Salomon Cohn (geboren am 24. März 1822 in Zülz, Oberschlesien; gestorben am 22. September 1902 in Breslau[1]) war ein deutscher Rabbiner.
Leben
Salomon Cohn war ein Sohn des Rabbiners Salomon Kohn und Enkel des Fürther Oberrabbiners Meschullam Salomon Kohn. Er studierte an den Jeschiwot von Oberrabbiner Awraham Schmuel Binjamin Sofer in Preßburg und von Oberrabbiner Jakob Ettlinger in Altona. Seine Rabbinatsdiplome erhielt er in Berlin und Kempen sowie aus Rawicz, Várpalota und Krotoschin. Anschließend besuchte er Gymnasien in Wien und Breslau. Ab Oktober 1844 studierte er Orientalistik an der Universität Breslau, wechselte 1847 an die Universität Marburg zu Johann Gildemeister und wurde am 17. Juli 1847 von der Universität Gießen zum Dr. phil promoviert. Er war Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Im Jahre 1847 wurde er Rabbiner in Oppeln in Oberschlesien. Im gleichen Jahr heiratete er Regine, geborene Ettlinger (1826–1919), die älteste Tochter von Jakob Ettlinger.
Im Jahre 1853 erfolgte seine Berufung zum Provinzial-Rabbiner der niederländischen Provinz Limburg mit Dienstsitz in Maastricht.
1859 wurde er als Nachfolger von Baruch Isaak Lipschütz Landesrabbiner von Mecklenburg-Schwerin in Schwerin.
Ab 1876 war er an der orthodoxen Tiergarten-Synagoge in Berlin tätig. Von 1878 bis 1894 war er Dozent für theoretische und praktische Homiletik am Rabbinerseminar zu Berlin. 1894 zog er sich nach Breslau in den Ruhestand zurück, wo er 1902 starb.
Sein Nachlass ging an das Rabbinerseminar zu Berlin und ist heute weitgehend verloren.[2]
Schriften
- De Targumo Jobi disquisitio. Addita est appendix in qua continentur nonnullae variae lectiones e codice M. S. a. 1238 sumptae. Phil. Dissertation, Gießen 1847.
- Kirche und Staat. In: Allgemeine Zeitung des Judenthums. Ein unpartheiisches Organ für alles jüdische Interesse. Hrsg. von Dr. Ludwig Philippson, XII. Jahrgang, No. 31, Leipzig 1848, S. 441f (Digitalisat bei Compact Memory).
- Die dreifache Forderung Gottes an Israel. Predigt gehalten am Sabbath P.‘Eqävin der großen Synagoge zu Altona. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Hrsg. von Samuel Enoch, Altona 1849, S. 257-264.
- Die Bedeutung des Judenthums in der Gegenwart. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Altona 1849, S. 321f., 339-341, 361-363, 409-411; 1850, S. 49-52.
- Die Befreiung Israels aus Egypten, ein lehrreiches Bild für unsere Zeit. Eine Sabbath-Šemōth Predigt. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Altona 1850, S. 17-21, 25-27.
- Das Gebet der Juden um Wiederherstellung des Davidischen Thrones und die Liebe der Juden zu ihrem Vaterlande. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Altona 1851, S. 49f; 1852, S. 7f, 9f, 13f, 25, 29f.
- Die negative Kritik gegenüber dem positiven Judenthum. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Altona 1851, S. 49f.; 1852, S. 7f, 9f, 13f, 25, 29f.
- Das Leben und die Lehre. Eine Predigt-Skizze zu P. ’Aharē mōth qedōšīm. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Altona 1852, S. 41-43, 46f.
Literatur
- Encyclopaedia Judaica. Das Judentum in Geschichte und Gegenwart. Band 5. Eschkol, Berlin 1930.
- Eintrag COHN, Salomon, Dr. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781-1871. K·G·Saur, München 2004, S. 239 f.
Weblinks
- Literatur im Bibliographieportal LitDok Ostmitteleuropa
- Literatur über Salomon Cohn in der Landesbibliographie MV
- Werke von Salomon Cohn in der Landesbibliographie MV
- Landesrabbiner Dr. Salomon Cohn auf Die Juden in Mecklenburg, abgerufen am 5. Februar 2016
Einzelnachweise
- ↑ steinheim-institut.de
- ↑ Salomon Cohn im Provenienz-Wiki, abgerufen am 18. Oktober 2016
Personendaten | |
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NAME | Cohn, Salomon |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 24. März 1822 |
GEBURTSORT | Zülz, Schlesien |
STERBEDATUM | 22. September 1902 |
STERBEORT | Breslau |