Dom St. Nikolai (Greifswald)

Kirchengebäude in Greifswald, Landkreis Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern
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Der Dom St. Nikolai ist die Hauptkirche von Greifswald, sein weithin sichtbarer Turm ist das Wahrzeichen der Stadt.

Greifswalder Markt (Westseite) mit Rathaus im Hintergrund der Dom St Nikolai

Erstmals 1263 findet die Kirche St. Nikolai im Zusammenhang mit einer Glocke eine besondere Erwähnung. Um 1300 erlangt die Kirche durch Verleihung kirchlicher und rechtlicher Befugnisse den Rang einer Propsteikirche.

Anfang des 15. Jahrhunderts erfolgte der Umbau des Langhauses im basilikalen Stil. Der Innenraum der heutigen gotischen Kirche ist 85 m lang und 35 m breit und wurde von Johann Gottlieb Grise im neugotischen Stil errichtet.

Turm

Der Kirchenbau hat mit der Errichtung des dritten Turmgeschosses seine heutige Erscheinung weitgehend erreicht. Die schlanke barocke Zwiebelhaube mit zwei Laternen wurde erst 1652 durch einen gotischen Turmhelm ersetzt. Am 11.3.1515 stürzte die 60 m hohe Spitze des damals 120 m hohen Turmes durch einen Nordweststurm ein und richtete am gesamten Kirchenschiff schwere Schäden an. Am 13.2.1650 stürzte die um 1604 wieder neu errichtete Turmspitze erneut ein und zerstörte dabei Teile des Mittelschiffs und große Teile des südlichen Seitenschiffs. Um 1652-1653 wurde die jetzige im Stil des holländischen Barock neu errichtete Turmspitze auf den Turm gesetzt. Damit beträgt die heutige Gesamthöhe des Turmes 100 m. Man besteigt 264 Stufen bis zur Aussichtsgalerie in 60 m Höhe. Siehe Liste der höchsten Kirchtürme der Welt.

Neuherstellung des Domes

Bis Ende 1651 waren die Dächer und Gewölbe des Gotteshauses wiederhergestellt. Interessanterweise erhielt der Kirchenraum wieder mittelalterlich anmutende Kreuzrippengewölbe, auch das sicherlich bald nach 1653 neu erstandene östliche Giebeldreieck errichtete man in gotischen Formen.

Glocken

Der Dom besitzt heute 7 Glocken, deren größte ist die 1440 gegossene Bet- und Professorenglocke mit dem Schlagton (c'). Diese klangschöne Glocke gehört zu den wenigen noch erhaltenen Großglocken aus dem Spätmittelalter. Mit 4020 kg Gewicht entwickelt sie ein gewaltiges Klangvolumen und läutet seit mehr als 5 Jahrhunderten zum Gebet des Vaterunsers, zu hohen Feiertagen und akademischen Feiern im Dom. Das trug ihr den Namen „Bet- und Professorenglocke“ ein.

Glockenliste

Nr. Gussjahr Name
1 1440 Bet- und Professorenglocke
2 1856 Nikolaus- oder Apostelglocke
3 1856 Rufer- oder Messglocke
4 1440 Oktavenglocke
5 1615 Kindtaufglocke
6 1790 Franziskanerglocke
7 1918 Viertelschlagglocke