Wustrow (Wendland)
Wustrow (Wendland) ist eine Stadt im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 55′ N, 11° 7′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Lüchow-Dannenberg | |
Samtgemeinde: | Lüchow (Wendland) | |
Höhe: | 17 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,18 km2 | |
Einwohner: | 2524 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29462 | |
Vorwahl: | 05843 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAN | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 54 026 | |
Website: | Wustrow (Wendland) | |
Bürgermeisterin: | Andrea Heilemann (Bunte Liste Wustrow (BLW)) | |
Lage der Stadt Wustrow (Wendland) im Landkreis Lüchow-Dannenberg | ||
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Name
Der Name entstand aus dem Slawischen („Wendischen“). Genau gesagt wurde er von dem polabischen Namen Wåstrüw abgeleitet (vergl. tschechisch ostrov, russisch остров [ostrov]), welches „Insel“ bedeutet.
Geographie
Die kleine Stadt liegt im Süden des Landkreises Lüchow-Dannenberg jeweils etwa 6 bis 8 km Luftlinie von Lüchow und Salzwedel entfernt.
Durch die 4 km westlich der B 248 und nur wenige Kilometer nördlich von Sachsen-Anhalt gelegene Stadt fließt die Jeetzel. Im Norden des Stadtgebiets fließt die Wustrower Dumme in die Jeetzel.
Die Stadt Wustrow (Wendland) grenzt im Westen an die Gemeinde Luckau (Wendland), im Norden an die Gemeinde Küsten und an die Kreisstadt Lüchow (Wendland), im Osten an die Gemeinde Lübbow und im Süden an die Kreisstadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt).
Naturschutzgebiete
Auf dem Gebiet der Stadt liegen zwei Naturschutzgebiete:
- das 25 ha große Salzfloragebiet bei Schreyahn
- das 108 ha große Blütlinger Holz
Stadtgliederung
Die Stadt Wustrow (Wendland) besteht aus folgenden Ortsteilen:
Geschichte
Etwa 1217 erfolgte die Gründung der Burg durch Tidericus (bzw. Thiedherd) von Wustrow im Mündungsgebiet der Dumme in die Jeetzel zur Sicherung des Schiffsverkehrs zwischen Salzwedel und der Elbe. 1377 wird Wustrow erstmals in Urkunden als Stadt erwähnt. Bei einem Großfeuer im Jahre 1691 wurden nur fünf Häuser, eine Scheune und der rechte Teil des Schlosses verschont. In Wustrow zeichnete im 18. Jahrhundert Christian Henning von Jessen erstmals einen Großteil der Polabischen Sprache auf.
- Eingemeindungen
Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Blütlingen, Güstritz, Klennow, Lensian und Teplingen eingegliedert.[2]
Politik
Seit dem 1. November 2006 gehört Wustrow zur Samtgemeinde Lüchow (Wendland). Die Stadt gehört außerdem zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[3][4]
Der Stadtrat hat seit der Kommunalwahl am 11. September 2013 einschließlich Bürgermeister 13 Mitglieder.
Kultur
Sehenswürdigkeiten sind:
- Museum Wustrow mit wechselnden Ausstellungen und den Dauerausstellungen „Colonialwaren“ und „DDR-Konsum“.
- Industrie-Geschichts-Pfad „Kali und Leinen“ (Industrialisierungsansätze im Raum Wustrow von 1874 bis 1928).
- Im Ortsteil Schreyahn befindet sich der Künstlerhof Schreyahn, eine Stipendiatenstätte für Autoren und Komponisten.
- In unmittelbarer Nähe des Marktplatzes in einer engen Kurve hat die mit praktischer Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktlösung befasste „Kurve Wustrow. Bildungs- und Begegnungsstätte für Gewaltfreie Aktion e.V.“ ihren Sitz.[5]
- Tagungshaus Königshorst Nr. 1 (Seminarraum und Gästezimmer)
- Im Ortsteil Lensian: befindet sich der Kulturverein Schwarzer Hahn mit Kleinkunstbühne sowie Seminar- und Tagungshaus
- Deutsche Storchenstraße (Teplingen, Wustrow, Schreyahn)
Vereine
- 1891 wurde der Turnverein Wustrow gegründet und im Jahre 1921 die ersten Damenabteilung eingerichtet. 1920 wurde der Sportverein gegründet. 1937 wurden die beiden Vereine zum Turn- und Sportverein Wustrow zusammengelegt.
- Tennisclub Wustrow e. V.
- Erntefestverein Wustrow e. V.
- Freiwillige Feuerwehr Wustrow
- Museumsverein Wustrow e.V.
- Freiwillige Feuerwehr Lensian/Schreyahn
- Interessengemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe Wustrow (Wendland)
- Bürgerverein Wustrow: Aufforstung von Flächen im Süden von Wustrow (ca. 19 Hektar). Vorsitzender: Werner Schulz
- Bürgerverein Teplingen
- Kyffhäuserkameradschaft Wustrow e. V.
- Spielmannszug Wustrow e. V.
- Förderverein Gemeinschaftshaus Wustrow e. V.
- Fischerei- und Angelsportverein Wustrow e. V.
- Angelsportverein Teplingen/Blütlingen
- IgiT e.V.: Initiative gegen industrielle Tierhaltung e. V.
- Juniorenförderverein Wendland von 2011 e. V.
- Reit-und Fahrverein Wendland
- Männergesanggruppe
- Posaunenchor Wustrow
- Landwirtschaftlicher Verein e. V.
- Bergmannsverein Wustrow und Umgebung e.V.
Persönlichkeiten
- Pastor Christian Henning von Jessen, 1705: „Vocabularium Venedicum“: Drawänopolabische Sprache, eine Mundart des Polabischen, welches zum lechitischen Zweig westslawischer Sprachen gehörte
- Werner Meiner, Bürgermeister der Stadt Wustrow und späterer Landrat des Kreises
- Ehrenbürger
- Otto Telschow (1876–1945) seit 23. August 1933 –- Aberkennung am 1. Juli 2008[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 233.
- ↑ Kurve Wustrow. Bildungs- und Begegnungsstätte für Gewaltfreie Aktion e.V.
- ↑ Beschluß des Stadtrates zur Aberkennung der Ehrenbürgerschaft - Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 3. Juli 2008: Mitverantwortlich für Gräueltaten