Setar (Saiteninstrument)

persische Langhalslaute
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Der Setar ist eine persische Langhalslaute. Der Name bedeutet Dreisaiter, die moderne Version besitzt aber 4 Saiten.

Setar


Der Korpus ist mit einer Länge von ca. 20 cm und eine Breite von 15 cm relativ klein. Die Gesamtlänge beträgt 87 cm, die Mensur 68 cm. Der Korpus ist aus einem Stück Holz geschnitzt oder aus mehreren Spänen wie bei einer Laute zusammengesetzt, der Hals ist angesetzt.

Der Setar ist recht leicht gebaut, viele Instrumente wiegen nur 350-400 Gramm. Statt eines Schalllochs hat der Setar nur einige kleine Löcher in der Decke. Der Klang ist deshalb im Vergleich zu anderen Lauten leise. Die Bünde, etwa 25, sind aus Schnur um den Hals gebunden. Neben allen Halbtönen sind auch einige (nicht alle) Vierteltöne vorhanden.

Von den vier Saiten sind erste und dritte aus Messing, die anderen beiden aus Stahl. Die vierte Saite wurde erst im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Die Stimmung ist meistens c-c'-g-c', sie kann aber je nach dem gespielten Modus variieren.

Der Setar wird ohne Plektrum mit dem langen Nagel des rechten Zeigefingers gespielt. Diese Spielweise unterscheidet das Instrument von ähnlichen Langhalslauten wie dem Tar. Der Stil ist durch ein Tremolo für längere Notenwerte und zahlreiche Verzierungen geprägt.

Der Setar wird in der klassischen Musik Persiens gespielt. Wegen seines leichten Baus und dem leisen Klang ist es vor allem ein Instrument für persönliche Musik. Er wird aber auch zur Gesangsbegleitung und in kleinen Ensembles eingesetzt. Er war früher mit der Musik von Gelehrten und Sufis (islamische Mystiker) verbunden. Die gespielte Musik ist meist aus dem Repertoire des Radif.

Ähnliche Instrumente sind auch in Zentralasien in Gebrauch. Die indische Sitar hat zwar einen ähnlichen Namen und ist vermutlich aus dem Setar entstanden, ist aber in Bauform und Spielweise von ihm verschieden.