Winterrieden ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 7′ N, 10° 13′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Babenhausen | |
Höhe: | 575 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,79 km2 | |
Einwohner: | 933 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87785 | |
Vorwahl: | 08333 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 217 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 87727 Babenhausen | |
Website: | www.winterrieden.de | |
Bürgermeister: | Hans Peter Mayer (CSU/Unabhängige Wählergruppe) | |
Lage der Gemeinde Winterrieden im Landkreis Unterallgäu | ||
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Geografie
Lage
Winterrieden liegt ca. 15 km nördlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet besteht nur aus der Gemarkung Winterrieden.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Winterrieden gehörte seit dem 12. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss zum Reichsstift Ochsenhausen und wurde darin als gefürstetes Burggrafentum an die Grafen von Sinzendorf gegeben. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Verwaltungszugehörigkeit
1972 erfolgte die Eingliederung in den Landkreis Unterallgäu und 1978 die Aufnahme in die Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 668 Einwohner
- 1987: 706 Einwohner
- 2000: 874 Einwohner
- 2005: 908 Einwohner
- 2010: 891 Einwohner
- 2015: 928 Einwohner
Politik
Bürgermeister ist Hans Peter Mayer (CSU/Unabhängige Wählergruppe). Sein Vorgänger war der am 10. August 2012 verstorbene Gerhard Brosch (Freie Wähler). Dieser wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Eugen Nägele (CSU/Unabhängige Wählergruppe).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 367.000 Euro, davon waren umgerechnet 88.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Wappen
Das Wappen wurde am 21. Februar 1963 durch Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; auf grünem Dreiberg ein in verwechselten Farben gespaltener Rosenstrauch mit drei Blüten mit goldenen Butzen.“
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts schenkten die im Illergebiet begüterten welfischen Ministerialen von Wolfertschwenden beträchtlichen Grundbesitz in Winterrieden dem durch Stiftungsurkunde von 1099 errichteten Benediktinerkloster Ochsenhausen. Das Präsentationsrecht über die Pfarrei Winterrieden gelangte ebenfalls an Ochsenhausen. Bis zur Säkularisation des Klosters 1803, in einem Zeitraum von 700 Jahren, bestanden äußerst enge Beziehungen zwischen Winterrieden und dem Kloster Ochsenhausen. Die Fürsorge des Patronatsherrn manifestierte besonders Abt Benedikt Denzel (1737–1769), der 1755 die Pfarrkirche neu erbauen ließ. Sein Wappen – in von Silber und Rot gespaltenem Schild ein Rosenstrauch mit drei Blüten in verwechselten Farben – befindet sich im Chorbogen der Kirche.
Der Entwurf und die Gestaltung des Wappens stammt vom Nördlinger Rudolf Mussgnug.
Flagge
Die Flagge ist rot-weiß (1:1) gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Sehenswürdigkeiten
Eine Sehenswürdigkeit ist die zwischen 1752 und 1755 erbaute Pfarrkirche St. Martin.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 114 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort zwölf Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 318. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 791 ha, davon waren 258 ha Ackerfläche und 533 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Winterrieden lag an der Bahnstrecke Kellmünz–Babenhausen. Diese Strecke ist stillgelegt und abgebaut.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es einen Kindergarten mit 50 Kindergartenplätzen und 36 betreuten Kindern
Sonstiges
Die Einwohner Winterriedens werden auch gerne scherzhaft „Wasamolle“ genannt. Dieser Spitzname wurde den Einwohnern gegeben, weil im Bereich der unteren Bahnhofstraße eine Fabrik für Torfziegel stand und im Moorgebiet Torf gestochen wurde. Weitere „Wasamolle“ sind die Illerberger und weitere Dörfer, in denen Torf gestochen wurde.
Weblinks
- Wappen von Winterrieden in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Winterrieden: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF-Datei; 1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 14. September 2014