Die Hochschulstadt Idstein [Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, Deutschland. Sie liegt im Taunus, nördlich der Landeshauptstadt Wiesbaden, und erfüllt nach hessischer Landesplanung die Funktion eines Mittelzentrums.
] ist eine Stadt imWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 13′ N, 8° 16′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Rheingau-Taunus-Kreis | |
Höhe: | 266 m ü. NHN | |
Fläche: | 79,76 km2 | |
Einwohner: | 25.865 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 324 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65510 | |
Vorwahlen: | 06126, 06127 (Lenzhahn), 06434 (Walsdorf), 06082 (Kröftel und Nieder-Oberrod) | |
Kfz-Kennzeichen: | RÜD, SWA | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 39 008 | |
LOCODE: | DE IDS | |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
König-Adolf-Platz 2 65510 Idstein | |
Website: | www.idstein.de | |
Bürgermeister: | Christian Herfurth (CDU) | |
Lage der Stadt Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis | ||
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2015 wurde Idstein der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[2]
Seit Oktober 2016 trägt Idstein den Namenszusatz „Hochschulstadt“.[3]
Geographie
Geographische Lage
Die Altstadt befindet sich zwischen den beiden Stadtbächen, dem Wolfsbach im Osten und dem Wörsbach im Westen, in einer Höhe von rund 280 Metern über dem Meeresspiegel auf einem Höhenrücken. Den schließt im Norden der Altstadt der Burg- und der Schlossfelsen ab, hinter dem beide Bäche zusammenlaufen. Am Wolfsbach sind noch heute Reste der gleichnamigen Siedlung zu erkennen, die jedoch aufgegeben wurde. Das Hofgut Gassenbach im Süden der Stadt geht auf eine alte Siedlung Gassenbach zurück; es gehört seit wenigen Jahren zur Domäne Mechtildshausen.
Westlich der Stadt liegt jenseits des Wörsbachtals ein weiterer Höhenrücken von der Hohen Kanzel (592 m) über den Roßberg (426 m) und den Rügert (402 m) zum Rosenkippel (379 m), südlich bildet der Galgenberg (348 m) einen weiteren Höhenzug bis zur Dasbacher Haide. Etwas unterhalb der westlichen Höhe laufen die Bundesautobahn 3 sowie die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main (im Idsteintunnel) an dem Hang entlang.
Auf der anderen Seite des Rügerts sind die Ortsteile Oberauroff und Niederauroff im Tal des Auroffer Baches.
Nördlich von Idstein geht das Wörsbachtal in den Goldenen Grund über, fruchtbares Ackerland, das sich bis zum Lahntal erstreckt.
Klima
Der Jahresniederschlag liegt bei 724 mm und ist damit vergleichsweise normal, da er in das mittlere Zehntel der in Deutschland erfassten Werte fällt. An 45 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,6-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Nachbargemeinden
Idstein grenzt im Norden an die Stadt Bad Camberg (Landkreis Limburg-Weilburg) und die Gemeinde Waldems (Rheingau-Taunus-Kreis), im Osten an die Gemeinde Glashütten (Hochtaunuskreis), im Südosten an die Stadt Eppstein (Main-Taunus-Kreis), im Süden an die Gemeinde Niedernhausen, im Südwesten an die Stadt Taunusstein sowie im Westen an die Gemeinde Hünstetten (alle drei im Rheingau-Taunus-Kreis).
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus der Kernstadt sowie elf weiteren Stadtteilen:
Stadtteil | Einwohner[4] |
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Idstein (Kern) | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Dasbach | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Ehrenbach | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Eschenhahn | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Heftrich | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Kröftel | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Lenzhahn | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Niederauroff | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Nieder-Oberrod | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Oberauroff | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Walsdorf | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Wörsdorf | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Gesamt | Vorlage:nts ist VERALTET – siehe dort.
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Bis 1977 gehörte Idstein zum Untertaunuskreis (Kreisstadt Bad Schwalbach), der im Zuge der hessischen Kreisreform mit dem Rheingaukreis zum Rheingau-Taunus-Kreis zusammengelegt wurde. Mit rund 26.700[5] Einwohnern ist Idstein die zweitgrößte Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis.
Geschichte
Von der frühen Besiedlung des Idsteiner Landes zeugen sowohl die Ringwallanlage Nack, wie auch der Burgstall der Burg Holdersberg. Beide Anlagen werden durch Experten auf das Frühmittelalter datiert.
Idstein selbst wurde 1102 erstmals urkundlich als „Etichenstein“ erwähnt und erhielt im Jahr 1287 von Rudolf von Habsburg die Stadtrechte. Neben dem Hexenturm im Bereich der alten Nassauer Burg besitzt die Stadt einen mittelalterlichen Stadtkern mit vielen Fachwerkbauten. Das älteste erhaltene Wohnhaus stammt von 1410.
Von der urkundlichen Ersterwähnung im Jahre 1102 bis 1721 war Idstein mit Unterbrechungen Residenz der Grafen von Nassau-Idstein und anderer nassauischer Linien. Der Besitz der Nassauer wurde mehrfach unter den Erben aufgeteilt und nach dem Aussterben einzelner Linien wieder zusammengeführt; so gab es von 1480 bis 1509 eine ältere Linie Nassau-Idstein, später wieder mit Nassau-Wiesbaden und Nassau-Weilburg zusammengeführt; und von 1629 bis 1721 eine jüngere Linie Nassau-Idstein.
Im 17. Jahrhundert war Idstein Schauplatz von Hexenprozessen unter dem protestantischen Grafen Johannes von Nassau und Idstein (1603–1677), darunter die Sonnenberger Pfarrersfrau Elisabeth Hoffmann und Cäcilie Zeitlose Wicht, Frau des Pfarrers Johannes Wicht aus Heftrich. Die Opfer der Hexenverfolgungen in Idstein wurden erst 2014 durch das Stadtparlament einstimmig moralisch-sozialethisch rehabilitiert.[6]
1721 fiel Idstein an Nassau-Ottweiler, 1728 an Nassau-Usingen. Es verlor so seinen Status als Residenzstadt, wurde aber Sitz des nassauischen Archivs und eines Oberamts (siehe Amt Idstein).
Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Residenzschloss nutzt die Pestalozzischule als Schulgebäude, durch einen Neubau unterhalb des Schlosses ergänzt.
Vom Ende des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Idstein Standort einer bedeutenden Lederindustrie. Während des Zweiten Weltkriegs waren in den Lederfabriken viele Zwangsarbeiterinnen eingesetzt. 1959 wurde die dominierende Fabrik inmitten der Innenstadt aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Zudem wurden im 19. Jahrhundert in Idstein beim Spritzenfabrikant Roth Feuerspritzen hergestellt, welche insbesondere im nassauischen Gebiet eingesetzt wurden.[7] 1956 hatte ein verheerendes Hochwasser die Fabrik überschwemmt. Das Gelände direkt am Rand der Altstadt blieb lange unbebaut und wurde bis in die 1980er Jahre als Parkplatz genutzt. Heute stehen dort neue Geschäfts- und Apartmenthäuser um den Löherplatz, der zugleich die Funktion eines Marktplatzes übernommen hat. Im Ortsteil Ehrenbach ist eine Lederfabrik übrig geblieben.
Die Heilerziehungsanstalt Kalmenhof in Idstein war in das nationalsozialistische „Euthanasie“-Programm einbezogen: Bei der Aktion T4 diente der Kalmenhof als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar. Nach dem Ende der Vergasungen in Hadamar aufgrund öffentlicher Proteste vor allem aus den Kirchen wurde am Kalmenhof im Zuge der Aktion Brandt selbst gemordet; die Patienten wurden hier durch unter anderem Medikamentenvergiftungen getötet. Die genauen Opferzahlen sind bis heute unbekannt, Schätzungen belaufen sich auf etwa 1000 Tote. Maßgebliche Verantwortung hatte hier die Ärztin Mathilde Muthig (auch als Mathilde Weber bekannt).
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge in Idstein verwüstet. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 49 jüdische Einwohner Idsteins, die deportiert und größtenteils ermordet wurden.[8] Die Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer (Beta) von Yad Vashem verzeichnet namentlich insgesamt 51 Juden, die mit Idstein in Verbindung stehen,[9] davon namentlich 19 jüdische Bürgerinnen und Bürger Idsteins,[10] von denen alle ermordet wurden.
Auch aus den 1950er und 1960er Jahren sind mittlerweile Berichte über Misshandlungen von schutzbefohlenen Jugendlichen am Kalmenhof bekannt geworden.[11][12]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1971 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ehrenbach, Eschenhahn und Niederauroff eingegliedert. Am 1. Oktober 1971 kamen Dasbach, Walsdorf und Wörsdorf hinzu. Heftrich, Kröftel und Nieder-Oberrod folgten am 31. Dezember 1971. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Lenzhahn am 1. Juli 1972 und Oberauroff am 1. Januar 1977 abgeschlossen.[13]
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
Jahr | Einwohnerzahl |
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1998 | 22.346 |
1999 | 22.611 |
2000 | 22.611 |
2001 | 22.786 |
2002 | 22.998 |
2003 | 22.893 |
2004 | 22.894 |
2005 | 23.229 |
2006 | 25.696 |
2007 | 25.872 |
2012 | 23.592 |
2013 | 26.737 |
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt. Ihre politische Zusammensetzung wird alle fünf Jahre in der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und Deutscher Staatsbürger im Sinne des Grundgesetzes oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[14] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[15][16]
Wahlvorschläge | CDU | SPD | FWG | Grüne | FDP | Stimmenverteilung | |
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2016 | Stimmenanteil a | 34,3 | 25,6 | 16,4 | 14,7 | 9,1 |
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Sitze (von 37) | 13 | 10 | 6 | 5 | 3 | ||
2011 | Stimmenanteil a | 35,5 | 29,6 | 12,3 | 18,7 | 3,9 |
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Sitze (von 37) | 13 | 11 | 5 | 7 | 1 | ||
2006 | Stimmenanteil a | 41,3 | 29,2 | 15,1 | 9,1 | 5,3 |
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Sitze (von 37) | 15 | 11 | 6 | 3 | 2 | ||
2001 i | Stimmenanteil a | 39,7 | 31,4 | 15,0 | 8,8 | 5,1 |
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Sitze (von 37) | 15 | 12 | 5 | 3 | 2 | ||
1997 | Stimmenanteil a | 34,8 | 27,2 | 23,5 | 9,8 | 4,7 |
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Sitze (von 37) | 13 | 11 | 9 | 4 | – | ||
CDU | SPD | FWG | Grüne | FDP | Stimmenverteilung |
Es waren 37 Stadtverordnete sowie die Ortsbeiräte der Stadt für die Legislaturperiode vom 1. April 2016 bis 31. März 2021 zu wählen. Von 18.781 Wahlberechtigten gingen 9.850 zur Wahl. Somit stieg die Wahlbeteiligung von 49,7 % im Jahr 2011 auf 52,4 % im Jahr 2016.
Wappen
Blasonierung: „Die Stadtfarben sind blau-orange.
Das Stadtwappen zeigt auf blauem Schild einen Mauerring mit einer zinnengekrönten Mauer, in dessen Innern sich zwei getrennte Türme befinden. In der Mauer selbst sind zwei Tore mit geöffneten Fallgattern und zwischen diesen befindet sich ein gegen die Mauer gelehnter Schild mit dem Wappen der Grafen von Nassau. Die Farben sind: Mauerring und Türme: gold, Turmdächer: rot, Fallgatter: schwarz, Grafenschild auf blauem Untergrund, Löwe und Backsteine: gold.“[17] | |
Wappenbegründung: Das Wappen der Stadt zeigt eine runde Burg mit zwei Türmen und zwei Toren, zwischen denen der Wappenschild des Hauses Nassau hängt. Letzteres zeigt einen sich aufrichtenden goldenen Löwen vor blauem Grund. |
Die Stadtfarben sind blau-orange. Auf der Flagge Idsteins steht das Stadtwappen vor den Farben Orange und Blau, den Farben des Hauses Oranien-Nassau.[18]
Städtepartnerschaften
Idstein unterhält Städtepartnerschaften mit:
- Lana, Italien
- Uglitsch, Russland
- Zwijndrecht, Belgien
- Şile, Türkei
Weiterhin gibt es je eine Bürger- und eine Kirchenpartnerschaft (evangelische Kirchengemeinde) mit
- Moshi, Tansania,
die jedoch bislang nicht den Status einer Städtepartnerschaft erreichte.
1969 wurden erste Kontakte nach Vlijmen (heute Stadtteil von Heusden) geknüpft. 1972 wurde eine offizielle Partnerschaft beurkundet. Im Gegensatz zu den anderen Städtepartnerschaften bildete sich aber kein Partnerschaftsverein und die Zusammenarbeit schlief ein. Im Oktober 2012 wurde die Partnerschaft auf Wunsch der Gemeinde Heusden am 29. September 2012 förmlich beendet.[19]
Wirtschaft und Infrastruktur
2016 wies die Stadt Idstein mit 118,1 Prozent (26.050 Euro pro Einwohner) einen überdurchschnittlichen Kaufkraftindex des Bundesdurchschnitts (100 Prozent) auf.[20]
Verkehr
Idstein liegt an der Deutschen Fachwerkstraße und der Deutsche Limesstraße.
Die Stadt hat eine Anschlussstelle an der Bundesautobahn 3 nördlich von Wiesbaden zwischen Niedernhausen und Bad Camberg und einen Bahnhof mit Direktverbindungen nach Limburg an der Lahn und Frankfurt am Main bzw. Wiesbaden.
Seit dem Bau einer Stadtumfahrung führt die B 275 in großem Bogen um das Stadtgebiet herum. Dies ermöglichte eine weitgehende Verkehrsberuhigung der historischen Altstadt. Dennoch ist das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt immer noch sehr hoch.
Anstelle von Kreuzungen verbessern innerstädtische Kreisel den Verkehrsfluss teilweise deutlich. Die seit 1981 geplante, 2006 im ersten Bauabschnitt fertiggestellte Südtangente bringt weitere Entlastung. Sie erschließt zwei Neubaugebiete. Seit Ende November 2008 ist der zweite Teil fertiggestellt, der die Innenstadt von Verkehr zwischen Niedernhausen, dem Autobahnanschluss und Taunusstein entlastet. Von den fast zehn Millionen Euro Baukosten werden etwa 60 Prozent durch das Land Hessen getragen. Die restlichen Kosten werden von der Stadt Idstein und dem Rheingau-Taunus-Kreis getragen. Zusätzlich wurde dabei auch ein Rückhaltebecken gebaut, welches die Stadt vor Hochwasser schützen soll.
Eisenbahn
Im Idsteiner Stadtgebiet befinden sich der Bahnhof Idstein (⊙ ) und der Bahnhof Wörsdorf (⊙ ) an der Main-Lahn-Bahn. Das betreffende Streckenstück wurde am 15. Oktober 1877 durch die Hessische Ludwigsbahn in Betrieb genommen. Bis in die Abendstunden verkehren auf der Strecke Frankfurt/Wiesbaden–Niedernhausen–Limburg stündlich Züge. In Niedernhausen besteht zudem Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn-Linie S2 in Richtung Dietzenbach über den Frankfurter und Offenbacher S-Bahn-Tunnel. Eine Verlängerung bis Idstein ist immer wieder im Gespräch, wurde bisher nicht umgesetzt. Diese wird auch von den Parteien unterschiedlich bewertet und teilweise abgelehnt.
Busse
Der Idsteiner Stadtbus (de Idstaaner) bedient zwei Linien:
- 221 Bahnhof–Eisenbach–Taubenberg–Gänsberg–ZOB Schulgasse–Bahnhof (ex 401)
- 222 Bahnhof–ZOB Schulgasse–Gänsberg–Taubenberg–Eisenbach–Bahnhof (ex 402)
Eine weitere Linie, welche die Turnhalle im alten Hallenbad, das Taunusviertel sowie das Tournesol-Bad erschließen soll, befindet sich seit längerem in Planung und wird voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 umgesetzt. Im Zuge dieser Umstrukturierung soll die Regionalbuslinie 271 nach Wiesbaden mit Gelenkbussen über die B 275, statt über Wörtzgarten, geleitet werden. Der fehlende Anschluss an das Industriegebiet, soll mit der neuen Route der Stadtbusse sichergestellt werden. Der Stadtbus wird von der Nassauischen Verkehrs-GmbH (NVG) betrieben. Eingesetzt werden überwiegend Kleinbusse vom Typ „Sprinter City 65“.
Zusätzlich verkehren in Idstein zahlreiche Regionalbuslinien, die gleichzeitig im Stadtgebiet wichtige Gebiete erschließen, die vom Stadtbus nicht angefahren werden.
- 220 Idstein–Niedernhausen–Oberjosbach (vormals 5460) (nur zu Schulzeiten)
- 223 Idstein–Heftrich–Glashütten–Königstein im Taunus (ex 403)
- 224 Bermbach–Idstein–Ehrenbach–Görsroth–Idstein-Bermbach
- 225 Bahnhof–ZOB–Nassauviertel–Hünstetten–Hahn–(Wiesbaden)
- 226 Bahnhof–ZOB–Wörsdorf–Wallrabenstein–Ketternschwalbach (vormals 103)
- 228 Idstein–Lenzhahn
- 230 Bahnhof (/ ZOB)–Nassauviertel–Wörsdorf–Walsdorf–Bad Camberg (vormals 5465)
- 233 Idstein/Bad Camberg–Esch–Wüstems
- 234 Idstein/Esch–Heftrich–Kröftel
- 271 ZOB–Bahnhof–Am Wörtzgarten–Neuhof–Platte–Wiesbaden Hbf (vormals 5461)
Durch eine Änderung des Linienwegs der Linie 230 bedient diese nun gemeinsam mit der Linie 225 die Strecke Bahnhof-Hochschule-Nassauviertel-Zissenbach P+R im 30-Minuten-Takt.
Seit dem Fahrplanwechsel im Juli 2007 werden viele Fahrten, insbesondere an Wochenenden oder in den Abendstunden von Rufbussen bedient. Der Busverkehr im Idsteiner Land wird ebenfalls von der NVG bedient. Die NVG setzt auf den Linien allerdings mehrere Subunternehmer wie Wassum Reisen (Waldems), Paul-Reisen oder Wahl-Reisen (beide aus Hünstetten) ein.
Radwanderwege
Durch das Stadtgebiet von Idstein führen mehrere Radwanderwege.
- Der Deutsche Limes-Radweg folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.
- Der Hessische Radfernweg R6 steht unter dem Motto Vom Waldecker Land ins Rheintal. Der Radfernweg beginnt in Diemelstadt im Norden Hessens und verläuft bis nach Lampertheim im Süden. Die Gesamtlänge beträgt ungefähr 380 Kilometer.
- Der Hessische Radfernweg R8 steht unter dem Motto Westerwald-Taunus-Bergstraße mit einer Länge von ca. 310 km. Er beginnt in Frankenberg (Eder) und führt dann durch das Gladenbacher Bergland, den Westerwald, den Taunus, Frankfurt am Main, den Odenwald und endet an der Bergstraße hinter Heppenheim.
Ansässige Unternehmen
Etwa 200 kleinere und mittlere vor allem Handwerks- und Einzelhandelsunternehmen prägen das gewerbliche Idstein; 80 % haben weniger als zehn Beschäftigte.
Zu den größeren Unternehmen gehören unter anderem die RS systeme GmbH, Motorola, Jack Wolfskin, ElringKlinger, die GenoLog GmbH (Distribution und Logistik), die E. Schmitz Trading & Technical Services GmbH, GLYN, die Black & Decker GmbH (Elektrowerkzeuge) sowie die Polytec Plastics Idstein (ehemals Thermoplast + Apparatebau GmbH) (thermoplastische Spritzgussartikel).
Größter Arbeitgeber und maßgeblicher Wirtschaftsfaktor ist auch der Landeswohlfahrtsverband Hessen mit dem SPZ Kalmenhof, einer Einrichtung der Behinderten- und Jugendhilfe.
Idstein verfügt als historisch bedeutsames und modernes Mittelzentrum und Kern des Idsteiner Landes über eine vielfältige Einzelhandelsstruktur. Der lokale Einzelhandel steht aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an der Bahnstrecke Frankfurt/Wiesbaden–Limburg und der Autobahn 3 im Wettbewerb mit den Einkaufszentren in Limburg an der Lahn und Wiesbaden bzw. generell mit dem Rhein-Main-Ballungsgebiet.
Größere Bauprojekte
Im Zuge des Hessentages 2002 wurden zahlreiche größere (Um-) Bauprojekte durchgeführt. Nach dem Bau der Tiergartenspange, die die Innenstadt mit der Escher Straße und dem Wohngebiet am Gänsberg verbindet, konnte ein weiterer Teil der Altstadt verkehrsberuhigt werden. Im November 2008 wurde die Südumfahrung für den öffentlichen Straßenverkehr freigegeben.
Neben der Innenstadt gibt es derzeit zwei weitere Entwicklungs- bzw. Neubaugebiete:
- Nassau-Viertel (Mischgebiet im Nordwesten der Stadt entlang der B 275)
- Taunusviertel (im Südosten der Stadt)
Größere Einzelprojekte seit dem Hessentag
- Neubau der Grundschule Auf der Au und der Erich-Kästner-Schule (Fertigstellung: 2005)
- Neubau Polizeistation (Innenstadt, Fertigstellung: 2006) im Zusammenhang mit Umbau Amtsgericht (noch im Umbau)
- Umbau des ehemaligen Geldmacher-Geländes (schräg gegenüber der Kappus-Anlage): Fast-Food-Restaurant (Burger King, unweit des länger bestehenden McDonald’s), Autoteilehandel und Discountmarkt (Fertigstellung: Juni/August 2007)
- Neubau Campus Europa Hochschule Fresenius (Innenstadt)
- Neubau Schwimmbad (Tournesol-Allwetterbad im Nassau-Viertel, erster Spatenstich 15. Februar 2008, Fertigstellung: Mitte 2010)
- Neubau Gesundheitszentrum/Krankenhaus (Südumfahrung, Fertigstellung: 2007/2008, Einzugstermin nach Umbauten: Mitte 2008)
- Kappus-Anlage (am Bahnhof Kreisel): Ärztezentrum und Discountmarkt (Fertigstellung: 2008)
- Auffahrt von der B 275 auf die A 3 Richtung Frankfurt (Fertigstellung: April 2008)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Große Teile der Idsteiner Altstadt stehen heute unter Denkmalschutz. Viele historische Gebäude haben sich unter anderem dadurch erhalten, dass Idstein im Zweiten Weltkrieg von Angriffen weitestgehend verschont blieb.
Unionskirche
Die Unionskirche, ein äußerlich schlichter Bau, entfaltet im Inneren ihre Pracht. Die Baugeschichte der ursprünglich als Stiftskirche geweihten Kirche reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Mitte des 14. Jahrhunderts entstand ein gotischer Neubau.
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Unionskirche, Chor
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Deckengemälde
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Reiterchörchen
Ungewöhnlich für eine evangelische Kirche – seit 1553 war Idstein lutherisch – wurde die Decke des Hauptschiffes im 17. Jahrhundert mit großformatigen Ölgemälden aus der Rubensschule vollständig verkleidet. 1917 erhielt das bis dahin schlicht „Stadtkirche“ genannte Bauwerk den Namen Unionskirche: Er erinnert an die in Idstein geschlossene Kirchenunion zwischen Reformierten und Lutheranern in Nassau zur Evangelischen Kirche im Jahre 1817.[21]
In Würdigung dieses Ereignisses wurde Idstein am 18. November 2015 der Titel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[22]
Katholische Pfarrkirche St. Martin
Durch den Zustrom von Vertriebenen stieg nach dem Zweiten Weltkrieg die Anzahl der Katholiken in Idstein. Deshalb wurde anstelle der neogotischen Magdalenenkirche 1965 eine größere Kirche errichtet, die dem heiligen Martin geweiht wurde. Der Architekt Johannes Krahn entwarf eine Basilika aus Natursteinmauerwerk mit einem umlaufenden Fensterband unter der Decke. Sie erhielt 1974 eine Walcker-Orgel, die 2006 durch eine Orgel von Orgelbau Mebold ersetzt wurde.[23]
Residenzschloss
Das im Renaissance-Stil 1614–1634 von Jost und Henrich Heer (Höer) für Graf Ludwig († 1627) und dessen Sohn Graf Johann († 1677) unter Einbeziehung alter Bausubstanz erbaute heutige Schloss steht auf einem Felsmassiv zwischen den beiden Stadtbächen, die sich hinter Idstein vereinigen. Vermutlich war der Schlossfelsen bereits im 11. Jahrhundert bebaut.
Ein überbrückter Felsdurchbruch trennt ihn vom alten Burgbereich aus dem 11. Jahrhundert; durch den Durchbruch führt heute eine wichtige innerstädtische Verbindungsstraße.
Während der Regierungszeit des letzten Idsteiner Fürsten Georg August Samuel von Nassau-Idstein (* 1665, † 1721) erhielt das Gebäude seine Innenausstattung unter Leitung von Maximilian von Welsch. Die teilweise verlorenen Stuckdecken fertigte Carlo Maria Pozzi. Am Hauptportal ist ein großes Allianzwappen des Grafen Johann und seiner Gemahlin (um 1635).
Das Schloss (seit 1946 Gymnasium Pestalozzischule) ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
Burg und Hexenturm
Die Burg im Burgbereich vom Torbogengebäude auf der Stadtseite bis zum Hexenturm bei der Brücke zum Schloss entstand zwischen 1497 und 1588. Mit der Umgestaltung des Schlosses selbst änderte sich auch dieser Bereich im 17. Jahrhundert stark und verlor teilweise seine (nicht mehr zeitgemäßen) Verteidigungsfunktionen. Der Hexenturm genannte Bergfried (42 Meter hoch, über 3 Meter dicke Mauern bei nur knapp 12 Metern Durchmesser) ist das älteste Bauwerk Idsteins. Dendrochronologie-Bohrungen zeigen, dass der Turm schon um 1170 (statt wie lange angenommen um 1350) begonnen worden war. Seine Butterfassform erhielt er, in Abschnitten gebaut, um 1500. (Bauforscher sehen in ihm eine seltene Zeitkapsel, weil im 20. Jahrhundert fast nicht verändert wurde, zuletzt erhielt er 1963 nur einen neuen Außenputz und kleine Zementausbesserungen innen.)
Hexen oder Hexer wurden im Hexenturm nicht eingekerkert. An einer Felswand zu Füßen des Bergfrieds wurde eine Gedenktafel für die als Hexen ermordeten Personen angebracht. Idstein war berüchtigt für Prozesse um 1676.
Höerhof
Der Höerhof – im Volksmund auch bekannt als Toepferhaus – wurde 1620 bis 1626 durch den Schlossbaumeister Henrich Heer errichtet. Er diente unter anderem als Jagdschloss und Forstamt. Von 1911 bis 1955 wohnte hier der Maler Ernst Toepfer. Der Höerhof beherbergt heute einen mehrfach ausgezeichneten, stilvollen Hotel- und Restaurantbetrieb mit einem idyllischen Innenhof. Er stellt eines der prächtigsten Fachwerksgebäude in Idstein dar.
Weitere historische Bauwerke
Der alte Stadtkern ist klein. Eine Vielfalt zum Teil aufwändig bemalter und verzierter Fachwerkbauten zeichnet ihn aus, an denen bereits die rheinischen Einflüsse auf die hessisch-fränkische Fachwerkbauweise deutlich werden. Der Stadtkern erstreckt sich zwischen dem Burgbereich mit dem etwa 50 m hohen Hexenturm und dem Höerhof.
Direkt am Torbogengebäude der nassauischen Burg steht über dem König-Adolf-Platz das Rathaus aus dem Jahr 1698, geradezu eigenartig über dem Durchgang, der die Altstadt von der Burg trennt; erwähnenswert ist außerdem das Glockenspiel. Ein Felssturz zerstörte 1928 das dann 1932–1934 wieder aufgebaute Rathaus.
Den König-Adolf-Platz ist nahtlos von repräsentativen Fachwerkhäusern umgeben, die größtenteils um 1600 datieren. Neben dem Rathaus steht linkerhand das vor wenigen Jahren renovierte Schiefe Haus, das sich 1727 der Major der Landmiliz Nicolay erbauen ließ. Am Ausgang des Platzes zur Unionskirche hin errichtete man 1615 das reich verzierte Killingerhaus, das seit 1987 als Museum und Fremdenverkehrsamt dient. Es ist eines der kunsthistorisch bedeutsamsten Fachwerkhäuser in Deutschland.
Auch den Rest des alten Stadtkerns prägen zahlreiche Fachwerkhäuser und Hofanlagen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die teils aufwändig renoviert wurden. Dies ist insbesondere entlang der Obergasse der Fall, die vom König-Adolf-Platz aus der Stadt herausführt und auf Höhe des Höerhofs auf die alte Stadtmauer stößt. Etwas unterhalb davon steht der Stockheimer Hof, der Ende des 16. Jahrhunderts als Sitz der Herren von Stockheim erbaut wurde. Nach deren Aussterben kam der Besitz 1768–1776 in den der Familie von Calm, daher heißt das zugehörige Gelände heute Kalmenhof. Bis 2005 war der Fachwerkbau in Nutzung des Sozialpädagogischen Zentrums SPZ Kalmenhof.
Als letztes Zeugnis der einstigen Lederindustrie steht am Löherplatz unterhalb der Unionskirche das Gerberhaus, der ehemalige Trockenspeicher am Wörsbach. Der Löherplatz war seit dem Mittelalter Standort der Gerbereien und Lederbereitung, wegen des damit verbundenen Gestanks und Wasserbedarfs außerhalb der Altstadt an einem der Idstein durchfließenden Bäche angelegt. Das Gerberhaus dient nach seiner umfassenden Renovierung heute für Ausstellungen und Kleinkunst-Veranstaltungen.
Östlich des alten Stadtkerns schließt eine barocke Stadterweiterung ausgehend vom um 1700 entstandenen Marktplatz an. Die anschließenden Straßen sind entsprechend den Idealen des Städtebaus dieser Zeit von klaren, zueinander rechtwinkligen Verlauf, die sie säumenden Fachwerkhäuser größtenteils konstruktiv und weit weniger geschmückt als im alten Stadtkern. Bausünden und große Veränderungen unterblieben, stattdessen wurde des Öfteren restauriert. Somit hat sich ein durch seine Geschlossenheit beeindruckendes Ensemble erhalten.
Limes
Das Stadtgebiet wurde vom 86 n. Chr. begonnenen Limes durchzogen. Das Gebiet der heutigen Stadt Idstein lag auf der germanischen Seite. Augenfälliges Zeugnis des Limes ist der Nachbau eines Wachturmes in Richtung Niedernhausen in der Nähe von Dasbach auf der Dasbacher Höhe. Auch der Kirchturm von Dasbach soll sich auf dem Fundament eines römischen Wachturms befinden. Im Gemeindegebiet des westlichen Nachbarn Taunusstein befindet sich in der Nähe von Orlen direkt neben den Überresten des Kastells Zugmantel ebenfalls ein solcher Nachbau.
Beim Stadtteil Heftrich befand sich das Kastell Alteburg, von dem jedoch keine Reste mehr ersichtlich sind.
Am 15. Juli 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben.
Jüdischer Friedhof
Stadtauswärts liegt der Jüdische Friedhof Idstein von 1874.
Kriegsgräberstätte
Im Zweiten Weltkrieg befanden sich in Idstein zwei Reserve-Lazarette – eins im Schloss und eins im Kalmenhof. Als es gegen Ende des Krieges nicht mehr möglich war, im Lazarett verstorbene Personen in ihre Heimatorte zu überführen, wurden diese auf dem Idsteiner Friedhof bestattet. Nach Ende des Krieges errichtete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Idstein eine zentrale Gedenkstätte, auf die alle Kriegstoten aus dem Landkreis Untertaunus umgebettet werden sollten.
Insgesamt befinden sich auf der Idsteiner Kriegsgräberstätte 250 Gräber. Von den dort Bestatteten sind 234 Personen namentlich bekannt. 10 Tote sind Zivilisten. Außerdem befinden sich unter den Gräbern sechs mit Gefallenen und russischen Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg. Die meisten Toten der Kriegsgräberstätte Idstein starben erst nach Ende der Kampfhandlungen. Nachweislich kamen Gefangene aus den Rheinwiesenlagern in die Idsteiner Lazarette.[24]
Regelmäßige Veranstaltungen
Als jährliches Veranstaltungshighlight zieht das Hessen-Jazz Festival bzw. neuerdings Idstein JazzFestival seit 20 Jahren Tausende von Besuchern in die Altstadtgassen. An drei Tagen, jeweils dem ersten Wochenende der hessischen Sommerferien, spielen von Freitagabend bis Sonntag bis zu 75 verschiedene Jazzgruppen auf einem Dutzend Bühnen live und als Freiluftkonzert.
In der Unionskirche finden zweimal jährlich Konzerte der Idsteiner Kantorei unter Leitung von Carsten Koch statt, wie 2009 Carmina Burana und Weihnachtsoratorium. Anfang September erklingt dort ein „Sinfoniekonzert zum Tag des offenen Denkmals“, gespielt von der Nassauischen Kammerphilharmonie unter Carsten Koch, das eine Reihe der Sinfonien von Beethoven auf dem Programm hat. Die Unionskirche ist Ort weiterer Konzerte und diente auch als Spielstätte des Rheingau Musik Festivals mit Konzerten der Vokalensembles Chanticleer, ensemble amarcord und Die Singphoniker.
In der Kirche St. Martin findet ein jährliches Chorkonzert statt, gesungen vom Chor St. Martin und dem Kammerchor Martinis unter Leitung von Franz Fink, wie die Matthäuspassion, 1998 mit Elisabeth Scholl, Andreas Scholl und Max van Egmond, 2009 mit Andreas Pruys und Klaus Mertens.[25] In der Kirche finden weitere Konzerte statt, zum Beispiel Konzerte mit Graham Waterhouse, das Duopramm 2008 von Giora Feidman und Matthias Eisenberg oder ein Konzert von Kalevi Kiviniemi 2010.
Obwohl die Stadt Idstein nur einen kleinen Weinberg unterhält, dessen nicht zum Verkauf stehenden Wein sie nur zu besonderen Anlässen ausschenkt, findet jährlich ein Weinfest statt. Das nächste größere Weinanbaugebiet ist der Rheingau, der im selben Landkreis wie Idstein liegt. Von dort stammen die meisten Weine beim Weinfest.
Alle zwei Jahre findet im Frühjahr im Bereich der Burg und des Schlosses der Idsteiner Hexenmarkt statt, ein Schau-Markt mit mittelalterlichem Handwerk sowie Unterhaltungsrahmenprogramm, dessen Name sich wie viele andere Veranstaltungen und Angebote auf das Wahrzeichen der Stadt bezieht, den Hexenturm.
Auf dem Gelände des früheren Limeskastell Alteburg findet dreimal jährlich der überregional bekannte „Alteburger Markt“ statt.
Das Jugendzentrum in Idstein hat auch einen monatlichen Veranstaltungsplan mit Hip-Hop, Metal, DJ-Night, Punkrock und bietet in unregelmäßigen Abständen zum Beispiel Live-Konzerte von lokalen Bands.
Seit 2003 findet einmal im Jahr das Monkey Jump Festival statt, bei welchem eine Vielzahl an Bands in den unterschiedlichen Kneipen und Restaurants der Stadt auftreten.
Seit 2004 findet jährlich im Gerberhaus der Idsteiner Frauentag „Frauen in Balance“ unter Mitwirkung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Idstein und der Gemeinde Hünstetten statt.
Öffentliche Einrichtungen
- Evangelische Kirchengemeinde Idstein
- Evangelische Kirchengemeinde Idstein-Heftrich
- Katholische Pfarrei St. Martin
- Deutsches Rotes Kreuz
- Freiwillige Feuerwehr
- Jugendzentrum
Staatliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
- Alteburgschule Heftrich (Grundschule)
- Erich Kästner-Schule (Schule für Lernhilfe)
- Feldbergschule (Förderschule mit Schwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ sowie psychisch kranke Schüler)
- Wörsbachschule / vormals Franz-Kade-Schule (Grundschule Wörsdorf)
- Grundschule Auf der Au
- Hochschule Fresenius
- Limesschule (kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe)
- Max-Kirmsse-Schule (Förderschule für praktisch Bildbare)
- Montessori-Schule Idstein (Grundschule und Integrierte Gesamtschule im Aufbau)
- Taubenbergschule (Grundschule)
- Pestalozzischule Idstein (Gymnasium)
- Volkshochschule Rheingau-Taunus
- Vitos Kalmenhof (Einrichtung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen)
Krankenhaus
2008 bezog das Krankenhaus ein neues, 22 Millionen Euro teures 90-Betten-Haus auf einem 18.000 Quadratmeter-Grundstück an der Robert-Koch-Straße. Das Land bezuschusste mit 17,2 Millionen Euro (frühere 3 Millionen kamen vom Kreis, der auf einen Teil des Kaufpreises für die ehemaligen Kreiskrankenhäuser Idstein und Bad Schwalbach verzichtet hatte).
Schwimmbad
Ein Allwetterbad entstand, zum Teil in Fertigbauweise, bis Mitte 2010 im Nassau-Viertel für 19 Millionen Euro. Die Stadt bezuschusste das über zweieinhalb Millionen Euro teure Grundstück an der Bundesstraße 275 und gibt jährlich 500.000 Euro zu den Betriebskosten. Das von der Firma Tournesol errichtete und betriebene Bad weist eine Kuppel auf, welche sich bei gutem Wetter öffnen lässt, und umfasst neben Schwimmbecken ein Fitnessstudio, einen Saunabereich mit vier Saunen, auch Infrarotsauna, zwei Dampfbädern, ein Laconium, einen Saunagarten, einen Whirlpool, einen Naturbadeteich und zahlreichen Ruhebereichen. Zwischen Spiel- und Freizeitbecken und Whirlpool befindet sich eine Bar, welche aus dem Wasser heraus zu erreichen ist. Weiterhin ist ein Restaurant angegliedert. Das ursprünglich geplante Biomassekraftwerk wird nicht realisiert.
Das alte im Himmelsbornweg am Wolfsbach gelegene städtische Schwimmbad bestand bis April 2010 und wies einen Kleinkind- bzw. Baby-Badebereich, ein Sportbecken mit 25-Meter-Bahnen und Drei- und Einmeter-Sprungbrett, ein Spiel- und Freizeitbecken mit Außenbereich sowie einen Whirlpool auf. Das Gebäude wurde mittlerweile zu einer Sporthalle umgebaut. Ein ebenfalls auf dem Gelände befindliches Freibad wurde bereits in den 1990er Jahren geschlossen und das Becken verfüllt, nachdem ein erheblicher Sanierungsbedarf festgestellt worden war, für den die Stadt nicht die nötigen finanziellen Mittel aufbringen wollte.
Persönlichkeiten
in Idstein geboren
- Ferdinand Abt (1877–1962), Bildhauer
- Carl Jakob Frankenbach (1861–1937), nassauischer Maler und Illustrator
- Carl Deninger (1800–1859), Unternehmer und Landtagsabgeordneter
- Henriette Maria Luise von Hayn (1722–1782), deutsche Kirchenlieddichterin der Herrnhuter Brüdergemeine
- Christoph Heinrich (* 1960), Kunsthistoriker, Museumsdirektor
- Karl Hill (1831–1893), Opernsänger
- Max Hopp (* 1996), Dartspieler
- Gustav Justi (1810–1879), deutscher Likörfabrikant und Landtagsabgeordneter
- Wilhelm August Kobbé (1802–1881), Diplomat
- Karl Köllner (1790–1853), pietistischer Pädagoge
- Gerhard Krum (* 1947), Politiker
- Marx Löwenstein (1824–1889), deutsch-amerikanischer Multimillionär
- Klaus-Peter Sattler (* 1941), Komponist
- Walther Schultze (1893–1970), Dermatologe
- Wilhelm Snell (1789–1851), Professor der Jurisprudenz und Politiker in der Schweiz
- Friedrich August Wilhelm Wenck (1741–1810), Historiker
- Helfrich Bernhard Wenck (1739–1803), Pädagoge, Historiker, Rektor und Konsistorialrat
mit Idstein verbunden
- Theodor Schliephake (1808–1871), Philosoph, Geschichtsschreiber und Hochschullehrer, war Direktor der Nassauischen Staatsarchive in Idstein
- Wolf Meyer-Erlach (1891–1982), Theologe, Hochschullehrer, Universitätsrektor; 1951–1963 Pfarrverwalter in Idstein-Wörsdorf
- Johann Baptist Friedrich Anton von Franqué (1796-1865), Arzt und Wissenschaftler
- Loni Franz (1905–1987), Heimleiterin und Jugendpflegerin am Kalmenhof
- Wilhelm Nils Fresenius (1913–2004), Chemiker und Geschäftsführer; nach ihm ist die Fachhochschule Fresenius in Idstein benannt
- Franz Kade (1893–1987), NS-Pädagoge und Hochschuldozent, Gauredner und Autor. Begründer der Franz-Kade Schule in Idstein
- Max Kirmsse (1877–1946), Heilpädagoge, Stadtverordneter und Lehrer am Kalmenhof
- Kai Klose (* 1973), hessischer Landtagsabgeordneter
- Karlhans Krohn (1908–2003), Sportlehrer; Erfinder des Spiels Indiaca, verbrachte seine letzten Lebensjahre hier
- Julius Muthig (1908–unbekannt), KZ-Arzt, praktizierte nach 1945 als Arzt in Idstein
- Mathilde Muthig (1909–1996, meist Mathilde Weber genannt), NS-Ärztin am Kalmenhof, lebte viele Jahre in Idstein
- Gabrielle Scharnitzky (* 1956), deutsche Schauspielerin
- Ernst-Adolf Schmorl (1906-1964), NS-Arzt, später Landesobermedizinalrat am Kalmenhof
- Werner Schuster (1939–2001), Arzt, Medizin-Informatiker und Politiker
- Harry Seegebarth, „Harry von de Gass“ (1942–2005), Idsteiner Original
- Sebastian Stoskopff (1597–1657), elsässischer Maler, lebte und starb in Idstein
- Ernst Toepfer (1877–1955), Maler
- Marius Weiß (* 1975), hessischer Landtagsabgeordneter
- Die Band Dirrrty Franz & die b-Side Boyz, welche Lieder über Idstein und auch Idsteiner Vereine im Repertoire hat.
Ehrenbürger
- Christian Enders (1899–1984), Oberförster a. D., Ernennung zum Ehrenbürger 1979
- Erivan Haub (* 1932), Eigentümer der Tengelmann-Gruppe, lebte einige Jahre in Idstein. Ernennung zum Ehrenbürger 2008
- Hermann Müller (1935–2013), ehemaliger Bürgermeister der Stadt Idstein
- Willy Schreier (1907-1988), ehemaliger Bürgermeister der Stadt Idstein
Literatur
- Rouven Pons: Für Kunst und Glauben. Die Ausmalung der Martinskirche in Idstein unter Graf Johannes von Nassau-Idstein (1603–1677) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Band 83). Fotos von Horst Goebel. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-930221-25-7.
Weblinks
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- Internetauftritt der Stadt Idstein
- „Idstein, Rheingau-Taunus-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Idstein In: Hessische Bibliographie[26]
- Literatur von und über Idstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Historische Fotos aus Idstein. In: alt-idstein.info
- Linkkatalog zum Thema Idstein bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Zur Bedeutung Idsteins in der Reformationsgeschichte siehe den Abschnitt Unionskirche und das Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas: Da wächst zusammen, was zusammen gehört. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 18. Juni 2016.
- ↑ Die Verleihung erfolgte aufgrund des hiesigen Hauptsitzes der privaten Hochschule Fresenius. Hessenschau: Idstein darf sich „Hochschulstadt“ nennen. In: hessenschau.de. 7. Oktober 2016, abgerufen am 2. November 2016: „Die Zusatzbezeichnung ‚Hochschulstadt‘ trug bisher nur Geisenheim (Rheingau-Taunus), Gießen und Marburg heißen ‚Universitätsstadt‘.“ – „Zusatzbezeichnungen“ werden durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport nach § 13 Abs. 2 HGO verliehen. Gemeinden und Landkreise. In: hessen.de, abgerufen am 2. November 2016.
- ↑ Strukturdaten ( vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive). Stand 31. Dezember 2013. In: idstein.de, abgerufen am 2. Februar 2017. – Mit Stand vom 31. Dezember 2016: 27.892 Einw. In: idstein.de, abgerufen am 2. Februar 2017.
- ↑ Informationen auf der Website der Stadt Idstein
- ↑ Ingrid Nicolai: Idsteiner Parlament rehabilitiert Idsteiner Opfer des Hexenwahns ( vom 8. November 2014 im Internet Archive). In: wiesbadener-tagblatt.de. 08. November 2014 abgerufen am 2. Februar 2017.
- ↑ Franz-Josef Sehr: Die Gründerjahre der Freiwilligen Feuerwehr Obertiefenbach. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1995. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1994, S. 170 f.
- ↑ Gedenkbuch. Suche im Namenverzeichnis. Suchen nach: Idstein – Wohnort. In: bundesarchiv.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Ergebnisse zu Idstein: „Suche berücksichtigt den Geburtsort einer Person, den ständigen Wohnsitz vor dem Krieg sowie die Aufenthaltsorte während des Krieges.“ In: yadvashem.org, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Anmerkung zu Wohnort: „Ständiger Wohnsitz vor dem Krieg. Wenn keine Angaben dazu vorliegen, wird der Geburtsort angezeigt. Die Angabe des Landes basiert auf dem Grenzverlauf im Januar 1938.“ (Mit den jüdischen Einwohnern während des Krieges: 26 Personen insgesamt, darunter für zwei Personen „keine Angabe“). In: yadvashem.org, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Ulrike Holler: Der Kalmenhof. Die Geschichte eines Erziehungsheims. In: hr-online.de. 20. Dezember 2004, abgerufen am 2. Februar 2017 (RTF; 59 kB).
- ↑ Presseberichte Heimkinder-Kongress. ( vom 18. Februar 2012 im Internet Archive). Zusammengestellt vom 28. Mai bis 3. Juni 2004. In: vaeter-aktuell.papaserver.de, abgerufen am 2. Februar 2017.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 f.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) . In: statistik-hessen.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2011 und 2006. In: statistik-hessen.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: [http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/wahlen/daten/kw01/ergebnisse/gv439008/index.html Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997. In: statistik-hessen.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Hauptsatzung (in der Fassung der 15. Änderungssatzung vom 22. August 2016) § 10 Abs. 1 Stadtfarben – Stadtwappen. In: idstein.de, abgerufen am 2. Februar 2017 (PDF; 37 kB).
- ↑ Hauptsatzung (in der Fassung der 15. Änderungssatzung vom 22. August 2016) § 10 Abs. 2 Stadtfarben – Stadtwappen. In: idstein.de, abgerufen am 2. Februar 2017 (PDF; 37 kB).
- ↑ Scheidung statt Jubiläumsfeier. In: FAZ. 5. Oktober 2012, S. 54 (eingeschränkte Vorschau.).
- ↑ Strukturdaten. Stadt Idstein, abgerufen am 3. Februar 2017 (Stand 31. Dezember 2016).
- ↑ Nassauische Union 1817. In: idstein.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Idstein ist „Reformationsstadt Europas“. In: idstein.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Die Mebold-Orgel – 2006, II/33. In: st-martin-idstein.de. Pfarrei St. Martin, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Die Idsteiner Kriegsgräberstätte. Geschichte und Hintergründe. In: kriegsgraeberstaette-idstein.de, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Matthäuspassion. In: st-martin-idstein.de. St. Martin Idstein, 5. April 2009, abgerufen am 3. Februar 2017.
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf