sich ca. 180 km bis zur kolumbianischen Grenze hinzieht, bildet der Archipel San Blas. Sie und die Küstenregion werden von etwa 25.000 Kuna-Indios bewohnt, nur 10 % der Inseln sind permanent besiedelt.

Die Kuna haben der Unterwerfung durch die Zentralregierung in blutigen Auseinandersetzungen getrotzt, die schließlich 1925 in einem Aufstand gipfelte. Obwohl 1930 ein politischer Vergleich geschlossen wurde, mussten die Indios noch jahrzehntelang kämpfen, bis schließlich das semiautonome Gebiet Kuna Yala etabliert war.

In Heimarbeit werden die molas gefertigt, einem einzigartigen Kunsthandwerk Meso-Amerikas. Dabei handelt es sich um eine Applikations-Stickerei, die ursprünglich und auch heute noch die Bluse der Frauen ziert. Diese Tracht ist in ihrer heutigen bunten Form erst ab 1950 entstanden. Die Vorläufer zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich vermutlich aus der bis dahin üblichen Körperbemalung statt -bekleidung - die die ersten Missionare förderten - entwickelt. Es gibt nicht nur traditionelle Motive, sondern auch umgestaltete Industrielabels, Kommentare zu politischen Ereignissen, sogar als Informations- und Lehrmedium werden sie verwendet (z.B. Motiv eines Kaimans, der ein Kind attackiert). In der Auseinandersetzung mit den USA in den 90iger Jahren erhielten die molas einen Status als panamesisches Identitätssymbol und haben sich spätestens seitdem auch in der Oberschicht des westlichen orientierten Panamas etabliert. Viele molas werden in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, im Alltagsleben gehören sie, neben den ebenso bunten unterschenkel- und unterarmbedeckenden Bändern, zum normalen Schmuck der kleinen, ungewöhnlich selbstbewussten Kuna-Frauen. Sie trifft man tagsüber in der Fußgängerzone von Panama-City beim Verkauf, zwei Tage später in ihren Hütten im Archipel. Vollkommen selbstverständlich nutzen sie für die Reise das Flugzeug.

Am bekanntesten ist die Isla El Porvenir, auf der sich der Gruppentourismus bereits massiert. Auch auf den Inseln Isla Sapibenega, Isla Wichubualá (alias Wichub Wala oder Huala) und Isla Okuptupu gibt es erste touristische Strukturen. Weiter südlich liegende Inseln der Kunas, wie z.B. Playón Chico (Ukupseni), sind nur sehr schwer und nur mit einfachen Propellermaschinen zu erreichen. Die Einladung eines Einheimischen incl. die Zustimmung der Stammesvorsteher (Kaziken) ist erforderlich. Es herrscht die Stammessprache vor, Englisch wird dort fast gar nicht, Spanisch nur von einigen gesprochen.

Flora und Fauna unter Wasser

Die Beobachtungen beziehen sich auf die karibische Seite.

Die Sicht lag im besten Falle, natürlich punktuell sehr unterschiedlich und abhängig von der Nähe von Sandstränden etc., bei 10 m klar / 15 m diffus vertikal und manchmal über 15 m horizontal klar. Die Unterwasserwelt wird im Flachwasserbereich dominiert von Seegraswiesen (Thalassia testudinum), stellenweise die rasenbildende Koralle Poritis poritis und P. astreoides, sowie hauptsächlich Rot- und Braunalgen. Den Hauptanteil der Korallen stellen Millepora complanata, auch einige Hirnkorallen (Collophyllia natans, Diploria labyrinthiformis, D. strigosa und D. clivosa), sind anzutreffen, Montastrea-Stöcke (M. annularis und M. cavernosa) finden sich in größeren Tiefen. Im Unterschied zu dem Archipel um Colón sind im südlicheren Küstenbereich die massiven, rotbraunen halbkugelförmigen Korallenstöcke der Siderastrea siderea, die bis in den Bereich des Ebbeniedrigwassers wachsen, eher selten. Sie bilden oft typische „Mini-Atolle” mit einem ringförmigen Wulst lebender Korallenpolypen und einem zentralen abgestorbenen Plateau. Ferner finden sich Meandrina meandrites und etliche Seeigel (Echinonetra lucunter). Porolithon pachydermun (Kalkrotalgen) überwächst an vielen, vor allem durch die Abwasserfahne von bewohnten Inseln, abgestorbene Korallenbereiche. In Strömungsbereichen bildet die Geweihkoralle Acropora cervicornis gelegentlich größerflächige Bereiche, auch einige Tischkorallen (Acropora spicifera oder A. palmata) scheinen diesen Lebensraum zu bevorzugen. An der gesamten karibischen Küstenseite hat der Artenreichtum und die Quantität der Fischwelt in den letzten Jahren enorm abgenommen.

Die eigentlichen Juwele der Unterwasserwelt im Archipel Colón sind bunte Schwämme, die häufig mit Korallen verwechselt werden. Bei der Bestimmung liefert eine Untersuchung der Universität Stuttgart (siehe Literaturhinweise) unschätzbare Dienste: der gelbe Schwamm (Mycale laevis), der rote Fingerschwamm (Amphimedon compressa), der gelbbraune Xestospongia subtriangulis, der blaugraue Nihpates erecta, der braune, an der Oberfläche noppigen Schwamm Icricina strobilina, gelbgrüne leuchtet Iotrochota birotulata und weinrote Monanchora arbuscula. Relativ selten, aber sogar im Flachwasserbereich anzutreffen, sind die bis 2 Meter große Vasen- (Xestospongia muta) und Tricherschwämme (Ircinia campana). Ferner finden sich in größeren Tiefen Röhrenschwämme wie Callypongia vaginalis und die gedrungenen, lila und gelb leuchtenden Tuben von Pseudoceratina crassa und Verongula rigida.

Umweltschutz unter Wasser

Die Studie der Universität Stuttgart (siehe Literaturhinweise) weist aber darauf hin, dass die Riffe in diesem Gebiet zu der Zeit in noch relativ gutem Zustand waren, allerdings am Rande der Lebensmöglichkeit. Dies zeigt auch das Fehlen von Riffen vor Bananenplantagen. Die Verschmutzung durch Müll, Abwässer und Frachtverkehr hat seitdem deutlich zugenommen und sich seit der Studie eher verschärft. Es ist ferner zu vermerken, dass der Bestand an Seesternen und Seegurken durch den Raubbau asiatischer Abnehmer fast vollständig zusammengebrochen ist! Viele große Meeresschnecken (v.a.kamubte) werden besonders von der einheimischen Bevölkerung verzehrt, den Touristen als Spezialität angeboten und sind nun ebenfalls vor dem Aussterben. Selbst Eier von Meeresschildkröten werden, entgegen Landesgesetzen, auf vielen Märkten öffentlich angeboten. In den vergangenen Jahren wurde der Tourismus zu einer Bedrohung, aber auch einer Chance für das Riff - wenn sie in entsprechende Reaktionen münden.

Boquete

Von der in der Nähe der nördlichen pazifischen Küste liegenden Großstadt David ist das auf ca. 1.000 m ü.N.N. liegende Bergstädtchen in drei Autostunden zu erreichen. Von hier lassen sich ausgedehnte Wanderungen in der zentralen Kordillerenkette unternehmen. Viele Touristen nehmen dieses Angebot wahr und stoßen auf etliche europäische Auswanderer, die sich hier niedergelassen haben. Kein Wunder bei der alpenländisch anmutenden Umgebung in tropischem Gebiet.

Der fast schon legendäre, anspruchsvolle Quetzal-Trail verbindet von hier zwei parallele Täler, in denen zum einen Boquete, zum anderen Cerro Punta liegt. Gut 2.500 Wanderer haben 2002 diese Tour unternommen; über 80 % davon waren Panamesen. Wie der Name nahe legt, besteht hier die Chance, im Nebelwald auf den berühmten Quetzalvogel zu stoßen.

Nach Plänen der Regierung sollen nun beide Täler über eine Straße verbunden werden. Das offizielle Ziel ist die Förderung des Tourismus. Nachdenklich mag jedoch stimmen, dass damit der Bruder der Präsidentin einen kostenlosen Anschluss seines Großgrundbesitzes an eine gute Straße bekäme. Sollte dieses Projekt verwirklicht werden - die Naturliebhaber der Umgebung laufen Sturm und haben Mitte August 2003 über 60.000 Unterschriften überreicht - dürfte der internationale Tourismus wohl einen kräftigen Einbruch erleben. Denn der bisher unberührte Nebelwald ist eines der wenigen Rückzugsgebiete des Quetzals und damit eine der Hauptattraktionen der Gegend.

Daneben bietet das Gebiet Gelegenheit zu verschiedenen anderen Unternehmungen, wie z.B. Wildwasserfahren, Ausflüge zu heißen Quellen, Pferdetouren etc.

Umgebung von Chitré (Halbinsel Azuero)

Diese Gegend liegt etwa auf halber Strecke zwischen Panama City und David. Auf der gesamten Fahrt via Pedasi überwiegen Weideflächen, die nur gelegentlich von Reis- und Maisanbauten unterbrochen werden. Nach und nach geht die Strecke in das Canajagua-Bergland über, in dem die Erosion eigenartige, kegelartige Hügel hinterlassen hat. Eine Attraktion ist der südwestliche Teil, das trockenste Gebiet Panamas, in dem der für biologisch Interessierte sehenswerte circa 8.000 ha große, halbwüstenartige Nationalpark Parcque National Sarigua beheimatet ist.


Literatur

  • Institut für Geologie und Paläontologie, Universität Stuttgart (Hrsg.): Profil Band 10 (1996), Ökologie und Sedimentologie eines rezenten Rampensystem an der Karibikküste von Panama. Sehr interessante wissenschaftliche Studie zur Unterwasserwelt im Archipel vor Almirante ISSN 0941-0414.
  • Arq. Samuel Gutierrez: Arquitectura Caribeña (Puerto Limon - Bocas del Toro). Auf Spanisch zur Architektur des Gebiets. Viele interessante alte Fotos und Geschichten. ISBN 958-9082-61-0


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